Rekord: Algarve-Hotels im August fast ausgebucht / Weniger Deutsche
Der Algarve-Tourismus steht vor neuen Rekorden. Das teilte jetzt Hélder Martins (Foto), Chef des Hotelverbands der Region (AHETA) mit. Seinen Angaben zufolge gab es im August an der Algarve kaum leere Hotelzimmer. Danach waren in dem Monat zwischen 94% und 95% der Hotelzimmer belegt, das wäre im Vergleich zu den 93% vom August 2019 ein neuer Rekord. "Wir haben noch nicht alle endgültigen Daten, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass es das es das beste Ergebnis aller Zeiten sein wird", sagte Martins.
Die portugiesischen Urlauber stellen nach wie vor die Mehrheit der Besucher in der Region, gefolgt vom britischen Markt. Auf der Liste der wichtigsten Märkte der Region taucht vermehrt die USA auf. Eine Tendenz, die sich von Monat zu Monat zu verstärken scheint, während die Zahl der Deutschen, die an der Algarve Urlaub machen, sinkt. Die Hotelbuchungen hatten bereits im Juli das Niveau vor der Pandemie übertroffen und 87,8 % erreicht – ein Anstieg um 4,3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2019, dem "besten Jahr für den Tourismus" in Portugal und an der Algarve überhaupt. Martins bezeichnete diese Entwicklung als "erstaunliches" Comeback für den Tourismus an der Algarve nach zwei albtraumhaften Jahren, die von der Covid-19-Pandemie überschattet wurden, die die gesamte globale Tourismusindustrie zum Stillstand brachte.
Hoteliers und Tourismusverantwortliche hoffen, dass sich die Rekordzahlen im Jahr 2023 fortsetzen, aber es gibt einige Wolken, die diese positiven Erwartungen überschatten. Ein neuer Grund zur Sorge, so Martins, sei die steigende Inflationsrate in Großbritannien, dem wichtigsten Auslandsmarkt der Algarve. Die US-Investmentbank Goldman Sachs warnte, dass die Inflation im Vereinigten Königreich im nächsten Jahr auf über 22 % ansteigen könnte, wenn die Energiepreise ihre Aufwärtsspirale fortsetzen. Dazu kommt, dass die britischen Haushalte in den kommenden Monaten mit einem Anstieg ihrer Energierechnungen um 80 % rechnen müssen.
Aber es gibt noch andere Probleme, die das anhaltende Wachstum des Tourismussektors an der Algarve bedrohen, von der Energiekrise, die Europa bedroht – was Portugal bereits dazu veranlasst hat, einen Energiesparplan auszuarbeiten – bis hin zur extremen Dürre, die die Gemeinden der Algarve dazu veranlasst, immer mehr Beschränkungen einzuführen, da sich die Situation weiter verschlechtert.
Martins bleibt jedoch in Bezug auf die Zukunft optimistisch: "Sicher ist, dass wir in diesem Jahr nicht mit einem so guten Jahr gerechnet haben. Die Nachfrage für das nächste Jahr ist weiterhin stark, die Algarve bleibt im Gedächtnis der Reisenden, so dass wir zuversichtlich sind, dass 2023 ein weiteres Rekordjahr werden kann", so der Chef des Hotelverbandes.
Portugal über dem Niveau des Rekordjahres 2019
Im Juli 2022 übertraf das Beherbergungsgewerbe in Portugal das Niveau vor der Pandemie. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik (INE) lag die Zahl der Gäste und der Übernachtungen um 6,3 % bzw. 4,8 % über der vom Juli 2019. Im Berichtsmonat verzeichnete das Beherbergungsgewerbe 3 Millionen Gäste und 8,6 Millionen Übernachtungen, das sind 85,4 % bzw. 90,1 % mehr als im gleichen Monat 2021. Im siebten Monat des Jahres wurden 2,9 Millionen Übernachtungen von Inländern und 5,7 Millionen von auslämdischen Gästen gezählt", was einem Zuwachs von rund 9 % bzw. 200 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bezogen auf den Juli 2019 wuchs der Inlandsmarkt um 15,8 % und der Auslandsmarkt blieb auf dem Niveau von 2019.