Gro­ßes Hotel-Pro­jekt der Algar­ve bekommt kein grü­nes Licht

Ein weiteres großes Hotel-Projekt an einem der letzten unbebauten Küstenabschnitte der Algarve ist negativ beschieden worden. Umweltschützer jubeln jetzt.
Hotel-Projekt auf den Klippen der West-Algarve bei Alvor durch CCDR gestopptHotel-Projekt auf den Klippen der West-Algarve bei Alvor durch CCDR gestoppt

Regionale Genehmigungsbehörde CCDR stoppt großes Hotel-Projekt auf den Klippen der West-Algarve bei Alvor. Grafik: Participa.pt

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Das geplan­te gro­ße Algar­ve-Hotel­pro­jekt in Alvor wür­de "ungüns­ti­ge Aus­wir­kun­gen" auf die Umwelt haben. Mit die­ser Erklä­rung folg­te die regio­na­le Ent­wick­lungs- und Koor­di­nie­rungs­kom­mis­si­on am Mitt­woch der nega­ti­ven Stel­lung­nah­me ihres Bewer­tungs­aus­schus­ses zu dem umstrit­te­nen Vor­ha­ben. Zuvor war die vor­ge­leg­te Umwelt­ver­träg­lich­keits­stu­die ana­ly­siert worden.

 

Die Umwelt die­ses pit­to­res­ken Küs­ten­ab­schnitts der Fel­sal­gar­ve hin­ter dem Pra­ia do Vau in Port­imao bleibt strah­len­der Sie­ger. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Für die Geg­ner des Pro­jekts auf 46 Hekt­ar Gesamt­flä­che mit einer Kapa­zi­tät von mehr als 600 Tou­ris­ten-Bet­ten auf 1,1 Hekt­ar Land und einem Finanz­vo­lu­men von 45 Mil­lio­nen Euro ist das eine gute Nach­richt. Prak­tisch dürf­te sie eine Ableh­nung der Maß­nah­me bedeuten.

 

Umwelt­ak­ti­vis­ten kämp­fen gegen des Hotel-Projekt

 

Der für die drei drei­stö­cki­gen Hotels vor­ge­se­he­ne Bereich befin­det sich am Strand João D’Arens zwi­schen Pra­ia do Vau und Pra­ia dos Três Irmãos bei Por­timão. Er liegt nur rund 200 Meter vom Kamm der insta­bi­len Klip­pen die­ses natur­be­las­se­nen und fel­si­gen Küs­ten­ab­schnit­tes ent­fernt. Umwelt­ak­ti­vis­ten hat­ten sich gegen die Plä­ne in einer Bür­ger­initia­ti­ve gewandt, die sie "A Últi­ma Janela Para o Mar" (Das letz­te Fens­ter zum Meer) nannten.

Unge­ach­tet der in der Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men zur Ver­mei­dung, Ver­min­de­rung und zum Aus­gleich von Aus­wir­kun­gen kommt die Kom­mis­si­on zu dem Schluss, dass eini­ge mach­ba­re Bedin­gun­gen nicht erfüllt wer­den, ins­be­son­de­re in Bezug auf Bio­di­ver­si­tät und Landschaftsschutz.

 

Der vio­let­te Bereich zeigt das Vor­kom­men der Lina­ria algar­vi­a­na an, der glau gestri­chel­te die geplan­ten Hotel-Flä­chen. Skiz­ze: Participa.pt

 

„Neben der Zer­stö­rung von fasst frei Hekt­ar eines der reprä­sen­ta­tivs­ten Kern­ge­biet der Pflan­ze „Lina­ria algar­vi­a­na“, einer stark vom Aus­ster­ben bedroh­ten und an der West-Algar­ve im Rah­men des Natu­ra 2000-Netz­werks geschütz­ten Art, gibt es unwi­der­ruf­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Struk­tur und die land­schaft­li­che Qua­li­tät des Natur­schutz­ge­biets. Die­se könn­ten die Iden­ti­tät des Gebiets beein­träch­ti­gen, das die ursprüng­li­chen Merk­ma­le der regio­na­len Küs­ten­land­schaft bewahrt“, schreibt die Kommission.

Laut CCDR wird die geplan­te tou­ris­ti­sche Bebau­ung durch einen Gelän­de­plan beschrie­ben, der in Ver­bin­dung mit ande­ren ähn­li­chen vor­han­de­nen Instru­men­ten eine umfas­sen­de Bebau­ungs­mög­lich­keit für den 500 Meter lan­gen Küs­ten­ab­schnitt der Algar­ve im geschätz­ten Umfang von rund 20.000 Bet­ten biete.

 

Hotel-Pro­jekt: Stopp auch für Vor­ha­ben in Krei­sen Lagoa und Sil­ves

 

Inter­es­sen­ten kön­nen die Stel­lung­nah­me und das Gut­ach­ten auf der Inter­net­sei­te der CCDR ein­se­hen. Die sel­te­ne Pflan­ze Lina­ria algar­vi­a­na hat­te jüngst bereits eine Rol­le bei der Ableh­nung von Pro­jek­ten auf den Klip­pen von Bena­gil und Pra­ia da Marin­ha in Lagoa sowie in der Aus­ein­an­der­set­zung um das geplan­te Sal­ga­dos Pra­ia Gran­de Eco Resort in der Nähe von Arma­ção de Pêra (Kreis Sil­ves) gespielt.

Bereits seit Anfang März hat­ten wir mehr­fach über den Streit um das neue Hotel-Pro­jekt in Alvor berich­tet. Lesen Sie dazu z.B. unse­re Nach­richt vom 10. März "Bür­ger­pro­test gegen Hotel­pro­jekt Alvor".

Nicht weit von der Flä­che des geplan­ten Hotel­pro­jekts in Alvor ent­fernt star­te­ten die Umwelt­ak­ti­vis­ten von "A Últi­ma Janela Para o Mar" eine neue Kam­pa­gne. Sie wol­len damit Plä­ne für einen sanf­ten länd­li­chen Tou­ris­mus auf der Quin­ta da Rocha an der Mün­dung des Flus­ses ver­ei­teln. Nach Durch­sicht der Doku­men­te im öffent­li­chen Bür­ger­an­hö­rungs­ver­fah­ren – es lief bis zum 8. Mai – sam­mel­te die Initia­ti­ve "A Últi­ma Janela Para o Mar" (Das letz­te Fens­ter zum Meer) Unter­schrif­ten für ein ableh­nen­des Schrei­ben an die regio­na­le Geneh­mi­gungs­be­hör­de CCDR. Die Akti­vis­ten befürch­ten suk­zes­si­ve Ver­dich­tung des Feucht­ge­bie­tes durch mehr Gebäu­de als zunächst vor­ge­se­hen und die Gefahr der Immobilien-Spekulation.

 

Hans-Joachim Allgaier: Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber
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