Algarve News vom 01. bis 07. Januar 2024
Algarve News und Portugal News aus KW 01/2024: Rekordjahr für portugiesischen Tourismus | Lagos: Tag der offenen Tür im Kreativzentrum LAC | Algarve: 5 Millionen für Kleinunternehmen | Algarve: Harsche Kritik an der Entsalzungsanlage | Prognose: Immobilienpreise in Portugal werden 2024 nicht sinken | Portugal: Rekord für Erneuerbare Energien | Algarve: Feuchtgebiet Alagoas Brancas gerettet | Nachrichten aus Polizei und Justiz | Unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Portugals Tourismus feiert Rekordjahr
- 2 Lagos: Tag der offenen Tür im Kreativzentrum LAC
- 3 Fünf Millionen Euro für Kleinunternehmen an der Algarve
- 4 Verbände kritisieren geplante Entsalzungsanlage an der Algarve
- 5 Werden die Immobilienpreise in Portugal im Jahr 2024 fallen?
- 6 Portugal: Rekord für Erneuerbare Energien
- 7 Algarve: Feuchtgebiet Alagoas Brancas gerettet
- 8 Nachrichten aus Polizei und Justiz
Portugals Tourismus feiert Rekordjahr
2023 war das beste Tourismusjahr aller Zeiten und übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2019. Das erklärte jetzt Staatssekretär für Tourismus Nuno Fazenda. In der Bilanz stehen mehr als 30 Millionen Gäste, 77 Millionen Übernachtungen und Einnahmen von rund 25 Milliarden Euro. Die Zahl der Touristen stieg gegenüber 2019 um 10 Prozent, die Einnahmen legten um 37 Prozent zu. Fazenda hob in diesem Zusammenhang das Wachstum in allen Regionen des Landes im Laufe des Jahres hervor.
Gleichzeitig forderte er eine Erhöhung der Gehälter in der Hotel- und Tourismus-Branche, die immer noch 30 % unter dem Durchschnitt in der portugiesischen Wirtschaft liegen. „Wir müssen bessere Bedingungen schaffen, um Talente für den Touris¬mus zu gewinnen. Die Höhe der Gehälter ist sehr wichtig“, appelliert ¬Fazenda. Vom Erfolg der Branche müssten auch die Arbeitnehmer in diesem Sektor profitieren.
Lagos: Tag der offenen Tür im Kreativzentrum LAC
Am 12. und 13. Januar findet im Laboratório de Atividades Criativas (LAC) in Lagos wieder Tage der offenen Tür statt. Diese Veranstaltung "stellt der Öffentlichkeit die Dynamik der Vereinigung sowie die Arbeit der Künstler in Residence vor, einschließlich individueller und kollektiver Projekte in den Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst (Musik und Performance). Der Tag der offenen Tür des LAC bietet ein vielseitiges Programm, das sich an verschiedene Altersgruppen richtet, darunter Konzerte, Ausstellungen, Workshops und andere kostenlose Aktivitäten", so die Betreiber. Das ganze Programm steht hier.
LAC ist eine 1995 gegründete kulturelle Vereinigung. Es entwickelt Aktivitäten in den Bereichen Kreation (Künstlerresidenzen), Programmgestaltung (nationale und internationale Ausstellungen, Konzerte, Konferenzen) und Publikumsschulung (Workshops für die Gemeinschaft im Allgemeinen und Schulen im Besonderen). Sie ist Teil der RPAC – Rede Portuguesa de Arte Contemporânea (Portugiesisches Netzwerk für zeitgenössische Kunst) und wird vom Kulturministerium/DGArtes, der Stadtverwaltung von Lagos und CRESC Algarve 2020 finanziert.
Fünf Millionen Euro für Kleinunternehmen an der Algarve
Das Regionalprogramm ALGARVE 2030 stellt 5 Millionen Euro an Fördergeldern für Kleinst- und Kleinunternehmen zur Verfügung. Damit sollen Investitionen in die wirtschaftliche Diversifizierung sowie die Innovation und Modernisierung in derartigen Betrieben unterstützt werden. Für eine Förderung kommen Vorhaben in Betracht, die die Diversifizierung der regionalen Produktionsbasis fördern und mit der Gründung, Erweiterung oder Modernisierung von Unternehmen zusammenhängen. Die Förderung ermöglicht Investitionen wie den Kauf von Maschinen und Ausrüstungen, Umbauarbeiten und andere Bauvorhaben. Das Geld stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der maximale Fördersatz beträgt 60 % der förderfähigen Ausgaben.
Wie das Nationale Institut für Statistik (INE) in mitteilte, war die Zahl der 2022 an der Algarve registrierten Unternehmen mit 87.400 so hoch wie seit 2008 nicht mehr, das sind 10.093 Unternehmen mehr als im Vorjahr. 96,7 Prozent davon sind Kleinstunternehmen. 70 Prozent der Unternehmen der Region sind Einzelunternehmen. Die Zahl der Unternehmen mit 10 oder mehr Beschäftigten (2.761) ist im Vergleich zum Vorjahr um 12 % gestiegen, was einem Anteil von 3,2 % an der Gesamtzahl der Unternehmen an der Algarve entspricht. Die Zahl der Beschäftigten in den Unternehmen der Region, rund 205.000 Personen, ist im Vergleich zu 2021 um 13,7 % gestiegen.
Verbände kritisieren geplante Entsalzungsanlage an der Algarve
Der Umweltverband Zero und die Vereinigung zum Schutz des Kultur- und Umwelterbes der Algarve der Algarve Almargem stehen der geplanten Entsalzungsanlage skeptisch gegen über. Laut Zero entspricht die Wassermenge, die von der an der Algarve Entsalzungsanlage produziert werden soll, fast der Menge, die in den Versorgungssystemen verloren geht und garantiert nicht die Widerstandsfähigkeit der öffentlichen Versorgung der Region. Der jährliche Verlust in den Verteilungsnetzen beträgt 13 Millionen Kubikmeter, während die geplante Lieferung von entsalztem Wasser "im Durchschnitt 12,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr" betragen wird. Zero und Almargem kritisieren auch die fehlende Analyse der Kosten für die Produktion von entsalztem Wasser und ihre Folgen für die künftigen Wasserpreise für die Endverbraucher. Die Meerwasserentsalzungsanlage der Algarve (EDAMA) soll für 90 Millionen Euro in Albufeira gebaut werden und wird aus Mitteln des Programms für Wiederaufbau und Widerstandsfähigkeit (PRR) finanziert.
Auch die Umweltschutzpartei PAN stellt die Entsalzungsanlage in Frage. Sie warnt vor negativen Folgen für die Umwelt u.a. durch die Verwendung von Desinfektionsmitteln wie Natriumhydrochlorid in Entsalzungstürmen. Auch die Einleitung von Abfällen in den Solebehälter und von Schmutzwasser mit direkter Verbindung zum Meer wird kritisiert. Gleichzeitig zeigt sich Partei besorgt über Nebenprodukte wie Schlamm, Sole und Abwässer, die bei der chemischen Reinigung der Umkehrosmose-Membranen anfallen.
Werden die Immobilienpreise in Portugal im Jahr 2024 fallen?
Das nach wie vor bestehende starke Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird von Branchenexperten als Hauptgrund dafür angesehen, dass die Immobilienpreise im Jahr 2024 keine Korrekturen erfahren werden. Einem Bericht von ECO zufolge steigen die Immobilienpreise seit mehr als zehn Jahren, und dies wird sich voraussichtlich auch im Jahr 2024 fortsetzen. Obwohl sie eine Verlangsamung der Nachfrage und des Verkaufstempos vorhersagen, sehen die von ECO befragten Experten mittelfristig keinen Rückgang der Immobilienpreise.
Vorläufige Daten des Immobilienunternehmens JLL deuten darauf hin, dass der Markt in diesem Jahr mit 20 % weniger verkauften Wohnungen abschließen wird, mit 133.000 Transaktionen (168.000 im Jahr 2022) und mit einem Umsatzrückgang von "etwa 16 %" auf 27 Milliarden Euro, gegenüber 32 Milliarden im letzten Jahr.
Aber niemand rechnet mit einem Rückgang der Preise im nächsten Jahr. "Es ist natürlich, dass es [im Jahr 2024] eine Verlangsamung des Wachstums geben wird, aber keinen allgemeinen Preisverfall, da das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage weiterhin hoch ist", erklärt Patrícia Barão, Leiterin des Bereichs Wohnen bei JLL. Die gleiche Meinung vertritt Hugo Santos Ferreira, Präsident des portugiesischen Verbands der Immobilienentwickler und ‑investoren (APPII). "Es wird nicht erwartet, dass die Hauspreise 2024 fallen", selbst wenn die nationale und internationale Nachfrage leicht nachlässt", weil das Angebot so knapp" ist, so Hugo Santos Ferreira.
Daten von Eurostat zeigen, dass zwischen 2010 und dem zweiten Quartal 2023 in Portugal die Hauspreise um 93 % (etwa 5,4 % pro Jahr) und die Mieten um 33 % (2,3 % pro Jahr) gestiegen sind.Mit diesen Zahlen belegt Portugal den siebten Platz unter den Ländern der Eurozone mit dem stärksten Anstieg der Immobilienpreise seit 2010.
Portugal: Rekord für Erneuerbare Energien
Der Anteil der erneuerbaren Energien am portugiesischen Stromverbrauch liegt im Jahr 2023 bei 61% und erreicht mit 31,2 Terawattstunden (TWh) den höchsten Wert, der jemals in Portugal verzeichnet wurde. Nach Angaben von Redes Energéticas Nacionais (REN), dem Unternehmen, das die portugiesischen Strom- und Gasnetze verwaltet, entfielen 25 % des Verbrauchs auf Windenergie, 23 % auf Wasserkraft, 7 % auf Photovoltaik und 6 % auf Biomasse. Die Erzeugung aus Wasserkraft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 70 %, die aus Fotovoltaik um 43 %. Die nicht erneuerbare Erzeugung deckte nur 19 % des Verbrauchs und erreichte mit 10 TWh den niedrigsten Wert seit 1988. "Dies ist nicht nur auf die größere Verfügbarkeit erneuerbarer Energien zurückzuführen, sondern auch auf die hohe Importbilanz, die mit 20 % des Verbrauchs den höchsten Wert aller Zeiten und den größten Anteil an der Versorgung des Verbrauchs seit 1981 darstellt", so REN.
Algarve: Feuchtgebiet Alagoas Brancas gerettet
Seit Jahren über sieben kämpfen Bürger und Umweltschützer gegen die Pläne, das Feuchtgebiet Alagoas Brancas in Lagoa kommerziell zu nutzen. Letztendlich mit Erfolg. Der Gemeinderat von Lagoa hat jetzt 3,7 Millionen Euro vom portugiesischen Umweltfonds (Fundo Ambiental) erhalten, um das Land von Bauträgern zu erwerben und den Weg für die Schaffung des Naturparks der Stadt Lagoa (Parque Natural da Cidade de Lagoa) zu ebnen.
„Der Umweltfonds des Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz hat mit der Gemeinde Lagoa ein Protokoll unterzeichnet, das den Erwerb von Grundstücken in Alagoas Brancas ermöglicht. Der Betrag von 3,7 Millionen Euro wurde bereits vom Umweltfonds überwiesen, und die Gemeinde Lagoa kann den Erwerb von etwa neun Hektar Land für die Schaffung des künftigen Naturparks der Stadt Lagoa vorantreiben“, heißt es in einer offizielle Regierungsmitteilung. Nach Angaben der Regierung „weist es eine interessante Vielfalt an Vogelarten auf und ist aus der Perspektive der Erhaltung nationaler und europäischer Populationen wichtig.“ Das Projekt kostet insgesamt 4,4 Millionen Euro.
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Cabanas de Tavira: Indischer Einwanderer brutal attackiert
Eine Gruppe Jugendlicher hat in den frühen Morgenstunden des 23. Dezember in Cabanas de Tavira einen indischen Einwanderer auf brutalste Weise zusammengeschlagen. Nach Angaben der Polizei, begann der Vorfall in der Nähe einiger Bars. Aus noch nicht geklärten Gründen begannen zwei oder drei Mitglieder der Gruppe, einen indischen Staatsbürger anzugreifen, ihn zu treten und zu schlagen. Als sie bemerkten, was geschah, versuchte ein britisches Ehepaar, das gerade vorbeikam, dem Opfer zu helfen, wurde aber ebenfalls angegriffen. Die Polizei hat die Angreifer mittlerweile identifiziert.
Albufeira: Verhaftung wegen sexuellen Missbrauchs
In Albufeira wurde ein 43-jähriger Mann wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verhaftet. Er soll eine Minderjährige, die zu seinem Familienkreis gehörte, über drei Jahre hinweg sexuell missbraucht haben. Laut Polizei fanden die sexuellen Übergriffe über drei Jahre hinweg statt und begannen, als das Opfer 13 Jahre alt war.
Portimão: Videoüberwachung überführt Schläger
Dank der Videoüberwachungskameras konnte die Polizei in Portimão zwei junge Männer (22) identifizieren, nachdem sie am 30. Dezember 2023 in der Gegend von Praia da Rocha einen Mann, der zu Fuß unterwegs war, tätlich angegriffen hatten. Das Opfer musste medizinisch behandelt werden. Die Attacke erfolge offenbar „ohne rechtfertigenden Grund“.
Faro: Drogenhändler festgenommen
Die Polizei hat in Faro nach sechsmonatigen Ermittlungen einen 46-jährigen Mann wegen des Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung wurden 80 Einzeldosen Kokain sowie mehrere Mobiltelefone und andere für die kriminellen Aktivitäten verwendete Instrumente beschlagnahmt.