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Miya­wa­ki-Wald an der Algar­ve will zur Bekämp­fung der Dür­re beitragen

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Der ers­te Miya­wa­ki-Wald an der Algar­ve wächst in der Gemein­de Sil­ves mit 18 in der Regi­on hei­mi­schen Pflan­zen­ar­ten, die ein Gleich­ge­wicht der Arten­viel­falt und einen gerin­ge­ren Ver­brauch der immer knap­per wer­den­den Res­sour­ce Was­ser garan­tie­ren. Das von der Bio­lo­gin Sónia Soares auf einem Fami­li­en­grund­stück in Mes­qui­ta, in der Gemein­de Algoz, im Bezirk Sil­ves, ent­wi­ckel­te Pro­jekt "Nati­ve Forest" wur­de im März mit der Anpflan­zung von 260 Pflan­zen von 18 an der Algar­ve hei­mi­schen Arten ins Leben geru­fen, die in eini­gen Fäl­len mit denen aus ande­ren Lan­des­tei­len gemein­sam sind. "Die Miya­wa­ki-Wäl­der zeich­nen sich dadurch aus, dass sie sich schnell ent­wi­ckeln, reich an ein­hei­mi­schen Arten sind und vie­le Vor­tei­le sowohl für die Umwelt als auch für den Men­schen mit sich brin­gen, wie z.B. die Auf­nah­me und Absorp­ti­on von Was­ser", erklär­te Sónia Soares gegen­über der Nach­rich­ten­agen­tur Lusa.

Nach Anga­ben der Pro­jekt­be­treue­rin ist die­ses Wald­sys­tem nach zwei oder drei Jah­ren aut­ark und hat den Vor­teil, dass es "eine grö­ße­re Was­ser­spei­che­rung im Boden und damit den Durch­gang zum Grund­was­ser­spie­gel" ermög­licht. Sónia San­tos betont, dass mit die­ser Metho­de weni­ger Was­ser ver­braucht wird: "Es geht nicht nur um Geld, son­dern um die Bedeu­tung, die das Was­ser für uns hat, vor allem hier an der Algar­ve, die eine der Regio­nen unse­res Lan­des ist, die am meis­ten unter Tro­cken­heit und Wüs­ten­bil­dung lei­det". Wil­de Oli­ven, Mastix­bäu­me, Ole­an­der, Johan­nis­brot­bäu­me, Zist­ro­sen und Myr­ten sind eini­ge der Arten, die in dem klei­nen, 100 Qua­drat­me­ter gro­ßen Wald gepflanzt wur­den, der nach dem Wil­len des Bio­lo­gen als Bei­spiel für ande­re Tei­le der Algar­ve und sogar des Lan­des die­nen soll."Die Annah­men, denen wir bei die­ser Metho­de fol­gen, machen sie wirt­schaft­li­cher, und die­se Wäl­der sind, was die Ent­wick­lung angeht, nach zwei bis drei Jah­ren aut­ark", sag­te sie und füg­te hin­zu, dass die Pflan­zen am Ende die­ses Zeit­raums nicht mehr bewäs­sert wer­den müssen.

Die Miya­wa­ki-Metho­de wur­de von dem japa­ni­schen Bota­ni­ker und Öko­lo­gen Aki­ra Miya­wa­ki in den 1970er Jah­ren ent­wi­ckelt und hat die Anpflan­zung von Hun­der­ten von klei­nen städ­ti­schen Wäl­dern auf der gan­zen Welt inspi­riert. Miya­wa­kis Stu­di­en führ­ten zur Ent­wick­lung einer Pflanz­me­tho­de, die die Kon­zep­te der poten­zi­el­len natür­li­chen Vege­ta­ti­on (der Vege­ta­ti­on, die an einem Stand­ort ohne mensch­li­che Ein­grif­fe vor­han­den sein soll­te) und der Art und Wei­se, wie Arten mit­ein­an­der inter­agie­ren und wach­sen, um ein dyna­mi­sches Wald­öko­sys­tem zu bil­den, mit­ein­an­der ver­bin­det. "Das wich­tigs­te [wirt­schaft­li­che] Ein­kom­men ist kein mess­ba­res oder phy­si­sches Ein­kom­men", argu­men­tiert Sónia Soares, die auch die wich­ti­ge Rol­le die­ser Metho­de bei der "Sen­si­bi­li­sie­rung der Men­schen für Umwelt­pro­ble­me und die Not­wen­dig­keit der Ent­wick­lung die­ser Art von Pro­jek­ten" sieht. Für die Bio­lo­gin ist es not­wen­dig, "einen klei­nen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Umwelt zu leis­ten", indem "die loka­le Bevöl­ke­rung in alle Pha­sen der Ent­wick­lung eines sol­chen Pro­jekts ein­be­zo­gen wird, sei es bei der Bepflan­zung, der Über­wa­chung oder der Bewäs­se­rung". "Und das ist ein wich­ti­ges Instru­ment, denn in wirt­schaft­li­cher Hin­sicht ist dies das Bes­te, was wir tun können.

Die Grund­sät­ze der Miya­wa­ki-Metho­de sehen vor, dass die poten­zi­el­le natür­li­che Vege­ta­ti­on des Stand­orts und ihre Struk­tur ermit­telt wird, d. h. wie ver­schie­de­ne Arten von krau­ti­gen Pflan­zen, Sträu­chern und Bäu­men kom­bi­niert wer­den kön­nen. Die Pflan­zung soll­te in den ers­ten zwei Jah­ren unkraut­frei gehal­ten und regel­mä­ßig bewäs­sert wer­den. Die­se Metho­de ermög­licht ein schnel­le­res Wachs­tum der Vege­ta­ti­on, wes­halb sie bereits in Hun­der­ten von klei­nen städ­ti­schen Wald­pro­jek­ten erfolg­reich ange­wen­det wur­de. Die Metho­de hat sich mit einer Erfolgs­quo­te von 97 % welt­weit bewährt. Sie hat sich in Euro­pa durch­ge­setzt und wur­de 2021 erst­mals in Por­tu­gal eingeführt.

 

Susanne Tenzler-Heusler
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Susanne Tenzler-Heusler

Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin

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