Fast & Furious dreht in Por­tu­gal / Das Land boomt als Filmkulisse

Die Produktionsfirma Sagesse Productions hat bestätigt, dass die Dreharbeiten für den neuesten Fast & Furious-Film im Norden, im Zentrum und in Lissabon stattfinden sollen, und zwar "für einige Wochen". Fast & Furios ist nur ein Beispiel für die gestiegene Nachfrage nach Portugal als Drehort.
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Die Pro­duk­ti­ons­fir­ma Sages­se Pro­duc­tions hat bestä­tigt, dass die Dreh­ar­bei­ten für den neu­es­ten Fast & Furious-Film im Nor­den, im Zen­trum und in Lis­sa­bon statt­fin­den sol­len, und zwar "für eini­ge Wochen". Fast & Furious X ist ein US-ame­ri­ka­ni­scher Action­film, der am 19. Mai 2023 in die US-ame­ri­ka­ni­schen Kinos kom­men soll. Es han­delt sich um den elf­ten Spiel­film inner­halb der Fast-&-Furious-Filmreihe.Er wird von dem Fran­zo­sen Lou­is Leter­ri­er insze­niert, der bereits bei "Mas­ters of Illu­si­on" und "The Incre­di­ble Hulk" Regie führte.
Das Jorn­al do Cen­tro berich­te­te, dass die Regi­on Viseu, ins­be­son­de­re die ehe­ma­li­ge IP5 (Foto), Schau­platz eini­ger Dreh­ar­bei­ten für die­sen Spiel­film sein wird. Auch der Bür­ger­meis­ter von Vila Real, Rui San­tos, erklär­te, dass die Stadt zwi­schen Juni und Juli Schau­platz einer Hol­ly­wood-Pro­duk­ti­on im Zusam­men­hang mit "Hoch­ge­schwin­dig­keit" sein wird.

"Die­se Art von Pro­duk­ti­on umfasst meh­re­re Sek­to­ren, Schrei­ne­rei, Bau­we­sen, Maschi­nen, Gar­de­ro­be, klei­ne Unter­neh­men, es ist ein sehr kom­plet­tes Gebiet", sag­te Sofia Noron­ha von Sages­se Pro­duc­tions und füg­te hin­zu, dass bei den Dreh­ar­bei­ten auch por­tu­gie­si­sche Schau­spie­ler mit­wir­ken wer­den, die noch nicht bekannt gege­ben wur­den. Ins­ge­samt soll das Team 600 bis 700 Per­so­nen umfas­se, dar­un­ter por­tu­gie­si­sche und aus­län­di­sche Fachleute,

In dem Film, des­sen Dreh­buch von Jus­tin Lin und Dan Mazeau stammt, wer­den Vin Die­sel, Char­li­ze The­ron, Jason Mom­oa, Brie Lar­son, Michel­le Rodri­guez und die por­tu­gie­si­sche Schau­spie­le­rin Danie­la Mel­chi­or mit­spie­len. Laut The Hol­ly­wood Repor­ter hat das Bud­get des Films bereits 300 Mil­lio­nen Dol­lar (etwa 284 Mil­lio­nen Euro) über­schrit­ten, wobei die Aus­ga­ben für Mar­ke­ting und Wer­bung noch nicht ein­ge­rech­net sind. Aus Grün­den der ver­trag­li­chen Ver­trau­lich­keit kön­nen vie­le Details nicht bekannt gege­ben wer­den, vor allem nicht die des Bud­gets, aber der Pro­du­zent sagt, dass "es sich um eine rie­si­ge wirt­schaft­li­che Inves­ti­ti­on in das Land handelt".

Sages­se Pro­duc­tions wur­de 2020 mit­ten in einer Pan­de­mie gegrün­det. Neben "Fast X" war die Pro­duk­ti­ons­fir­ma auch an den Dreh­ar­bei­ten zu "House of the Dra­gon" betei­ligt, dem Pre­quel zur Fern­seh­se­rie "Game of Thro­nes", das 2021 teil­wei­se in Mons­an­to gedreht wur­de. Für Sofia Noron­ha ist die Schaf­fung von Steu­er­an­rei­zen durch die Regie­rung im Jahr 2018 einer der Grün­de für die Prä­senz von mehr aus­län­di­schen Pro­duk­tio­nen wie "Fast X" in Por­tu­gal. "Die Film­in­dus­trie ist an die­se Anrei­ze gewöhnt, und alle unse­re Kon­kur­ren­ten und Nach­barn haben Steu­er­an­rei­ze, denn nor­ma­ler­wei­se ist die im Land getä­tig­te Inves­ti­ti­on fast dop­pelt so hoch wie der Steueranreiz,

Enor­me Nach­fra­ge nach Dreh­ar­bei­ten in Portugal

Fast & Furi­os ist nur ein Bei­spiel für die gestie­ge­ne Nach­fra­ge nach Por­tu­gal als Dreh­ort. Nach Anga­ben des Insti­tuts für Kino und audio­vi­su­el­le Medi­en gab es in die­sem Jahr 43 Anträ­ge auf steu­er­li­che Ver­güns­ti­gun­gen für Dreh­ar­bei­ten in Por­tu­gal im Rah­men des Tou­ris­mus- und Film­för­de­rungs­fonds, wobei die für 2022 vor­ge­se­he­ne Ober­gren­ze von 12 Mil­lio­nen Euro bereits erreicht wurde.
Zwi­schen 2018 und 2020 wur­de die Pro­duk­ti­on von 48 Fil­men mit 15,3 Mil­lio­nen Euro unter­stützt, die Gesamt­in­ves­ti­ti­on in Por­tu­gal betrug 58,7 Mil­lio­nen Euro.

Die­se "hohe Zahl" an Anträ­gen "zeigt das Inter­es­se an die­sem Finan­zie­rungs­me­cha­nis­mus, ver­bun­den mit einer Wie­der­auf­nah­me der Akti­vi­tä­ten im Film­sek­tor, im Gegen­satz zu 2020 und 2021, den Jah­ren der Pan­de­mie und dem dar­aus resul­tie­ren­den Rück­gang der Dreh­ar­bei­ten", erklär­te das Insti­tu­to do Cine­ma e Audio­vi­su­al (ICA). Um Steu­er­an­rei­ze zu erhal­ten, müs­sen die Pro­du­zen­ten in Por­tu­gal Min­dest­aus­ga­ben zwi­schen 250.000 Euro und 500.000 Euro täti­gen, je nach­dem, ob die Pro­jek­te im Inland gedreht wer­den sol­len oder ob por­tu­gie­si­sche Fach­leu­te in ver­schie­de­nen Pro­duk­ti­ons­be­rei­chen betei­ligt sind. Der all­ge­mei­ne Satz für die för­der­fä­hi­gen Aus­ga­ben, die für die Inan­spruch­nah­me des "Bar­zah­lungs­ra­batts" erfor­der­lich sind, beträgt 25 %, der je nach Gesetz­ge­bung auf 30 % erhöht wer­den kann.

"Die­ser Mecha­nis­mus hat sich als Erfolg erwie­sen. Bis­her wur­den in Por­tu­gal glo­ba­le Inves­ti­tio­nen in Höhe von 171 Mil­lio­nen Euro getä­tigt, was einem Gesamt­wert der Anrei­ze von 46 Mil­lio­nen Euro ent­spricht", erklär­te die ICA. In der ver­gan­ge­nen Woche teil­te die ICA mit, dass der Zugang zu die­sem Finan­zie­rungs­me­cha­nis­mus des Tou­ris­mus- und Film­för­de­rungs­fonds aus­ge­setzt wur­de, weil die für die­ses Jahr vor­ge­se­he­ne Mit­tel­zu­wei­sung schon erreicht ist. Da das Antrags­ver­fah­ren in der ers­ten Hälf­te die­ses Jah­res immer noch aus­ge­setzt ist, teil­te die ICA mit, dass die Regie­rung über die Berei­che Wirt­schaft und Kul­tur "an einer Lösung arbei­tet, die der enor­men Nach­fra­ge nach Por­tu­gal als Dreh­ort gerecht wird".

Algar­ve als Dreh­ort gefragt

Auch die Algar­ve in Sachen Film­ku­lis­se welt­weit beliebt und gefragt – sei es durch den Tou­ris­mus oder wegen der natür­li­chen Schön­heit der Land­schaf­ten direkt am Meer. Aus die­sen und ande­ren Grün­den – womög­lich wegen der Kuli­na­rik, des Kli­mas und der für die Por­tu­gie­sen so typi­schen Herz­lich­keit – zieht es Fil­me­ma­cher aus der gan­zen Welt seit jeher in die Regi­on. An der Algar­ve wur­de 2014 das Loulé Film Office ins Leben geru­fen wur­de, um "die Regi­on als erst­klas­si­ge Loca­ti­on für Film‑, Fernseh‑, Wer­be- und Foto­pro­duk­tio­nen zu för­dern". In enger Zusam­men­ar­beit mit der Algar­ve Film Com­mis­si­on ver­steht sich das Loulé Film Office als Ver­mitt­ler und Mode­ra­tor zwi­schen den Pro­jek­ten und dem Zugang zu den Dreh­or­ten und Land­schaf­ten der Gemein­de und unter­stützt auch bei den Genehmigungsprozessen.

 

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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