Algar­ve News: 4. bis 10. Novem­ber 2019

20 Prozent weniger Deutsche, Bau-Skandal, Bessere Busverbindungen, Eklat auf Web Summit, Tod im Betonwerk - und viele weitere Nachrichten aus KW 45.
Algarve News und Portugal News aus KW 45 vom 4. bis 10. November 2019Algarve News und Portugal News aus KW 45 vom 4. bis 10. November 2019

Algarve News und Portugal News aus KW 45 vom 4. bis 10. November 2019

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Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 45/2019: 20% weni­ger Deut­sche | Bau-Skan­dal | Bes­se­re Bus­ver­bin­dun­gen | Eklat auf Web Sum­mit | Tod im Beton­werk  – unser Wochen­rück­blick ent­hält noch wei­te­re span­nen­de Nachrichten!

 

 

Algar­ve News und Por­tu­gal News: Was sonst noch gesche­hen ist

 

In der zurück­lie­gen­den Woche ist an der Algar­ve und in ganz Por­tu­gal noch man­ches ande­re pas­siert. Aus dem Nach­rich­ten­strom haben wir für Sie die­je­ni­gen fünf Haupt­aspek­te her­aus­ge­fil­tert, die wir für die wich­tigs­ten für unse­re deutsch­spra­chi­gen Nut­zer hal­ten, ergänzt um ein paar the­ma­tisch pas­sen­de, aber weni­ger wichtige:

 

Algar­ve News: 20 Pro­zent weni­ger Deutsche

Der Ver­band der Algar­ve-Hotels (AHETA) hat im Okto­ber den bis­lang stärks­ten Rück­gang an Über­nach­tun­gen von Deut­schen (minus 20,3 Pro­zent) und Nie­der­län­dern (minus 10,2 Pro­zent) im Ver­gleich zum Vor­jah­res­mo­nat regis­triert. Bei den Deut­schen war der Rück­gang damit noch stär­ker als im Som­mer­fe­ri­en-Spit­zen­mo­nat August, als rund 19 Pro­zent weni­ger Über­nach­tun­gen von Gäs­ten aus Deutsch­land gezählt wor­den waren. Dem­ge­gen­über nah­men im Okto­ber die Über­nach­tun­gen von Bri­ten mit plus 7,2 Pro­zent am stärks­ten zu. Die durch­schnitt­li­che Zim­mer­aus­las­tung lag im Herbst­fe­ri­en-Monat Okto­ber mit 71,1 Pro­zent um 0,5 Pro­zent­punk­te unter dem Vor­jah­res­wert. Seit Janu­ar ist die Zim­mer­ver­mie­tungs­ra­te nur leicht höher (plus 0,3 Pro­zent­punk­te) als im glei­chen Vor­jah­res­zeit­raum. Die Umsät­ze der Algar­ve-Hotels stie­gen seit Janu­ar aller­dings um 2,8 Prozent.

 

Bau-Skan­dal in Pra­ia da Rocha

Eine der ältes­ten Vil­len in Pra­ia da Rocha soll aus der Nach­bar­schaft eines Neu­baus wei­chen. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

Die Stadt­ver­wal­tung von Por­timão hat am Don­ners­tag einen Stopp des Abris­ses der alten Vil­la Com­pos­te­la am Strand von Pra­ia da Rocha ver­fügt. Die Aus­set­zung der Arbei­ten zwi­schen Hotel Algar­ve und dem Strand­zu­gang in der Mit­te von Pra­ia da Rocha sol­len genutzt wer­den, um mög­li­che „Unstim­mig­kei­ten“ zu über­prü­fen, so das Rat­haus in einer Pres­se­mit­tei­lung. Am 5. Novem­ber hat­ten Exper­ten der Bau­ver­wal­tung die Bau­stel­le inspi­ziert. Anschlie­ßend wur­den Zwei­fel geäu­ßert, ob die Durch­füh­rung der Abriss­ar­bei­ten mit der Bau­ge­neh­mi­gung und ihren Bedin­gun­gen über­ein­stimmt. Das habe das Embar­go gerecht­fer­tigt, argu­men­tiert die Stadt­ver­wal­tung. Nach deren Anga­ben, die eini­ge Tage zuvor ver­öf­fent­licht wor­den waren, sind die ein­ge­lei­te­ten Abbruch­ar­bei­ten „das Ergeb­nis eines im Jahr 2011 ein­ge­lei­te­ten, vor den Kom­mu­nal­wah­len 2013 geneh­mig­ten Geneh­mi­gungs­ver­fah­rens. Seit­her hat es die ent­spre­chen­den recht­li­chen Ver­fah­ren durch­lau­fen, wobei der Abbruch der Viven­da Com­pos­te­la eine Fol­ge die­ser Geneh­mi­gung ist“. Ver­tre­ter der Kom­mu­ne ver­si­cher­ten, dass man „kürz­lich“ ver­sucht habe, mit dem recht­mä­ßi­gen Eigen­tü­mer zusam­men eine Lösung zu erar­bei­ten, die den Abriss des Gebäu­des ver­hin­dert hät­te. Doch im Ergeb­nis sei­en die­se Ver­hand­lun­gen, obwohl sie den Abriss aus­ge­setzt hät­ten, „auf­grund der erwor­be­nen Rech­te und der hohen Ent­schä­di­gung, die der Wider­ruf sol­cher Ver­wal­tungs­hand­lun­gen mit sich bringt, erfolg­los“ ver­lau­fen. Nun will die Stadt den Mas­ter­plan für das Gebiet Pra­ia da Rocha aus­set­zen und ent­spre­chen­de Prä­ven­tiv­maß­nah­men vor­schla­gen, „um ähn­li­che Situa­tio­nen zu ver­mei­den“. In einer Pres­se­mit­tei­lung hieß es, die Stadt­ver­wal­tung hal­te es „für uner­läss­lich, die wei­te­re Ver­dich­tung der Gebäu­de, den Schutz emp­find­li­cher Gebie­te, ins­be­son­de­re der Klip­pen, zu ver­hin­dern“. Der Abriss des Hau­ses hat inner­halb und außer­halb der Stadt zu leb­haf­ten Pro­tes­ten von Exper­ten geführt, die sich für den Denk­mal­schutz und das Kul­tur­er­be ein­set­zen. José Gamei­ro, wis­sen­schaft­li­cher Direk­tor des Por­timão-Muse­ums, beklag­te in einer Stel­lung­nah­me gegen­über einem Online-Maga­zin die "Zer­stö­rung eines der ältes­ten Häu­ser in Pra­ia da Rocha“. Die­ses Gebäu­de, so erklär­te er, "durch­zieht die gesam­te Geschich­te von Por­timão, von der Zeit der Mon­ar­chie und dem Beginn der Tätig­keit der Kon­ser­ven­in­dus­trie über die Repu­blik bis hin zu den gol­de­nen Zei­ten, als Pra­ia da Rocha der Ort der Eli­ten war und in unse­re Tage hin­ein“. Auch in den sozia­len Netz­wer­ken wird der Abriss hef­tig dis­ku­tiert und kritisiert.

 

Prä­si­dent Pate bei Aufforstungs-Aktion

Ins­ge­samt 42.000 neue Bäu­me sol­len von Frei­wil­li­gen am 10. und 11. Novem­ber an der Algar­ve gepflanzt wer­den. Initia­tor der Akti­on „Mon­tan­ha Ver­de“ ist ein The­men­park der Regi­on. Die Maß­nah­men fin­den in São Brás de Alpor­tel, Tavi­ra, Olhão, Lagoa, Por­timão, Mon­chi­que, Loulé und Sil­ves statt. In der ehe­ma­li­gen mau­ri­schen Haupt­stadt der Algar­ve ist die Herda­de do São Bom Homem Schau­platz der Ope­ra­ti­on, für die Staats­prä­si­dent Mar­ce­lo Rebe­lo de Sou­sa die Schirm­herr­schaft über­nahm. 400 Frei­wil­li­ge, dar­un­ter 240 Schü­ler aus unter­schied­li­chen Klas­sen­stu­fen, pflan­zen hier 1.500 Setz­lin­ge: 1.200 Zypres­sen, 250 Medron­ho-Bäum­chen und 50 Stein­ei­chen. Zudem wer­den inva­si­ve Baum- und Pflan­zen­ar­ten entfernt.

 

Robo­ter-Rau­pe für Brandschutz

An der Algar­ve ist die ers­te fern­steu­er­ba­re Robo­ter-Rau­pe in Betrieb genom­men wor­den, die beim Säu­bern der Land­schaft von leicht brenn­ba­rem Mate­ri­al hel­fen soll. Die Maschi­ne kos­tet 75.000 Euro und wird zur Wald­brand-Prä­ven­ti­on ein­ge­setzt. Haupt­säch­lich soll das in schwer zugäng­li­chem Gelän­de der Ort­schaf­ten São Mar­cos da Ser­ra, São Bar­to­lom­eu de Mes­si­nes und Sil­ves geschehen.

 

Eine Robo­ter-Rau­pe rodet in Sil­ves brand­ge­fähr­li­che Flä­chen. Foto: CMS

 

Algar­ve News: Bus-Ange­bot verbessert

Das Unter­neh­men Eva-Bus erhält die Kon­zes­si­on. Foto: Unternehmen

Der Schaf­fung neu­er Bus­li­ni­en und ver­bes­ser­ter Dienst­leis­tun­gen für die Fahr­gäs­te soll die Kon­zes­si­on die­nen, wel­che der Algar­ve-Städ­te­tag AMAL jetzt neu ver­ge­ben wird. Wie der Städ­te- und Gemein­de­bund mit­teil­te, wird die Kon­zes­si­on nach einer inter­na­tio­na­len Aus­schrei­bung an das Unter­neh­men EVA Trans­por­tes, S.A. ver­ge­ben. Sie umfasst 98 Stre­cken an der Süd­küs­te Por­tu­gals. Der Ver­trag soll noch in die­sem Jahr unter­schrie­ben wer­den, so dass die neu­en Diens­te ab August 2020 ange­bo­ten wer­den kön­nen. Unter ande­rem soll dafür gesorgt wer­den, dass auch Orte mit mehr als 40 Ein­woh­nern, die bis­her nicht an den Lini­en­ver­kehr ange­schlos­sen waren, eine Hal­te­stel­le bekom­men. Fer­ner wird sicher­ge­stellt, dass auf den Stre­cken Vila Real de San­to Antó­nioFaro, FaroLagos und LagosSagres pro Fahrt jeweils zwei Fahr­rä­der kos­ten­los beför­dert wer­den kön­nen. Schließ­lich soll auch eine direk­te Flug­ha­fen­bus-Ver­bin­dung für eini­ge Städ­te ein­ge­rich­tet wer­den – eben­falls mit der Mög­lich­keit der kos­ten­lo­sen Mit­nah­me von zwei Fahr­zeu­gen pro Bus. Die Aus­schrei­bung hat­te ein Volu­men von 85 Mil­lio­nen Euro und eine Lauf­zeit von fünf Jah­ren. Sie deckt nicht den kom­mu­na­len Bus­ver­kehr ab, der von den Unter­neh­men Pro­xi­mo in Faro, AONDA in Lagos und Vai e Vem in Por­timão ange­bo­ten wird.

 

Por­timão ver­stärkt Tsunami-Warnsystem

Das Gebäu­de des Hafen­ka­pi­täns bekommt eine Tsu­na­mi-Sire­ne. Foto: CMP

Am 15. Novem­ber um 11:15 Uhr fin­den unter dem Mot­to „A Ter­ra Tre­me“ an der gesam­ten Algar­ve und in ganz Por­tu­gal Sen­si­bi­li­sie­rungs-Aktio­nen für die Gefahr eines Erd­be­bens und eines fol­gen­den Tsu­na­mis an der Küs­te statt. Es ist die sieb­te Übung die­ser Art, wel­che die natio­na­le Behör­de für Not­fall- und Kata­stro­pen­schutz (ANEPC) ver­an­stal­tet. Geübt wer­den die drei ein­fa­chen Schutz­vor­keh­run­gen des Hin­kau­erns, unter einen schüt­zen­den Tisch Krie­chens und des Schüt­zens des Kop­fes mit den Hän­den beim Abwar­ten. Die Stadt­ver­wal­tung Por­timão kün­dig­te in die­sem Zusam­men­hang an, als Pilot­kom­mu­ne in Por­tu­gal ihr Netz­werk an Sire­nen wei­ter aus­zu­bau­en. Bis Ende des Jah­res sol­len zwei wei­te­re Anla­gen instal­liert wer­den – eine auf dem Gebäu­de des Hafen­ka­pi­täns und eine wei­te­re am Aus­sichts­punkt von Pra­ia da Rocha. Es han­delt sich bei dem Netz­werk um eine Gesamt­in­ves­ti­ti­on in Höhe von 200.000 Euro in meh­re­ren Tran­chen. Im städ­ti­schen Markt erin­nert bis 11. Novem­ber eine Aus­stel­lung an das Erd­be­ben, das 1969 die Algar­ve traf. Tech­ni­ker des Kata­stro­phen­schut­zes erläu­ter­ten der Bevöl­ke­rung Schutz­maß­nah­men. Wie ande­re Städ­te der Regi­on liegt Por­timão in einem Gebiet erhöh­ter seis­mi­scher Akti­vi­tät. Das Erd­be­ben vom 1. Novem­ber 1755 hat­te rie­si­ge Tsu­na­mi-Wel­len aus­ge­löst, die nicht nur Lis­sa­bon, son­dern auch die Algar­ve schwer heimsuchten.

 

Por­timão Euro­pas bes­te Sportstadt

Aus­zeich­nung für Por­timão. Foto: ACES

Der Ver­band der euro­päi­schen Sport­städ­te (ACES) hat Por­timão zur bes­ten Kom­mu­ne die­ser Art im Jahr 2019 gewählt. Neben Por­timão tru­gen in die­sem Jahr auch Coven­try (Eng­land), Fuen­la­bra­da, Gra­na­da, Equ­alada und Soria (Spa­ni­en), Livor­no, Man­to­va, Orist­ano und Ver­cel­li (Ita­li­en), Gan­ja (Aser­bai­dschan), Batu­mi (Geor­gi­en), Kuma­no­vo (Nord­ma­ke­do­ni­en), Mich­alov­ce (Slo­wa­kei), Pag­gaio (Grie­chen­land), Sisak (Kroa­ti­en), Tor­un (Polen) und Var­na (Bul­ga­ri­en) den Titel einer Sport­stadt Euro­pas. Mit der Aus­zeich­nung wür­dig­te der ACES-Ver­band, dass Por­timão 614 Akti­vi­tä­ten durch­ge­führ­te, davon 344 für die gesam­te Bevöl­ke­rung und 146 für Wett­be­wer­be. Rund 557.000 Teil­neh­mer konn­ten laut ACES mobi­li­siert werden.

Der Kos­ten­rah­men betrug 3,8 Mil­lio­nen Euro. Die Stadt­ver­wal­tung schätzt, dass durch die Ver­an­stal­tun­gen ein wirt­schaft­li­cher Ertrag von rund 4,4 Mil­lio­nen Euro zu ver­bu­chen war. Bür­ger­meis­te­rin Isil­da Gomes drück­te ihre Hoff­nung aus, dass die Bevöl­ke­rung von Por­timão auch wei­ter­hin regel­mä­ßig Sport „zum Woh­le der Gesund­heit und des Wohl­be­fin­dens“ trei­ben werde.

 

Lagoa ver­bes­sert Küstenwanderwege

Die Kreis­ver­wal­tung Lagoa hat ange­kün­digt, ihre drei Küs­ten­wan­der­we­ge Camin­hos dos Pro­mon­tóri­os, Camin­ho do Algar Seco und 7 Vales Sus­pen­sos zu ver­bes­sern. Durch den Bau von Trep­pen, Ste­gen, Holz­brü­cken, Bar­rie­ren und Aus­sichts­punk­ten sol­len die Wege siche­rer für Wan­de­rer gemacht wer­den, teil­te die Behör­de mit.

 

Einer der Küs­ten­wan­der­we­ge im Kreis Lagoa, die bes­ser gesi­chert wer­den sol­len. Foto: CML

 

Algar­ve News: 100. Geburts­tag einer Schriftstellerin

Foto: RTP

Am 6. Novem­ber ist des 100. Geburts­ta­ges einer der berühm­tes­ten por­tu­gie­si­schen Schrift­stel­le­rin­nen gedacht wor­den: Sophia de Mel­lo Breyner And­re­sen. An die Autorin von "A Meni­na do Mar" oder "A Noi­te de Natal", die oft auch an der Algar­ve arbei­te­te, wird in Lagos zum Bei­spiel durch zwei gro­ße Street Art-Gemäl­de erinnert.

In Loulé wur­de der Geburts­tag der Poe­tin mit einem Dich­ter­abend mit Pedro Lama­res in der Stadt­bi­blio­thek gefeiert.

Por­timão wid­me­te der Lyri­ke­rin jeweils ein Kon­zert und eine Auf­füh­rung des Quo­rum-Bal­letts im Stadt­thea­ter TEMPO.

 

Quo­rum-Bal­let. Foto: CMP

Rad­rund­fahrt legt Etap­pen fest

Der por­tu­gie­si­sche Rad­sport­ver­band hat für die 46. Aus­ga­be der Algar­ve-Rund­fahrt Vol­ta ao Algar­ve, die vom 19. bis 23. Febru­ar 2020 statt­fin­det, bereits die Start- und Ziel­punk­te der Etap­pen defi­niert. Los gehen wird das Ren­nen, das in die Kate­go­rie UCI Pro­Se­ries auf­ge­stie­gen ist, wie­der in Por­timão. Enden wird die Tour mit einem 20,3 Kilo­me­ter lan­gen Ein­zel­zeit­fah­ren in Lagoa.

 

Die Vol­ta ao Algar­ve kehrt zurück. Foto: FPC

 

Por­tu­gal News: Zufrie­den­heit der Por­tu­gie­sen nimmt zu

So ent­wi­ckel­ten sich die Wohl­fühl-Indi­ces der Por­tu­gie­sen seit 2004. Gra­fik: INE

Por­tu­gal ran­giert auf dem sechst­letz­ten Platz der EU-Mit­glieds­län­der, was die all­ge­mei­ne Lebens­zu­frie­den­heit der Bür­ger anbe­trifft. Unzu­frie­de­ner waren laut EU-Sta­tis­tik­be­hör­de Euro­stat ledig­lich Ungarn, Grie­chen, Litau­er, Kroa­ten und als „Schluss­licht“ die Bul­ga­ren. Auf einer Ska­la von null (über­haupt nicht zufrie­den) bis zehn (voll­kom­men zufrie­den) ord­nen sich die Por­tu­gie­sen im Durch­schnitt bei 6,7 ein. Das ist ande­rer­seits einer der höchs­ten Zuwäch­se in der EU, denn vor sechs Jah­ren lag der Wert noch bei 6,2. Nur in Polen, Est­land, Tsche­chi­en, Bul­ga­ri­en und auf Zypern nahm die Zufrie­den­heit noch stär­ker zu. Der EU-Durch­schnitt beträgt in die­sem Jahr 7,3. Mit einem Gesamt­durch­schnitt von 8,1 waren die Fin­nen mit ihrem Leben am zufrie­dens­ten, gefolgt von den Öster­rei­chern (8,0), Däne­mark, Polen und Schwe­den (alle 7,8).

Bei der Zufrie­den­heit mit der mate­ri­el­len Lebens­si­tua­ti­on ver­zeich­ne­ten die Por­tu­gie­sen mit einer Stei­ge­rungs­ra­te von plus 0,9 zwar – zusam­men mit den Grie­chen und Zyprio­ten – die größ­te Zunah­me, lan­de­ten aber nur auf dem fünf­letz­ten Rang inner­halb der EU. Por­tu­gal ran­giert damit vor Grie­chen­land, Kroa­ti­en, Litau­en und Bul­ga­ri­en. Was die Zufrie­den­heit in den per­sön­li­chen Bezie­hun­gen anbe­trifft, befin­den sich die por­tu­gie­si­schen Staats­bür­ger mit 8,2 Punk­ten sogar auf dem zehn­ten Platz in der EU. Sie lie­gen damit leicht über dem Durch­schnitt der euro­päi­schen Staa­ten­ge­mein­schaft (7,9).

Durch­schnitt­li­che Punkt­be­wer­tung (in Klam­mern: 2013) All­ge­mei­ne Lebenszufriedenheit Zufrie­den­heit mit der mate­ri­el­len Situation Zufrie­den­heit mit den per­sön­li­chen Beziehungen
Por­tu­gal 6,7 (6,2) 5,4 (4,5) 8,2 (7,9)
Spa­ni­en 7,3 (6,9) 6,3 (5,8) 8,2 (7,8)
Deutsch­land 7,4 (7,3) 6,8 (6,3) 7,9 (7,8)
EU-Durch­schnitt 7,3 (7,0) 6,5 (6,0) 7,9 (7,8)

 

Web Sum­mit endet mit Eklat

Der Web Sum­mit in Lis­sa­bon ist am Don­ners­tag mit einem Eklat zu Ende gegan­gen. Auf offe­ner Büh­ne buh­ten Teil­neh­mer den Tech­no­lo­gie­be­ra­ter des US-Prä­si­den­ten Donald Trump, Micha­el Krat­si­os, aus. Zuvor hat­te er Län­der kri­ti­siert, die ihre Türen für Chi­na geöff­net haben. Krat­si­os gab der Befürch­tung Aus­druck, dass die Chi­ne­sen die Frei­heits­rech­te der Bür­ger auf der gan­zen Welt kon­trol­lie­ren und ein­schrän­ken könn­ten. Zu den Part­ner­län­dern Chi­nas gehört auch Por­tu­gal, das den Her­stel­ler Hua­wei am Auf­bau der 5G-Mobil­funk­tech­no­lo­gie betei­ligt. EU-Wett­be­werbs­kom­mis­sa­rin Mar­ga­re­te Ves­ta­ger, die schon Buß­gel­der in Mil­lio­nen­hö­he gegen Inter­net­kon­zer­ne ver­hängt hat, ver­si­cher­te, dass sie in fried­li­cher Absicht und Stim­mung nach Lis­sa­bon gekom­men sei. Sie sprach sich nach einem Tref­fen mit Minis­ter­prä­si­dent Antó­nio Cos­ta erneut für eine glo­ba­le Ver­ein­ba­rung zur Besteue­rung gro­ßer Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men aus. Por­tu­gals Prä­si­dent Mar­ce­lo Rebe­lo de Sou­sa lob­te zum Abschluss des Gip­fels des­sen Image­wir­kung für Lis­sa­bon und das gan­ze Land. Mehr als 70.000 Per­so­nen waren für die Ver­an­stal­tung in die Haupt­stadt gekommen.

 

Der Event zog 70.000 Gäs­te nach Lis­sa­bon. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Algar­ve News: Ver­nis­sa­ge beim Honorarkonsul

Der deut­sche Hono­rar­kon­sul Dr. Alex­an­der Rathen­au lädt am Frei­tag, 15. Novem­ber, um 12 Uhr zu einer Ver­nis­sa­ge der Künst­le­rin Ant­je P. ein. Die in Deutsch­land gebo­re­ne Künst­le­rin war schon in vie­len Län­dern der Welt zu Hau­se und schafft Bil­der, die das Licht und die Far­ben Por­tu­gals auf emo­tio­na­le Art und Wei­se fest­hal­ten. Rathen­au spricht von „Farb­ex­plo­sio­nen“. Die Aus­stel­lung trägt den Titel „Far­ben­rausch und Frag­men­te“. Sie ist vom 15. bis 29. Novem­ber mon­tags bis frei­tags von 10 bis 13 Uhr im Hono­rar­kon­su­lat in der Rua Antó­nio Crisó­go­no dos San­tos, n.° 29, Bl. 3, Esc. I, in 8600–678 Lagos zu besichtigen.

 

ALFA-Lite­ra­tur­sa­lon blickt auf Buch­mes­se zurück

Der ALFA-Lite­ra­tur­sa­lon wirft auf sei­nem nächs­ten Tref­fen am Diens­tag, 12. Novem­ber, ab 19:30 Uhr im Con­ven­to de São José in Lagoa einen Blick zurück auf die zu Ende gegan­ge­ne Frank­fur­ter Buch­mes­se. Bespro­chen wer­den sol­len Neue­run­gen, wel­che Leser von mor­gen betref­fen kön­nen. Es gibt aber auch eini­ge Buch­tipps und Lese­pro­ben von inter­es­san­ten Neu­erschei­nun­gen. Fer­ner soll es um die Rol­le des dies­jäh­ri­gen Lite­ra­tur-Nebel­preis­trä­gers Peter Hand­ke in der poli­tisch-lite­ra­ri­schen Geschich­te Por­tu­gals gehen sowie um eine Wür­di­gung des Lebens­werks der por­tu­gie­si­schen Dich­te­rin Sophia de Mel­lo Breyner And­re­sen, deren Geburts­tag sich jetzt zum 100. Male jährte.

 

Por­tu­gal ehrt deut­schen Marine-Inspekteur

Der Stabs­chef der por­tu­gie­si­schen Mari­ne, Admi­ral Antó­nio Men­des Cala­do (auf unse­rem Bild ganz rechts), hat bei einem Besuch in Deutsch­land den deut­schen Vize-Admi­ral und Mari­ne-Inspek­teur Andre­as Krau­se (2. von rechts) mit einem Orden 1. Klas­se aus­ge­zeich­net. Die Fei­er fand in der por­tu­gie­si­schen Bot­schaft statt. Anwe­send waren neben Bot­schaf­ter João Mira Gomes (2. von links) auch Gene­ral­kon­sul Luís Fili­pe Cun­ha und Mili­tär­at­ta­ché Oberst Ana Bal­ta­zar (ganz links). Mit der Aus­zeich­nung wür­digt die por­tu­gie­si­sche Mari­ne die gute Zusam­men­ar­beit, vor allem auf dem Gebiet der Qua­li­fi­ka­ti­on von Mari­ne­pi­lo­ten auf Lynx MK 95-Hub­schrau­bern und beim Ein­satz von Tau­chern bei der Ent­schär­fung von Spreng­kör­pern des Zwei­ten Weltkriegs.

 

Grup­pen­fo­to in der por­tu­gie­si­schen Bot­schaft in Ber­lin. Foto: Marinha

 

Fraun­ho­fer Por­tu­gal zeich­net Wis­sen­schaft­ler aus

Die Aus­ge­zeich­ne­ten. Foto: Fraun­ho­fer Portugal

Der por­tu­gie­si­sche Zweig der deut­schen Fraun­ho­fer-Gesell­schaft hat die Gewin­ner sei­ner Por­tu­gal Chall­enge 2019 bekannt gege­ben. Prä­miert mit ins­ge­samt 9.000 Euro wur­den inno­va­ti­ve Ideen, wel­che Mas­ter- und Pro­mo­ti­ons-Stu­den­ten por­tu­gie­si­scher Uni­ver­si­tä­ten ein­ge­reicht hat­ten. Dies waren die Ansät­ze, die auf den ers­ten Platz kamen:

  • Vor­schlag für eine neue Ära der Satel­li­ten­kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te und eine effi­zi­en­te Alter­na­ti­ve zur Glas­fa­ser durch den Ein­satz der Pho­to­nik in Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­sa­tel­li­ten (Vanes­sa Duarte)
  • Deep Lear­ning-Appli­ka­ti­on zur Dia­gno­se von Epi­lep­sie (Cata­ri­na Lourenço).

Auf den zwei­ten Platz gelang­te Mas­ter­stu­dent Gon­ça­lo Mar­ce­li­no, der ein auto­ma­ti­sier­tes Sys­tem zur Aus­wahl von Bil­dern bei der Dar­stel­lung von Nach­rich­ten ent­wi­ckel­te, das die dem Men­schen inne­woh­nen­de Krea­ti­vi­tät mit künst­li­cher Intel­li­genz ver­bin­det. Dok­to­rand Ricar­do Cor­reia beleg­te eben­falls den zwei­ten Platz mit der Ent­wick­lung von pas­si­ven Low-Cost-Sen­so­ren für den Ein­satz in der 5G-Kom­mu­ni­ka­ti­on. Der drit­te Platz ging an Manu­el Car­nei­ro, der ein Gesund­heits­klei­dungs­stück ent­wi­ckel­te, das den täg­li­chen und kos­ten­güns­ti­gen Ein­satz von Elek­tro­en­ze­pha­logram­men ermög­licht. João Felí­ci­os Idee, ein Mikro­wel­len-Sys­tem zur Brust­krebs­vor­sor­ge zu ent­wi­ckeln, zeich­ne­te die Jury eben­falls mit einem drit­ten Platz aus.

 

Fünf Algar­ve News und Por­tu­gal News aus der Arbeit von Poli­zei, Jus­tiz und Feuerwehr

 

Tod im Beton­werk: Bei einem Arbeits­un­fall im Beton­werk Cim­por in Boli­quei­me bei Loulé ist am Sams­tag­mor­gen ein 40-jäh­ri­ger Por­tu­gie­se ums Leben gekom­men. An dem Unglück sei­en Maschi­nen betei­ligt gewe­sen, teil­te das Ein­satz­zen­trum der Ret­tungs­diens­te mit. Das Unter­neh­men kün­dig­te am Nach­mit­tag eine Unter­su­chung des Unfalls an. – In Faro hat­te am Mon­tag ein an einem Kran hän­gen­der Eimer einen 32-Jäh­ri­gen auf einer Bau­stel­le in der Nähe des Bahn­über­gangs Bom João schwer ver­letzt. Der Bau­ar­bei­ter muss­te ins Kran­ken­haus der Stadt gebracht werden.

Mit Eis­pi­ckel getö­tet: Die Staats­an­walt­schaft hat Ankla­ge gegen einen 45-jäh­ri­ger Mann erho­ben, der im Ver­dacht steht, am 2. Mai in Vila Real de San­to Antó­nio sei­ne Freun­din mit einem Eis­pi­ckel getö­tet zu haben. Laut Ankla­ge­schrift schlug der Täter sei­ne neben ihm im Bett lie­gen­de Frau und würg­te sie im Ver­lauf eines Streits. Als das Opfer bereits bewusst­los gewe­sen sei, habe er der Frau noch min­des­tens 16 Schlä­ge mit einem Eis­pi­ckel ver­setzt. Sie starb an den schwe­ren Ver­let­zun­gen inne­rer Orga­ne. Der mut­maß­li­che Täter sitzt in Untersuchungshaft.

Sta­tis­tik zu Bade- und Ver­kehrs­to­ten: Seit dem 1. Janu­ar sind in Por­tu­gal 94 Men­schen ertrun­ken. Das berich­tet die Por­tu­gie­si­schen Föde­ra­ti­on der Ret­tungs­schwim­mer (Fepons). Fast drei Vier­tel der Bade­to­ten sind Män­ner. 40 Pro­zent waren por­tu­gie­si­scher Natio­na­li­tät. Ein Vier­tel der töd­li­chen Bade­un­fäl­le ent­fi­le auf das Meer. Jeweils gut zehn Pro­zent der Fäl­le von Ertrin­ken ereig­ne­ten sich in den Bezir­ken Faro, Lis­sa­bon und Avei­ro. Die Zahl der Ver­kehrs­to­ten auf por­tu­gie­si­schen Stra­ßen ist zwi­schen dem 1. Janu­ar und 31. Okto­ber gegen­über dem glei­chen Zeit­raum des Vor­jah­res um 23 auf 396 Per­so­nen gesun­ken. Dies berich­tet die natio­na­le Ver­kehrs­si­cher­heits­be­hör­de ANSR. Die Zahl der Unfäl­le und schwe­ren Ver­let­zun­gen stieg nach die­sen Anga­ben jedoch.

Dro­gen­han­del vor Schu­len: Eben­falls in Faro ver­haf­te­te die Poli­zei am Don­ners­tag einen 16-Jäh­ri­gen, der des Dro­gen­han­dels vor Schu­len ver­däch­tigt wird. Die Beam­ten grif­fen ihn auf, als er auf der Stra­ße meh­re­re Dosen Haschisch und Liam­ba bei sich hat­te. In sei­ner Woh­nung fand die Poli­zei meh­re­re hun­dert Dosen Haschisch und ande­re Rausch­mit­tel sowie Stichwaffen.

Besich­ti­gung der Aus­stel­lung, die mah­nend auch Hab­se­lig­kei­ten von Flücht­lin­gen in Grie­chen­land zeigt, wel­che im Rah­men von See­not­ret­tungs-Ein­sät­zen durch Por­tu­gals Was­ser­schutz­po­li­zei zurück­blie­ben. Foto: CML

Was­ser­schutz­po­li­zei ist 100: Die por­tu­gie­si­sche Was­ser­schutz­po­li­zei hat vom 7. bis 10. Novem­ber ihre zen­tra­len Fei­er­lich­kei­ten zum 100. Grün­dungs­tag in der Algar­ve-Stadt Quar­tei­ra abge­hal­ten. Auf dem Pro­gramm stan­den eine Aus­stel­lung, Schiffstau­fen auf See, Tauch­vor­füh­run­gen und eine Schiffs­pa­ra­de. Die Aus­stel­lung in der Gale­rie Pra­ça do Mar an der Ave­ni­da Infan­te Sagres eröff­ne­te der Bür­ger­meis­ter der Kreis­stadt Loulé, Vítor Aleixo, zusam­men mit dem Gene­ral­kom­man­deur der Was­ser­schutz­po­li­zei, Vize­ad­mi­ral Luís Sou­sa Perei­ra. Höhe­punkt der Gedenk­fei­ern waren am Sonn­tag, 10. Novem­ber, die offi­zi­el­len Zere­mo­nien zum 100-jäh­ri­gen Bestehen der Was­ser­schutz­po­li­zei in der Kir­che Nos­sa Senho­ra da Con­ce­i­ção und in der Ave­ni­da Infan­te de Sagres. Mit­tags fand am Strand von Quar­tei­ra vor dem Hotel Dom José eine nau­ti­sche Para­de statt, auf der die AMN ihre Fähig­kei­ten demons­trier­te. Kürz­lich hat­ten die Kreis­ver­wal­tung Loulé und die natio­na­le Schiff­fahrts­be­hör­de ein Pro­to­koll unter­zeich­net, das dar­auf abzielt, das Ein­satz­per­so­nal die­ser Poli­zei bes­ser zu unter­stüt­zen und die Arbeit auch bau­lich zu för­dern, etwa durch einen Neu­bau einer Wache der Was­ser­schutz­po­li­zei von Quar­tei­ra und einer benach­bar­ten Ret­tungs­sta­ti­on. Die Was­ser­schutz­po­li­zei über­wacht der­zeit rund 2830 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie in Por­tu­gal. An der Algar­ve gibt es sechs loka­le Kom­man­dos, denen 2020 ein wei­te­res in Quar­tei­ra hin­zu­ge­fügt wird. Auch bei der See­not­ret­tung von Flücht­lin­gen im Mit­tel­meer vor Grie­chen­land ist die por­tu­gie­si­sche Was­ser­schutz­po­li­zei betei­ligt. Dort wur­den nach eige­nen Anga­ben bereits 6.000 Men­schen bei der Ein­rei­se nach Euro­pa gerettet.

Redak­tio­nel­ler Hin­weis zu den Algar­ve News und Por­tu­gal News:

 

Woche für Woche stel­len unse­re Algar­ve-Exper­ten für deutsch­spra­chi­ge Lese­rin­nen und Leser in unse­rem Rück­blick „Algar­ve News“ Kurz­nach­rich­ten zusam­men. Nach unse­rer sub­jek­ti­ven Ansicht sind die­se für Urlau­ber und Resi­den­ten beson­ders inter­es­sant und rele­vant. Damit wol­len wir einen schnel­len und prä­gnan­ten Gesamt­über­blick ermög­li­chen. Wenn Sie eine Über­sicht der Algar­ve News und Por­tu­gal News aus den ver­gan­ge­nen Wochen suchen, kön­nen Sie auf unse­re Kate­go­rie Wochen­rück­blick zurückgreifen.

Hans-Joachim Allgaier: Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber
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