Orangen-Festival begeistert Algarve-Touristen
Vom 15. bis 17. Februar hat das dritte Orangen-Festival der Algarve in Silves stattgefunden. Die saftig-süße Frucht kommt leider auf dem deutschen Markt noch nicht so recht voran, erfuhren wir. Aber Besucher aus Deutschland zeigten sich auf dem Festival vor Ort dennoch begeistert.
"Das Ziel dieser Veranstaltung ist es nicht nur, mehr Aufmerksamkeit für die Orangenhauptstadt Silves zu erlangen, sondern wir wollen darüber hinaus gemeinsam mit unseren Erzeugern die Probleme des lokalen Zitrusfrüchteanbaus ansprechen und gemeinsame Lösungsansätze diskutieren", sagte Bürgermeisterin Rosa Cristina Gonçalves da Palma bei der Eröffnung am Freitag.
Mit der besonders saftigen und süßen Silves-Orange wird beim Orangen-Festival eines der wichtigsten Exportgüter der Algarve gefeiert. Verschiedene lokale Produzenten, Winzer und andere Unternehmer stellten ihre regionalen Produkte aus. Das an Vorträgen und Konferenzbeiträgen reiche Programm behandelte zudem aktuelle Themen und Probleme. Dazu gehört auch der Klimawandel, dessen Folgen die Obsterzeuger ebenfalls spüren. Neben der Stadtverwaltung, der regionalen Landwirtschaftsbehörde und der Região de Turismo do Algarve (RTA) waren auch Vertreter der Universität der Algarve mit Beiträgen auf dem Orangenfestival präsent, die Problembewusstesein schaffen und Innovationen vorstellen sollten. An den drei Abenden gab es außerdem Konzerte von prominenten portugiesischen Musikern wie António Zambujo und Cuca Roseta.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Orangen-Festival thematisiert Beziehung zwischen Tourismus und Landwirtschaft
- 2 Portugal exportiert Zitrusfrüchte im Wert von 130 Millionen Euro
- 3 Orangenfestival-Stadt Silves produziert 40 Prozent der Algarve-Zitrusfrüchte
- 4 Auch Touristen aus Deutschland beim Orangen-Festival
Orangen-Festival thematisiert Beziehung zwischen Tourismus und Landwirtschaft
"Die Beziehung zwischen dem Tourismus an der Algarve und der regionalen Landwirtschaft ist nie einfach gewesen", reflektierte Staatssekretär Miguel Freitas. "Wir müssen ein solides Verhältnis zwischen dem Tourismus und unserer Agrikultur herstellen", erklärte er. Des Weiteren würdigte er die Bedeutung innovativer Ideen und die Kooperation mit der Universiät der Algarve im Sinne einer nachhaltigeren Zitrusfrüchteproduktion.
Portugal exportiert Zitrusfrüchte im Wert von 130 Millionen Euro
Der Staatssekretär blickte auf eine ingesamt positive Entwicklung in der Produktion von Südfrüchten zurück. Er erinnerte daran, dass die Branche vor mehr als zehn Jahren von einer starken Krise betroffen war. Diese führte dazu, dass die Anbaufläche an der Algarve von 18.000 Hektrar im Jahr 2003 auf 12.000 Hektar in 2009 zurückging.
Freitas erklärte, dass es in den vergangenen Jahren eine Welle an neuen Investitionen gegeben habe. Seitdem werden Zitrusfrüchte an der Algarve wieder auf einer Fläche von 16.000 Hektar angebaut. Trotz immer noch geringerer Anfbaufläche stieg die Produktionsmenge aber von 240.000 Tonnen in 2003 auf 340.000 Tonnen im vergangenen Jahr – ein Effizienzgewinn. Das gesamte Land exportierte laut Staatssekretär Freitas Zitrusfrüchte im Wert von 130 Millionen Euro. Das sind zehn Prozent des Wertes aller aus Portugal exportierten Früchte.
Orangenfestival-Stadt Silves produziert 40 Prozent der Algarve-Zitrusfrüchte
Der Chef der regionalen Landwirtschaftsbehörde, Pedro Valadas Monteiro, teilte mit, dass in Silves 40 Prozent der Zitrusfrüchte an der Algarve produziert werden. Da 90 Prozent der portugiesischen Zitrusfrüchte aus der Algarve kommen, kann Silves nicht nur für die Südküste, sondern auch für ganz Portugal zu Recht den Titel der "Hauptstadt der Orange" ("Capital da Laranja") für sich reklamieren.
"Deutschland ist ein komplizierter Markt"
Trotz der positiven Gesamtentwicklung kommen laut Freitas Portugals Zitrusfrüchte im Markt Deutschland kaum voran. "Deutschland ist ein komplizierter und umkämpfter Markt", erklärte der Staatssekretär: "Vor allem Spanien und die Türkei sind hier große Konkurrenten für unsere Zitrusfrüchte aus Portugal". Mit gegenseitiger Unterstützung werde man aber versuchen, die Produktion zu optimieren, die mit der Produktion verbundenen Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern. Der Staatssekretär stellte klar: "Jeder Markt ist uns wichtig. Hierzu gehört auch Deutschland."
Auch Touristen aus Deutschland beim Orangen-Festival
Obwohl die portugiesischen Orangen in Deutschland nicht so bekannt sind, lockte das Orangen-Festival auch deutsche Gäste und andere Ausländer nach Silves. "Es ist mir egal, was andere behaupten. Mir persönlich schmeckt die Orange von hier einfach am besten", sagte zum Beispiel Werner Höß, ein deutscher Gast, der am Orangen-Festival in Silves teilnahm. Andere Touristen aus Deutschland zeigten ebenfalls Unverständnis darüber, dass die so wohlschmeckende Algarve-Apfelsine viel zu selten in ihrer Heimat verfügbar sei. Intensiv wurde diskutiert, ob es vielleicht an Mängeln in der Vermarktung liegen könnte. Schließlich staunte doch mancher nicht schlecht, dass an der Algarve die Orange sogar mit einem eigenen Festival gefeiert wird.
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