Algarve News: 22. bis 28. November 2021
Algarve News und Portugal News aus KW 47/2021: Covid-19: Portugal rüstet sich für den Winter | Algarve: Parlament empfiehlt Zentralkrankenhaus | Castro Marim: Erste Genossenschaft gegründet | Tourismus: 166 Hotels zu verkaufen | Schnellbahn für die Algarve | Tavira: Landpreise explodieren | Weniger Honig aus der Algarve | Nachrichten aus Polizei und Justiz – unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
- Portugiesen befürworten strengere Klimamaßnahmen :Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat vor kurzem die Ergebnisse ihrer Klimaumfrage 2021–2022 veröffentlicht. Darin heißt es u.a.: "Die große Mehrheit der portugiesischen Bevölkerung (77 Prozent) ist der Meinung, dass der Klimawandel Auswirkungen auf ihr tägliches Leben hat. Diese Besorgnis wird sowohl von der jüngeren (75 Prozent) als auch von der älteren Generation (75 Prozent) geteilt, …
Inhaltsverzeichnis
- 1 Covid-19: Portugal rüstet sich für den Winter
- 2 Algarve: Parlament empfiehlt Krankenhausbau
- 3 Castro Marim: Erste landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet
- 4 Tourismus: 166 Hotels zu verkaufen
- 5 Die Algarve soll eine S‑Bahn bekommen
- 6 Tavira: Grundstückspreise explodieren
- 7 Honigerzeugung an der Algarve ist gefährdet
- 8 Nachrichten aus Polizei und Justiz
Covid-19: Portugal rüstet sich für den Winter
Noch im Februar dieses Jahres befand sich Portugals Gesundheitssystem kurz vor dem Zusammenbruch. Damals lagen die Neuinfektionen über einen Zeitraum von zwei Wochen bei knapp 1.500 pro 100.000 Einwohner, so hoch wie nirgendwo sonst in Europa. Das Land musste sogar ausländische Hilfe in Anspruch nehmen. Damals hatte die deutsche Bundeswehr Material 26 Fachkräfte, darunter acht Ärzte samt 50 Beatmungsgeräten und jeweils 150 Infusionsgeräten und Krankenbetten nach Lissabon geschickt, um bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu helfen Damals lagen die Neuinfektionen über einen Zeitraum von zwei Wochen bei knapp 1.500 pro 100.000 Einwohner, so hoch wie nirgendwo sonst in Europa.
Um eine Wiederholung dieser Katastrophe zu verhindern, hat die portugiesische Regierung jetzt eine Reihe von neuen Eindämmungsmaßnahmen verkündet, um einigermaßen sicher durch den Winter und die Weihnachtszeit zu kommen So gilt ab dem 1. Dezember bis zum 20. März wieder der Katastrophenfall (Estado da Calamidade). In diesem Rahmen kann die Regierung " dem Risiko angemessene und verhältnismäßige Maßnahmen" ergreifen, jedoch nicht so viele, wie der Ausnahmezustand erlaubt, der nur vom Präsidenten der Republik verhängt werden kann.
Grundsätzlich empfiehlt die Regierung Home Office, wann immer es möglich ist, und regelmäßige Tests. Portugiesische Staatsbürger und Residenten mit der Nutzernummer (número de utente) des Nationalen Gesundheitsdienstes SNS könne das vier Mal im Monat kostenlos bei aktuell über 800 Apotheken und Labors im Land tun.
Ab 1. Dezember gilt auch wieder Maskenpflicht in allen geschlossenen Räumen und in allen Räumen, die nicht vom DGS ausgenommen sind. Darüber hinaus ist die Vorlage des digitalen EU-Covid-19-Zertifikats obligatorisch beim Betreten von Restaurants, touristische Einrichtungen und Ferienwohnungen, Großveranstaltungen, Fitnessstudios. Verbindliche negative Tests (auch für geimpfte Personen) gelten beim Betreten von Pflegeeinrichtungen; für Besuche bei Patienten, die in Gesundheitseinrichtungen aufgenommen wurden; bei Großveranstaltungen ohne gekennzeichnete Sitzplätze (oder Veranstaltungsorten ohne Sitzplätze) und Sportstätten; in Diskotheken und Bars.
Gleichzeitig hat Portugal die Einreisebedingungen verschärft. So ist jetzt die Vorlage eines negativen Tests für alle Einreisenden auf dem Luf‑t, Land- und Wasserweg verpflichtend. Verstöße ziehen Bußgelder von 300 bis 800 Euro pro Person nach sich. Fluggesellschaften riskieren sogar Strafen von 20.000 bis 40.000 Euro pro Passagier, der nicht getestet ist.
Den Zeitraum vom 2. bis 9. Januar hat die Regierung zur „Woche der eingeschränkten Kontakte" (Semana de contenção de contactos) erklärt. In dieser Zeit bleiben Schulen, Kitas, Clubs und Bars geschlossen. Home Office ist Pflicht.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Regierung und des Auswärtigen Amtes.
Algarve: Parlament empfiehlt Krankenhausbau
Das portugiesische Parlament hat jetzt zwei Vorlagen angenommen, in denen die Regierung aufgefordert wird, die notwendigen Verfahren für den Baubeginn des Zentralkrankenhauses der Algarve zu entwickeln. Der Entschließungsentwurf der PSD empfiehlt der Regierung, "den Investitionsplan für die Krankenhäuser des Nationalen Gesundheitsdienstes (SNS) fortzusetzen, einschließlich Investitionen in neue Krankenhäuser". Der Entwurf der Kommunistische Partei PCP „für den dringenden Bau des Zentralkrankenhauses der Algarve" wiederum empfiehlt der Regierung, die notwendigen Verfahren zu entwickeln, damit der Prozess "so bald wie möglich beginnen kann, wobei ein vollständig öffentliches Modell für den Bau und die Verwaltung des Krankenhauses gewährleistet wird".
Das Projekt für ein neues Zentralkrankenhaus an der Algarve geht auf das Jahr 2002 zurück, als der damalige Gesundheitsminister Luís Filipe Pereira eine ressortübergreifende Gruppe einrichtete, um öffentlich-private Partnerschaften zu initiieren, und zwar für ein neues Krankenhaus, das im Parque das Cidades zwischen Faro und Loulé errichtet werden sollte. 2003 wurde das Grundstück für den Bau genehmigt, 2008 legte der damalige Premierminister José Sócrates sogar den Grundstein für das Krankenhaus, das 2013 fertiggestellt werden sollte.
Castro Marim: Erste landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet
In Castro Marim haben 14 jungen Landwirte vergangene Woche die erste landwirtschaftliche Genossenschaft des Landkreises mit dem Namen "GuadiMonte" gegründet. Sie will die bei dem verheerenden Brand im August dieses Jahres zerstörten Böden wieder aufforsten, um die Verödung und Entvölkerung des Landesinneren zu bekämpfen. Die Genossenschaft wird von der Gemeinde Castro Marim und der portugiesischen Umweltbehörde unterstützt.
Tourismus: 166 Hotels zu verkaufen
Als Folge der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der zum Verkauf stehenden Hotels in diesem Jahr um 1 Prozent erhöht. Nach Angaben des Immobilienportals Idealista gab es am 15. November 2021 auf dem nationalen Markt 166 Hotels, die einen neuen Eigentümer suchten. Nach Bezirken geordnet stehen in Faro mit 27 die meisten Hotels zum Verkauf, gefolgt von Porto (23), Lissabon (21), Setúbal (11), Viseu (11), Leiria (10) und Madeira (9).
Die Algarve soll eine S‑Bahn bekommen
Eine Schnellbahn soll künftig auf einer Länge von 35 Kilometern den Flughafen Faro, die Universität der Algarve, den Parque da Cidade, Loulé und Olhão miteinander verbinden. Das sieht das europäischen Strukturentwicklungsprogramm Portugal 2030 vor. In den Projektunterlagen heißt es, dass es sich um das Gebiet mit der höchsten Bevölkerungskonzentration im Süden des Landes handelt und dass die mehr als 150.000 Einwohner in den Städten und Vorstädten jeden Tag Tausende von Pendlerfahrten mit ihrem eigenen Fahrzeug, oft mit nur einem Insassen, unternehmen. Dazu kommen noch die Fahrten der am Flughafen Faro ein- und aussteigenden Passagiere. Die neue Bahn solle „zur Dekarbonisierung des regionalen Verkehrssystems und zur Verkehrssicherheit beitragen".
Tavira: Grundstückspreise explodieren
Seit 2018 steigen die Preise für landwirtschaftliche Flächen in Portugal unaufhörlich, vor allen auf Grund des Engagements großer internationaler Investoren. In den letzten zwei Jahren erreichte die Wertsteigerung durchschnittlich 40 %, in einigen Fällen sogar 50 %.
In Tavira an der Ostalgarve explodieren die Preise. Hier betrug der Wertzuwachs sogar 100 % innerhalb von zwei Jahren und 2400 % in einem Jahrzehnt. "Die Preise für landwirtschaftliche Flächen in der Region Tavira beginnen bei 80.000 Euro pro Hektar, erreichen aber leicht 120.000 Euro", sagt José Martino, Landwirtschaftsunternehmer und Geschäftsführer von Espaço Visual, einem auf die Agrarwirtschaft spezialisierten Beratungsunternehmen.
Die Landwirtschaft "zieht immer mehr Investoren an", bestätigt auch Luís Mesquita Nunes, Direktor von Vitacress, dem größten nationalen Gemüseproduzenten. Grund und Boden werde von Investoren als sichere Anlage betrachte. Insbesondere Russen, Chilenen und Spaniern investieren in Anbauflächen, weil sie eine Nahrungsmittelknappheit voraussehen.
Die Folge: "Die letzte Landwirtschaftszählung zeigt, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche zwar zugenommen hat, es aber 15.000 Betriebe weniger gibt. Mit anderen Worten, die durchschnittliche Größe der Grundstücke hat zugenommen und liegt jetzt bei 13,6 Hektar", erklärt José Martino
Die höchsten Preise sind an der Algarve zu erzielen. Das ist auf die Knappheit des Bodens und die Rentabilität von Kulturen wie Avocados und Orangen zurückzuführen. Selbst "ein armes, trockenes Stück Land wird bereits mit 50.000 Euro pro Hektar gehandelt", sagt der Martino. Land, das vor zehn Jahren "noch nicht einmal 5.000 Euro pro Hektar gekostet hat".
Honigerzeugung an der Algarve ist gefährdet
Der regionale Imker-Verband Melgarbe – Associação de Apicultores do Sotavento Algarvio schlägt Alarm. Nach seinen Angaben ist die Honigerzeugung an der Algarve gefährdet uns steht kurz vor einer „Katastrophe“. Gründe sind Klimawandel, die Auswirkungen der in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide und Brände.
Vor allem die Waldbrände in Monchique und an der Ostalgarve in den Kreisen Castro Marim, Vila Real de Santo António und Tavira, hätten zum Verlust von 700 bis 800 Bienenstöcken geführt, und es werde "zwei bis drei Jahre" dauern, bis sich die Vegetation in den betroffenen Gebieten erholt hat, ohne die die Bienen keine Nahrung finden, so der Melgarbe-Chef Manuel Francisco.
Laut Melgarbe befinden sich in den Regionen Alentejo und Algarve etwa 20 % der Bienenstöcke des Landes. Normalerweise werden hier pro Jahr 1.100 bis 1.200 Tonnen Honig produziert, von denen ein großer Teil für den Export bestimmt ist. Jetzt müsse man mit einer deutlichen Reduzierung rechnen. "Hier in der Region werden wir 6.000 Hektar haben, auf denen etwa 3.500 Bienenstöcke standen, die mindestens zwei Jahre lang unfruchtbar sein werden“, heißt es bei dem Verband.
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Silves: Verhaftung wegen Drogenhandels
Die Polizei hat am 22. November in der Gemeinde Silves einen 20-jährigen Mann wegen Drogenhandels und Besitzes verbotener Waffen festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung wurden 34 Dosen Kokain, 22 Dosen Haschisch, drei Mobiltelefone, eine Pistolenattrappe, eine Machete und diverses Material zum Wiegen, Schneiden, Abpacken und Verpacken von Drogen beschlagnahmt. Der Verdächtige ist bereits wegen Drogenhandels vorbestraft.
Quarteira: Drogenhändler festgenommen
Nach sechsmonatigen Ermittlungen hat die Polizei jetzt in Quarteira drei Männer im Alter zwischen 39 und 43 Jahren wegen Drogenhandels verhaftet. Bei mehreren Hausdurchsuchungen wurden 70 Dosen Kokain, sechs Mobiltelefone und 2.575 Euro in bar beschlagnahmt.
Olhão: Vier Tonnen Austern beschlagnahmt
Die Küstenwache hat am 24. November in Olhão vier Tonnen illegal gefangene Austern beschlagnahmt. Die Beamten erwischten drei Männer im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, die Austern von einem Boot auf ein Fahrzeug umluden, "ohne dabei irgendwelche Registrierungsdokumente mitzuführen, die die Herkunft der Austern belegen“. Ein entsprechender Ordnungswidrigkeitenbescheid wurde erstellt wurde, die beschlagnahmten Muscheln wurden in ihren natürlichen Lebensraum zurückgebracht.
Ayamonte: Schläger verhaftet
Die Kriminalpolizei von Ayamonte und die spanische Guardia Civil haben am 25. November drei Personen wegen versuchten Mordes verhaftet. Die Verdächtigen sollen am 14. November vor einer Bar im Industriegebiet von Ayamonte einen 25-jährigen Portugiesen brutal verprügelt haben. Das Opfer liegt seitdem im Koma und kämpft um sein Leben
- Algarve News vom 11. bis 17. März 2024 – 17. März 2024
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- 10. März 2024: Parlamentswahl in Portugal – 9. März 2024