Ostern in Portugal

Ostern ist ein hoher katholischer Feiertag, der in Portugal im ganzen Land gefeiert wird. Ostern ist (normalerweise, ohne Corona) ein Fest für die ganze Familie in Portugal und natürlich auch an der Algarve. Das für Christen wichtigste Ereignis im Kirchenjahr genießt selbstverständlich in den traditionell katholischen Ländern der iberischen Halbinsel große Bedeutung.
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Ostern ist ein hoher katho­li­scher Fei­er­tag, der in Por­tu­gal im gan­zen Land gefei­ert wird. Ostern ist (nor­ma­ler­wei­se, ohne Coro­na) ein Fest für die gan­ze Fami­lie in Por­tu­gal und natür­lich auch an der Algar­ve. Das für Chris­ten wich­tigs­te Ereig­nis im Kir­chen­jahr genießt selbst­ver­ständ­lich in den tra­di­tio­nell katho­li­schen Län­dern der ibe­ri­schen Halb­in­sel gro­ße Bedeu­tung. Viel von dem, was Sie wäh­rend der Oster­zeit in Por­tu­gal erle­ben kön­nen, hat sei­ne Wur­zeln in den biblisch über­lie­fer­ten Dar­stel­lun­gen. Auch wenn ein durch­aus beacht­li­cher Anteil der heut­zu­ta­ge "zele­brier­ten" Gebräu­che durch­aus sehr welt­lich fort­ge­bil­det ist, soll­ten Sie unbe­dingt die Ursprün­ge, Tra­di­tio­nen, Riten und den dahin­ter­ste­hen­den Glau­ben respek­tie­ren. Die katho­li­sche Mytho­lo­gie hat unter ande­rem auch dazu geführt, dass vie­le Men­schen sich zu den Oster­fei­er­ta­gen auf klei­ne und grö­ße­re Pil­ger­rei­sen begeben.

Die Oster­zeit wird nor­ma­ler­wei­se von vie­len Men­schen an der Algar­ve mit kirch­li­chen Fei­ern und Pro­zes­sio­nen "began­gen". Sehr häu­fig beglei­ten Musik­ka­pel­len die reli­giö­sen Fest­zü­ge. Die Pro­zes­sio­nen begin­nen übli­cher­wei­se am Kar­frei­tag zur Beer­di­gung des Herrn Jesus Chris­tus (Enter­ro do Sen­hor). Zwei Tage spä­ter, am Oster­sonn­tag, gel­ten die Pro­zes­sio­nen der Auf­er­ste­hung des Herrn (Res­sur­rei­ção de Cris­to). Als ganz beson­ders sehens­wert gel­ten die Fes­te "Mãe Sober­ana" in Loulé und "Fes­ta das Tochas Flo­ri­das" in São Brás de Alpor­tel. Die Fei­er­lich­kei­ten in Loulé begin­nen am Oster­sonn­tag. An die­sem Tag tra­gen Gläu­bi­ge eine kunst­voll gear­bei­te­te und ver­zier­te Figur Mari­as von der Kapel­le der Mut­ter­got­tes der Barm­her­zig­keit bis zur Kir­che São Fran­cis­co, in der sie zwei Wochen lang auf­be­wahrt wird.
Bei der eben­falls sehr far­ben­fro­hen Oster­sonn­tags­pro­zes­si­on in São Brás de Alpor­tel hal­ten die Män­ner mit Laven­del, Ros­ma­rin und Wild­blu­men geschmück­te Stö­cke in die Luft. Vor­nehm­lich in den länd­li­chen Regio­nen gibt es einen sehr schö­nen Brauch: Die Häu­ser wer­den geputzt und sau­ber gemacht, um den Pries­ter zu sei­nem Oster­be­such zu emp­fan­gen. Die­ser Besuch reprä­sen­tiert das Betre­ten von Jesus Chris­tus in jedes Heim, um das Haus und sei­ne Bewoh­ner zu seg­nen. Im Alen­te­jo ist Ostern eine Mischung aus Reli­gio­si­tät und Hei­den­tum: Der Glau­be wird genau­so gefei­ert wie der Früh­lings­an­fang. Oster­mon­tag ist Pick­nick-Tag. Da tref­fen sich Freun­de und Fami­lie, um Enso­pa­do de Bor­re­go zu genießen.

Ostern kuli­na­risch

Vie­le Algar­vi­os essen am Kar­frei­tag "Bacal­hau com tudo" – Stock­fisch mit allem, auch mit einem Oster­ei. Am Oster­sonn­tag isst man Lamm, mit Pfef­fer­min­ze ver­fei­ner­te Dicke Boh­nen, haus­ge­mach­te Würs­te und ande­re, häu­fig def­ti­ge Lecke­rei­en. Und natür­lich dür­fen zu kei­ner Mahl­zeit Süß­spei­sen wie Oster­ku­chen (Folar), Man­deln und Scho­ko­la­den feh­len. Köstlich!

Rezept zum Nach­ba­cken: Folar da Pás­coa (Oster­brot)

Tra­di­tio­nell wer­den Fola­res da Pás­coa von Paten­on­keln und ‑tan­ten an ihrer Paten­kin­der ver­schenkt. In vie­len Orten Por­tu­gals wer­den des­halb am Oster­wo­chen­en­de übli­cher­we­u­se „Fei­ras do Folar“ (Folar-Märk­te) veranstaltet.

Zuta­ten
600 g Mehl
100 g Zucker
100g wei­che Butter
40 ml Milch
4 Eier
1 Päck­chen Trockenhefe
2 in tro­cke­ne Zwie­bel­scha­len gekoch­te Eier (bis sie schön dun­kel­braun sind)
1 Eigelb zum Bepinseln
Etwas Salz
1 Mes­ser­spit­ze Erva-Doce (Anis, Aneto)
1 Mes­ser­spit­ze Zimt
Tipp: An der Algar­ve fügt man dem Teig etwas geras­pel­te Zitro­nen­scha­le oder, je nach „gus­to“, etwas Oran­gen­saft hinzu.

Zube­rei­tung
1. Die Milch leicht erwär­men und die Tro­cken­he­fe einrühren.
2. In einer ande­ren Schüs­sel Mehl, Salz, Zucker, But­ter, Anis, Zimt und die vier Eier gründ­lich mit dem Mixer verrühren.
3. Die Milch mit der Hefe dazu­ge­ben und ca. 15 Min. lang kne­ten. Den Teig zude­cken und an einem war­men Ort ca. 90 Minu­ten gehen las­sen wie einen ganz nor­ma­len Hefe­teig. Danach ein Stück Teig zu drei 2 cm dicke und 15 cm brei­te Röll­chen „dre­hen“. (sie­he Abbildung)
4. Mit dem rest­li­chen Teig eine fla­che Kugel bilden.

5. Die gekoch­ten Eier in die Mit­te bis zur Hälf­te ein­bet­ten. Die Röll­chen über die Eier ziehen.
6. Noch 30 Minu­ten gehen las­sen. Mit Eigelb bestreichen.
7. Den Ofen auf 180º C vor­wär­men und den Folar dar­in 45 Minu­ten backen bis er eine die gol­de­ne Far­be annimmt.
Abküh­len las­sen und servieren.

P.S. Die bes­ten „Bacalhau“-Gerichte Por­tu­gals fin­den Sie hier.

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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