Hier sind sich Experten und Politik einig: Portugal befindet sich in der fünften Welle der Covid-19-Pandemie „wobei die Auswirkungen auf den Schweregrad und die Sterblichkeit geringer sind als in den vorangegangenen Phasen“. Allein die Impfungen und die entsprechend hohe Quote hätten seit Mai 2.300 Todesfälle und 200.000 Infektionsfälle verhindert.
Die sieben Experten sprachen sich übereinstimmend für folgende grundlegende Maßnahmen aus, um einigermaßen sicher durch den Winter und die Weihnachtszeit zu kommen: Beschleunigung der Booster-Impfungen, die Durchführung von Massentests, die Wiedereinführung von Home Office, einen allgemeinen und kostenlosen Zugang zum Impfausweis, die exakte Überwachung der in der Bevölkerung zirkulierenden Varianten, strenge Grenzkontrollen, die Lüftung von Innenräumen sowie das Tragen von Masken, auch in der Öffentlichkeit.
Der Premierminister empfängt am Dienstag und Mittwoch kommender Woche dann die Vertreter der parlamentarischen Parteien, um die epidemiologische Situation in Portugal zu besprechen. Voraussichtlich am Donnerstag könnte dann der Minsterrat die künftigen Maßnahmen zur weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie beschließen.
So sieht die aktuelle Lage aus: Algarve mit höchster Inzidenz
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten ECDC schätzt die gegenwärtige Situation in Portugal als "mäßig besorgniserregend" ein. Die aktuelle Inzidenz (Stand 19. November) beträgt 203 Fälle von Covid-Infektionen in den letzten 14 Tagen pro 100.000 Einwohner, mit steigender Tendenz. Das sind zugleich 47 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Den Experten zufolge ist die Region mit der höchsten Infektionsrate die Algarve, gefolgt vom Zentrum des Landesund Madeira. Alle drei Regionen liegen momentan der Marke von 240 Fällen pro 100.000 Einwohner aufweisen. In Lissabon und Vale do Tejo ist die Inzidenz bereits "etwas niedriger als auf nationaler Ebene", gefolgt vom Alentejo, dem Norden und den Azoren. Laut DGS ist die Altersgruppe mit der höchsten Inzidenz von Infektionen Kinder bis 9 Jahre. Die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen steht an zweiter Stelle, gefolgt von der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen.