„Wieder viele fette Sardinen“, Erhöhte Waldbrandgefahr für Algarve?, Immer mehr verurteilen Ölpläne der Regierung, Auslandsmärkte für Algarve immer wichtiger, Akuter Krankenschwestern-Mangel – das sind die Schlagzeilen unserer fünf wichtigsten Algarve News und Portugal News für die Kalenderwoche 21. Hinzugefügt haben wir noch Kurznachrichten zur Sicherheitslage – z.B. über den tödlichen Absturz eines Gleitschirm-Fluglehrers.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Algarve News: „Wieder viele fette Sardinen“
- 2 Algarve News: Erhöhte Waldbrandgefahr für Algarve?
- 3 Algarve News: Immer mehr verurteilen Ölpläne der Regierung
- 4 Algarve News: Auslandsmärkte für Algarve immer wichtiger
- 5
- 6 Algarve News: Akuter Krankenschwestern-Mangel
- 7 Algarve News: Aus der Arbeit der Sicherheitsbehörden und der Justiz
Algarve News: „Wieder viele fette Sardinen“
Das seit Januar geltende Verbot der Sardinenfischerei ist ausgelaufen. In den nächsten zweieinhalb Monaten können mehr als 4.800 Tonnen Sardinen in portugiesischen Gewässern gefangen werden. Mário Galhardo, Präsident der Branchenorganisation Barlapescas berichtete bereits nach einer Überwachungsfahrt der Meeresbehörde IPMA im Dezember davon, dass die Bestände sich so gut erholt hätten und es mehr Sardinen gebe als vor einem Jahr. Sie seien „sehr fett“, so Galhardo jetzt wörtlich. Der größte Teil der Fänge geht an der Algarve in den Frischverzehr. Derzeit überprüft ein Forschungsschiff zwischen Cabo de São Vicente und dem Go
Algarve News: Erhöhte Waldbrandgefahr für Algarve?
Die portugiesische Regierung betrachtet die Algarve als diejenige Region des Landes, in der dieses Jahr die größte Waldbrandgefahr besteht. Miguel Freitas, Staatssekretär für Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung, begründete diese Auffassung bei einem Besuch in Monchique damit, dass „hier im letzten Jahr keine großen Flächen gebrannt haben“. Das erhöhe die Gefahr im Jahr 2018. Deshalb stehe die Algarve im Mittelpunkt vorbeugender Aktivitäten. Der Staatssekretär lobte die „exzellente Feuerwehr mit guter Ausrüstung“ und die gute Ausbildung der Einsatzkräfte. Dennoch sei es nicht möglich, von einem auf das andere Jahr alles zu ändern und zu verbessern. Allerdings seien die „dringendsten Maßnahmen“ ergriffen worden, sagte Freitas. Die 16 Landkreise der Algarve schufen eine 300 Kilometer lange schmale Zone, die im Fall von Feuern die Eindämmung erleichtern sollen. Der Jagdverband der Algarve (FCA) half durch eine Säuberungsaktion demonstrativ mit, Grundstücksflächen in ländlichen Gebieten von leicht entflammbarem Material zu reinigen. 82 Tonnen Unrat und Müll wurden in Marmelete und Monchique gesammelt. Die Jäger wollten dem Staatssekretär Freitas auf diese Weise zeigen, dass sie zur Verminderung des Feuerrisikos beitragen wollen. Freitas dankte dafür und betonte, Waldschutzarbeiten seien eine Team-Aufgabe. Der Jagdverband der Algarve hat rund 3.000 Mitglieder.
Innenminister Eduardo Cabrita stellte auf der Messe AlgarSafe in Portimão die umfangreichen Vorkehrungen vor, mit welchen von diesem Jahr an an der Algarve Bränden vorgebeugt bzw. wie sie bekämpft werden sollen: Mehr Einsatzkräfte, mehr und modernere Fahrzeuge, drei permanent stationierte Helikopter, feste Wachposten, eine neue erweiterte erweiterte Eingreiftruppe der GNR-Polizei (GIPS), zwei Wehren der Wald- und Naturschutzbehörde ICNF, drei ständige Einsatzteams zur Analyse und zum Einsatz von Spezial-Feuerwehrleuten, drei Teams von Waldbrandwächtern, ein neues taktisches Team von Ingenieuren und Technikern sowie Gleisingenieuren sowie eine neue Spezialtruppe von Waldbrandbekämpfern. Für die Region Algarve werden in der kritischen Phase vom 1. Juli bis 30. September allein 623 Feuerwehrleute und Sicherheitskräfte mit 161 Fahrzeugen und drei Hubschraubern im Einsatz sein. Wir werden in Kürze über Einzelheiten berichten.
Algarve News: Immer mehr verurteilen Ölpläne der Regierung
Der portugiesische Umweltminister João Pedro Matos Fernandes hat die Forderung von Naturschützern nach Rücktritt zurückgewiesen. Ein Bündnis aus 30 Verbänden, das ihn in einem am Donnerstagnachmittag übergebenen offenen Brief zur Demission aufgefordert hatte, beschuldigte er in einem Mediengespräch der "technischen Heuchelei". Wenn Portugal – wie versprochen – bis 2050 CO2-neutral werden wolle, müsse es 80 Prozent seiner Emissionen reduzieren, benötige bis dahin aber immer noch Ölimporte im Umfang von 78 Millionen Barrel (Fässer) pro Jahr. Erst danach würden die Ölimporte auf 10 bis 15 Millionen Barrel sinken. Fernandes verwies darauf, dass längst nicht klar sei, ob im Konzessionsgebiet für die Probebohrungen genügend Öl und Erdgas gefunden werde.
In der zurückliegenden Woche hatten sich weitere Institutionen gegen die Entscheidung der Regierung gewandt, Testbohrungen vor der Costa Vicentina ohne Umweltverträglichkeitsprüfung zuzulassen. Der portugiesische Hotelier-Verband AHP warnte vor negativen Auswirkungen auf den Tourismus. Die Stadtverwaltung von Faro forderte die sofortige Einstellung der Forschungen und der Probebohrungs-Vorbereitungen an der Küste von Aljezur. Auch die Algarve-Wirtschaft, vertreten durch die Verbände ACRAL, AIHSA, AHETA, CEAL und NERA, verurteilte erneut nachdrücklich die jüngste Entscheidung der Regierung, ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung Probebohrungen nach Öl und Gas vor der Küste von Aljezur zu genehmigen. In einer Stellungnahme kritisieren sie besonders, dass die Regierung die Frist für die Erteilung neuer Lizenzen zur Ölförderung bis 2019 verlängern wolle. Damit solle offenbar die Lösung des Problems auf die Zeit nach den nächsten Wahlen verlagert werden.
Algarve News: Auslandsmärkte für Algarve immer wichtiger
Auch in Nord- und Südamerika wächst das Interesse an der Algarve. Mit diesem Eindruck kehrten Experten der Auslandspromotion-Agentur ATA von zwei Fachveranstaltungen in Las Vegas und São Paulo zurück. Gespräche mit 78 brasilianischen und 52 nordamerikanischen Reise-Anbietern und ‑Vermittlern im Qualitäts-Segment seien sehr positiv verlaufen, berichtete ATA-Geschäftsführerin Dora Coelho. Beretis im vergangenen Jahr hatte es aus dem Markt USA rund 29 Prozent mehr Gäste und 34 Prozent mher Übernachtungen gegeben als 2016. Und Brasilien lag laut Coelho in diesem März bereits an achter Stelle der touristischen Quellmärkte für die Algarve – mit fast 43 Prozent Zuwachs an Gästen gegenüber dem Vorjahresmonat.
Auch die Deutschen bleiben weiter reisefreudig und dürften 2018 die Algarve wertschätzen. Im April stieg der Umsatz mit Reisen von deutschen Touristen um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das meldet ein Branchendienst, der sich auf Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK beruft. Schon in der Periode von Mai bis Oktober habe der Umsatz aus dem deutschen Markt Zuwächse von 15 Prozent erzielt. Der Onlineverkauf von Reisen nahm dabei am stärksten zu. Dennoch ist der Vertriebskanal Reisebüro nach wie vor so bedeutend, dass auf ihn rund 80 Prozent des Gesamtumsatzes für den Winter 2017/2018 entfallen sein dürften, so das Ergebnis einer Befragung von Branchenexperten.
Algarve News: Akuter Krankenschwestern-Mangel
Die portugiesische Krankenschwestern-Gewerkschaft SEP hat davor gewarnt, dass eine Reihe von Krankenhäusern im ganzen Land ihre Dienste einschränken oder sogar einstellen müssen, wenn die Regierung nicht kurzfristig die Einstellung von mehr Krankenpflegerinnen und ‑pflegern genehmigt. Eine portugiesische Zeitung hatte enthüllt, dass im größten Krankenhaus des Landes („Santa Maria“ in Lissabon) seit Januar 100 Krankenschwestern ausgeschieden sind. Die Zahl der verfügbaren Betten sowie von Operationen musste daraufhin vermindert werden. Wenn in Zukunft die 35-Stunden-Woche eingeführt werde, drohten die Hospitäler in eine schwere Krise zu geraten, ganz besonders im ländlichen Bereich, erklärte eine SEP-Funktionärin. In der zurückliegenden Woche haben medizinisch-technische Assistenten für einen Tag die Arbeit niedergelegt, um für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen zu kämpfen. In der ersten Mai-Hälfte war es schon zu einem Ausstand von Krankenhaus-Ärzten gekommen.
Weitere Algarve News aus unser Berichterstattung der vergangenen Woche:
Seit Pfingsten gab es an der Algarve ein Stelldichein der weltweit größten und jüngsten Luxus-Kreuzfahrtschiffe. Nach der “Seven Seas Explorer” machte in Portimão nun auch die “Seabourn Ovation” fest – auf ihrer Jungfernfahrt. Unser Beitrag „Luxus-Kreuzfahrtschiffe be(g)ehren Algarve“ zeigt schöne Fotos und bringt beeindruckende Fakten zu den außergewöhnlichen Gästen an der Südküste Portugals.
Wer schon immer einmal mit eigenen Händen die Karavelle nachbauen wollte, mit der Heinrich der Seefahrer vom Algarve-Ort Lagos aus auf Entdeckerfahrten ging, konnte das am 22. Mai 2018, dem 20. Jahrestag der EXPO-Eröffnung in Lissabon, in Portugals Hauptstadt tun. Unserem Artikel „Algarve-Karavelle zum Selberbauen“ können Sie entnehmen, was dabei zu erleben war.
Algarve News: Aus der Arbeit der Sicherheitsbehörden und der Justiz
- Paraglider abgestürzt: Ein erfahrener 49-jähriger Fluglehrer ist in den Dünen des Strandes von Alvor bei Portimão mit seinem motorisierten Gleitschirm abgestürzt und dabei getötet worden. Die Ursache, vermutlich ein Motorschaden, wird noch untersucht. Der Absturz geschah in der Nähe eines bespielten Fußballplatzes.
- Ire in Klippen gestürzt: Die Wasserschutzpolizei hat am Batata-Strand von Lagos einen 39-jährigen Iren geborgen. Er war beim Klettern in den Klippen abgestürzt und zog sich vermutlich Brüche der unteren Gliedmaßen zu. Der Mann wurde ins Krankenhaus von Faro gebracht.
- Verkehrskontrollen mit Strafen: 88 Geldbußen hat die Polizei bei einer umfangreichen Verkehrskontrolle auf den Zugangsstraßen von Almancil verhängt. Dies geschah wegen 27 Geschwindigkeitsüberschreitungen, einer Alkoholfahrt und drei fehlender technischer Kontrollen. Die übrigen Delikte betrafen fehlende Versicherung, schlechte Sicherung von Ladung und mangelhafte Nutzung des Fahrtenschreibers. Die 18 Beamten im Einsatz stellten auch Mängel an Beleuchtung und Reifen, Mobiltelefonnutzung während der Fahrt und Nichtanlegen von Sicherheitsgurten bzw. Fehlen von Kindersitzen fest.
- Zwei Personen niedergestochen: Ein 46-jähriger Mann, der in Beja bei einem Streit zwei Personen mit einem Taschenmesser niedergestochen hatte, ist festgenommen worden. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Die Opfer sind 30 und 31 Jahre alt und teilen sich mit dem Täter die Wohnung.
- Diebesgut in Läden gefunden: Die Polizei in Almodôvar hat in zwei Tankstellen und einer Wohnung gestohlene Gegenstände gefunden. Es handelt sich unter anderem um 370 Packungen Tabak, aber auch Spirituosen, Waffen und ein Mobiltelefon.
- Stiefvater offiziell angeklagt: Der Stiefvater von Rodrigo Lapa, einem im Februar 2016 getöteten 15-jährigen Schüler aus Portimão, muss sich jetzt in Brasilien wegen Mordverdachts vor Gericht verantworten. Der Mann hatte mit Rodrigos Mutter im Ortsteil Malheiro zusammengelebt und war nach Brasilien ausgereist, als der damals 15-Jährige zunächst tagelang vermisst und dann in der Nähe des Wohnhauses tot aufgefunden wurde. Die Gerichtsmedizin stellte Spuren der Misshandlung und einer Erstickung fest.
- 1,8 Tonnen Haschisch an Bord: Ein Schnellboot mit 60 Ballen Haschisch ist im Morgengrauen vor Tavira abgefangen worden. Laut Polizei hatte es das aus Marokko stammende Rauschgift auf See umgeladen. Der 48-jährige Steuermann sowie zwei Besatzungsmitglieder im Alter von 36 und 62 Jahren wurden verhaftet. Das Boot kam ins Dock der Wasserschutzpolizei von Vila Real de Santo António.
- Seniorin durch Explosion verletzt: Eine 78-jährige bettlägerigere Ukrainerin ist bei einer Explosion und einem folgenden Wohnungsbrand im Zentrum von Portimão schwer verletzt wurden. In Zusammenhang mit dem Vorfall im siebten Stock des Geliglu-Gebäudes an der Avenida 25 de Abril nahm die Polizei eine 38-jährige Frau fest, die sie als Brandstifterin identifiziert haben will. Die Verdächtige soll Benzin ausgegossen und in Brand gesetzt haben, was zu der Explosion führte. Diese ließ Fensterscheiben zerspringen und auf parkende Autos fallen.
- Betrugsfall: Eine 45-jährige ehemalige Bankangestellte steht in Portimão vor Gericht, weil sie zusammen mit ihrem Mann, einem 48-jährigen Kriminalpolizisten, zwischen 2010 und 2015 zwei amerikanische Kunden um 300.000 Euro betrogen haben soll. Weitere Tatvorwürfe sind Unterschlagung, Urkundenfälschung, Geldwäsche und Internetbetrug. Die Angeklagte soll Kontovollmachten missbraucht haben, um das Geld ohne Kenntnis der Inhaber abzuzweigen und eigene Zwecke zu nutzen.
News zum Pollenflug in der Kalenderwoche vom 25. bis 31. Mai
Laut Portugiesischer Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (SPAIC) können sich Allergiker an der Algarve auf Pollenflug auf erhöhtem Niveau einstellen. In der Atmosphäre überwiegen demnach Pollen von Olivenbäumen, Eichen, Gräsern und Unkräutern.
Allgemeine Hinweise für Patienten mit Heuschnupfen enthält unser Beitrag “Flug der Pollen: 10 Tipps für Allergiker“.
Redaktioneller Hinweis zu den Algarve News:
Woche für Woche stellen wir für deutschsprachige Leser in unserem Rückblick „Algarve News“ fünf Kurznachrichten zusammen. Nach unserer subjektiven Ansicht sind diese für Urlauber und Residenten besonders interessant und relevant. Damit wollen wir einen schnellen und prägnanten Gesamtüberblick ermöglichen. Wir füllen unser aktuelles Nachrichten-Angebot jeweils mit einigen kurzen Meldungen aus der Arbeit der Sicherheitsbehörden auf.
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