Algarve News und Portugal News aus KW 44/2022: Brasilianer schätzen die Algarve | Lebensmittelpreise steigen | Hohe Ausgaben für Lebensmittel | Kontroverse um Goldenes Visum | Algarve: Mietpreise gesunken | Algarve: Hauspreise gestiegen | Algarve: 3.500 ältere Menschen leben isoliert | Nachrichten aus Polizei und Justiz – Unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Brasilianer schätzen die Algarve
- 2 Fleisch um 21% teurer
- 3 Portugal: Hohe Ausgaben für Lebensmittel
- 4 Portugal: Kontroverse um das goldene Visum
- 5 Algarve: Mietpreise gesunken
- 6
- 7 Algarve: Hauspreise gestiegen
- 8 Algarve: Mehr als 3.500 ältere Menschen leben isoliert
- 9 Nachrichten aus Polizei und Justiz
Brasilianer schätzen die Algarve
Nach den von der Ausländer- und Grenzbehörde (SEF) bis zum 31. August ausgestellten Aufenthaltsgenehmigungen weist die Algarve die höchste Anzahl von Brasilianern pro Einwohnerzahl auf. Sie leben vor allem in Albufeira, Portimão, Loulé und Lagos. Laut SEF befinden sich von den sechs Gemeinden mit der höchsten Konzentration von Brasilianern in Portugal an der Algarve. Besonders hervorzuheben ist Albufeira, wo 8,4 % der Bevölkerung des Bezirks Brasilianer sind (3710 Einwohner). Es folgen Portimão mit 5,8%, Cascais mit 5,6%, Loulé mit 5,2%, Braga mit 4,6% und Lagos mit 4,5%. Nach Angaben der SEF lebten im August 233.122 Brasilianer in Portugal und stellten damit die größte ausländische Gemeinschaft in Portugal dar (29,3 % aller Einwanderer). Im Jahr 2022 haben bereits rund 30.000 Menschen eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, was einem Zuwachs von 12 % in nur sechs Monaten entspricht. Die Zahl dürfte jedoch fast doppelt so hoch sein, wenn man "diejenigen, die sich illegal im Land aufhalten, diejenigen, die sich im Legalisierungsprozess befinden, und diejenigen, die die portugiesische oder eine andere Staatsangehörigkeit erworben haben", mit einbezieht. Cyntia de Paula, Präsidentin der Nichtregierungsorganisation Casa do Brasil, geht davon aus, dass es etwa 400.000 Brasilianer gibt, was etwa 4 % der nationalen Bevölkerung entspricht.
Fleisch um 21% teurer
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist der Preis eines Warenkorbs mit lebenswichtigen Produkten um mehr als 27 Euro auf 210,85 Euro gestiegen, was nach Angaben des portugiesischen Verbraucherschutzverbandes (Deco) einem Anstieg von fast 15 % entspricht. Fleisch, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse sind die am stärksten verteuerten Kategorien. Zwischen dem 23. Februar, dem Tag vor Ausbruch des Krieges, und dem 2. November stieg der Preis für Fleisch um 21,17 % (+6,83 Euro), während Milchprodukte um 19,08 % (+2,19 Euro) und Obst und Gemüse um 15,27 % (+3,60 Euro) teurer wurden. Der Preis für Fisch stieg um 14,75 % (+8,90 Euro).
Portugal: Hohe Ausgaben für Lebensmittel
Portugal liegt unter den Ländern der Europäischen Union auf Platz 7 bei den Ausgaben für Lebensmittel für Familien. Nach Angaben von Pordata machten die Konsumausgaben der Haushalte für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke im Jahr 2021 17,9 % der Gesamtausgaben aus. Auf den ersten fünf Plätzen der Rangliste liegen Rumänien (25,2 %), Litauen (20,4 %), Estland (19,9 %), die Slowakei und Polen (beide 19,6 %). D ie Länder mit den niedrigsten Familienausgaben für Lebensmittel sind Irland, Österreich, Deutschland, Dänemark und Finnland mit 8,3 %, 10,9 %, 11,8 %, 11,8 % bzw. 12,2 %.
Portugal: Kontroverse um das goldene Visum
Portugals Ministerpräsident Antonio Costa hat das „Golden Visa“-Programm in Frage gestellt. "Es gibt Programme, die wir neu bewerten, und eines davon ist das goldene Visum, das wahrscheinlich seine Funktion bereits erfüllt hat und dessen Beibehaltung im Moment nicht mehr gerechtfertigt ist", sagte Costa vor kurze. Portugal startete das Programm der Aufenthaltsgenehmigung für Investitionstätigkeit (ARI) im Oktober 2012. Hauptziel war es, internationales Kapital ins Land zu holen, das nach der Wirtschaftskrise 2008 dringend benötigt wurde. In zehn Jahren kamen knapp 6,6 Milliarden Euro ins Land. Im Gegenzug erhielten 30.000 Anleger und Familienangehörige die Möglichkeit, in nur fünf Jahren ständiger Einwohner oder Staatsbürger Portugals zu werden. Die meisten davon waren Chinesen (5.194), gefolgt von Personen aus Brasilien (1.137), der Türkei (530), den USA (483) und Südafrika (474). Im Jahr 2022 wurden im Monatsdurchschnitt 100 goldene Visa erteilt. Die Jahre, in denen die meisten Investoren von dem Programm profitierten, waren 2014 (1.526), 2015 (1.414) und 2018 (1.409). Die überwiegende Mehrheit der Antragsteller kam durch den Kauf von Immobilien ins Land, und nur 22 davon schufen Arbeitsplätze. Ein weitere Kritikpunkt ist, dass das Programm Immobilienpreise und Wohnungskosten in die Höhe treibt und für Geldwäsche missbraucht werden kann.
Algarve: Mietpreise gesunken
Die Preise für Mietwohnungen an der Algarve sind im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 2,7 % gesunken- Die Algarve war damit die einzige Region des Landes, in der die Preise fielen. Nach dem Preisindex der Immobilienplattform Idealista kostete die Miete eines Hauses Ende Oktober dieses Jahres im Schnitt 11,2 Euro pro Quadratmeter (Euro/m2). Im Oktober stiegen die Preise nur in Faro (1,5 %). Dagegen sanken sie in Olhão (-6,2%), Loulé (-5,2%), Lagos (-4,6%), Tavira (-4,5%), Vila Real de Santo António (-4,3%), Portimão (-1,1%) und Albufeira (-0,5%). Die teuerste Gemeinde für die Miete eines Hauses ist Loulé (13,1 Euro/m2), gefolgt von Lagos (11,7 Euro/m2), Tavira (10,9 Euro/m2), Olhão (10,4 Euro/m2), Albufeira (10,4 %) und Portimão (10,3 Euro/m2). Am günstigsten sind dagegen Vila Real de Santo António (9,4 Euro/m2) und Faro (9,5 Euro/m2). Auf nationaler Ebene verzeichneten die Mietwohnungen im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 2,7 % und lagen bei 12,3 Euro/m2.
Algarve: Hauspreise gestiegen
Die Hauspreise an der Algarve sind im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 2,8 % gestiegen. Idealista zufolge kostete der Kauf eines Hauses Ende Oktober dieses Jahres im Durschnitt 2.981 Euro pro Quadratmeter (Euro/m2). Im Vergleich zum Oktober 2021 betrug der Anstieg 16,1%. Aufgeschlüsselt nach Gemeinden stiegen die Preise in der Region in Castro Marim (10,8 %), Tavira (5,4 %), Olhão (5,1 %), Vila Real de Santo António (3,2 %) und Loulé (3 %), Lagoa (2,2%), Faro (2,1%), Silves (2%), Lagos (1,6%), São Brás de Alportel (1,4%), Vila do Bispo (1%), Portimão (1%), Monchique (0,6%), Aljezur (0,5%) und Albufeira (0,2%). Lediglich in Alcoutim fielen die Preise (-1,7 %).
Die teuerste Gemeinde für den Kauf eines Hauses ist Loulé (3.657 Euro/m2), gefolgt von Lagos (3.387 Euro/m2) und Vila do Bispo (3.383 Euro/m2). Es folgen Castro Marim (3.345 Euro/m2), Lagoa (3.249 Euro/m2), Albufeira (2.956 Euro/m2), Aljezur (2.894 Euro/m2), Tavira (2.786 Euro/m2), Vila Real de Santo António (2.696 Euro/m2) und Faro (2.546 Euro/m2). Am günstigsten sind Alcoutim (875 Euro/m2), São Brás de Alportel (2.198 Euro/m2), Monchique (2.271 Euro/m2), Portimão (2.320 Euro/m2), Silves (2.458 Euro/m2) und Olhão (2.524 Euro/m2). Auf nationaler Ebene stiegen die Hauspreise im gleichen Zeitraum um 1,1 % und lagen bei 2.414 €/m2.
Algarve: Mehr als 3.500 ältere Menschen leben isoliert
Im Rahmen der polizeilichen Operation "Seniorenzählung 2022" wurden im Oktober landesweit 44.511 ältere Menschen identifiziert, die allein und/oder isoliert leben oder sich in einer gefährdeten Situation befinden. An der Algarve betrifft das nach Angaben der Polizeibehörden 3.500 ältere Menschen. Nach Angaben der Polizei zielt die Aktion darauf ab, "Patrouillen zu gewährleisten und die ältere Bevölkerung, die allein und/oder isoliert lebt, zu sensibilisieren und sie auf die Notwendigkeit eines sicheren Verhaltens hinzuweisen, um das Risiko, Opfer von Straftaten, insbesondere von Gewalt, Betrug und Diebstahl zu werden, zu verringern".
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Loulé: Drei Drogenhändler verhaftet
Die Polizei hat am 28. Oktober in Loulé drei Männer im Alter zwischen 23 und 59 Jahren wegen Drogenhandels festgenommen. Bei einer Fahrzeug- und einer Hausdurchsuchung wurden 342 Dosen Haschisch sowie vier Mobiltelefone beschlagnahmt.
Loulé: Waffen und Lachgas beschlagnahmt
Die Polizei hat am 30. Oktober einen 47-jährigen Mann wegen Drogenhandels verhaftet und Waffen, Geld und Lachgas sichergestellt. Zum Abschluss dreimonatiger Ermittlungen wurden in Quarteira, Vilamoura und Almancil ein Haftbefehl ausgestellt und acht Durchsuchungen in Wohnungen, in Nachtlokalen und in Fahrzeugen durchgeführt. Dabei wurden acht Lachgas-Kanister; ein ausziehbarer Schlagstock; Pfefferspray; 24 Uhren; zehn Mobiltelefone; Goldschmuck, zwei Autos, ein Motorrad; 100 britische Pfund; 100 venezolanische Bolivars, 500 ungarische Forint und 4.690 Euro in bar beschlagnahmt.
Olhão: Drogenboot beschlagnahmt
Die Polizei hat südlich der Insel Armona ein mit Haschischballen beladenes treibendes Schnellboot beschlagnahmt. Das Boot hatte sich in Fischernetzen verfangen, die Besatzung war offenbar getürmt. Das Boot wurde zum Handelshafen in Faro geschleppt. Nach dem Wiegen und Analysieren der Ladung an der Anlegestelle ergab sich eine Gesamtmenge von sechs Tonnen Haschisch in etwa 180 Ballen.
Quarteira: Raubüberfall aufgeklärt
Die Polizei hat am vergangenen Sonntag einen 18-jähriger Mann wegen Raubes verhaftet. Er soll für einen Raubüberfall auf ein älteres Ehepaar, beide 74 Jahre alt, verantwortlich sein. Ein Teil der den Opfern gestohlenen Waren konnte ausfindig gemacht werden, darunter eine Handtasche, ein Mobiltelefon, zwei Pässe, mehrere Dokumente, Schlüssel und 185 Euro in bar.
Portimão: Vergewaltiger gestellt
Die Kriminalpolizei hat Portimão einen 48-Mann wegen Vergewaltigung und illegalen Waffenbesitzes verhaftet. Der Verdächtige hatte sich als Polizist verkleidet am 24. Juni Zugang zu einer Wohnung verschafft und sein Opfer zum Geschlechtsverkehr gezwungen.