Hit­ze und Tro­cken­heit: Höchs­te Wald­brand­ge­fahr an Algarve

Hitze und Trockenheit führten in Portugal zu amtlichen Warnungen vor Waldbrandgefahr - besonders an der Algarve. In Aljezur brach Freitag schon Feuer aus.
Waldbrandgefahr an der Algarve und im Alentejo in Portugal durch Hitze und TrockenheitWaldbrandgefahr an der Algarve und im Alentejo in Portugal durch Hitze und Trockenheit

Hitze und Trockenheit steigern die Gefahr für Brände auf dem Lande - vor allem an der Algarve und im Alentejo. Foto: Nikita Sypko

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Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 34 und 38 Grad Cel­si­us an der Algar­ve und Luft­feuch­tig­keit unter 20 Pro­zent – vor allem im Osten der Süd­küs­te: Der por­tu­gie­si­sche Zivil­schutz ANEPC warnt für die nächs­ten drei Tage vor erhöh­ter bis maxi­ma­ler Wald­brand­ge­fahr in der wich­tigs­ten Tou­ris­mus­re­gi­on und zehn wei­te­ren Bezir­ken des Landes.

 

Alb­ufei­ra hat sich mit einem neu­en Feu­er­wehr-Fahr­zeug gerüs­tet. Foto: CMA

 

Nach Anga­ben des por­tu­gie­si­schen Mee­res- und Kli­ma­in­sti­tuts IPMA stei­gen von Frei­tag, 19. Juli, an all­mäh­lich die Höchst­tem­pe­ra­tu­ren und die rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit sinkt.

Update 19:15 Uhr: Seit etwa 15:30 Uhr ist im Kreis Alje­zur im Nord­wes­ten der Algar­ve ein Wald­brand aus­ge­bro­chen, der die Bevöl­ke­rung und die Ein­satz­kräf­te wegen gro­ßer Inten­si­tät in Atem hält. Wegen Flam­men an drei Fron­ten, muss­ten vor­sorg­lich bereits eini­ge ein­zeln ste­hen­de Häu­ser im Gebiet zwi­schen Mon­te Clé­ri­go und Arrif­a­na eva­ku­iert wer­den, wie das Bezirks­kom­man­do der Ret­tungs­kräf­te (CDOS) bestä­tig­te. Sechs Bewoh­ner und auch Tie­re wur­den aus der Brand­zo­ne her­aus­ge­bracht. Über 200 Feu­er­wehr­leu­te bekämp­fen bei star­kem Wind mit mehr als 60 Fahr­zeu­gen und acht Heli­ko­ptern bzw. Flug­zeu­gen aus der Luft das Feu­er. Stra­ßen waren am Abend nicht gesperrt. Wir hal­ten unse­re Leser lau­fend infor­miert, wenn sich wesent­li­che Ver­än­de­run­gen der Situa­ti­on ergeben.

Update 20:45 Uhr: Eine der drei Fron­ten des Wald­brands bei Alje­zur ist laut Infor­ma­ti­on der Ein­satz­kräf­te bereits unter Kon­trol­le. Auch an den ande­ren bei­den Fron­ten sei die Lage güns­ti­ger als zuvor, hieß es am Abend. Das Bezirks­kom­man­do setzt dar­auf, dass der Ein­bruch der Dun­kel­heit und die erhöh­te Luft­feuch­tig­keit die Bekämp­fung der Flam­men erleich­tern. Drei Lösch­flug­zeu­ge wur­den bereits an ihre Stand­or­te zurück­be­or­dert. Wegen der Arbei­ten muss­ten aller­dings Land­stra­ßen teil­wei­se für den Ver­kehr gesperrt wer­den. Die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Alje­zur appel­lier­te an die Bevöl­ke­rung, pro Per­son einen hal­ben Liter Mine­ral­was­ser in die Feu­er­wa­che zu bringen.

Update 22:15 Uhr: Der Wald­brand in Alje­zur ist voll­stän­dig unter Kon­trol­le, mel­det die Ein­satz­lei­tung. Es habe kei­ne Per­so­nen- oder Sach­schä­den an Häu­sern gege­ben. Sechs Per­so­nen muss­ten wegen der Rauch­ent­wick­lung aus drei Gebäu­den eva­ku­iert wer­den. Die Fahr­zeu­ge blei­ben bis zum Sams­tag an Ort und Stel­le, um gege­be­nen­falls ein­grei­fen zu kön­nen, soll­te sich Glut wie­der entzünden.

 

Und das sind die Vor­her­sa­gen für das wei­te­re Wochenende:

 

Vor­her­sa­gen wei­sen auf erhöh­te bis maxi­ma­le Wald­brand­ge­fahr hin

 

Wet­ter­pro­gno­se für Frei­tag, 19. Juli:

 

Not­fall­ein­satz­trup­pen des por­tu­gie­si­schen Zivil­schut­zes. Foto: ANEPC

Die rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit wird im zen­tra­len und süd­li­chen Lan­des­in­ne­ren und an der Ost-Algar­ve, wo sich die Wer­te auch nachts nur schlecht erho­len, unter 20 Pro­zent liegen.

Die maxi­ma­len Tages­tem­pe­ra­tu­ren bewe­gen sich über 32 Grad in den süd­li­chen, zen­tra­len und nörd­li­chen Regio­nen und zwi­schen 34 und 38 Grad an der Algarve.

Mäßi­ger Nord-Wind (bis zu 30 Stun­den­ki­lo­me­tern) weht im Nor­den Por­tu­gals bis spät in die Nacht hin­ein und frischt an der West­küs­te und im Hoch­land am Nach­mit­tag und frü­hen Abend vor­über­ge­hend stark auf bis zu 40 Stun­den­ki­lo­me­tern Geschwindigkeit.

 

Wet­ter­pro­gno­se für Sams­tag, 20. Juli:

 

Das Mili­tär ver­spricht, beson­ders im Kreis Loulé zu unter­stüt­zen. Foto: CML

Die rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit wird im mitt­le­ren und süd­li­chen Teil des Lan­des­in­ne­ren und an der Ost-Algar­ve erneut unter 20 Pro­zent liegen.

Die Höchst­tem­pe­ra­tur beträgt mehr als 32 Grad in den Regio­nen des Südens, im zen­tra­len Lan­des­in­ne­ren und des Nor­dens sowie zwi­schen 34 und 36 Grad an der Gren­ze zwi­schen Zen­trum und Alentejo.

West-Wind weht mit bis zu 30 Stun­den­ki­lo­me­tern mäßig in der nörd­li­chen Süd­re­gi­on des Lan­des, an der West­küs­te, süd­lich vom Cabo Car­voei­ro, im zen­tra­len und süd­li­chen Hoch­land manch­mal sogar stark mit bis zu 40 Stun­den­ki­lo­me­tern km/h) – dies beson­ders am Nach­mit­tag und am frü­hen Abend.

 

Wet­ter­pro­gno­se für Sonn­tag, 21. Juli:

 

Dür­re und Tro­cken­heit erhö­hen die Wald­brand­ge­fahr. Foto: Jas­per Wilde

An der West­küs­te Por­tu­gals wird sich die rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit wie­der erhö­hen, im Inne­ren des Lan­des ver­harrt sie aber in der Grö­ßen­ord­nung von 20 Prozent.

Mit Aus­nah­me der Bin­nen­re­gio­nen erholt sich die Luft­feuch­tig­keit bereits in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli, vor allem im Zen­trum des Lan­des und an der Ost-Algarve.

Es weht schwa­cher bis mäßi­ger Nord-Wind mit bis zu 30 Stun­den­ki­lo­me­tern Geschwin­dig­keit. An der West­küs­te süd­lich des Cabo Car­voei­ro und im Hoch­land frischt er am Nach­mit­tag manch­mal stark auf und erreicht bis zu 40 Stundenkilometer.

 

Höchs­te Wald­brand­ge­fahr an Algar­ve und zehn ande­ren Bezirken

 

Das schlie­ßen Zivil­schutz und Kata­stro­phen­schutz Por­tu­gals: Ab Frei­tag erhöht sich all­mäh­lich das Risi­ko für Wald­brän­de. Es gebe die Gefahr schnel­ler Aus­brei­tung mög­li­cher Flam­men, vor allem in den Bezir­ken mit erhöh­tem bis maxi­ma­len Risi­ko. Dazu zäh­len in alpha­be­ti­scher Reihenfolge:

BEJA, BRAGANÇA, CASTELO BRANCO, ÉVORA, FARO (Algar­ve), GUARDA, PORTALEGRE, SANTARÉM, SETÚBAL, VILA REAL und VISEU.

 

Jugend­li­che Frei­wil­li­ge hel­fen an der Algar­ve bei der Früh­erken­nung von Wald­brän­den. Foto: CML

 

Wald­brand­ge­fahr erfor­dert Einschränkungen

 

Die por­tu­gie­si­schen Zivil- und Kat­s­tro­phen­schüt­zer von ANEPC machen dar­auf auf­merk­sam, dass in den genann­ten Regio­nen fol­gen­de Ein­schrän­kun­gen gelten:

  • Das Ver­bren­nen von geschnit­te­nem und auf­ge­sam­mel­tem Grün und jeder Art von land­wirt­schaft­li­chen Abfäl­len erfor­dert vor­he­ri­ge Geneh­mi­gung der ört­li­chen Behör­den unter den erfor­der­li­chen Auf­la­gen und mit Befristung.
  • Die Nut­zung von Kami­nen und Grills in allen länd­li­chen Gebie­ten ist unter­sagt, außer wenn sich die Ein­rich­tun­gen außer­halb der kri­ti­schen Zonen und an zuge­las­se­nen Stel­len befinden.
  • Der Start von mit Ker­zen illu­mi­nier­ten Bal­lo­nen ist ver­bo­ten. Das Abschie­ßen von Feu­er­werks­kör­pern ist nur nach Geneh­mi­gung der ört­li­chen Behör­den erlaubt.
  • Es ist ver­bo­ten, Bie­nen­stö­cke zu bega­sen oder zu des­in­fi­zie­ren, wenn die Gerä­te nicht über Rück­hal­te­vor­rich­tun­gen für Fun­ken­flug verfügen.

 

Imker müs­sen bei bestimm­ten Arbei­ten beson­ders vor­sich­tig sein, um die Wald­brand­ge­fahr nicht noch zu erhö­hen. Foto: Pass the Honey

 

Gene­rell emp­feh­len die Behör­den der Bevöl­ke­rung, sich ange­passt zu ver­hal­ten und beim Anzün­den von Feu­er in länd­li­chen Gebie­ten die not­wen­di­gen Vor­beu­gungs- und Schutz­maß­nah­men zu ergreifen.

Hans-Joachim Allgaier: Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber
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