Genuss­rei­sen ins Alen­te­jo: Wein­bau mit lan­ger Tradition

Herbstzeit ist Genusszeit. In der portugiesischen Region Alentejo erwarten die Besucher milde Temperaturen und ein großes Angebot an kulinarischen Entdeckungen. Viele Weingüter empfangen Gäste für Winetastings sowie für Besichtigungen der Weingärten und -keller. Auch Übernachtungsgäste sind willkommen, beispielsweise um im Spätsommer bei der Lese zu helfen oder die verschiedenen Phasen der Weinproduktion mitzuerleben.
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Herbst­zeit ist Genuss­zeit. Im Alen­te­jo erwar­ten die Besu­cher mil­de Tem­pe­ra­tu­ren und ein gro­ßes Ange­bot an kuli­na­ri­schen Ent­de­ckun­gen. Vie­le Wein­gü­ter emp­fan­gen Gäs­te für Wine­tastings sowie für Besich­ti­gun­gen der Wein­gär­ten und ‑kel­ler. Auch Über­nach­tungs­gäs­te sind will­kom­men, bei­spiels­wei­se um im Spät­som­mer bei der Lese zu hel­fen oder die ver­schie­de­nen Pha­sen der Wein­pro­duk­ti­on mitzuerleben.

Schon lan­ge gehört der Alen­te­jo zu einem der bes­ten Wein­an­bau­ge­bie­te Por­tu­gals. Vor 28 Jah­ren gab es in der Regi­on gera­de ein­mal 25 Win­zer – heu­te sind es bereits mehr als 300. Der Alen­te­jo ist mit sei­nen 20.800 Hekt­ar inzwi­schen die dritt­größ­te Wein­re­gi­on des Lan­des. Auf zahl­rei­chen Hän­gen wird rund ein Drit­tel des por­tu­gie­si­schen Weins pro­du­ziert. Auf­grund der hohen Tem­pe­ra­tu­ren in den Som­mer­mo­na­ten beginnt die Ern­te der Trau­ben hier bereits in den ers­ten August­wo­chen und kann sich bis Ende Sep­tem­ber zie­hen. Es ist die idea­le Zeit für eine Genuss­rei­se durch die Regi­on, um an einem der Wein­fes­te teil­zu­neh­men, eine der her­vor­ra­gen­den Kel­le­rei­en zu besu­chen oder bei der Wein­le­se zu hel­fen und die Pro­duk­te bei den jewei­li­gen Gütern anschlie­ßend zu ver­kos­ten. Wein­pro­ben und Besu­che der Wein­gü­ter sind eben­so wie der Kauf der fei­nen Wei­ne das gan­ze Jahr über möglich.

Bekannt ist der Alen­te­jo ins­be­son­de­re für die wei­ßen Reb­sor­ten Antão Vaz, Arin­to, Fernão Pires, Man­teú­do, Per­rum, Rabo de Ovel­ha, Rou­pei­ro, Tama­rez und Trin­ca­dei­ra das Pra­tas. Die bekann­tes­ten roten Reb­sor­ten sind: Alf­roch­ei­ro, Ali­can­te Bou­schet, Ara­go­nez, Caber­net Sau­vi­gnon, Cas­telão, Syrah, Tou­ri­ga Nacio­nal und Trincadeira.

Genau­so wich­tig wie die Trau­ben und die Kul­ti­vie­rung der ver­schie­de­nen Reb­sor­ten, ist hier auch die Jahr­hun­der­te alte Tra­di­ti­on. So gilt der Alen­te­jo seit lan­gem als Wäch­ter der Tal­ha-Wei­ne. Hier wur­den die von den Römern ent­wi­ckel­ten Tech­ni­ken zur Wein­her­stel­lung mit­tels Ton­am­pho­ren, den soge­nann­ten Tal­has, bewahrt. Die­ser spe­zi­el­le Vini­fi­zie­rungs­pro­zess wur­de im Lau­fe der Geschich­te von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on fast unver­än­dert wei­ter­ge­ge­ben. Den­noch gibt es mehr als eine Mög­lich­keit, Wein in Tal­has her­zu­stel­len, mit gewis­sen Abwei­chun­gen von Regi­on zu Regi­on, je nach loka­ler Tradition.

Alen­te­jo-Wei­ne sind Teil eines fort­lau­fen­den Nach­hal­tig­keits­zer­ti­fi­zie­rungs­pro­gramms. So gibt bereits vier voll­stän­dig zer­ti­fi­zier­te Erzeu­ger, dar­un­ter ins­be­son­de­re die Herda­de do Coel­hei­ros und die Herda­de dos Grous. Wer den Alen­te­jo-Wein ent­de­cken möch­te, soll­te etwas Zeit mit­brin­gen und sich gleich meh­re­re Wein­gü­ter anschauen:

Direkt in der Nähe des mit­tel­al­ter­li­chen Ört­chens Mon­s­a­raz, das mit sei­nen weiß strah­len­den Häu­sern auf einem Hügel über den Hän­gen des Alen­te­jo liegt, trumpft das Wein­gut Ervi­die­ra mit einem der bes­ten Wei­ne welt­weit auf. Der Con­de D'Ervideira wur­de 2017 als bes­ter Weiß­wein der Welt aus­ge­zeich­net. Zudem pro­du­ziert die Kel­le­rei einen ganz beson­de­ren Weiß­wein, der aus roten Trau­ben her­ge­stellt wird. Und auch der „Was­ser­wein“, der im Was­ser unter dem Alque­va Stau­damm reift, gehört zu den Spe­zia­li­tä­ten der Kel­le­rei. Mit Car­mim ist der größ­te Wein­pro­du­zent der Regi­on eben­falls bei Mon­s­a­raz ansässig.

Hon­ra­do Tal­ha – Vater und Sohn pro­du­zie­ren hier in einem Fami­li­en­pro­jekt einen Tal­ha-Wein, der tra­di­tio­nell in einer Ton­am­pho­re reift. Die­se Tra­di­ti­on reicht zurück bis zu den Römern. Die Ton­am­pho­ren des Alen­te­jo errei­chen mit­un­ter eine Höhe von zwei Metern.

Pêra-Man­ca – Einer der bekann­tes­ten Wei­ne der Regi­on. Die Legen­de besagt, dass Pêra-Man­ca jener Wein war, der aus­ge­wählt wur­de, um auf die Begeg­nung zwi­schen der indi­ge­nen Bevöl­ke­rung Bra­si­li­ens und dem See­fah­rer Pedro Álva­res Cabral bei sei­ner Ankunft im Jahr 1500 anzustoßen.

Zu den bekann­tes­ten Wein­gü­tern gehören:

Herda­de da Mal­had­in­ha – www.malhadinhanova.pt/pt/

Tor­re de Pal­ma – www.torredepalma.com

Herda­de do Vau – www.herdadedovau.com

Herda­de do Sobro­so – www.herdadedosobroso.pt

Herda­de dos Grous – www.herdade-dos-grous.com/de/

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf www.visitalentejo.pt/de/brochures/. Die neue Web­site https://www.portuguesewinetourism.com, die vom Turis­mo de Por­tu­gal im Zuge der UNWTO Kon­fe­renz im Sep­tem­ber 2021 gestar­tet wur­de, rich­tet sich mit dem wein­tou­ris­ti­schen Ange­bot an alle Besu­cher Portugals.

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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