Covid-19: Heu­te kei­ne neu­en Fäl­le an der Algarve

Die Zahl Infektionsfälle an der Algarve hat sich seit gestern nicht erhöht und liegt nach wie vor bei 279. Das meldet die Generaldirektion für Gesundheit (DGS) in ihrem aktuellen Bulletin. Landesweit werden heute 15.987 infizierte (+515) und 470 (+35) Todesfälle gemeldet. Nach Angaben der DGS gibt es 1175 stationäre Patienten, von denen 233 auf der Intensivstation liegen.

Foto: PAJ

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Die Zahl der Infek­ti­ons­fäl­le an der Algar­ve hat sich seit ges­tern nicht erhöht und liegt nach wie vor bei 279. Das mel­det die Gene­ral­di­rek­ti­on für Gesund­heit (DGS) in ihrem aktu­el­len Bul­le­tin. Die Zahl der Todes­fäl­le ist um einen auf jetzt 9 gestie­gen. Dem Bul­le­tin zufol­ge ver­zeich­net Alb­ufei­ra 54 Fäl­le, Faro 44, Loulé 42 , Por­timão 30, Tavi­ra 25, Sil­ves 16, Vila Real de San­to Antó­nio 13, Olhão 10 sowie Lagos und Lagoa je drei. Den aktu­el­len Stand der Infek­tio­nen an der Algar­ve ver­öf­fent­lich Sul Infor­ma­ção täg­lich auf einer inter­ak­ti­ven Kar­te. Basis sind die Daten der DGS, aber auch eige­ne Recher­chen der Zei­tung in der Region.

Lan­des­weit wer­den heu­te 15.987 infi­zier­te (+515) und 470 (+35) Todes­fäl­le gemel­det. Nach Anga­ben der DGS gibt es 1.175 sta­tio­nä­re Pati­en­ten, von denen 233 auf der Inten­siv­sta­ti­on lie­gen. Der­zeit war­ten 3.961 Men­schen auf Labor­er­geb­nis­se, wäh­rend wei­te­re 25.432 in Über­wa­chungs­kon­takt mit den Gesund­heits­be­hör­den ste­hen. Seit dem 1. Janu­ar 2020 gab es 130.300 Ver­dachts­fäl­le, 110.352 davon haben sich nicht bestä­tigt.  Por­tu­gals Gesund­heits­mi­nis­te­rin Mar­ta Tem­ida erklär­te, dass die aktu­el­len Zah­len an Infek­tio­nen in den letz­ten 24 Stun­den jetzt einen viel gerin­ge­ren Anstieg von nur 3,3% zei­gen, was dar­auf hin­deu­te, dass sich das Land auf einem "Pla­teau" befin­de, was aller­dings nicht zu einer Sen­kung der Wach­sam­keit füh­ren dürfe.

 

Kri­sen­herd Alb­ufei­ra

Alb­ufei­ra ist der aktu­ell schwie­rigs­te Kri­sen­herd an der Algar­ve. Die Gesund­heits­be­hör­den befürch­ten eine schnel­le­re Ver­brei­tung der Covid-19-Infek­tio­nen als in ande­ren Lan­des­tei­len. In Alb­ufei­ra, das mit 56 bestä­tig­ten Krank­heits­fäl­len und zwei Todes­fäl­len die am stärks­ten betrof­fe­ne Gemein­de der Algar­ve ist, "könn­te die Über­tra­gung des Virus in der Gemein­de im Umlauf sein", da es nicht mög­lich sei, in die­sen neu­en Fäl­len, die in den letz­ten Tagen auf­ge­tre­ten sind, fest­zu­stel­len, wie die Anste­ckungs­ket­te aus­sieht, erklär­te die Spre­che­rin der DGS-Gesund­heits­be­hör­de Ana Cris­ti­na. Ein wei­te­res "Pro­blem" sei die Tat­sa­che, dass sich die Stadt trotz des Aus­nah­me­zu­stands mit "Neu­an­kömm­lin­gen" aus andern Tei­len Por­tu­gals gefüllt habe. Wei­te­re "Kri­sen­her­de" in der Regi­on sind Faro (44 Fäl­le), Loulé (42) und Por­timão (30). Noch ohne bestä­tig­te Fäl­le sind Alje­zur, Vil­la de Bis­po und Alcou­tim.

Alb­ufei­ra ist vor­be­rei­tet.
Foto: CM Alb­ufei­ra

Algar­ve: Unter­neh­mer­ver­band wet­tert gegen „Inva­so­ren“

Trotz der restrik­ti­ven Ein­schrän­kung des Oster­ver­kehrs sind offen­bar zahl­rei­che Por­tu­gie­sen aus ande­ren Lan­des­tei­len in die Algar­ve gereist. Das legen zumin­dest Arti­kel in ver­schie­de­nen regio­na­len Medi­en und empör­te Kom­men­ta­re in den sozia­len Medi­en nahe, die bei­spiels­wei­se von über­füll­ten Super­märk­ten oder beleg­ten Feri­en­häu­sern berich­te­ten. So wird ein Face­book-User aus Alb­ufei­ra mit den Wor­ten zitiert: „Die Apo­lo­nia Gale (Super­markt in Alb­ufe­ria, die Red.) war ges­tern Nach­mit­tag voll mit Men­schen aus ande­ren Tei­len des Lan­des. Trotz Rei­se­be­schrän­kun­gen rei­sen immer noch Men­schen hier­her. Sehr beun­ru­hi­gen­de Zei­ten…". Auch bei diver­sen Stadt­ver­wal­tun­gen sind offen­bar vie­le Beschwer­den von Anwoh­nern ein­ge­gan­gen, wie u.a. die Bür­ger­meis­te­rin von Por­timão Isil­da Gomes bestä­tig­te. "Ich bin zu 100% sicher, dass es Men­schen gibt, die gegen die Ver­pflich­tung ver­sto­ßen, in ihren Gemein­den zu bleiben.“
Ange­sichts die­ser Ent­wick­lung for­dert der Unter­neh­mer­ver­band der Algar­ve (UEA) in dras­ti­schen Wor­ten schär­fe­re Kon­trol­len und här­te­re Stra­fen gegen die „Inva­so­ren“ und „Ein­dring­lin­ge“. So ver­lang­te Ver­bands­chef José Vito­ri­no u.a. eine sofor­ti­ge Aus­rei­se­an­ord­nung für Nicht-Ein­woh­ner, die bis heu­te um 15.00 Uhr ille­gal an die Algar­ve gekom­men sind. Er beton­te, dass die Algar­via­ner, die ein "über­wäl­ti­gend bei­spiel­haf­tes Ver­hal­ten" an den Tag legen, "wütend sind, weil sie sich fügen und nun mit Tau­sen­den von Besu­chern kon­fron­tiert sind, die unver­ant­wort­lich sind, sich aber aus Man­gel an Kon­trol­le nicht an das Gesetz halten.“

Bei allem Ein­satz, lücken­lo­se Kon­trol­le ist offen­bar nicht mög­lich.
Foto: GNR

Covid-19: Por­tu­gal hat mehr Pro-Kopf-Fäl­le als Großbritannien

In Por­tu­gal gibt es mehr Covid-19-Pati­en­ten pro Kopf als in Groß­bri­tan­ni­en und Frank­reich. Das mel­det das Euro­päi­sche Zen­trum für Seu­chen­be­kämp­fung. Legt man die Bevöl­ke­rungs­zahl zugrun­de, gibt es danach mehr als zwei Dut­zend euro­päi­sche Län­der mit weni­ger Dia­gno­sen als in Por­tu­gal. Das Land mit den meis­ten Fäl­len pro 100.000 Ein­woh­ner ist Luxem­burg (323,8), gefolgt von Island (275,5), Spa­ni­en (218,2), Bel­gi­en (149,5) und Ita­li­en (113,6). Danach folgt Por­tu­gal mit 94,1, knapp vor Län­dern wie Irland (87,3), Deutsch­land (84,4), den Nie­der­lan­den (81,6), Frank­reich (81,4) und weit vor dem Ver­ei­nig­ten König­reich (67,6).

 

Aus­nah­me­zu­stand senkt Kriminalität

Der Aus­nah­me­zu­stand hat zu einer beträcht­li­chen Ver­rin­ge­rung der Kri­mi­na­li­täts­ra­ten in Por­tu­gal geführt. Das mel­de­ten die ver­schie­de­nen Poli­zei­be­hör­den des Lan­des. Aus­ge­wer­tet wur­den Daten zwi­schen dem 13. und 31. März 2020. Danach ist z.B. die Kri­mi­na­li­tät in den Städ­ten um etwa 56 Pro­zent zurück­ge­gan­gen. Im Ver­gleich zum glei­chen Vor­jah­res­zeit­raum wur­den 5.258 weni­ger Straf­ta­ten registriert.
Die Zahl der Gewalt- und Schwer­ver­bre­chen sank um 42%. Am stärks­ten zurück gin­gen Straf­tat­be­stän­de wie Taschen­dieb­stäh­le (92%) Kör­per­ver­let­zung (68%), Woh­nungs­ein­brü­che (62%) und Kfz-Dieb­stahl (57%). Aller­dings gab es bei eini­gen Delik­ten auch erheb­li­che Zuwäch­se. An ers­ter Stel­le ste­hen hier Bank­be­trug (+67,4%) oder das Aus­set­zen von Haus­tie­ren (+100%).

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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