Mit einer historischen Reminiszens an die Anlieferung des beliebten und symbolträchtigen Fisches wie vor Jahrzehnten üblich ist das 25. Sardinen-Festival der Algarve in der Hafenstadt Portimão gestartet. Meeresministerin Ana Paula Vitorino höchstpersönlich grillte zur Eröffnung am Mittwoch die ersten Fische.
Schon am Vortag waren hunderte Zuschauer zu dem geschichtlichen Vorspiel gekommen, darunter auch viele Ausländer. Das Fernsehen übertrug stundenlang das historische Vorbild der Entladung, um die Bevölkerung landesweit auf den Geschmack zu bringen.
Um 10:30 Uhr kam am Gil Eanes-Pier am Ufer des Arade-Flusses der mit Sardinen beladene Trawler „Arrifana“ an – angekündigt durch die Sirene der alten Lota de Portimão. Wie in alten Zeiten wurden zunächst die Fische aussortiert, die für die Seeleute bestimmt sind, welche sie draußen auf dem Atlantik gefangen haben. Dann kam es zur Bewertung der Qualität des Fangs für den Weiterverkauf auf der Auktion – alles zelebriert in historischen Kostümen, mit Redensarten und Kommandos aus der Geschichte sowie in alten Transportkörben aus Opas Zeiten.
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Anlieferung in historischen Kostümen und Rollen
Dutzende von Menschen nahmen an der Entladungs-Zeremonie teil. Mitarbeiter des nahen Museums waren ebenso dabei wie Mitgliedern verschiedener Verbände in Portimão. Verkleidet waren sie als Fischer, Hafenarbeiter, Käufer, salzende Frauen und Kinder aus den siebziger Jahren.
Die Fernsehleute vom Sender RTP 1 widmeten von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17:30 Uhr das gesamte Programm dem Ereignis aus Portimão. In der Sondersendung "Festa da Sardinha" gab es viel Live-Musik vom Gelände neben dem Jahrmarkt mit seinem Riesenrad, unter anderem mit der Sociedade Filarmónica Portimonense und der Fanfarra dos Bombeiros Voluntários de Portimão.
Das Fernsehen lässt Handwerker und Geschichtenerzähler zu Wort kommen
Praktisch alle Gespräche der Moderatoren mit beteiligten Vereinen und Institutionen drehten sich um den „Hauptakteur“ des Festivals, die Sardine. Handwerker mit großer Tradition kamen ebenso zu Wort wie Geschichtenerzähler. Aber auch Tourismusanbieter berichteten über Freizeitangebote im Hochsommer.
Am Tag nach der Anlieferung legte das Sardinen-Festival los
Am Mittwoch, 7. August, legte das bis zum Sonntag dauernde Festival am Flussufer der Hafenstadt richtig los. Leckeres Essen und gute musikalische Unterhaltung sollen in den fünf Nächten wieder zehntausende von Sommer-Gästen anziehen. Ab 22 Uhr gibt es auf der Hauptbühne jeweils populäre Musik.
Sardinen, Salzkartoffeln und Algarve-Salat bieten unter anderem die Partnerrestaurants des Festivals an: À Ravessa, Casa Bica, Dona Barca, Forte e Feio, O Meco, Peixarada, Retiro do Peixe Assado, Ú Venâncio und Zizá. Sie haben über zweitausend Sitzplätze.
Neu im Jubiläumsjahr ist, dass das abgegrenzte Festivalgelände in die Nähe des Marine-Clubs von Portimão verlegt worden ist. Hier stehen die Holzkohlen-Grills, die den aromatischen Duft von Sardinen über große Teile der Innenstadt verbreiten. Der Fisch wird auf dem Teller oder auf einer Scheibe Brot serviert. Hierfür sind Verkaufsstellen örtlicher Vereine zuständig: Boa Esperança, Clube União, Gejupce und Alvorense. Das „Festivalgericht" kostet hier 8,50 Euro – für fünf gegrillte Sardinen, Brot, Salzkartoffeln und Salat à Algarvia, ohne Getränk.
Das gesamte Ufergebiet der Stadt, zwischen dem Portimão-Museum und dem Gelände zwischen Auto- und Eisenbahn-Brücke, ist belebt mit Handwerkern und Händlern. Überall gibt es Straßenanimation und Musik von Solisten und Bands. Neben der alten Lota de Portimão wird im Petinga-Park zwischen 18:30 Uhr und Mitternacht ein Raum zur Verfügung stellen, der ganz den Familien gewidmet ist. Hier gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, kostenlos mit Schlauchbooten zu fahren. Das gesamte Programm des 25. Sardinen-Festivals kann unter www.festivaldasardinha.pt eingesehen werden.
Wie früher die Anlieferung war, zeigt auch das Museum
Das Museum Portimão hat seine Öffnungszeiten an das Festival angepasst und lässt die Besucher von Mittwoch bis Sonntag zwischen 15 und 23 Uhr ein. Am letzten Tag des Festivals ist der Eintritt von 15 bis 19 Uhr frei. Am Samstagabend, 10. August, wird im Museum um 19 Uhr eine Sonderausstellung eröffnet, die unter dem Titel „Gang durch die Geschichte“ die Entwicklung der Sardinenfischerei in der Stadt aufzeigt. Die Ausstellung ist noch bis Ende September zu sehen.
Sardinenfest auch im Kreis Albufeira
Fast parallel zum Sardinenfestival in Portimao, vom 8. bis 10. August, lädt auch das kleine Olhos de Água im Kreis Albufeira zur 22. Ausgabe des dortigen Festes rund um die Sardine. Auch hier dominieren der Verzehr des gegrillten Fisches und musikalische Unterhaltung das sommerliche Algarve-Vergnügen.