Snack­bar Con­quis­ta will auch deut­sche Kun­den erobern

In Portimão hat eine neue Snackbar eröffnet, deren deutschsprachiger Inhaber Philip Monteiro vieles anders machen will als alle anderen. Unser Interview.
Conquista heißt die neue Snackbar, die in Portimao auch auf Deutsch bedientConquista heißt die neue Snackbar, die in Portimao auch auf Deutsch bedient

Philip Monteiro und Scylla Silva vor ihrer Snackbar Conquista in Portimao. Foto: Nelson Pereira Pinto

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Die neue Snack­bar "Con­quis­ta" in der Algar­ve-Hafen­stadt Por­timão macht vie­les anders, als alle ande­ren. Sie lockt ihre Kun­den mit beson­ders lecke­ren Spa­zia­li­tä­ten – und das zu fai­ren Prei­sen. Wir haben her­aus­ge­fun­den, was das Spe­zi­el­le an die­sem neu­en Gas­tro­no­mie-Betrieb ist und was ihn von ande­ren Snack­bars unter­schei­det. Hier unser Gespräch mit dem deutsch­spra­chi­gen Inha­ber Phil­ip Monteiro. 

 

Per­sön­li­cher Ser­vice, auch in deut­scher Spra­che: Phil­ip Mon­tei­ro (r.). Foto: Nél­son Perei­ra Pinto

 

Update August 2019: Seit Anfang des Monats hat Phil­ip Mon­tei­ro die Snack­bar Con­quis­ta geschlossen.

Fra­ge: Sie haben sich im Febru­ar 2019 dazu ent­schie­den, die Snack­bar Con­quis­ta in der Rua Augus­to de Mira Leal von Por­timão zu über­neh­men. Was hat Sie dazu gereizt bzw. moti­viert, dies zu tun?

Mon­tei­ro: Ich habe an einer Hotel­fach­schu­le bereits eine Aus­bil­dung als gelern­ter Kell­ner und Bar­kee­per abge­schlos­sen und sowohl in Deutsch­land als auch in Por­tu­gal vie­le Erfah­run­gen im Bereich der Gas­tro­no­mie sam­meln kön­nen. Die Snack­bar Con­quis­ta hat sich für mich als eine Chan­ce her­aus­ge­stellt, eine neue Her­aus­for­de­rung anzu­neh­men und mein eige­nes Geschäft auf die Bei­ne zu stellen.

Gar­ne­len gibt es ab drei Euro. Foto: Nél­son Perei­ra Pinto

Fra­ge: Wie wich­tig ist es für Sie, der eige­ne Chef zu sein?

Mon­tei­ro: Dadurch, dass ich mich für den Weg der Selbst­stän­dig­keit ent­schie­den habe, ler­ne ich, mit neu­er Ver­ant­wor­tung umzu­ge­hen. Das macht mir Spaß und ich iden­ti­fi­zie­re mich immer mehr mit mei­nem Betrieb.

Fra­ge: Wie sehen die Zukunfts­aus­sich­ten der­zeit aus? Wo steht die Snack­bar Con­quis­ta jetzt und wie geht es weiter?

Mon­tei­ro: Die Snack­bar Con­quis­ta steht noch am Anfang. Einer­seits wol­len wir fes­te Ange­bo­te und eine end­gül­ti­ge Preis­lis­te eta­blie­ren. Ande­rer­seits wol­len wir unser Ange­bot ide­al auf unse­re Kun­den anpas­sen. Mein Geschäfts­part­ner Scyl­la Sil­va und ich ver­su­chen des­we­gen gera­de am Anfang, erst ein­mal unse­re Kund­schaft so gut es geht ein­zu­schät­zen und ken­nen­zu­ler­nen. Dies hat inner­halb von weni­gen Wochen schon dazu geführt, dass wir unter­schied­li­che Ange­bo­te ein­ge­führt und Prei­se aus­pro­biert haben. Je nach­dem, wel­che Ent­wick­lun­gen wir fest­stel­len, kann es sein, dass wir erneu­te Ände­run­gen vor­neh­men. Obwohl es das Ziel ist, fes­te Ange­bo­te und Prei­se auf den Markt zu brin­gen, zei­gen wir uns fle­xi­bel und sind immer dazu bereit, unse­re Aus­wahl best­mög­lichst an die Bedürf­nis­se unse­rer Kun­den anzu­pas­sen. Hier­zu sind wir bereit, viel Geduld, Ener­gie und Krea­ti­vi­tät aufzubringen.

Der Con­quis­ta-Bur­ger. Foto: Nél­son Perei­ra Pinto

Fra­ge: Was unter­schei­det die Snack­bar Con­quis­ta von ande­ren Snack­bars und Cafés?

Mon­tei­ro: Anders als her­kömm­li­che Cafés bie­ten wir zum Bei­spiel auch Tapas an. Beson­ders kenn­zeich­nend für unse­re Snack­bar ist unser Satt­ma­cher, der Bur­ger Con­quis­ta – mit Rind­fleisch, knusp­ri­gem Bacon, Spie­gelei, kna­cki­gem Salat, fri­schen Toma­ten, gebra­te­nen Zwie­beln und Senf. Wer gro­ßen Hun­ger hat, wird ihn mit die­sem Bur­ger stil­len kön­nen. Auch unser Galão ist anders. Wir benut­zen selbst­ver­ständ­lich por­tu­gie­si­sche Mar­ken, ser­vie­ren unse­ren Galão aber eher wie einen Lat­te Mac­chia­to – geschich­tet und mit Schaum. Die­se Beson­der­hei­ten kom­men bei unse­ren Kun­den gut an. Neben unse­ren Ange­bo­ten legen wir auch beson­ders viel Wert auf einen freund­li­chen Ser­vice und auf Sau­ber­keit. Wir haben Spaß bei der Arbeit und wir wol­len, dass unse­re Kun­den auch Spaß dar­an haben, zu uns zu kommen.

Fra­ge: Direkt um die Ecke liegt das Sta­di­on des por­tu­gie­si­schen Erst­li­gis­ten Por­ti­mo­nen­se Sport­ing Clu­be. Wel­che Aus­wir­kun­gen hat dies auf Ihr Geschäft? Kommt Ihnen die Lage zugute?

Mon­tei­ro: Ja, die Lage kommt uns zugu­te. Vor allem vor und nach den Heim­pie­len des Por­ti­mo­nen­se Sport­ing Clu­be kom­men deut­lich mehr Gäs­te in unse­re Snack­bar. Weil Por­tu­gal ein fuß­ball­ver­rück­tes Land ist und die meis­ten unse­rer Kun­den die­se Sport­art lie­ben, haben wir ein beson­de­res Fuß­ball-Ange­bot in unser Kon­zept ein­ge­bun­den: Wenn die Spie­le der por­tu­gie­si­schen Natio­nal­mann­schaft und von Ben­fi­ca über­tra­gen wer­den, gibt es Gar­ne­len und fünf Mini-Bier-Fla­schen zum unschlag­ba­ren Preis von sechs Euro. Das The­ma Fuß­ball spielt also auch für unse­re Snack­bar eine wich­ti­ge Rolle.

 

Vol­les Haus – so wie hier bei der Über­tra­gung eines Fuß­ball­spiels zwi­schen dem FC Por­to und Ben­fi­ca Lis­sa­bon. Foto: FB/privat

Fra­ge: Wie wich­tig ist der Tou­ris­mus für Ihr Geschäft?

Mon­tei­ro: Es ist nicht ein­fach ein­zu­schät­zen, wel­che Rol­le der Tou­ris­mus für unser Geschäft spie­len wird. Unse­re Lage ist nicht eine wie an der Strand­pro­me­na­de von Pra­ia da Rocha, klar. Ich gehe des­halb davon aus, dass die Mehr­heit unse­rer Kun­den Por­tu­gie­sen sein wer­den – auch in der Som­mer­zeit. Nichts­des­to­trotz freut sich Con­quis­ta auf inter­na­tio­na­le und vor allem deut­sche Kun­den, die ich auch auf Deutsch bedie­nen kann.

 

Zen­tra­le Lage: Die Snack­bar Con­quis­ta (rotes Sym­bol) in der Rua Augus­to de Mira Leal von Por­timão. Gra­fik: Goog­le Maps

 

Fra­ge: Wo möch­ten Sie mit Con­quis­ta in fünf Jah­ren stehen?

Mon­tei­ro: Am Anfang ist es nie leicht, ein Geschäft zu eta­blie­ren. Unser Ziel ist es, jetzt erst ein­mal Fuß zu fas­sen. Über Face­book kann jeder mit uns in Ver­bin­dung tre­ten. Im Moment wid­me ich mei­ner Snack­bar 14 Stun­den pro Tag. Wenn wir dann mehr Arbeits­rou­ti­ne haben und sich unse­re Geschäfts­er­geb­nis­se sta­bi­li­sie­ren, wer­den wir uns Gedan­ken dar­über machen, mehr Per­so­nal ein­zu­stel­len, damit mein Geschäfts­part­ner und ich etwas ent­las­tet wer­den. Wir müs­sen aber zuerst in klei­nen Schrit­ten den­ken und step by step vor­wärts kommen.

Nélson Pereira Pinto:
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