Algarve News und Portugal News aus KW 18/2019: Tritt Kabinett zurück? | Maddie: Weitere Ermittlung | 88 blaue Flaggen | Hahn-Faro endet | Mordverdächtiger gefasst – unser Wochenrückblick enthält noch viel mehr Spannendes!
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- Algarve-Strandqualität: 88 Traumstrände 2019 mit blauer Flagge :2019 tragen an der Algarve 88 Traumstrände das Markenzeichen für gesicherte Strandqualität – die blaue Flagge. Hier alles über die Top-Badestellen erfahren!
- Wird Alentejo größter Cannabis-Produzent? :Im Alentejo, nördlich der Algarve, reift einer der weltweit bedeutendsten Produzenten von Cannabis für medizinische Zwecke heran.
- Madeleine McCann: Damit überrascht Portugals Polizei am 12. Jahrestag :Portugals Polizei hat die Ermittlungen im Fall Madeleine McCann (Maddie) auch am 12. Jahrestag ihres Verschwindens an der Algarve noch nicht abgeschlossen!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Algarve News und Portugal News: Was sonst noch geschehen ist
- 2 Fünf Algarve News und Portugal News aus der Arbeit von Polizei, Feuerwehr, Kommunen und Tourismus
- 3
- 4 Redaktioneller Hinweis zu den Algarve News und Portugal News:
Algarve News und Portugal News: Was sonst noch geschehen ist
In der zurückliegenden Woche ist an der Algarve und in ganz Portugal noch manches andere passiert. Aus dem Nachrichtenstrom haben wir für Sie diejenigen fünf herausgefiltert, die wir für die wichtigsten für unsere deutschsprachigen Nutzer halten:
Portugal News: Regierung erwägt Rücktritt
Im Streit über Besoldungsforderungen der Lehrer hat Portugals Ministerpräsident António Costa mit dem Rücktritt des Kabinetts gedroht. Falls die Nationalversammlung in der Schlussabstimmung die entsprechende parlamentarische Initiative von Kommunisten, Linksblock und zwei Mitte-Rechts-Parteien (PSD und CDS) annehme, werde das die Regierung veranlassen, ihre Demission anzubieten, sagte der Regierungschef am Freitag in einer Fernsehansprache. Zuvor hatte der Bildungsausschuss der Nationalversammlung dafür votiert, die Lehrer vollständig dafür zu entschädigen, dass ihre Gehälter neun Jahre, vier Monate und zwei Tage lang eingefroren sind. Das Kabinett will nur für zwei Jahre, neun Monate und 18 Tage entschädigen und begründet dies damit, dass wegen der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen die erforderlichen 600 Millionen Euro nicht zur Verfügung stünden. Zudem sei das Regelwerk sozial ungerecht, wenn man mit den Gehältern anderer Beamten und Beschäftigten in Portugal vergleiche. Die internationale Glaubwürdigkeit Portugals werde so „untergraben". Kommt das Gesetz unverändert durch und bleibt Costa bei seiner Rücktrittsdrohung, könnte das vorgezogene Neuwahlen für Portugal bedeuten. Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa könnte aber auch verordnen, dass das Verfassungsgericht das Gesetz prüft. Dann könnte Costa so lange noch im Amt bleiben.
Gefahrgutfahrer unzufrieden
Noch vor der nächsten Tarifverhandlungsrunde am 7. Mai mit ANTRAM, dem nationalen Fernverkehrs-Verband, hat die Gewerkschaft der Gefahrgutfahrer erneute Streikbereitschaft signalisiert. Für den Fall, dass Fortschritte ausbleiben, habe sie den nächsten unbefristeten Ausstand für den 17. Mai geplant, berichtet ein Wirtschaftsmagazin. Vor Ostern hatte eine ähnliche Aktion der Tankwagenfahrer Portugal an den Rand einer Lähmung gebracht, weil überall der Treibstoff ausging oder knapp wurde.
Algarve News: Fahrpreise deutlich gesenkt
Seit Donnerstag, 1. Mai, ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel an der Algarve deutlich preiswerter. Eine Subvention von jährlich mehr als einer Million Euro durch den Städte- und Gemeindebund der Region (AMAL) machte Tarifabsenkungen um teilweise mehr als 80 Prozent möglich. Die Kosten für Netzkarten im Bus- und Bahnverkehr liegen jetzt zwischen nur noch 14 und 40 Euro, teilte die Organisation mit. Im Schienenverkehr erfolgt die Reduzierung in zwei Phasen: Ab sofort kosten alle Tickets der Bahngesellschaft Comboios de Portugal nur noch die Hälfte. Vom 1. Juli an werden die teuersten Fahrkarten dann um mehr als 80 Prozent verbilligt – bis zum Maximalwert von 40 Euro. Zwar senkte der Städtetag die Fahrpreise durch Mittel aus Fonds, doch an seinen Plänen zur Einführung einer Kurtaxe (Bettensteuer) will er festhalten. Bis auf Silves haben alle Kreisverwaltungen grundsätzlich zugestimmt. Über die Modalitäten entscheiden die einzelnen Kommunalparlamente. Verbände des Tourismusbereichs, vor allem der Hotels, haben bereits protestiert. Sie halten den Zeitpunkt für falsch und die Verwendung der Einnahmen für intransparent.
Algarve News: Hahn-Flüge nach Faro gestrichen
Im Zuge der massiven Ausdünnung ihrer Hahn-Verbindungen streicht die irische Billigfluggesellschaft Ryanair zum kommenden Winterflugplan auch die Faro- und die Lissabon-Routen. Das wurde am Dienstag bekannt. Ebenso gibt es vom Hunsrück aus dann keine Verbindungen mehr nach Alicante, Girona, Lanzarote, Gran Canaria, Jerez de Frontera, Malaga, Palma de Mallorca, Santiago de Compostela, Ovda (Israel), London-Stansted, Pisa, Riga und Tanger. Hinzu kommen allerdings Flüge nach Palermo und Kiew. Die Fluglinie begründete die Ausdünnung mit hoher Steuerlast in Rheinland-Pfalz, die ein Vielfaches der Flughafengebühren ausmachten, und geringer Nutzung der Routen. Seit geraumer Zeit bedienen die Maschinen des Billigfliegers, Hauptkunde in Hahn, zunehmend auch die umliegenden Flughäfen Luxemburg, Frankfurt/Main und Köln/Bonn. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Fluggastaufkommen am Hahn auf zwei Millionen Fluggäste jährlich praktisch halbiert. Um 30 Prozent ging das Frachtaufkommen zurück. Eigentümer des Hunsrück-Flughafens sind zu 82,5 Prozent der chinesische Mischkonzern HNA und zu 17,5 Prozent das Land Hessen. Nach Angaben der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn wird Ryanair mit gerade einmal zwei stationierten Maschinen am Flughafen Hahn laut Winterflugplan 2019 nur noch 16 Ziele anfliegen. Ein Jahr zuvor seien es noch 29 Flugziele gewesen. Das entspreche einer Reduzierung um 13 Flugziele bzw. knapp 45 Prozent.
Drastisch mehr Pass-Fälschungen
Fünf Ausländer sind in den vergangenen Tagen am Flughafen Faro mit gefälschten Ausweispapieren festgenommen worden. Sie wollten damit nach Großbritannien und Irland einreisen. Wie die Ausländer- und Grenzpolizei SEF mitteilte, handelte es sich um gefälschte französische, polnische, italienische und slowenische Reisepässe. Allein im ersten Quartal 2019 sei in Faro die Zahl solcher Fälle um 300 Prozent gestiegen, so die SEF.
Neue Verordnung für Abholer und Zubringer
Mit Geldstrafen bis zu 1.500 Euro kann die portugiesische Flughafen-Betreibergesellschaft ANA Aeroportos de Portugal künftig Autofahrer belegen, die durch ihr Parkverhalten den schnellen Zugang zu und Abtransport von den Airports Faro, Lissabon, Porto, Madeira und Azoren behindern. Eine entsprechende Verordnung, welche eine seit 2015 geltende Regelung aufhebt, wurde am 1. Mai im Gesetzblatt Diário da República veröffentlicht. Sie soll in den so genannten „Kiss and Fly“-Zonen für flüssigen Verkehr sorgen. Dort ist das Parken in den ersten zehn Minuten kostenlos. Wer künftig innerhalb von 24 Stunden dreimal diese Zonen für längere Zeit nutzt und dafür außergewöhnliche, nicht gewerbliche Gründe hat, bekommt die gezahlten Parkgebühren erstattet. Gleichzeitig wurden 21 neue Gebote für Abholer/Ablieferer von Fluggästen und Absteller von Autos definiert. Eine davon ist, dass Personen nur in den dafür markierten Zonen aussteigen und bezahlen dürfen und die Autos auch nur dort halten dürfen, so die Zeitung Jornal Económico.
Algarve News: 1.500 auf 1. Mai-Demo
Mehr als 1.500 Beschäftigte haben nach Angaben der Gewerkschaft USAL/CGTP-IN an den Feierlichkeiten zum Welttag der Arbeit am 1. Mai in Faro teilgenommen. Die zentrale Algarve-Veranstaltung fand dort auf dem Platz Alameda João de Deus statt. Zu den auf der Demonstration erhobenen Forderungen gehörten vor allem eine kurzfristige Erhöhung des Mindestlohns auf 850 Euro und eine 35-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich.
Algarve News: Kinder warnen vor Missbrauch
Am 30. April haben auf dem Praça do Município in Vila do Bispo Eltern und Kinder mit einer Menschenkette auf die Notwendigkeit hingewiesen, etwas gegen Kindesmissbrauch zu unternehmen. Sie bildeten symbolisch eine große blaue Schleife. Die Initiative ging vom örtlichen Kindergarten aus. Zuvor hatte es den ganzen Monat lang Aufklärungsaktionen, Videovorführungen und Seminare durch die nationale Kommission zur Förderung der Rechte und des Schutzes von Kindern und Jugendlichen (CPCJ) gegeben. Die örtliche Polizei GNR unterstützte.
Fünf Algarve News und Portugal News aus der Arbeit von Polizei, Feuerwehr, Kommunen und Tourismus
Mutmaßlicher Mörder gefasst: Die Polizei hat den mutmaßlichen Mörder einer 38-jährigen Frau aus Vila Real de Santo António festgenommen. Der 44-Jährige soll die Mutter von zwei Kindern am Vormittag des 2. Mai in ihrer Wohnung getötet haben. Seit Anfang 2019 sind in Portugal allein 16 Frauen durch die Hände von Freunden, Ehemännern, ehemaligen Gefährten, Familienmitgliedern oder anderen nahen Menschen ermordet worden.
Gewalttäter zündet Wohnung an: Die Polizei in Faro hat einen 56-jährigen Mann festgenommen, der sich in seinem Haus verbarrikadiert und es in Brand gesetzt hatte. Zuvor solle er sich gegenüber seiner 54-jährigen Frau und seiner 17-jährigen Tochter aggressiv verhalten haben, so die Beamten.
Segelyacht gerettet: In der Nacht zum Freitag haben Rettungskräfte und Marinesoldaten eine manövrierunfähige niederländische Segelyacht in der Nähe des Cabo de São Vicente geborgen und in den Hafen von Baleeira in Sagres geschleppt. Das 14 Meter lange Boot hatte einen Motorschaden erlitten und drohte, von Wind und Strömung gegen die Felsen gedrückt zu werden. – An der Costa Vicentina, nördlich des Kaps, ist innerhalb einer Woche schon der dritte tote Wal angeschwemmt worden. Das jüngst am Arrifana-Strand angelangte Tier war 20 Meter lang. Die Behörden entsorgten die Kadaver.
Haschisch-Speedboot gestellt: Auf dem Grenzfluss Guadiana in Höhe von Foz de Odeleite (Kreis Castro Marim) hat die Polizei im Morgengrauen des Freitags ein Schnellboot gestoppt, das 2.800 Kilogramm Haschisch an Bord hatte. Dank eines Radarsystems, das mit Wärmebildkameras arbeitet, waren die Beamten der Küstenkontrolle gegen 5:20 Uhr auf das rund zehn Meter lange Boot aufmerksam geworden, das offenbar aus Nordafrika kam. Da am spanischen Ufer verdächtige Bewegungen von Personen und Fahrzeugen zu bemerken waren, informierten die portugiesischen Polizisten ihre Kollegen. Diese nahmen später in Villablanca einen Marokkaner unter dem Verdacht fest, an dem Rauschgiftschmuggel beteiligt zu sein. Auch der spanische Skipper des Schnellbootes wurde verhaftet.
Portimão diskutiert Immobilien-Projekte: Die belgische Immobilienentwickler-Unternehmensgruppe Mitiska REIM prüft, ob auf dem Gelände des 2012 abgebrannten Portimão Retail Park an der Durchgangsstraße N 125 ein Fachmarktzentrum entstehen kann. Mit der Stadtverwaltung würden bereits Gespräche geführt, schrieb eine portugiesische Zeitung. Die Belgier hätten sich auf erschwingliche Fachmarkt- und Convenience-Center für komfortables Einkaufen mit genügend kostenlosem Parkraum spezialisiert. Bei dem mysteriösen Brand in dem 2006 eröffneten Einkaufskomplex im Stadtteil Chão das Donas waren im September 2012 sieben Geschäfte zerstört worden. Ganz in der Nähe, in Alvor, haben Umweltaktivisten eine neue Kampagne gestartet, um dort Pläne für einen sanften ländlichen Tourismus auf der Quinta da Rocha an der Mündung des Flusses zu vereiteln. Nach Durchsicht der Dokumente im öffentlichen Bürgeranhörungsverfahren – es läuft noch bis zum 8. Mai – sammelte die Initiative "A Última Janela Para o Mar" (Das letzte Fenster zum Meer) am Samstag, 4. Mai, in Portimãos Innenstadt Unterschriften für ein ablehnendes Schreiben an die regionale Genehmigungsbehörde CCDR. Die Aktivisten befürchten sukzessive Verdichtung des Feuchtgebietes durch mehr Gebäude als zunächst vorgesehen und die Gefahr der Immobilienspekulation. Gleichzeitig wendet sich die Initiative gegen die Baupläne für drei neue Hotels weiter östlich in Alvor (Wir berichteten unter dem Titel „Bürgerprotest gegen Hotelprojekt Alvor“).
Redaktioneller Hinweis zu den Algarve News und Portugal News: