Algarve News: 08. bis 14. November 2021
Algarve News und Portugal News aus KW 45/2021: Algarve: Migranten aus Seenot gerettet | Algarve fehlen Arbeitskräfte | Arbeitskräftemangel gefährdet Tourismus | Algarve vom Klimawandel bedroht | Algarve ist familienfreundlich | Neue App für Wein-Tourismus | Aljezur feiert die Süßkartoffel | Nachrichten aus Polizei und Justiz – unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
- Home Office in Portugal: Anrufen verboten :Portugal hat seine Arbeitsgesetzgebung überarbeitet. Mit erfrischenden Ergebnissen. Hintergrund ist die Tatsache, dass (nicht nur) aufgrund der Corona-Pandemie immer mehr Menschen im Home Office (Teletrabalho) arbeiten. Gleichzeitig will man das Land damit noch attraktiver für die so genannten digitalen Nomaden machen. Die zentralen Regelungen sorgen auch international für Aufsehen: Unternehmen müssen nun Z.B. mit Strafen …
Inhaltsverzeichnis
- 1 Algarve: 37 Migranten aus Seenot gerettet
- 2 Algarve fehlen 50.000 bis 60.000 Arbeitskräfte
- 3 Tourismus: Arbeitskräftemangel gefährdet Aufschwung
- 4 Klimawandel bedroht Algarve
- 5 Algarve hat fünf familienfreundliche Gemeinden
- 6 Neue App für Wein-Tourismus
- 7 Aljezur feiert wieder die Süßkartoffel
- 8 Nachrichten aus Polizei und Justiz
Algarve: 37 Migranten aus Seenot gerettet
Die portugiesische Marine hat am vergangenen Donnerstag in internationalen Gewässern südlich der Algarve 37 Migranten in einem sieben Meter langen Holzboot aus Seenot gerettet. Die Flüchtlinge, allesamt Männer, darunter ein 16-Jähriger, stammen aus Nordafrika und haben den portugiesischen Staat um internationalen Schutz und Asyl gebeten. Sie wurden auf dem Marinestützpunkt in Portimão medizinisch versorgt und einem Covid-Test unterzogen. Drei von ihnen mussten in der Notaufnahme des Krankenhauses von Portimão versorgt werden. Nach Angaben des Ausländer- und Grenzschutzdienstes SEF sind sie nicht in illegale oder kriminelle Aktivitäten verwickelt. In den letzten zwei Jahren wurden an der Algarveküste mehrere illegale Anlandungen mit insgesamt 134 marokkanischen Migranten verzeichnet.
Algarve fehlen 50.000 bis 60.000 Arbeitskräfte
Der Algarve fehlen 50.000 bis 60.000 Arbeitskräfte. Das erklärte Mário Azevedo Ferreira, CEO von Nau Hotels & Resorts, auf dem Nationalen Hotel- und Tourismuskongresses in Albufeira. Die Region sei zwar für Touristen "äußerst attraktiv", aber nicht für Menschen, die an der Algarve leben und arbeiten wollten. Es mangele vor allem an Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern und Sicherheitskräften, so der Hotelmanager. Als wesentliche Gründe machte der Hotelier fehlenden Wohnraum, ein unzureichendes öffentliches Verkehrssystem und eine starre, überholte Arbeitsgesetzgebung aus. Der Tourismuschef der Algarve, João Fernandes, beklagte auf dem Kongress den "Mangel an Finanzierung" für regionale Projekte – wie für das seit langem versprochene Zentralkrankenhaus der Algarve. Das würde die Entwicklung der Region ausbremsen.
Tourismus: Arbeitskräftemangel gefährdet Aufschwung
Der Verband des Hotel- und Gaststättengewerbes Portugals (AHRESP) fordert Anreize für die Einstellung von Fachkräften und die Beschäftigung in diesem Sektor und warnte davor, dass der Mangel an Humanressourcen zu einer "Bremse für den Aufschwung" werden könnte. Verbandschef Raul Martins schätzt, dass der Branche rund 15.000 Arbeitnehmer fehlen. Das habe eine Umfrage unter 400 Hotels ergeben. Sie ergab auch, dass 78 % der Beherbergungsbetriebe und 91 % der Unternehmen des Gaststättengewerbes Schwierigkeiten bei der Personalbeschaffung haben.
Klimawandel bedroht Algarve
Die jüngsten Prognosen im Klimabericht der Vereinten Nationen sind eindeutig: Die Erde erwärmt sich, das Meerwasser wird bis zum Jahr 2100 weiter ansteigen. Im günstigsten Fall zwischen 28 und 55 Zentimetern. Im schlimmsten Fall zwischen 63 Zentimetern und 1,01 Metern. Der Anstieg des Meeresspiegels ist eine der Folgen des Klimawandels, der auch Portugal in Mitleidenschaft ziehen kann. Hier haben die Experten drei große Risikozonen ausgemacht. Neben der Tejo-Mündung und der Ria von Averio betrifft die Prognose auch die Insel Culatra (Foto) im Naturpark Ria Formosa. Sie ist einem hohen Überschwemmungsrisiko ausgesetzt, da Sumpfgebiete und Salzwiesen in Wasserflächen umgewandelt worden sind. Neben dem Anstieg des durchschnittlichen Meeresspiegels hat die portugiesische Küste auch mit dem Problem der Erosion zu kämpfen. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 36.000 Küstenbewohner der Algarve aufgrund des steigenden Meeresspiegels, verschwindender Küstengebiete und Überschwemmungen umgesiedelt werden müssen. In weniger als 30 Jahren werden die Menschen in Algarve mit Wassermangel, mehr Hitzewellen, extremen Klimaereignissen und Waldbränden leben müssen, so die Experten.
Algarve hat fünf familienfreundliche Gemeinden
Die Beobachtungsstelle für familienfreundliche Gemeinden (OAFR) hat in diesem Jahr vierundachtzig portugiesische Gemeinden mit der grünen Flagge für eine familienfreundliche Politik ausgezeichnet, darunter fünf an der Algarve. Das sind Alcoutim, Castro Marim, Faro, Loulé und Tavira. Die Auszeichnung wird für den Aufbau einer integrierten Familienförderungspolitik und aktive Maßnahmen in der Familienpolitik vergeben. Dazu gehörten z. B. die Lieferung von Mahlzeiten, Sozial- und Apothekenschecks, die Senkung der Kosten für Kinderkrippen, den Verzicht auf oder die erhebliche Senkung der Zahlungen für kommunale Dienstleistungen (einschließlich Wasser- und Gemeindesteuern), der Erwerb und die Lieferung (durch die Gemeinden) von Grundnahrungsmitteln, die Stärkung von sozialen Aktionsteams mit Familien, die Unterstützung älterer Menschen, die Gewährung von Zuschüssen für Freiwillige zur Überwachung von Risikofällen. Die Koordinatorin des OAFR, Isabel Paula Santos, erklärte, dass in einem Jahr, das von der Pandemie geprägt war, "die Gemeinden bei der außerordentlichen Unterstützung der Familien eine wichtige Rolle spielten und an vorderster Front standen“.
Neue App für Wein-Tourismus
Ein portugiesisches Startup-Unternehmen hat jetzt die App „Alle Wine' auf den Markt gebracht, mit der der Weintourismus im Land angekurbelt werden soll. Die App wurde am 6. November in Lissabon auf dem nationalen Weinkongress Encontro de Vinhos offiziell vorgestellt. Sie soll es Weinliebhabern ermöglichen, zu entdecken, was Portugal an Weinen und Weingütern zu bieten hat. "Alle Wine App ist eine einzigartige digitale Plattform, die unser fundiertes Wissen über lokale Winzer und Gastronomen mit dem Profil des Reisenden verbindet. Sie schlägt Reiserouten sowohl für den Einsteiger als auch für den anspruchsvollen Kenner vor", heißt es auf der Website der App. Der Gründer und Geschäftsführer von Alle Wine, António Pé-Curto, erklärt: "Portugal verfügt über Wein-Ziele der Extraklasse, aber viele werden nicht genug beworben oder arbeiten nicht schnell genug, um internationale Weintouristen anzuziehen." Mitgründerin Marta Vendeira versteht die App deshalb als fehlendes Bindeglied zwischen Touristen, die nach Weinerlebnissen suchen, und Winzern, die diese anbieten. Alle Wine steht für iOS- und Android-Geräte zum Download bereit.
Aljezur feiert wieder die Süßkartoffel
Vom 26. bis 28. November werden in Aljezur wieder die „besten Süßkartoffeln der Welt“ gefeiert. Nach der Online-Ausgabe im vergangenen Jahr findet das beliebte Süßkartoffelfest nun wieder live und in Farbe wie gewohnt in der Mehrzweckhalle des Algarve-Städtchens im Herzen der Costa Vicentina statt – natürlich unter entsprechenden Corona-Sicherheitsvorkehrungen. Dutzende von Ausstellern werden lokale Produkte und handwerkliche Erzeugnisse verkaufen – von Süßkartoffelschokolade und ‑likör bis hin zu Marmeladen, Eiscreme und sogar Süßkartoffel-Bier. Die Besucher können auch geröstete oder gebratene Süßkartoffeln vor Ort probieren oder die Süßkartoffeln einfach auf der Veranstaltung kaufen und zu Hause zubereiten. Das Fest beginnt an allen drei Tagen um 12 Uhr und endet am 26. und 27. November um Mitternacht und am 28. November um 22 Uhr. Eintritt und Parken sind kostenlos.
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Portimão: Drogenhändler erwischt
Die Polizei hat in Portimão einen 41-jährigen Mann und eine weitere Person im Alter von 23 Jahren wegen Drogenhandels verhaftet. Bei einer Patrouille hatten die Beamten das verdächtige Verhalten der zwei Verdächtigen bemerkt, die ein Auto mit spanischen Kennzeichen in der Nähe des Krankenhauses von Portimão geparkt hatten. Bei der anschließenden Durchsuchung wurden 1026 Einzeldosen Haschisch, 550 Gramm Liamba, rund 13.900 Euro, Mobiltelefone und das Fahrzeug sichergestellt.
Albufeira: Drogenhändler festgenommen
Die Polizei hat in Albufeira einen 50-jährigen Mann wegen Drogenhandels festgenommen. Bei dem Verdächtigen wurden 87 Dosen Heroin, 8 Dosen Kokain, 2 Mobiltelefone und 86,45 Euro in bar sichergestellt.
Tavira: Ehemann des Mordes verdächtig
Die Staatsanwaltschaft untersucht den mutmaßlichen Mord an einer Frau auf einem Bauernhof in Santo Estêvão, Tavira. Verdächtigt wird ihr Ehemann, dem vorgeworfen wird, einen Selbstmord des Opfers vorgetäuscht zu haben. Das Verbrechen ereignete sich bereits im Mai 2020, als der 64-jährige Mann "mit einer Pistole bewaffnet einen Schuss auf den Kopf der Frau abgab, der ihren Tod verursachte", wie es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft von Faro (MP) heißt. Der Verdächtige wird nun wegen Mordes ersten Grades angeklagt.
Olhão: Verfahren wegen versuchten Mordes
In Olhão steht ein 27-jähriger Mann wegen versuchten Mordes an einem 32-jährigen Mann vor Gericht. Er soll am 6. November bei einem Streit in einer Bar das Opfer mit einer Friseurschere am Hinterkopf und am Rücken verletzt haben. Für die Staatsanwaltschaft ist klar: „"Der Häftling wollte das Opfer töten, konnte es aber aus Gründen, die sich seiner Kontrolle entzogen, nicht tun".
Monte Gordo: Verhaftung wegen Drogenschmuggels
Die Polizei von Vila Real de Santo António hat in Monte Gordo einen 35-jährigen Mann wegen Drogenhandels verhaftet. Bei einer Patrouillenaktion hatten die Beamten einen Mann mit verdächtigem Verhalten am Zugang zum Strand bemerkt. Er konnte nach kurzer Flucht gestellt werden, er hatte 30 Dosen Haschisch bei sich. Bei einer späteren Hausdurchsuchung in der Wohnung des Festgenommenen wurden weitere 35 Dosen Haschisch entdeckt.
Tavira: Ausländer wegen Drogenhandels verhaftet
Die Polizei von Tavira hat am 12. November einen ausländischen Staatsangehörigen wegen Besitzes und Handels mit Betäubungsmitteln festgenommen. Der Verdächtige wurde in einem Auto in Tavira abgefangen. "Aufgrund seines Verhaltens und seiner Nervosität wurde eine Durchsuchung des Fahrzeugs durchgeführt, bei der verschiedene Drogen beschlagnahmt wurden", heißt es in einer Erklärung der Sicherheitskräfte. Im Anschluss an die Aktion wurden auch zwei Wohnungen des Verdächtigen am Rande der Stadt durchsucht, wobei Betäubungsmittel und "große Geldbeträge" gefunden wurden. Insgesamt wurden 70 Dosen Kokain, 720 Gramm Marihuana, eine Präzisionswaage, diverses Verpackungsmaterial, ein Großraumfahrzeug sowie etwa 10.500 Euro in bar und 5.500 Pfund Sterling beschlagnahmt.