Algar­ve News vom 31. Okto­ber bis 06. Novem­ber 2022

Algarve News und Portugal News aus KW 44/2022: Brasilianer schätzen die Algarve | Lebensmittelpreise steigen | Hohe Ausgaben für Lebensmittel | Kontroverse um Goldenes Visum | Algarve: Mietpreise gesunken | Algarve: Hauspreise gestiegen | Algarve: 3.500 ältere Menschen leben isoliert | Nachrichten aus Polizei und Justiz – Unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
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Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 44/2022: Bra­si­lia­ner schät­zen die Algar­ve | Lebens­mit­tel­prei­se stei­gen | Hohe Aus­ga­ben für Lebens­mit­tel | Kon­tro­ver­se um Gol­de­nes Visum | Algar­ve: Miet­prei­se gesun­ken | Algar­ve: Haus­prei­se gestie­gen | Algar­ve: 3.500 älte­re Men­schen leben iso­liert | Nach­rich­ten aus Poli­zei und Jus­tiz – Unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nach­rich­ten!

     

    Bra­si­lia­ner schät­zen die Algarve

    Nach den von der Aus­län­der- und Grenz­be­hör­de (SEF) bis zum 31. August aus­ge­stell­ten Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gun­gen weist die Algar­ve die höchs­te Anzahl von Bra­si­lia­nern pro Ein­woh­ner­zahl auf. Sie leben vor allem in Alb­ufei­ra, Por­timão, Loulé und Lagos. Laut SEF befin­den sich von den sechs Gemein­den mit der höchs­ten Kon­zen­tra­ti­on von Bra­si­lia­nern in Por­tu­gal an der Algar­ve. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist Alb­ufei­ra, wo 8,4 % der Bevöl­ke­rung des Bezirks Bra­si­lia­ner sind (3710 Ein­woh­ner). Es fol­gen Por­timão mit 5,8%, Cas­cais mit 5,6%, Loulé mit 5,2%, Bra­ga mit 4,6% und Lagos mit 4,5%. Nach Anga­ben der SEF leb­ten im August 233.122 Bra­si­lia­ner in Por­tu­gal und stell­ten damit die größ­te aus­län­di­sche Gemein­schaft in Por­tu­gal dar (29,3 % aller Ein­wan­de­rer). Im Jahr 2022 haben bereits rund 30.000 Men­schen eine Auf­ent­halts­er­laub­nis erhal­ten, was einem Zuwachs von 12 % in nur sechs Mona­ten ent­spricht. Die Zahl dürf­te jedoch fast dop­pelt so hoch sein, wenn man "die­je­ni­gen, die sich ille­gal im Land auf­hal­ten, die­je­ni­gen, die sich im Lega­li­sie­rungs­pro­zess befin­den, und die­je­ni­gen, die die por­tu­gie­si­sche oder eine ande­re Staats­an­ge­hö­rig­keit erwor­ben haben", mit ein­be­zieht. Cyn­tia de Pau­la, Prä­si­den­tin der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on Casa do Bra­sil, geht davon aus, dass es etwa 400.000 Bra­si­lia­ner gibt, was etwa 4 % der natio­na­len Bevöl­ke­rung entspricht.

    Prei­se:

    Fleisch um 21% teurer

    Seit Beginn des rus­si­schen Angriffs­krie­ges gegen die Ukrai­ne ist der Preis eines Waren­korbs mit lebens­wich­ti­gen Pro­duk­ten um mehr als 27 Euro auf 210,85 Euro gestie­gen, was nach Anga­ben des por­tu­gie­si­schen Ver­brau­cher­schutz­ver­ban­des (Deco) einem Anstieg von fast 15 % ent­spricht. Fleisch, Milch­pro­duk­te sowie Obst und Gemü­se sind die am stärks­ten ver­teu­er­ten Kate­go­rien. Zwi­schen dem 23. Febru­ar, dem Tag vor Aus­bruch des Krie­ges, und dem 2. Novem­ber stieg der Preis für Fleisch um 21,17 % (+6,83 Euro), wäh­rend Milch­pro­duk­te um 19,08 % (+2,19 Euro) und Obst und Gemü­se um 15,27 % (+3,60 Euro) teu­rer wur­den. Der Preis für Fisch stieg um 14,75 % (+8,90 Euro).

    Por­tu­gal: Hohe Aus­ga­ben für Lebensmittel

    Por­tu­gal liegt unter den Län­dern der Euro­päi­schen Uni­on auf Platz 7 bei den Aus­ga­ben für Lebens­mit­tel für Fami­li­en. Nach Anga­ben von Por­da­ta mach­ten die Kon­sum­aus­ga­ben der Haus­hal­te für Lebens­mit­tel und alko­hol­freie Geträn­ke im Jahr 2021 17,9 % der Gesamt­aus­ga­ben aus. Auf den ers­ten fünf Plät­zen der Rang­lis­te lie­gen Rumä­ni­en (25,2 %), Litau­en (20,4 %), Est­land (19,9 %), die Slo­wa­kei und Polen (bei­de 19,6 %). D ie Län­der mit den nied­rigs­ten Fami­li­en­aus­ga­ben für Lebens­mit­tel sind Irland, Öster­reich, Deutsch­land, Däne­mark und Finn­land mit 8,3 %, 10,9 %, 11,8 %, 11,8 % bzw. 12,2 %.

    Por­tu­gal: Kon­tro­ver­se um das gol­de­ne Visum

    Por­tu­gals Minis­ter­prä­si­dent Anto­nio Cos­ta hat das „Gol­den Visa“-Programm in Fra­ge gestellt. "Es gibt Pro­gram­me, die wir neu bewer­ten, und eines davon ist das gol­de­ne Visum, das wahr­schein­lich sei­ne Funk­ti­on bereits erfüllt hat und des­sen Bei­be­hal­tung im Moment nicht mehr gerecht­fer­tigt ist", sag­te Cos­ta vor kur­ze. Por­tu­gal star­te­te das Pro­gramm der Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gung für Inves­ti­ti­ons­tä­tig­keit (ARI) im Okto­ber 2012. Haupt­ziel war es, inter­na­tio­na­les Kapi­tal ins Land zu holen, das nach der Wirt­schafts­kri­se 2008 drin­gend benö­tigt wur­de. In zehn Jah­ren kamen knapp 6,6 Mil­li­ar­den Euro ins Land. Im Gegen­zug erhiel­ten 30.000 Anle­ger und Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge die Mög­lich­keit, in nur fünf Jah­ren stän­di­ger Ein­woh­ner oder Staats­bür­ger Por­tu­gals zu wer­den. Die meis­ten davon waren Chi­ne­sen (5.194), gefolgt von Per­so­nen aus Bra­si­li­en (1.137), der Tür­kei (530), den USA (483) und Süd­afri­ka (474). Im Jahr 2022 wur­den im Monats­durch­schnitt 100 gol­de­ne Visa erteilt. Die Jah­re, in denen die meis­ten Inves­to­ren von dem Pro­gramm pro­fi­tier­ten, waren 2014 (1.526), 2015 (1.414) und 2018 (1.409). Die über­wie­gen­de Mehr­heit der Antrag­stel­ler kam durch den Kauf von Immo­bi­li­en ins Land, und nur 22 davon schu­fen Arbeits­plät­ze. Ein wei­te­re Kri­tik­punkt ist, dass das Pro­gramm Immo­bi­li­en­prei­se und Woh­nungs­kos­ten in die Höhe treibt und für Geld­wä­sche miss­braucht wer­den kann.

    Algar­ve: Miet­prei­se gesunken

    Die Prei­se für Miet­woh­nun­gen an der Algar­ve sind im Okto­ber im Ver­gleich zum Vor­mo­nat um 2,7 % gesun­ken- Die Algar­ve war damit die ein­zi­ge Regi­on des Lan­des, in der die Prei­se fie­len. Nach dem Preis­in­dex der Immo­bi­li­en­platt­form Idea­lis­ta kos­te­te die Mie­te eines Hau­ses Ende Okto­ber die­ses Jah­res im Schnitt 11,2 Euro pro Qua­drat­me­ter (Euro/m2). Im Okto­ber stie­gen die Prei­se nur in Faro (1,5 %). Dage­gen san­ken sie in Olhão (-6,2%), Loulé (-5,2%), Lagos (-4,6%), Tavi­ra (-4,5%), Vila Real de San­to Antó­nio (-4,3%), Por­timão (-1,1%) und Alb­ufei­ra (-0,5%). Die teu­ers­te Gemein­de für die Mie­te eines Hau­ses ist Loulé (13,1 Euro/m2), gefolgt von Lagos (11,7 Euro/m2), Tavi­ra (10,9 Euro/m2), Olhão (10,4 Euro/m2), Alb­ufei­ra (10,4 %) und Por­timão (10,3 Euro/m2). Am güns­tigs­ten sind dage­gen Vila Real de San­to Antó­nio (9,4 Euro/m2) und Faro (9,5 Euro/m2). Auf natio­na­ler Ebe­ne ver­zeich­ne­ten die Miet­woh­nun­gen im glei­chen Zeit­raum einen Anstieg von 2,7 % und lagen bei 12,3 Euro/m2.

    Algar­ve: Haus­prei­se gestiegen

    Die Haus­prei­se an der Algar­ve sind im Okto­ber im Ver­gleich zum Vor­mo­nat um 2,8 % gestie­gen. Idea­lis­ta zufol­ge kos­te­te der Kauf eines Hau­ses Ende Okto­ber die­ses Jah­res im Durschnitt 2.981 Euro pro Qua­drat­me­ter (Euro/m2). Im Ver­gleich zum Okto­ber 2021 betrug der Anstieg 16,1%. Auf­ge­schlüs­selt nach Gemein­den stie­gen die Prei­se in der Regi­on in Cas­tro Marim (10,8 %), Tavi­ra (5,4 %), Olhão (5,1 %), Vila Real de San­to Antó­nio (3,2 %) und Loulé (3 %), Lagoa (2,2%), Faro (2,1%), Sil­ves (2%), Lagos (1,6%), São Brás de Alpor­tel (1,4%), Vila do Bis­po (1%), Por­timão (1%), Mon­chi­que (0,6%), Alje­zur (0,5%) und Alb­ufei­ra (0,2%). Ledig­lich in Alcou­tim fie­len die Prei­se (-1,7 %).
    Die teu­ers­te Gemein­de für den Kauf eines Hau­ses ist Loulé (3.657 Euro/m2), gefolgt von Lagos (3.387 Euro/m2) und Vila do Bis­po (3.383 Euro/m2). Es fol­gen Cas­tro Marim (3.345 Euro/m2), Lagoa (3.249 Euro/m2), Alb­ufei­ra (2.956 Euro/m2), Alje­zur (2.894 Euro/m2), Tavi­ra (2.786 Euro/m2), Vila Real de San­to Antó­nio (2.696 Euro/m2) und Faro (2.546 Euro/m2). Am güns­tigs­ten sind Alcou­tim (875 Euro/m2), São Brás de Alpor­tel (2.198 Euro/m2), Mon­chi­que (2.271 Euro/m2), Por­timão (2.320 Euro/m2), Sil­ves (2.458 Euro/m2) und Olhão (2.524 Euro/m2). Auf natio­na­ler Ebe­ne stie­gen die Haus­prei­se im glei­chen Zeit­raum um 1,1 % und lagen bei 2.414 €/m2.

    Algar­ve: Mehr als 3.500 älte­re Men­schen leben isoliert

    Im Rah­men der poli­zei­li­chen Ope­ra­ti­on "Senio­ren­zäh­lung 2022" wur­den im Okto­ber lan­des­weit 44.511 älte­re Men­schen iden­ti­fi­ziert, die allein und/oder iso­liert leben oder sich in einer gefähr­de­ten Situa­ti­on befin­den. An der Algar­ve betrifft das nach Anga­ben der Poli­zei­be­hör­den 3.500 älte­re Men­schen. Nach Anga­ben der Poli­zei zielt die Akti­on dar­auf ab, "Patrouil­len zu gewähr­leis­ten und die älte­re Bevöl­ke­rung, die allein und/oder iso­liert lebt, zu sen­si­bi­li­sie­ren und sie auf die Not­wen­dig­keit eines siche­ren Ver­hal­tens hin­zu­wei­sen, um das Risi­ko, Opfer von Straf­ta­ten, ins­be­son­de­re von Gewalt, Betrug und Dieb­stahl zu wer­den, zu verringern".

    Nach­rich­ten aus Poli­zei und Justiz

    Loulé: Drei Dro­gen­händ­ler verhaftet

    Die Poli­zei hat am 28. Okto­ber in Loulé drei Män­ner im Alter zwi­schen 23 und 59 Jah­ren wegen Dro­gen­han­dels fest­ge­nom­men. Bei einer Fahr­zeug- und einer Haus­durch­su­chung wur­den 342 Dosen Haschisch sowie vier Mobil­te­le­fo­ne beschlagnahmt.

    Loulé: Waf­fen und Lach­gas beschlagnahmt

    Die Poli­zei hat am 30. Okto­ber einen 47-jäh­ri­gen Mann wegen Dro­gen­han­dels ver­haf­tet und Waf­fen, Geld und Lach­gas sicher­ge­stellt. Zum Abschluss drei­mo­na­ti­ger Ermitt­lun­gen wur­den in Quar­tei­ra, Vil­a­mou­ra und Alman­cil ein Haft­be­fehl aus­ge­stellt und acht Durch­su­chun­gen in Woh­nun­gen, in Nacht­lo­ka­len und in Fahr­zeu­gen durch­ge­führt. Dabei wur­den acht Lach­gas-Kanis­ter; ein aus­zieh­ba­rer Schlag­stock; Pfef­fer­spray; 24 Uhren; zehn Mobil­te­le­fo­ne; Gold­schmuck, zwei Autos, ein Motor­rad; 100 bri­ti­sche Pfund; 100 vene­zo­la­ni­sche Boli­vars, 500 unga­ri­sche Forint und 4.690 Euro in bar beschlagnahmt.

    Olhão: Dro­gen­boot beschlagnahmt

    Die Poli­zei hat süd­lich der Insel Armo­na ein mit Haschisch­bal­len bela­de­nes trei­ben­des Schnell­boot beschlag­nahmt. Das Boot hat­te sich in Fischer­net­zen ver­fan­gen, die Besat­zung war offen­bar getürmt. Das Boot wur­de zum Han­dels­ha­fen in Faro geschleppt. Nach dem Wie­gen und Ana­ly­sie­ren der Ladung an der Anle­ge­stel­le ergab sich eine Gesamt­men­ge von sechs Ton­nen Haschisch in etwa 180 Ballen.

    Quar­tei­ra: Raub­über­fall aufgeklärt

    Die Poli­zei hat am ver­gan­ge­nen Sonn­tag einen 18-jäh­ri­ger Mann wegen Rau­bes ver­haf­tet. Er soll für einen Raub­über­fall auf ein älte­res Ehe­paar, bei­de 74 Jah­re alt, ver­ant­wort­lich sein. Ein Teil der den Opfern gestoh­le­nen Waren konn­te aus­fin­dig gemacht wer­den, dar­un­ter eine Hand­ta­sche, ein Mobil­te­le­fon, zwei Päs­se, meh­re­re Doku­men­te, Schlüs­sel und 185 Euro in bar.

    Por­timão: Ver­ge­wal­ti­ger gestellt

    Die Kri­mi­nal­po­li­zei hat Por­timão einen 48-Mann wegen Ver­ge­wal­ti­gung und ille­ga­len Waf­fen­be­sit­zes ver­haf­tet. Der Ver­däch­ti­ge hat­te sich als Poli­zist ver­klei­det am 24. Juni Zugang zu einer Woh­nung ver­schafft und sein Opfer zum Geschlechts­ver­kehr gezwungen.

     

     

    Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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