Algar­ve News: 30. Sep­tem­ber bis 6. Okto­ber 2019

Kann Costa fortsetzen?, Heftige Azoren-Schäden, Plus für Patienten, Überdachter Wasserpark entsteht, Lidl investiert Millionen - und viele weitere Nachrichten aus KW 40.
Algarve News und Portugal News aus KW 40 vom 30. September bis 6. Oktober 2019Algarve News und Portugal News aus KW 40 vom 30. September bis 6. Oktober 2019

Algarve News und Portugal News aus KW 40 vom 30. September bis 6. Oktober 2019

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Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 40/2019: Kann Cos­ta fort­set­zen? | Hef­ti­ge Azo­ren-Schä­den | Plus für Gesund­heit | Über­dach­ter Was­ser­park | Lidl inves­tiert  – unser Wochen­rück­blick ent­hält noch wei­te­re span­nen­de Nachrichten!

 

 

Algar­ve News und Por­tu­gal News: Was sonst noch gesche­hen ist

 

In der zurück­lie­gen­den Woche ist an der Algar­ve und in ganz Por­tu­gal noch man­ches ande­re pas­siert. Aus dem Nach­rich­ten­strom haben wir für Sie die­je­ni­gen fünf Haupt­aspek­te her­aus­ge­fil­tert, die wir für die wich­tigs­ten für unse­re deutsch­spra­chi­gen Nut­zer hal­ten, ergänzt um ein paar the­ma­tisch pas­sen­de, aber weni­ger wichtige:

 

Por­tu­gal News: Nach Wah­len sieht Com­merz­bank Risiken

Dr. Ralph Sol­veen in einem Twit­ter-Video sei­ner Bank.

Dr. Ralph Sol­veen, stell­ver­tre­ten­der Lei­ter Eco­no­mic Rese­arch bei der Com­merz­bank AG in Frank­furt, rech­net damit, dass die sozia­lis­ti­sche Par­tei PS des amtie­ren­den Minis­ter­prä­si­den­ten Antó­nio Cos­ta am Sonn­tag, 6. Okto­ber, Gewin­ner der por­tu­gie­si­schen Par­la­ments­wah­len wer­den wird – wenn auch ohne abso­lu­te Mehr­heit. In einer kri­ti­schen Ana­ly­se betont der Volks­wirt, dass Por­tu­gal „mit gewis­sen Pro­ble­men kon­fron­tiert“ wer­den kön­ne, wenn eine neue, von Cos­ta geführ­te Regie­rung die glei­che Wirt­schafts­po­li­tik ver­fol­gen wer­de: „Lang­fris­tig gibt es erheb­li­che Risi­ken, die sich ansammeln".

Für den Abbau des por­tu­gie­si­schen Haus­halts­de­fi­zits macht der deut­sche Bank-Exper­te vor allem „das gute Wirt­schafts­kli­ma und den deut­li­chen Rück­gang der Fremd­ka­pi­tal­zin­sen“ ver­ant­wort­lich. Dies sei auf die Kon­junk­tur­po­li­tik der Euro­päi­schen Zen­tral­bank und die Tat­sa­che zurück­zu­füh­ren sei, dass Por­tu­gal in die­sem Zusam­men­hang qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Finanz­ra­tings von Rating­agen­tu­ren habe zurück­er­hal­ten können.

Betrach­te man jedoch den Sal­do der Kon­ten ohne Schuld­zins­zah­lun­gen und zykli­sche Fak­to­ren, so sei er unver­än­dert geblie­ben. Noch beun­ru­hi­gen­der sei, dass die Wett­be­werbs­fä­hig­keit Por­tu­gals wie­der unter Druck gera­ten sei, wobei die Lohn­stück­kos­ten seit 2016 stär­ker stie­gen als im Rest der Euro­zo­ne. Soll­te sich die­ser Trend zu höhe­ren Arbeits­kos­ten fort­set­zen, "wür­de dies ins­be­son­de­re den Indus­trie­sek­tor unter Druck set­zen, der lang­fris­tig die Gesamt­wirt­schaft stark belas­ten kann", schrieb Solveen.

 

Unser Kom­men­tar zu den por­tu­gie­si­schen Parlamentswahlen

Seit fünf Jah­ren wird Por­tu­gal von einer lin­ken Min­der­heits­re­gie­rung unter dem Sozia­lis­ten Antó­nio Cos­ta regiert. Sei­nem anfäng­lich kri­ti­sier­ten Links­bünd­nis gelang eine sta­bi­le, eine erfolg­rei­che Regie­rungs­zeit. Die Unzu­frie­den­heit unter der por­tu­gie­si­schen Bevöl­ke­rung ist deut­lich gerin­ger als in ande­ren Län­dern, hef­ti­ge und emo­tio­na­le Debat­ten über Zuwan­de­rung gibt es nicht, rechts­po­pu­lis­ti­sche Par­tei­en sind bedeu­tungs­los, von Ter­ror­an­schlä­gen blieb das Land bis­lang verschont.

Die Arbeits­lo­sig­keit liegt bei rund sechs Pro­zent; sie sank in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stark. Für die­ses und das kom­men­de Jahr ist ein Wachs­tum des Brut­to­in­lands­pro­dukts, also der Wirt­schafts­leis­tung, von jeweils 1,7 Pro­zent pro­gnos­ti­ziert. Die Ver­schul­dung Por­tu­gals liegt aller­dings immer noch bei 120 Pro­zent des BIP. Die Ten­denz ist zwar rück­läu­fig, aber die­ses Erbe der Finanz­kri­se dürf­te das Land noch eini­ge Jah­re mit sich herumschleppen.

Die por­tu­gie­si­sche Wirt­schaft wird der­zeit von den Wachs­tums­mo­to­ren Tou­ris­mus und Bau­wirt­schaft ange­trie­ben. Obwohl Por­tu­gal 2018 einen enor­men Rück­gang bei der Zahl bri­ti­scher Urlau­ber erleb­te und die­ses Jahr deut­lich weni­ger Deut­sche und Nie­der­län­der begrü­ßen konn­te, wächst die Frem­den­ver­kehrs­wirt­schaft wei­ter – zwar etwas lang­sa­mer als in den Rekord-Vor­jah­ren, dafür besu­chen aber mehr Bra­si­lia­ner, Kana­di­er, Korea­ner, Chi­ne­sen und vor allem Ame­ri­ka­ner das Land. Des­halb dürf­te auch 2019 wie­der ein Rekord­jahr im Por­tu­gal-Tou­ris­mus wer­den. Schon von Janu­ar bis Juli gab es jeweils ein sie­ben­pro­zen­ti­ges Plus bei Gäs­ten und Ein­nah­men und ein Plus von vier Pro­zent bei den Über­nach­tun­gen. Ende des Jah­res könn­te die Zahl der Gäs­te 27 Mil­lio­nen errei­chen – zwei Mil­lio­nen mehr als im Vor­jahr. Bis Dezem­ber dürf­ten die Ein­nah­men aus dem Tou­ris­mus um sechs Pro­zent auf 17 Mil­li­ar­den Euro stei­gen, so eine Regierungsschätzung.

Das Bau­ge­wer­be pro­fi­tiert von ver­stärk­tem Woh­nungs­bau, von Sanie­run­gen und von Infra­struk­tur­pro­jek­ten wie etwa neu­en Kran­ken­häu­sern. Mit dem Abbau von Lithi­um, wich­tig zum Bei­spiel für die Bat­te­rien von Elek­tro­au­tos, kann Por­tu­gal auch den Berg­bau ankur­beln. Das Land zieht zudem Inves­ti­tio­nen in Hoch­tech­no­lo­gie an. Vor allem geht es um die Ver­net­zung von Fahr­zeu­gen über Mobil­funk- und Inter­net-Tech­no­lo­gien und ums auto­no­me Fah­ren. Deut­sche Auto­mo­bil-Kon­zer­ne und ‑Zulie­fe­rer wie Volks­wa­gen, Daim­ler, BMW und Bosch wei­te­ten ihre For­schung und Ent­wick­lung in Por­tu­gal aus. In der ers­ten Hälf­te die­ses Jah­res stie­gen Por­tu­gals Impor­te aus Deutsch­land um fast acht Pro­zent an. Gleich­zei­tig wuch­sen die Expor­te des Lan­des nach Deutsch­land um gut sechs Prozent.

Wich­tig für die neue Legis­la­tur­pe­ri­ode ist, dass die Bevöl­ke­rung stär­ker als bis­her von der sich ver­bes­sern­den Wirt­schafts­la­ge pro­fi­tiert. Im gan­zen Land, vor allem aber auch an der Algar­ve, muss zum Bei­spiel deut­lich mehr in die Berei­che Bil­dung, Gesund­heit und Ver­kehrs­in­fra­struk­tur inves­tiert wer­den. Sonst wird die Unzu­frie­den­heit der Men­schen deut­lich zuneh­men. Für eine Tou­ris­mus­re­gi­on wie die Algar­ve wäre es ein­fach bla­ma­bel, wenn es wei­ter­hin an Ärz­ten und Kran­ken­schwes­tern fehl­te, wenn der Flug­ha­fen nicht end­lich an das Schie­nen­netz ange­bun­den wür­de, wenn die Elek­tri­fi­zie­rung der Zug­stre­cken und der Umstieg auf moder­ne Wag­gons nicht end­lich Fort­schrit­te machen und wenn die Natio­nal­stra­ße 125 in ihrem Ost­teil nicht end­lich in einen ver­nünf­ti­gen Zustand ver­setzt wür­de. Die Regie­rung in Lis­sa­bon schul­det ihrer wich­tigs­ten Tou­ris­mus­re­gi­on mehr Auf­merk­sam­keit und mehr Inves­ti­tio­nen. Schon seit Jah­ren. Zwar wird mit Mil­li­ar­den­auf­wand Por­tu­gals wich­tigs­ter Tief­see­ha­fen in der Alen­te­jo-Stadt Sines aus­ge­baut, um mehr Con­tai­ner­fracht aus Asi­en und mehr US-Flüs­sig­gas umschla­gen zu kön­nen, aber die Algar­ve geht bei Infra­struk­tur-Pro­jek­ten seit vie­len Jah­ren leer aus. Was bleibt, sind Regie­rungs­ver­spre­chen, Ver­trös­tun­gen. Das macht die Men­schen ver­dros­sen; man­cher Algar­vio fühlt sich von Lis­sa­bon abge­hängt, gegen­über der Lan­des­mit­te und dem Nor­den ver­nach­läs­sigt. Und die Beschäf­tig­ten im Frem­den­ver­kehr erwar­ten zu recht seit lan­gem, dass von den stei­gen­den Ein­nah­men mehr in ihren Port­mon­naies lan­det. Es gibt viel zu tun an der Algar­ve, packen Sie es end­lich beherz­ter an, Herr Cos­ta! Hans-Joa­chim Allgaier

 

Loren­zo schä­digt Azoren

Vom tro­pi­schen Wir­bel­sturm Loren­zo ver­ur­sach­te Schä­den haben auf den Azo­ren mehr als 50 Bewoh­ner der Inseln Flo­res und Fai­al obdach­los wer­den las­sen. Auch den Hafen von Lajes das Flo­res zog Loren­zo mit sei­nen Sturm­bö­en von bis zu 200 Kilo­me­tern pro Stun­de und bis zu 16 Meter hohen Wel­len stark in Mit­lei­den­schaft: Die Pier wur­de zer­stört, meh­re­re Gebäu­de beschädigt.

 

Loren­zo-Wel­len zer­leg­ten in Lajes auf der Azo­ren-Insel Flo­res die Hafen­pier. Foto: EMGFA

 

Meh­re­re Con­tai­ner kipp­ten ins Meer und Fischer­boo­te gerie­ten in Pro­ble­me. Der­zeit bewer­tet die Schiff­fahrts­be­hör­de AMN den genau­en Umfang der Schä­den. Die Besat­zung des Mari­ne­schiffs „Setú­bal“, der­zeit auf Azo­ren-Mis­si­on, unter­stützt die Wie­der­her­stel­lung der Hafen-Infra­struk­tur in Lajes.

 

Loren­zo wir­bel­te auch Con­tai­ner im Azo­ren-Hafen Lajes durch­ein­an­der und warf sie ins Meer. Foto: EMGFA

 

Die Sol­da­ten über­mit­tel­ten ers­te Bil­der von zer­stör­ten Kai-Anla­gen und ins Meer gekipp­ten Con­tai­nern. Tau­cher lie­fer­ten Bil­der von unter­ge­gan­ge­nen Segel- und Motoryachten.

 

Unter­ge­gan­gen: Loren­zo ließ auf den Azo­ren eini­ge Yach­ten sin­ken. Foto: EMGFA

 

Am Sams­tag­vor­mit­tag lan­de­te ein Trans­port­flug­zeug der por­tu­gie­si­schen Luft­waf­fe vom Typ C‑130 auf der Insel Flo­res, um Pio­nier-Sol­da­ten und Mate­ri­al für den schnel­len Wie­der­auf­bau der Infra­struk­tur bereit­zu­stel­len. Dadurch soll die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit lebens­wich­ti­gen Gütern sicher­ge­stellt und das Aus­lau­fen von Die­sel­kraft­stoff ins Meer ver­hin­dert wer­den. Am Diens­tag wer­den eine wei­te­re Mari­ne-Fre­gat­te und ein Nach­schub­schiff ein­tref­fen. Ins­ge­samt küm­mern sich dann 350 Ange­hö­ri­ge der Streit­kräf­te um Mit­hil­fe bei der Besei­ti­gung von Loren­zo-Fol­gen. Auch die Schiff­fahrts­be­hör­de unter­stützt dabei, den Han­dels­ha­fen Lajes das Flo­res wie­der voll funk­ti­ons­tüch­tig zu machen.

 

Hel­fen auf der Insel Flo­res, den Hafen Lajes wie­der flott zu bekom­men: Por­tu­gie­si­sche Sol­da­ten. Foto: EMGFA

 

Alarm­be­reit­schaft wegen Brän­den verlängert

Eigent­lich soll­te in Por­tu­gal die Pha­se erhöh­ter Alarm­be­reit­schaft wegen mög­li­cher Wald­brän­de am Mon­tag enden, aber die Regie­rung in Lis­sa­bon ver­län­ger­te sie bis zum 10. Okto­ber. Grund sind die über dem lang­jäh­ri­gen Durch­schnitt lie­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren. Unter­des­sen bezif­fer­te das natio­na­le Insti­tut für Natur­schutz und Wäl­der (ICNF) die Zahl der Brand­fäl­le bis Mit­te Sep­tem­ber auf 10.362. Das sind 637 mehr als im Vor­jah­res­zeit­raum. Mehr als 41.000 Hekt­ar Flä­che ver­brann­ten (Vor­jahr: 38.200 Hekt­ar). Davon war die Hälf­te Wald, 38 Pro­zent Busch­land und 11 Pro­zent land­wirt­schaft­lich genutz­te Grund­stü­cke. – Inzwi­schen hat das meteo­ro­lo­gi­sche Insti­tut IPMA den Sep­tem­ber als heiß und tro­cken ein­ge­stuft. Die Hälf­te des Ter­ri­to­ri­ums der Algar­ve (vor allem die Ost-Algar­ve) befand sich Ende Sep­tem­ber im Zustand extre­mer Dür­re und die ande­re Hälf­te in schwe­rer Dür­re (meist die West-Algar­ve), wie unse­re Gra­fik zeigt. Die Was­ser­re­ser­voirs der Regi­on wei­sen zum Teil weit unter­durch­schnitt­li­che Füll­stän­de auf, wie das Infor­ma­ti­ons­sys­tem der Umwelt­agen­tur APA meldet.

 

Extre­me (dun­kels­tes Braun) und schwe­re Tro­cken­heit regis­trie­ren die Meteo­ro­lo­gen an der Algar­ve. Hier ein Ver­gleich zum Ende der Mona­te August (links) und Sep­tem­ber. Gra­fik: IPMA

 

Mehr Ein­wan­de­rung nach Portugal

Mehr Men­schen wol­len sich in Por­tu­gal nie­der­las­sen. Des­halb steigt die Zahl neu aus­ge­stell­ter Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gun­gen an, berich­tet das por­tu­gie­si­sche Innen­mi­nis­te­ri­um. Bis Mit­te Sep­tem­ber erteil­te es fast 83.000 neue Auf­ent­halts­ti­tel – das sind 42 Pro­zent mehr als im Ver­gleichs­zeit­raum des Vor­jahrs. 24.000 Mal ging es um Fami­li­en­zu­sam­men­füh­run­gen (plus 36 Pro­zent). Zu dem star­ken Anstieg dürf­ten auch die Bri­ten bei­getra­gen haben, die bis­lang schon in Por­tu­gal leb­ten, hier aber nicht gemel­det waren und sich nun mit Blick auf die Ver­mei­dung nega­ti­ver Brexit-Fol­gen regis­trie­ren las­sen. Gemäß der Orga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) ist Por­tu­gal das­je­ni­ge Land der Welt, in dem die Ein­wan­de­rung 2017 am zweit­schnells­ten wuchs.

 

Algar­ve News: Psych­ia­tri­sche Not­fall­be­treu­ung verbessert

Am Diens­tag hat das Kran­ken­haus in Por­timão wie­der psych­ia­tri­sche Not­fall-Behand­lun­gen auf­ge­nom­men. Die­se waren vor sechs Jah­ren aus Kos­ten­grün­den ein­ge­stellt wor­den. Die Pati­en­ten muss­ten sich ans Hos­pi­tal in Faro wen­den. Wie der regio­na­le Gesund­heits­dienst der Algar­ve (ARS) erklär­te, haben bei­de Kran­ken­häu­ser in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ihre Diens­te in den Berei­chen Psych­ia­trie und psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung ver­dop­pelt. Gleich­zei­tig sei die Zahl jun­ger Ärz­te, die in die­sen Fach­rich­tun­gen aus­ge­bil­det wer­den, gestiegen.

 

Algar­ve bekommt neue Reha-Klinik

Die Algar­ve soll eine „Revi­ve“ genann­te Reha-Kli­nik bekom­men, in der Pati­en­ten mit so genann­ten Mul­ti­sys­tem-Erkran­kun­gen betreut wer­den. Das wur­de am Ran­de von zwei Kon­fe­ren­zen für nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus sowie Gesund­heits- und Well­ness-Tou­ris­mus in Vil­a­mou­ra bekannt. Trä­ge­rin ist die nie­der­län­di­sche Anwäl­ten Ieke van Doorn. Sie soll an der von Zecken über­tra­ge­nen Krank­heit Bor­re­lio­se gelit­ten haben. Die Kli­nik könn­te dem Ver­neh­men nach bereits Ende des Jah­res eröff­net wer­den und Pati­en­ten aus ganz Euro­pa anzie­hen. Wei­te­re Ein­zel­hei­ten wur­den zunächst nicht mit­ge­teilt. Exper­ten beton­ten auf den Kon­fe­ren­zen die Not­wen­dig­keit, die Algar­ve nicht dem res­sour­cen­ver­brau­chen­den Mas­sen­tou­ris­mus aus­zu­set­zen. Viel­mehr soll­ten Ange­bo­te für Gesund­heits- und Well­ness-Tou­ris­ten gemacht wer­den. Loulés Bür­ger­meis­ter Vítor Aleixo berich­te­te über ein Gemein­schafts­pro­jekt mit den Krei­sen Sil­ves und Alb­ufei­ra im Sin­ne nach­hal­ti­gen Natur­ur­laubs. Es sieht die Aner­ken­nung von Tei­len des Algar­ve-Hin­ter­lan­des als "UNESCO Glo­bal Geo­park" vor. Ein Tou­ris­mus­ma­na­ger aus Faro beton­te, das Natur­schutz­ge­biet Ria For­mo­sa müs­se vor Über­las­tung geschützt wer­den. Für die Pest­a­na-Hotel­grup­pe for­der­te ein Reprä­sen­tant, vor der Erschlie­ßung neu­er Märk­te sol­le die Algar­ve ver­su­chen, mehr Flug­rei­sen­de aus „bis­her viel­leicht über­se­he­nen Regio­nen“ in Groß­bri­tan­ni­en und Deutsch­land anzuziehen.

 

Über­dach­ter Was­ser­park entsteht

 

Was­ser­park-Ver­gnü­gen das gan­ze Jahr über soll in Quar­tei­ra mög­lich sein. Screen­shot: AquaShow

 

Der ers­te über­dach­te Was­ser­park der ibe­ri­schen Halb­in­sel ent­steht in Quar­tei­ra an der Algar­ve. Er soll „Tro­pi­cal Para­di­se“ hei­ßen, das gan­ze Jahr über geöff­net sein und Teil des Aqua­Show-Parks am gleich­na­mi­gen Hotel wer­den. Die Eröff­nung wird für das kom­men­de Jahr geplant, wie aus einem Video der Betrei­ber her­vor­geht. Ursprüng­lich war schon 2019 ins Auge gefasst wor­den, wie da Maga­zin New in Town am Sams­tag berich­te­te. Vor­ge­se­hen sind Attrak­tio­nen für die gan­ze Fami­lie. Dazu gehö­ren Was­ser­flug­zeu­ge, inter­ak­ti­ve Spie­le, Rut­schen und Mas­sa­ge-Düsen. Fer­ner sind ein Aben­teu­er-Par­cours, ein Klein­kin­der-Spiel­platz sowie Well­ness-Ange­bo­te wie ein Spa, ein Whirl­pool und ein tür­ki­sches Bad geplant.

Die­ses You­Tube-Video ver­mit­telt einen Ein­druck von der Grö­ße des Indoor-Wasserparkprojekts:

 

 

Algar­ve News: Haus­prei­se wei­ter gestiegen

Im drit­ten Quar­tal 2019 sind die Haus­prei­se an der Algar­ve um 1,4 Pro­zent und in ganz Por­tu­gal um 2,5 Pro­zent gestie­gen. Wie das Immo­bi­li­en­por­tal Idea­lis­ta berich­tet, liegt der durch­schnitt­li­che Qua­drat­me­ter­preis für Wohn­im­mo­bi­li­en der Algar­ve nun bei 2.183 Euro. Das ist eine Stei­ge­rungs­ra­te von 7,8 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­quar­tal. Mit im Schnitt knapp über 2.600 Euro führt der Kreis Lagos die Rang­lis­te an, gefolgt von Loulé (2.532) und Lagoa (2.436). Am güns­tigs­ten sind die Qua­drat­me­ter­prei­se laut dem Inter­net­por­tal in Alcou­tim (663 Euro), Mon­chi­que (1.582), Cas­to Marim (1.618) und Olhão (1.700).

 

Quin­ta da Rocha-Pro­jekt wird präsentiert

Zum über­ar­bei­te­ten Pro­jekt Quin­ta da Rocha, mit dem in der Mün­dung des Flüss­chens Alvor bei Por­timão „sanf­ter länd­li­cher Tou­ris­mus“ geför­dert wer­den soll, kann bis 17. Okto­ber auf der Web­sei­te Participa.pt öffent­lich Stel­lung genom­men wer­den. Dar­auf weist die regio­na­le Koor­di­nie­rungs- und Ent­wick­lungs­kom­mis­si­on CCDR hin. Sie hat­te die lau­fen­de Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung aus­ge­setzt, um dem Pro­jekt­trä­ger Water Views, S.A., Ände­run­gen und zusätz­li­che Maß­nah­men zur Ver­min­de­rung von Aus­wir­kun­gen mög­lich zu machen. Vor­ge­se­hen auf der 200 Hekt­ar gro­ßen Flä­che sump­fi­gen Gebiets sind vor allem die Rekon­struk­ti­on und der Umbau eini­ger bestehen­der Gebäu­de und der Bau eines Land­ho­tels sowie von neun Land­haus-Ein­hei­ten mit ins­ge­samt 64 Bet­ten. Der ursprüng­li­che Plan hat­te zwei Luxus­ho­tels, zwei Feri­en­dör­fer und einen VIP-Strand vorgesehen.

 

Plan des Quin­ta da Rocha-Pro­jekts in Alvor bei Port­imao. Gra­fik: CCDR

 

Zwei Algar­ve-Golf­plät­ze unter Top 10

Das Maga­zin Golf World sieht in sei­ner jüngs­ten Rang­lis­te zwei Algar­ve-Golf­plät­ze unter den bes­ten zehn der Welt: Der Mon­te Rei Golf and Coun­try Club kam auf Platz vier, Troia Golf auf Platz acht. Die Golf­plät­ze Quin­ta do Lago (Platz 28) und Pal­ma­res (31) kamen unter die ers­ten fünf­zig. Zum bes­ten Golf­platz Euro­pas wur­de Mor­fon­taine in Frank­reich gewählt.

 

Fünf Pro­zent mehr Algarve-Wein

Im Wein­jahr 2019/2020 rech­net der Win­zer­ver­band der Algar­ve mit einer um fünf Pro­zent erhöh­ten Pro­duk­ti­on. Das teil­te er in sei­nem jüngs­ten News­let­ter mit. Gebiets­wei­se habe es zwar deut­li­che Rück­gän­ge von 30 bis 50 Pro­zent der gege­ben, dies sei aber durch neue Wein­ber­ge und den Markt­ein­tritt neu­er Erzeu­ger mehr als wett­ge­macht wor­den, heißt es. Auf natio­na­ler Ebe­ne schät­zen die Exper­ten, dass sich die Wein­pro­duk­ti­on um zehn Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr erhöht. Die Men­ge wird mit 6,7 Mil­lio­nen Hek­to­li­tern prognostiziert.

 

Wein­ber­ge an der Algar­ve wuch­sen. Foto: CVA

 

Por­tu­gal News: 150 Mio. Euro für Lidl-Infrastruktur

Shop in Por­tu­gal. Foto: Lidl

Lidl Por­tu­gal wird bis Febru­ar kom­men­den Jah­res 150 Mil­lio­nen Euro in Por­tu­gal inves­tie­ren, um sei­ne Lager- und Logis­tik-Infra­struk­tur aus­zu­bau­en. Das mel­det das Sup­p­ly Chain Maga­zin. Danach will der deut­sche Dis­coun­ter 70 Mil­lio­nen in das Lager San­to Tir­so sowie 20 Mil­lio­nen in die Erwei­te­rung des Lagers Tor­res Novas von 30.000 auf 40.000 Qua­drat­me­ter ste­cken. Der größ­te Teil der Inves­ti­ti­on soll auf das Logis­tik­zen­trum von San­to Tir­so ent­fal­len. Es war im Febru­ar die­ses Jah­res ein­ge­weiht wor­den – auf einem rund fünf Hekt­ar gro­ßen Grund­stück im Gewer­be­ge­biet Ermi­da. Hier sol­len 55.000 Palet­ten Platz fin­den. Der Waren­um­schlag soll durch 90 Kais effi­zi­en­ter werden.

 

Remax dehnt sich in Deutsch­land aus

Das Immo­bi­li­en­mak­ler-Unter­neh­men Remax Por­tu­gal hat zwei Mona­te nach der Über­nah­me der fran­zö­si­schen Filia­le nun auch die Fran­chise-Rech­te der deut­schen Toch­ter­ge­sell­schaft gekauft. Das Unter­neh­men will in den kom­men­den drei Jah­ren vier Mil­lio­nen Euro in den Aus­bau sei­ner Ver­mitt­lungs­ak­ti­vi­tä­ten in Deutsch­land inves­tie­ren. Bis Ende des Jah­res wer­den im deut­schen Markt Umsät­ze von rund einer Mil­li­ar­de Euro erwar­tet. Im ver­gan­ge­nen Jahr ver­mit­tel­te Remax nach eige­nen Anga­ben 3.742 Immo­bi­li­en­ver­käu­fe in Deutsch­land.  Remax-Ziel ist es nach eige­nen Anga­ben, das in Por­tu­gal erfolg­rei­che Geschäfts­mo­dell in Deutsch­land nach­zu­bil­den. Dort ist die Mar­ke seit 1997 prä­sent. Haupt­sitz ist Stutt­gart. Remax betreibt mit 181 Büros und 676 Agen­ten das dritt­größ­te Immo­bi­li­en­mak­ler-Netz­werk in Deutsch­land. Ange­strebt wird, pro Jahr 100 neue Filia­len zu eröff­nen. Vie­le Deut­sche suchen nach Remax-Ein­schät­zung vor allem Dop­pel­haus­hälf­ten und Häu­ser mit 500 Qua­drat­me­ter Grundstücksgröße.

 

Algar­ve News: ALFA-Literatursalon

Das The­ma im ALFA-Lite­ra­tur­sa­lon des Monats Okto­ber ist das Bau­haus, die wohl berühm­tes­te Kunst- und Design-Schu­le der klas­si­schen Moder­ne. Ihre Grün­dung jährt sich 2019 zum 100. Mal. Das Bau­haus besaß einen Ver­lag, in des­sen Edi­tio­nen es nicht allein um Archi­tek­tur ging. Zudem gibt es zahl­rei­che neue Bücher, die sich um das Bau­haus dre­hen und die im Lite­ra­tur­sa­lon bespro­chen wer­den sol­len. Das Tref­fen fin­det am 8. Okto­ber um 19:30 Uhr im Con­ven­to de São José in Lagoa statt.

 

Fünf Algar­ve News und Por­tu­gal News aus der Arbeit von Poli­zei und Feuerwehr

 

Tsche­che bei Klip­pen­sturz getö­tet: Ein 48-jäh­ri­ger Tsche­che ist am Mon­tag am Strand Pra­ia do Cana­vi­al in Lagos eine Klip­pe 30 Meter tief her­ab­ge­stürzt. Er wur­de kurz nach acht Uhr tot auf­ge­fun­den. Wie es zu dem töd­li­chen Unfall kam, konn­te zunächst nicht ermit­telt werden.

Mut­maß­li­cher Seri­en­räu­ber fest­ge­nom­men: In Por­timão hat die Poli­zei einen 27-jäh­ri­gen arbeits­lo­sen Por­tu­gie­sen fest­ge­nom­men, den sie für eine Serie von Raub­über­fäl­len auf Geschäf­te ver­ant­wort­lich macht. Der Mann soll dro­gen­ab­hän­gig sein und die bei Ein­brü­chen gestoh­le­ne Gel­der und Wert­sa­chen gegen Dro­gen ein­ge­tauscht haben. Die Poli­zei hat­te ihn bereits im Mai ein­mal in fla­gran­ti ertappt.

Flä­chen­brän­de gelöscht: Drei Busch­brän­de haben am Sams­tag­nach­mit­tag die Feu­er­wehr­leu­te in den Krei­sen Alje­zur, Por­timão und Sil­ves in Atem gehal­ten. Um fast gleich­zei­tig auf­ge­tre­te­ne Brän­de in Rogil (Bun­hei­ra) und Ode­ce­i­xe (Car­val­ha) zu löschen, waren ins­ge­samt mehr als 40 Bom­bei­ros im Ein­satz. Unter­stützt wur­den sie von Flug­ge­rä­ten aus der Luft. Mehr als 60 Feu­er­wehr­leu­te küm­mer­ten sich fast zur glei­chen Zeit um das weit­hin durch dunk­le Rauch­wol­ken sicht­ba­re Busch­feu­er in Odelou­ca im Kreis Sil­ves. Hier bekämpf­ten auch bis zu sechs Lösch­flug­zeu­ge die Flam­men aus der Luft. – Bereits am Diens­tag­nach­mit­tag muss­ten in der Ludo-Regi­on von Alman­cil im Kreis fast 80 Feu­er­wehr­leu­te aus­rü­cken, um ein Feu­er zu löschen, das einen Wald und Anbau­flä­chen für Zucker­rohr erfasst hat­te. Zwei Heli­ko­pter hal­fen bei der Bekämp­fung der Flammen.

Auto­fah­rer schwer ver­letzt: Ein 23-jäh­ri­ger Mann ist am frü­hen Don­ners­tag­mor­gen gegen vier Uhr bei einem Auto­un­fall auf der Natio­nal­stra­ße N 125 in Budens (Kreis Vila do Bis­po) schwer ver­letzt wor­den. Das Opfer wur­de zunächst ins Kran­ken­haus nach Lagos gebracht, von dort aber mit dem Hub­schrau­ber ins Hos­pi­tal von Faro über­führt. – Bei einem Auto­un­fall am Mitt­woch auf der Natio­nal­stra­ße 266 zwi­schen Por­timão und Mon­chi­que sind zwei Per­so­nen ver­letzt wor­den. Der Ver­kehr muss­te auf bei­den Rich­tungs­fahr­bah­nen für eini­ge Zeit gestoppt werden.

König­li­che Post beschlag­nahmt: König­li­che Brie­fe aus dem 17. bis 19. Jahr­hun­dert hat die Kri­mi­nal­po­li­zei bei zwei Pri­vat­per­so­nen in Beja beschlag­nahmt. Die Ver­wal­tung der Alen­te­jo-Stadt äußer­te die Ver­mu­tung, dass die 165 Doku­men­te von gro­ßer Rele­vanz und his­to­ri­schem Wert mög­li­cher­wei­se durch eine Ver­un­treu­ung von Staats­ver­mö­gen in den Besitz der Per­so­nen gelangt sein könn­ten. Gerich­tet waren die Brie­fe an pro­mi­nen­te Per­sön­lich­kei­ten der Stadt Beja. Nun prüft das Labor der Kri­mi­nal­po­li­zei die Echt­heit der Doku­men­te aus den Jah­ren zwi­schen 1623 und 1806.

 

Redak­tio­nel­ler Hin­weis zu den Algar­ve News und Por­tu­gal News:

 

Woche für Woche stel­len unse­re Algar­ve-Exper­ten für deutsch­spra­chi­ge Lese­rin­nen und Leser in unse­rem Rück­blick „Algar­ve News“ Kurz­nach­rich­ten zusam­men. Nach unse­rer sub­jek­ti­ven Ansicht sind die­se für Urlau­ber und Resi­den­ten beson­ders inter­es­sant und rele­vant. Damit wol­len wir einen schnel­len und prä­gnan­ten Gesamt­über­blick ermög­li­chen. Wenn Sie eine Über­sicht der Algar­ve News und Por­tu­gal News aus den ver­gan­ge­nen Wochen suchen, kön­nen Sie auf unse­re Kate­go­rie Wochen­rück­blick zurückgreifen.

Hans-Joachim Allgaier: Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber
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