Das geplante große Algarve-Hotelprojekt in Alvor würde "ungünstige Auswirkungen" auf die Umwelt haben. Mit dieser Erklärung folgte die regionale Entwicklungs- und Koordinierungskommission am Mittwoch der negativen Stellungnahme ihres Bewertungsausschusses zu dem umstrittenen Vorhaben. Zuvor war die vorgelegte Umweltverträglichkeitsstudie analysiert worden.
Für die Gegner des Projekts auf 46 Hektar Gesamtfläche mit einer Kapazität von mehr als 600 Touristen-Betten auf 1,1 Hektar Land und einem Finanzvolumen von 45 Millionen Euro ist das eine gute Nachricht. Praktisch dürfte sie eine Ablehnung der Maßnahme bedeuten.
Umweltaktivisten kämpfen gegen des Hotel-Projekt
Der für die drei dreistöckigen Hotels vorgesehene Bereich befindet sich am Strand João D’Arens zwischen Praia do Vau und Praia dos Três Irmãos bei Portimão. Er liegt nur rund 200 Meter vom Kamm der instabilen Klippen dieses naturbelassenen und felsigen Küstenabschnittes entfernt. Umweltaktivisten hatten sich gegen die Pläne in einer Bürgerinitiative gewandt, die sie "A Última Janela Para o Mar" (Das letzte Fenster zum Meer) nannten.
Ungeachtet der in der Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschlagenen Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich von Auswirkungen kommt die Kommission zu dem Schluss, dass einige machbare Bedingungen nicht erfüllt werden, insbesondere in Bezug auf Biodiversität und Landschaftsschutz.
„Neben der Zerstörung von fasst frei Hektar eines der repräsentativsten Kerngebiet der Pflanze „Linaria algarviana“, einer stark vom Aussterben bedrohten und an der West-Algarve im Rahmen des Natura 2000-Netzwerks geschützten Art, gibt es unwiderrufliche Auswirkungen auf die Struktur und die landschaftliche Qualität des Naturschutzgebiets. Diese könnten die Identität des Gebiets beeinträchtigen, das die ursprünglichen Merkmale der regionalen Küstenlandschaft bewahrt“, schreibt die Kommission.
Laut CCDR wird die geplante touristische Bebauung durch einen Geländeplan beschrieben, der in Verbindung mit anderen ähnlichen vorhandenen Instrumenten eine umfassende Bebauungsmöglichkeit für den 500 Meter langen Küstenabschnitt der Algarve im geschätzten Umfang von rund 20.000 Betten biete.
Hotel-Projekt: Stopp auch für Vorhaben in Kreisen Lagoa und Silves
Interessenten können die Stellungnahme und das Gutachten auf der Internetseite der CCDR einsehen. Die seltene Pflanze Linaria algarviana hatte jüngst bereits eine Rolle bei der Ablehnung von Projekten auf den Klippen von Benagil und Praia da Marinha in Lagoa sowie in der Auseinandersetzung um das geplante Salgados Praia Grande Eco Resort in der Nähe von Armação de Pêra (Kreis Silves) gespielt.
Bereits seit Anfang März hatten wir mehrfach über den Streit um das neue Hotel-Projekt in Alvor berichtet. Lesen Sie dazu z.B. unsere Nachricht vom 10. März "Bürgerprotest gegen Hotelprojekt Alvor".