Ach­tung Algar­ve: Die Pol­len sind da

Die Pollen sind wieder da. Die Regionen Algarve, Beira Interior, Lissabon, Alentejo registrieren in den kommenden Tagen bis zum 13. Mai sehr hohe Pollenkonzentrationen in der Atmosphäre, meldet das Pollenbulletin der Portugiesischen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (SPAIC).
Pollen fliegen im Frühling verstärkt auch an der AlgarvePollen fliegen im Frühling verstärkt auch an der Algarve

Blütezeit ist Heuschnupfenzeit - auch an der Algarve. Foto: Karsten Wuerth

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Die Pol­len sind wie­der da. Die Regio­nen Algar­ve, Bei­ra Inte­ri­or, Lis­sa­bon, Alen­te­jo regis­trie­ren in den kom­men­den Tagen bis zum 13. Mai sehr hohe Pol­len­kon­zen­tra­tio­nen in der Atmo­sphä­re, mel­det das Pol­len­bul­le­tin der Por­tu­gie­si­schen Gesell­schaft für All­er­go­lo­gie und kli­ni­sche Immu­no­lo­gie (SPAIC). Kin­der und Erwach­se­ne, die gegen Pol­len all­er­gisch sind, soll­ten den Kon­takt mit all­er­gie­aus­lö­sen­den Sub­stan­zen ver­mei­den soll­ten, so die Emp­feh­lung der Gesell­schaft. Pol­len ver­ur­sa­chen Reak­tio­nen der Atem­we­ge, der Augen oder der Haut

Beson­ders in den Regio­nen Faro, Cas­te­lo Bran­co, Lis­sa­bon und Evo­ra ist das Auf­komm­men sehr hoch, wobei die Pol­len von Oli­ven­bäu­men, Kie­fern und Kork­ei­chen sowie von Grä­sern, Wege­rich, Brenn­nes­sel, Sau­er­amp­fer und Gän­se­fuß über­wie­gen. In Vila Real (Regi­on Trás-os-Mon­tes und Alto Dou­ro), Por­to (Regi­on Ent­re Dou­ro e Min­ho) und Coim­bra (Regi­on Bei­ra Lito­ral) sind die Pol­len in mäßi­gem Maße vor­han­den, wobei Bäu­me wie Kork­ei­chen und ande­re Eichen, Kie­fern und Oli­ven­bäu­me sowie Grä­ser und Brenn­nes­seln dominieren.
In der auto­no­men Regi­on Madei­ra über­wie­gen Pol­len von Kie­fern, Zypres­sen und Euka­lyp­tus­bäu­men sowie von Grä­sern, eben­so wie auf den Azo­ren, wo Pol­len von Brenn­nes­seln und Grä­sern sowie Kie­fern überwiegen.

Was ist die Ursa­che der Pollenallergie

Im Jahr 1819 berich­te­te der eng­li­sche Arzt John Bos­tock erst­mals über all­er­gi­sche Beschwer­den in Form von Augen- und Nasen­sym­pto­men sowie spä­te­rem Asth­ma und ver­mu­te­te die Ursa­chen in den Aus­düns­tun­gen von fri­schem Heu. Heu­te, über 200 Jah­re spä­ter, sind die Ver­ur­sa­cher des Heu­schnup­fens iden­ti­fi­ziert: Pol­len von wind­be­stäub­ten Pflan­zen wie Grä­sern und Bäumen.

Die Zahl der Men­schen, die wäh­rend der Vege­ta­ti­ons­pe­ri­ode zumin­dest zeit­wei­se unter all­er­gi­schen Beschwer­den wie Heu­schnup­fen, Augentränen/–jucken oder Asth­ma lei­den, ist groß. Mehr als 30 % der Erwach­se­nen sind gegen Grä­ser- und Baum­pol­len sen­si­bi­li­siert und haben somit ein hohes Risi­ko, eine All­er­gie zu ent­wi­ckeln. Bei Kin­dern zwi­schen 3 und 17 Jah­ren betra­gen die Sen­si­bi­li­sie­rungs­ra­ten gegen­über Lies­ch­gras, Rog­gen und Bir­ke jeweils mehr als 20 %. Knapp 13 % der Kin­der zwi­schen 0 und 17 Jah­ren haben eine Pol­len­all­er­gie; 6,3 % lei­den unter Asthma.

Ver­ant­wort­lich hier­für sind All­er­ge­ne in den Pol­len, die über die Pol­len mit der mensch­li­chen Atem­schleim­haut in Kon­takt gebracht wer­den. Dort reagie­ren sie mit Immun­zel­len und lösen Pro­zes­se aus, die zu Ent­zün­dun­gen füh­ren. Bei einem All­er­gi­ker signa­li­sie­ren die eigent­lich harm­lo­sen Pol­len dem Immun­sys­tem fälsch­li­cher­wei­se „Gefahr“. Ob und wann ein Mensch eine Pol­len­all­er­gie ent­wi­ckelt, ist abhän­gig von sei­ner gene­ti­schen Ver­an­la­gung und ver­schie­de­nen Umweltfaktoren.

Das Haupt­sym­ptom der Pol­len­all­er­gie ist der sai­so­na­le all­er­gi­sche Heu­schnup­fen (sai­so­na­le Rhi­ni­tis all­er­gi­ca). Zusätz­lich kön­nen Beschwer­den wie die all­er­gi­sche Bin­de­haut­ent­zün­dung (all­er­gi­sche Kon­junk­ti­vi­tis), Asth­ma bron­chia­le, sai­so­na­le oder chro­ni­sche Ent­zün­dung der Nasen­schleim­haut (Rhi­no­si­nu­s­i­tis) sowie pol­len­as­so­zi­ier­te Nah­rungs­mit­tel­all­er­gien (soge­nann­te Kreuz­all­er­gien) und Neu­ro­der­mi­tis (ato­pi­sches Ekzem) auf­tre­ten. Die häu­figs­te Kreuz­all­er­gie besteht zwi­schen Bir­ken­pol­len und Äpfeln. Zudem besteht die Gefahr des soge­nann­ten Eta­gen­wech­sels der all­er­gi­schen Erkran­kung, bei dem sich aus Heu­schnup­fen (Erkran­kung der obe­ren Atem­we­ge) im Lau­fe der Zeit Asth­ma (Erkran­kung der unte­ren Atem­we­ge) entwickelt.

Wich­ti­ge Tipps für Allergiker
• Waschen Sie sich häu­fig die Hände.
• Tra­gen Sie Son­nen­bril­le und Hut mit Krempe.
• Ver­wen­den Sie vor­über­ge­hend eine Bril­le statt Kontaktlinsen.
• Augen und Nase regel­mä­ßig aus­zu­spü­len kann eben­so die Sym­pto­me lindern.
• Hal­ten Sie Fens­ter und Türen geschlos­sen, damit kei­ne Pol­len ein­drin­gen kön­nen (das gilt auch für Autos).
• Sau­gen Sie öfter, um All­er­ge­ne aus Tep­pi­chen zu entfernen.
• Haus­tie­re sind Magne­ten für All­er­ge­ne wie Pol­len. Rub­beln Sie nach dem Spa­zier­gang das Fell ab.
• Der Mund- und Nasen­schutz gegen Covid-19 wirkt auch bei All­er­gi­kern Wun­der. Vor allem N95-Mas­ken schüt­zen ide­al vor Allergenen.

Wei­te­re  Tipps fin­den Sie hier.

 

 

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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