Flug der Pollen: 10 Tipps für Allergiker
Allergiker an der Algarve spüren es: Die Konzentration der Pollen steigt auch an der Südküste Portugals. Das bestätigt jetzt die Portugiesische Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (SPAIC). Sie spricht in ihrem jüngsten Bulletin von erhöhten Werten in der Woche vom 23. bis 29. März. Welche Pollen sind es und wie kann man sich als Heuschnupfen-Patient schützen, damit der Algarve-Urlaub nicht vom Niesen, sondern vom Genuss geprägt wird?
Laut SPAIC sind von den erhöhten Pollenkonzentrationen nicht nur die südliche Region des Landes betroffen, sondern auch die Gebiete um Lissabon, Setúbal, Castelo Branco und Évora. In den übrigen Regionen des Festlandes und auf den Inseln ist die Pollenbelastung gering.
Nach den Angaben der Experten fliegen an der Algarve im Moment besonders Pollen von Zypressen, Kiefern, Eichen und Bananenbäumen sowie von Brennnesseln, Glaskraut und Sauerampfer durch die Luft. Das Frühjahr ist durch die Bestäubungsaktivitäten die Zeit, in der Spitzenbelastungen für diejenigen auftreten, die mit Allergien zu tun haben. Gemildert wird der Pollenflug derzeit durch schwache Regenfälle bei bedecktem Himmel und geringem Südwest-Wind.
Wenn die Pollen fliegen: Zehn Tipps für Allergiker mit Heuschnupfen
Wie können sich Allergiker, die einen Portugal-Urlaub buchen wollen, auf die Situation einstellen? Wir haben zehn Tipps zusammengestellt:
- Schauen Sie das ganze Jahr nach, was die Portugiesische Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie auf ihrer Webseite über die aktuelle Lage berichtet
- Wählen Sie, wenn Sie auf bestimmte Pollen allergisch reagieren, ein Reiseziel mit niedrigem Pollenflug aus. An der Algarve sind das zum Beispiel strandnahe Bereiche
- Vermeiden Sie in Zeiten heftigen Flugs von Pollen möglichst Aktivitäten im Freien. Spaziergänge im Garten, auf Rasenflächen oder Campingplätzen wären jetzt ebenso wenig für die Gesundheit gut wie sportliche Aktivitäten in der Stadt
- Halten Sie in Ihrer Wohnung die Fenster geschlossen, um möglichst wenige Pollen in Ihre Atemluft gelangen zu lassen
- Fahren Sie im Auto nicht bei geöffneten Fenstern. Ein Pollen-Filter tut zudem gute Dienste. Es ist aber wichtig, dass er regelmäßig gewechselt wird. Reinigen Sie regelmäßig den Innenraum Ihres Autos und Ihre Kleidung. Parken Sie nur im Notfall unter Bäumen
- Tragen Sie beim Motorradfahren einen Helm mit Visier, der das gesamte Gesicht abdeckt und Sie damit vor Pollen schützt. Für Radfahrer sind Schutz- oder Sportbrillen empfehlenswert. Auch eine Staubmaske mit wechselbarem Filter verschafft Linderung.
- Tragen Sie beim Ausgehen, um Augenbeschwerden zu verringern, eine enganliegende Sonnenbrille. Schutz für die Augen brauchen Sie an der sonnenüberfluteten Algarve ohnehin – und nicht nur wegen der Pollen im Frühjahr. Merkmale einer guten Sonnenbrille haben wir in einem separaten Beitrag aufgelistet.
- Lassen Sie sich vom Arzt, am besten einem Allergologen, die richtigen Medikamente verordnen. Das ist meist der effektivste Weg, um Allergie-Symptome zu bekämpfen. Möglicherweise rät der Mediziner dazu, dass Sie sich mit einem Antiallergikum impfen lassen.
- Stärkere Präparate wie beispielsweise Histamin-Rezeptorblocker (Antihistaminika) der ersten Generation wirken sehr ermüdend. Autofahrer sollten sie keinesfalls vor oder während einer Fahrt einnehmen. Auch wenn lokal angewendete Arzneien wie Nasensprays oder Augentropfen unbedenklicher sind, sollten Sie auf Nebenwirkungen zu achten.
- Nicht nur die mit Allergien gegen Pollen häufig verbundene Mattheit kann die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr verringern, sondern entzündete, juckende und tränende Augen schränken auch die Sicht ein. Besondere Vorsicht ist bei Niesattacken bei voller Fahrt geboten, denn oft schließt man dabei die Augen und ist dann im "Blindflug" unterwegs.
Einen Atlas mit mehr als 140 in Portugal anzutretenden Pollen finden Sie auf dieser Webseite der Direção Geral do Património Cultural.
Mehr Pollen nach Trockenheit und Waldbränden
Spezielle klimatische Veränderungen können Überempfindlichkeits-Reaktionen auf Pollen begünstigen. Dazu zählen Experten sowohl eine anhaltende Trockenheit als auch Belastungen durch Waldbrände. Beide haben vor allem im vergangenen Jahr die Luft in Portugal verändert. Das kann auch im Süden des Landes die Atemwege beeinflussen.
Bekannt ist, dass in langen Trockenzeiten die Pflanzen ums Überleben kämpfen. Einige unter ihnen, vor allem Gräser, bilden aus Gründen der Arterhaltung mehr Pollen aus als üblich. Gleichzeitig schwirren auch mehr Pollen umher, wenn Bäume nicht regelmäßig beschnitten werden. Jetzt, wo der März besonders regenreich war, dürfte sich das Auftreten von Allergien zeitlich nach vorne verschieben. Üblicherweise sind an der Algarve der Mai und der Juni die Phase mit höchster Pollenbelastung. Wie Forschungen in den vergangenen Jahren zeigten, verlängerte sich die Flugzeit von Gräserpollen an der Algarve um rund zwölf Tage.
Ich wusste nicht, dass die Konzentration der Pollen an der südlichen Küste Portugals fortlaufend steigt. Darin liegt meines Erachtens ein europaweites Problem, da sich Pollen rasch mit dem Wind über lange Distanzen verbreiten. Als Allergiker bin ich davon besonders schwerwiegend betroffen und werde sicherlich Rat von meinem Facharzt für innere Medizin einholen.