Duf­te: Klär­an­la­ge Por­timão stinkt nicht mehr

Die Algarve-Hafenstadt Portimão hat endlich eine neue, moderne Kläranlage. Einwohner und Urlauber hoffen nun auf ein Ende bisheriger Geruchsbelästigungen bei ungünstiger Wetterlage. Denn bislang waren die Becken der Kläranlage alle offen gewesen. Umweltminister João Pedro Matos Fernandes nahm das neue Werk in Betrieb.
Kläranlage in Portimao an der Algarve im April 2018 eingeweihtKläranlage in Portimao an der Algarve im April 2018 eingeweiht

Neue Kläranlage in Portimao an der Algarve. Foto: Aguas do Algarve

Anzeige
Mach mit: Tei­le die­sen Bei­trag mit Freunden!

Die Bewoh­ner der Algar­ve-Hafen­stadt Por­timão atmen auf. Sie haben end­lich eine neue, moder­ne Klär­an­la­ge bekom­men. Für Ein­woh­ner und Urlau­ber ist nun die Zeit zu Ende, in der es pha­sen­wei­se Geruchs­be­läs­ti­gun­gen bei ungüns­ti­ger Wet­ter­la­ge gab. Denn sämt­li­che Becken der seit 1982 arbei­ten­den alten Klär­an­la­ge waren offen gewe­sen. Noch in den Tagen unmit­tel­bar vor der Inbe­trieb­nah­me des neu­en Sys­tems durch Por­tu­gals Umwelt­mi­nis­ter João Pedro Matos Fer­nan­des hat­te es in Por­timão jeweils über meh­re­re Stun­den nicht wenig „gemüf­felt“…

Offi­zi­ell trägt die Klär­an­la­ge die Bezeich­nung Estação de Tra­ta­men­to de Águ­as Resi­duais (ETAR). Sie liegt, wie ihre nun deak­ti­vier­te Vor­gän­ge­rin, im Orts­teil Com­p­an­hei­ra. Von der Durch­gangs­stra­ße N125 aus ist sie – von Osten über die Ara­de-Brü­cke kom­mend – auf den Hügeln des süd­li­chen West­ufers am Boi­na-Zufluss zu sehen. Die Flä­che der ehe­ma­li­gen Klär­an­la­ge wird in einem gemein­sa­men Pro­jekt des Ver­sor­gungs­un­ter­neh­mens Águ­as do Algar­ve  mit der Stadt Por­timão in einen Umwelt-Park umge­wan­delt, der sich über sechs Hekt­ar ent­lang des Flus­ses erstreckt.

 

Luft­bild mit Gesamt­an­sicht der neu­en Klär­an­la­ge in Port­imao. Screen­shot: Video Agu­as do Portugal

 

Moder­ne Klär­an­la­ge ent­stand in zwei Jahren

 

Die neue Klär­an­la­ge, deren Grund­stein vor genau zwei Jah­ren gelegt wor­den war, hat die Kapa­zi­tät, Abwas­ser von bis zu 140.000 Ein­woh­nern zu rei­ni­gen. Ange­schlos­sen an ihr Sys­tem sind die Krei­se Por­timão, Sil­ves und Mon­chi­que. Die Abwäs­ser aus Vieh­zucht­be­trie­ben im hüge­li­gen Hin­ter­land wer­den aller­dings nicht erfasst, so Medi­en­be­rich­te. Über die Inves­ti­ti­ons­sum­me für die neue Klär­an­la­ge gibt es unter­schied­li­che Dar­stel­lun­gen; die einen spre­chen von elf, die ande­ren von fast 14 Mil­lio­nen Euro. Bewäl­ti­gen wird die Anla­ge einen durch­schnitt­li­chen Durch­fluss von 32.000 Kubik­me­tern Abwas­ser pro Tag, in Spit­zen­zei­ten kön­nen es auch 47.000 Kubik­me­ter sein.

 

Rei­nigt die Abwäs­ser von bis zu 140.000 Ein­woh­nern: Neue Klär­an­la­ge in Port­imao. Foto: Agu­as do Algarve

 

Das soll die Was­ser­qua­li­tät im Boi­na-Fluss, der bei Por­timão in den Ara­de mün­det, ver­bes­sern. Beson­ders die Som­mer­fe­ri­en-Gäs­te dürf­ten genie­ßen, dass die Hafen­stadt, die mit Fisch­fang und Fisch­ver­ar­bei­tung groß wur­de, künf­tig nur noch nach Sar­di­nen duf­ten soll und nicht mehr nach dem Pro­dukt ihrer Verdauung…

Das Werk zur Abwas­ser­be­hand­lung in Port­imao ist neben der eben­falls im Bau befind­li­chen neu­en Klär­an­la­ge Faro/Olhão eine der größ­ten Inves­ti­tio­nen in Sani­tär­sys­te­me in Por­tu­gal. Die ent­spre­chen­den Maß­nah­men waren für die Algar­ve bereits im Jahr 2003 pro­jek­tiert wor­den. Dies geschah mit dem Ziel, ins­be­son­de­re hohe Was­ser­qua­li­tät an Strän­den, Flüs­sen und Seen der Regi­on zu gewährleisten.

 

Nach Ein­wei­hung der Klär­an­la­ge noch Geld versprochen

 

João Pedro Matos Fer­nan­des. Foto: Umweltministerium

Umwelt­mi­nis­ter Fer­nan­des nutz­te sei­nen Ter­min in Por­timão, um im Orts­teil Alvor einen Ver­trag zur Ver­stär­kung des dor­ti­gen Dünen­gür­tels zu unter­schrei­ben. Wie schon kürz­lich bei der Besich­ti­gung von Sturm­schä­den vor Ort ange­kün­digt, sol­len die Maß­nah­men zwei Mil­lio­nen Euro kos­ten. Finan­ziert wer­den sie aus einem Akti­ons­pro­gramm, das Nach­hal­tig­keit und Effi­zi­enz in der Nut­zung natür­li­cher Res­sour­cen fördert.

Der Umwelt­mi­nis­ter kün­dig­te in Por­timão auch an, 800.000 Euro für sol­che Kom­mu­nen der Algar­ve bereit­zu­stel­len, die Ende Febru­ar und Anfang März Sturm­schä­den an der Küs­te erlit­ten hat­ten. So soll Por­timão 65.000 Euro erhal­ten, um vor allem Geh­we­ge und ande­re öffent­li­che Infra­struk­tur, die betrof­fen wur­de, zu repa­rie­ren. Die größ­te Sum­me geht jedoch an die Stadt Olhão, für die 200.000 Euro vor­ge­se­hen sind. 

Die 800.000 Euro für die Algar­ve sind Teil einer Gesamt­sum­me von 1,4 Mil­lio­nen Euro, die auf 25 Kom­mu­nen in Por­tu­gal ver­teilt wer­den. Der Umwelt­mi­nis­ter zeig­te sich zuver­sicht­lich, dass die Arbei­ten im Som­mer abge­schlos­sen sein wer­den. Unklar ist der­zeit noch, wie die Behe­bung der Schä­den in Faro finan­ziert wer­den soll. Hier hat­te die Stadt­ver­wal­tung eine Sum­me von 400.000 Euro ermittelt.

 

Auf You­Tube zeigt ein gut 13-minü­ti­ges Video detail­lier­te Luft­auf­nah­men des neu­en Klär­werks von Portimao.

Hans-Joachim Allgaier: Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber
Anzeige
Ähnliche Beiträge
Anzeige