Der Drogenhandel vor der Algarve-Küste hält die Behörden weiter in Atem. Regelmäßig werden neue Razzien und Beschlagnahmungen auf See gemeldet. So wurden am vergangenen Donnerstag bei einer Operation in internationalen Gewässern südlich von Portugal zwei Schnellboote beschlagnahmt und sieben Personen wegen mutmaßlichen Drogenhandels identifiziert. Die "verdächtigen" Schiffe wurden von einem Flugzeug der portugiesischen Luftwaffe entdeckt, das feststellte, dass sie keinerlei Identifikation (Name oder Flagge) aufwiesen, und dann von der Seepolizei und der portugiesischen Marine abgefangen. Laut einer Erklärung der portugiesischen Nationalen Schifffahrtsbehörde AMN befanden sich an Bord der Schnellboote 58 leere Kraftstoffbehälter. "Als Vorsichtsmaßnahme wurden die sieben Personen (fünf Marokkaner und zwei Spanier) zur weiteren Identifizierung nach Faro gebracht, die Boote wurden beschlagnahmt und die Staatsanwaltschaft für weitere Schritte kontaktiert", heißt es in einer offiziellen Erklärung. Zuvor waren bereits am 21. März ein Hochgeschwindigkeitsschiff und 77 Drogenballen mit mehr als zweieinhalb Tonnen Haschisch beschlagnahmt sowie drei Männer, zwei Marokkaner und ein Spanier, wegen des Verdachts auf Drogenhandel festgenommen worden.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Lusa wurden seit Jahresbeginn mehr als 20 Tonnen Drogen beschlagnahmt. Damit wurde in weniger als drei Monaten die Gesamtmenge der von der Seepolizei und der Marine beschlagnahmten Drogen aus dem Jahr 2022 übertroffen, in dem 16,52 Tonnen Drogen gesichert wurden, hauptsächlich Haschisch und Kokain. Laut AMN wurden bereits 34 Personen wegen des Verdachts auf Drogenhandel verhaftet, und bereits 13 Schnellboote beschlagnahmt, fast so viele wie die 15 im Jahr 2022.
"Wir haben in diesem Jahr alle Rekorde in Bezug auf den Drogenhandel gebrochen. Dies könnte auf eine Zunahme des Drogenhandels durch Portugal zurückzuführen sein, aber auch darauf, dass unsere Polizeikräfte verstärkt wurden und wir unsere Taktik geändert haben", erklärte der Sprecher der portugiesischen Marine, José Sousa Luís, nach der jüngsten Drogenrazzia vor der Küste der Algarve. Damit sei vor allem die erfolgreiche Zusammenarbeit von Marine, der Nationale Schifffahrtsbehörde, der Luftwaffe und der lokalen Polizeibehörden gemeint.