Ruhr­fest­spie­le: Ein­zel­aus­stel­lung von Ânge­la Ferreira

In der diesjährigen Ausstellung der Ruhrfestspiele zeigt die Kunsthalle Recklinghausen die 1958 in Mosambik geborene, in Südafrika aufgewachsene und nunmehr in Lissabon lebende Künstlerin Ângela Ferreira. Es ist ihre erste Einzelausstellung in Deutschland, nachdem sie als erste afrikanische Künstlerin überhaupt Portugal auf der Biennale in Venedig vertrat (2007).

Foto: Ruhrkunstmuseen

Anzeige
Mach mit: Tei­le die­sen Bei­trag mit Freunden!

In der dies­jäh­ri­gen Aus­stel­lung der Ruhr­fest­spie­le zeigt die Kunst­hal­le Reck­ling­hau­sen bis zum 6. August die 1958 in Mosam­bik gebo­re­ne, in Süd­afri­ka auf­ge­wach­se­ne und nun­mehr in Lis­sa­bon leben­de Künst­le­rin Ânge­la Fer­rei­ra. Es ist ihre ers­te Ein­zel­aus­stel­lung in Deutsch­land, nach­dem sie als ers­te afri­ka­ni­sche Künst­le­rin über­haupt Por­tu­gal auf der Bien­na­le in Vene­dig ver­trat (2007) und in zahl­rei­chen füh­ren­den Muse­en und Aus­stel­lungs­häu­sern welt­weit ein­ge­la­den war. Fer­rei­ra unter­sucht in ihren Wer­ken die Aus­wir­kun­gen des Kolo­nia­lis­mus und Post­ko­lo­nia­lis­mus auf zeit­ge­nös­si­sche Gesell­schaf­ten, oft im Zusam­men­hang mit der archi­tek­to­ni­schen Moder­ne auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent und an ande­ren Orten euro­päi­scher Kolonialisierung.

Fer­rei­ras skulp­tu­ra­le, akus­ti­sche und video­gra­fi­sche Hom­ma­gen bezie­hen sich sowohl auf die wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und kul­tu­rel­le Geschich­te Afri­kas als auch auf Wer­ke von Per­sön­lich­kei­ten wie Peter Blum, Car­los Car­do­so, Ingrid Jon­ker, Jimi Hen­drix, Jor­ge Ben Jor, Jor­ge dos San­tos, Die­go Rive­ra oder Miri­am Make­ba. Beson­ders ihre Recher­che zu den Minenarbeiter*innen im Kon­go, zu deren Erin­ne­run­gen und Lie­dern, ver­dich­tet sich in der Arbeit „Ent­rer dans la mine“ (2013) und wirft einen kri­ti­schen Blick auf das Span­nungs­feld zwi­schen Arm und Reich, glo­ba­lem Nor­den und Süden und den dar­aus resul­tie­ren­den kon­tro­ver­sen Lebens­rea­li­tä­ten. Die Arbeit lädt ein, sich kri­tisch mit der eige­nen Ver­gan­gen­heit in Bezug auf zukünf­ti­ge Arbeits­be­din­gun­gen im glo­ba­len Berg­bau aus­ein­an­der­zu­set­zen und schlägt somit einen Bogen zum Koh­le­berg­bau im Ruhr­ge­biet. Ânge­la Fer­rei­ras Oeu­vre umfasst Wer­ke aus über drei Jahr­zenten, die in einer gro­ßen Über­blicks­schau nun zum ers­ten Mal in Deutsch­land in ihrer poe­ti­schen, poli­ti­schen und ästhe­ti­schen Kom­ple­xi­tät in einer Aus­stel­lung zusammenkommen.

(Quel­le: Kunst­hal­le Reck­ling­hau­sen / Embaixa­da de Por­tu­gal em Berlim)

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
Anzeige
Ähnliche Beiträge
Anzeige