Die Polizei der Algarve ist in "höchster Alarmbereitschaft". Seit Tagen jagen die Behörden das Räuber-Pärchen Sidney Martins und Nélida Guerreiro, das in den letzten zwei Wochen mindestens vier Tankstellen an der Algarve ausgeraubt haben soll. Die Beiden werden als "bewaffnet und sehr gefährlich" beschrieben und haben in der Presse bereits den Spitznamen "Portugiesische Bonnie und Clyde" erhalten. Die Zeitung Correio da Manhã ging sogar so weit, zu sagen, dass "die Algarve in Panik ist" wegen der jüngsten Welle von Raubüberfällen.
Überwachungskameras filmten den jüngsten Überfall des kriminellen Pärchens auf eine Tankstelle in Almancil am vergangenen Montag, wo es mit Schusswaffen und Messern das Personal bedrohte, damit es ihnen das Geld aus der Kasse gibt. Die beiden scheinen sich nicht darum zu kümmern, erkannt zu werden, denn sie verdecken ihre Gesichter während ihrer Überfälle nicht.
Am 28. Juli hatte das Paar bereits eine Tankstelle in Lagos überfallen. Im Anschluss an das Verbrechen stahlen die Täterinnen ein Auto für ihre Flucht, entführten dabei kurzzeitig dessen Besitzer und rammten mehrere Autos, darunter auch ein Polizeiauto der GNR. Das Paar wird außerdem verdächtigt, bereits am 26. Juli eine Repsol-Tankstelle in der Nähe von Faro überfallen zu haben.
Die portugiesische Presse hat sich mit der wechselvollen Geschichte des Paares befasst und herausgefunden, dass das Paar im Jahr 2018 beschuldigt wurde, den 70-jährigen Vítor Horta in São Brás de Alportel getötet zu haben. Der Mann wurde nach einem Brand tot in seinem Haus aufgefunden und hatte Berichten zufolge eine Beziehung mit Nélida Guerreiro. Sowohl sie als auch Sidney Martins wurden jedoch 2019 vom Gericht in Faro aus Mangel an Beweisen von dem Verbrechen freigesprochen.