Umfra­ge: Mehr­heit glaubt, dass die Kor­rup­ti­on in Por­tu­gal im letz­ten Jahr zuge­nom­men hat

Mehr als die Hälfte einer kürzlich veröffentlichten Meinungsumfrage der Universität Lissabon sind der Meinung, dass die Korruption im letzten Jahr zugenommen hat, wobei sie vor allem Politiker und Geschäftsleute mit korrupten Handlungen in Verbindung bringen.In der vom Institut für Sozialwissenschaften durchgeführten Studie stimmten 53 % der Befragten der Auffassung zu, dass die Korruption zugenommen hat.
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Mehr als die Hälf­te einer kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Mei­nungs­um­fra­ge der Uni­ver­si­tät Lis­sa­bon sind der Mei­nung, dass die Kor­rup­ti­on im letz­ten Jahr zuge­nom­men hat, wobei sie vor allem Poli­ti­ker und Geschäfts­leu­te mit kor­rup­ten Hand­lun­gen in Ver­bin­dung bringen.

In der vom Insti­tut für Sozi­al­wis­sen­schaf­ten durch­ge­führ­ten Stu­die stimm­ten 53 % der Befrag­ten der Auf­fas­sung zu, dass die Kor­rup­ti­on zuge­nom­men hat, wobei die­se Mei­nung vor allem bei Frau­en, Per­so­nen, die sich als poli­tisch links bezeich­nen, und Per­so­nen mit mitt­le­rem Ein­kom­men und Bil­dungs­ni­veau vor­herrsch­te. Die meis­ten Befrag­ten sind der Mei­nung, dass die Pan­de­mie die Mög­lich­kei­ten für Kor­rup­ti­on erhöht hat, eine Ansicht, die eher bei Män­nern, Men­schen aus dem rech­ten Spek­trum und Men­schen mit höhe­rer Bil­dung und höhe­rem Ein­kom­men vorherrscht.

Auf die Fra­ge nach dem Zusam­men­hang zwi­schen Beru­fen und dem Vor­han­den­sein von Kor­rup­ti­on mei­nen im Durch­schnitt 69 von 100 Poli­ti­kern und 51 von 100 Geschäfts­leu­ten, dass sie kor­rupt sind. Was die Beam­ten betrifft, so deu­ten die Ant­wor­ten auf eine Kor­rup­ti­ons­prä­va­lenz von 40 % hin, eine Zahl, die nahe an den 39 % liegt, die in Bezug auf die Bür­ger im All­ge­mei­nen wahr­ge­nom­men wer­den. Unter den Wör­tern, die am meis­ten mit Kor­rup­ti­on in Ver­bin­dung gebracht wer­den, ist "Poli­ti­ker" das am häu­figs­ten genann­te, gefolgt von "Geld" und "steh­len". Nur 7 % der Befrag­ten gaben an, dass ein Beam­ter sie um Geschen­ke oder Gefäl­lig­kei­ten als Gegen­leis­tung für Dienst­leis­tun­gen gebe­ten oder ange­deu­tet oder um Bestechungs­gel­der gebe­ten hat, wobei die­se Situa­tio­nen häu­fi­ger von Per­so­nen mit gerin­gem Ein­kom­men berich­tet wur­den. Der Pro­zent­satz steigt auf 18 % für Situa­tio­nen, in denen die Befrag­ten Per­so­nen ken­nen, deren Pro­ble­me mit Geschen­ken, Gefäl­lig­kei­ten oder Bestechungs­gel­dern gelöst wurden.

Obwohl die Mehr­heit angibt, dass die Kor­rup­ti­on im letz­ten Jahr zuge­nom­men hat, sagen 73 %, dass das Phä­no­men ihr Leben nicht "mehr oder weni­ger" beein­flusst hat, wäh­rend 22 % sagen, dass die Pan­de­mie ihr beruf­li­ches oder pri­va­tes Leben stär­ker beein­flusst hat. Nur 1 % der Befrag­ten gab an, dass sie jeden Kor­rup­ti­ons­fall, von dem sie Kennt­nis erhal­ten, immer mel­den wür­den. Bei den Grün­den für die Nicht­mel­dung über­wiegt der Gedan­ke, dass es nutz­los wäre (33 %), dass sich der Zeit­auf­wand und die Kos­ten nicht loh­nen wür­den (17 %), dass man Angst vor Repres­sa­li­en hat (15 %) und dass man nicht weiß, an wel­che Behör­de man sich wen­den kann (10 %). Wenn sie mit hypo­the­ti­schen Situa­tio­nen im Zusam­men­hang mit poli­ti­schen und öffent­li­chen Ämtern kon­fron­tiert wur­den, asso­zi­ier­ten die Befrag­ten Kor­rup­ti­on mit Hand­lun­gen, die nicht unter die straf­recht­li­che Defi­ni­ti­on fal­len, wie Macht­miss­brauch oder Veruntreuung.

Die Umfra­ge des Insti­tuts für Sozi­al­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Lis­sa­bon, die auf 1.020 per­sön­li­chen Inter­views basiert, wur­de zwi­schen Dezem­ber 2020 und April 2021 durch­ge­führt. (Quel­le: Lusa)

Kor­rup­ti­on in Portugal

Der "Cor­rup­ti­on Per­cep­ti­ons Index", also der Index für wahr­ge­nom­me­ne Kor­rup­ti­on im öffent­li­chen Sek­tor, lag im Jahr 2020 in Por­tu­gal bei 61 Punk­ten. Die Ska­la reicht von 0 bis 100, wobei die Kor­rup­ti­on mas­si­ver aus­fällt, je höher der Wert ist. Por­tu­gal belegt damit den 34. Platz von 180 unter­such­ten Län­dern. Das Ergeb­nis ist also im Ver­gleich zu ande­ren Län­dern nur durch­schnitt­lich. Gegen­über dem Vor­jahr war in 2020 ein leich­ter Anstieg der Kor­rup­ti­on zu ver­zeich­nen. Lang­fris­tig betrach­tet ist sie in den letz­ten Jah­ren eben­falls mode­rat gestie­gen. Deutsch­land übri­gens liegt mit einem Wert von 20 auf dem 9. Platz. Ange­führt wird die Rang­lis­te übri­gens von Däne­mark mit einem Wert von 12. Der trau­ri­ge letz­te Platz wird von Süd­su­dan (88 Punk­te) belegt.

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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