Algar­ve News vom 26. Sep­tem­ber bis 2. Okto­ber 2022

Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 39/2022: Rekord­ein­nah­men im Tou­ris­mus | Chel­sea will Por­ti­mense SC kau­fen | Trink­was­ser von höchs­ter Qua­li­tät | Neue Auf­ga­be für Ange­la Mer­kel | Mie­ten wird immer teu­rer | 7. Inter­na­tio­na­les Kla­vier­fes­ti­val der Algar­ve | Sakra­le Kunst im Berg­werk | Algar­ve: Neue Bus­li­nie zu Uni und Flug­ha­fen  | Nach­rich­ten aus Poli­zei und Jus­tiz – Unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nach­rich­ten!

Por­tu­gal: Rekord­ein­nah­men im Tourismus

Die Staats­se­kre­tä­rin für Tou­ris­mus, Han­del und Dienst­leis­tun­gen Rita Mar­ques geht davon aus, dass 2022 ein neu­es Rekord­jahr für den Tou­ris­mus in Por­tu­gal mar­kiert. Die Poli­ti­ke­rin schätzt ein, dass die bis­he­ri­gen Rekord­ein­nah­men von 18 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2019 um vier bis fünf Pro­zent über­trof­fen wer­den könn­ten. Im Juli erreich­ten die Tou­ris­mus­ein­nah­men nach Anga­ben der Bank of Por­tu­gal 10,83 Mil­li­ar­den Euro, ein Betrag, der um 1,151 Mil­li­ar­den über dem des glei­chen Zeit­raums 2019 und um 7,280 Mil­li­ar­den über dem des Vor­jah­res liegt.

Chel­sea-Mil­li­ar­där will angeb­lich Algar­ve-Klub kaufen

Das berich­tet Por­tu­gal Resi­dent unter Beru­fung auf einen Arti­kel im Evening Stan­dard. Danach plant der neue Besit­zer des bri­ti­schen Spit­zen­ver­eins Todd Boeh­ly den Algar­ve-Klub Por­ti­mo­nen­se Sport­ing Clu­be zu kau­fen. Er wol­le damit, so die Zei­tung, ein inter­na­tio­na­les Mul­ti-Club-Netz­werk nach dem Vor­bild von Man­ches­ter City und der Red Bull Foot­ball Group zu grün­den. Dazu soll es bereits Gesprä­che mit dem por­tu­gie­si­schen Fuß­ball­agen­ten Jor­ge Men­des und Chel­se­as Aka­de­mie­lei­ter Neil Bath geben. Boeh­ly war mit ähn­li­chen Ver­su­chen bei dem fran­zö­si­schen Klub Soch­aux und dem bra­si­lia­ni­schen Spit­zen­ver­ein San­tos geschei­tert. Por­ti­mo­nen­se wur­de 1914 gegrün­det und ist einer der erfolg­reichs­ten Ver­ei­ne der Algar­ve, der seit 20 Spiel­zei­ten in der höchs­ten por­tu­gie­si­schen Spiel­klas­se spielt. Mit vier Sie­gen und zwei Nie­der­la­gen liegt der Ver­ein der­zeit auf dem vier­ten Platz der Liga Por­tu­gal bwin.

Por­tu­gal: Trink­was­ser höchs­ter Qualität

Por­tu­gals Trink­was­ser ist von bes­ter Qua­li­tät. Das bestä­tig­te jetzt der Jah­res­be­richt der Was­ser- und Abfall­wirt­schaft (RASARP), der von der Regu­lie­rungs­be­hör­de für Was­ser und Abfall­wirt­schaft (ERSAR) ver­öf­fent­licht wur­de. Danach erreich­ten auf dem por­tu­gie­si­schen Fest­land die meis­ten Gemein­den (81 %) im Jahr 2021 in Bezug auf die Was­ser­qua­li­tät einen Pro­zent­satz von 99 % oder mehr. In 45 Gemein­den (oder 16 Pro­zent des Staats­ge­biets) beträgt sie sogar 100 Pro­zent. Von die­sen 45 Gemein­den stam­men 16 aus dem Nor­den, 20 aus dem Zen­trum, vier aus Lis­sa­bon, vier aus dem Alen­te­jo und eine aus der Algar­ve. Um das Qua­li­täts­ni­veau zu hal­ten, muss die ERSAR in den nächs­ten Jah­ren 3,5 Mil­li­ar­den Euro in den Was­ser­ver­sor­gungs- und Abwas­ser­ent­sor­gungs­sek­tor investieren.

Lis­sa­bon: Neue Auf­ga­be für Ange­la Merkel

Die ehe­ma­li­ge deut­sche Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel wird am 13. Okto­ber nach Por­tu­gal kom­men, um den Gewin­ner des Gul­ben­ki­an-Prei­ses für Mensch­lich­keit (Pré­mio Gul­ben­ki­an para a Huma­ni­da­de) bekannt zu geben und den Preis zu über­rei­chen. Mer­kel ist die neue Prä­si­den­tin der Jury des Gul­ben­ki­an-Prei­ses. Sie folgt damit auf Jor­ge Sam­paio, der seit der ers­ten Aus­ga­be des Prei­ses Prä­si­dent der Jury war. Die Ver­an­stal­tung fin­det in der Calous­te-Gul­ben­ki­an-Stif­tung in Lis­sa­bon statt. Mit die­sem Preis wer­den Per­so­nen, Grup­pen oder Orga­ni­sa­tio­nen aus der gan­zen Welt aus­ge­zeich­net, die sich im Kampf gegen die Kli­ma­kri­se beson­ders her­vor­ge­tan haben. Er spie­gelt eine der Haupt­auf­ga­ben der Calous­te Gul­ben­ki­an Stif­tung wider: die Unter­stüt­zung einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung, die das Wohl­erge­hen und die Lebens­qua­li­tät gefähr­de­ter Bevöl­ke­rungs­grup­pen im Ein­klang mit dem Umwelt­schutz und dem wirt­schaft­li­chen Wohl­stand för­dert. Der Preis wur­de 2020 zum ers­ten Mal an die jun­ge schwe­di­sche Akti­vis­tin Gre­ta Thun­berg ver­lie­hen. Im ver­gan­ge­nen Jahr war der Kon­vent der Bür­ger­meis­ter für Kli­ma und Ener­gie der Gewinner.

Mie­ten wird immer teurer

Ein Haus zu mie­ten ist für vie­le por­tu­gie­si­sche Fami­li­en nach wie vor eine Opti­on. Aber eben­so wie der Kauf eines Hau­ses wird auch die­se Mög­lich­keit immer schwie­ri­ger. Eine neue Stu­die der Immo­bi­li­en­platt­form Idea­lis­ta hat erge­ben, dass nur 21 Pro­zent der Miet­woh­nun­gen in Por­tu­gal weni­ger als 750 Euro pro Monat kos­ten. Die güns­tigs­ten Orte zur Mie­te sind Cas­te­lo Bran­co und Bra­gan­ça. Hier kos­ten alle zur Mie­te aus­ge­schrie­be­nen Häu­ser weni­ger als die­sen Betrag. Es fol­gen Guar­da, wo 75 Pro­zent der Mie­ten weni­ger als 750 Euro pro Monat betra­gen, Sant­a­rém (64 Pro­zent), Vila Real (63 Pro­zent), Pon­ta Del­ga­da (60 Pro­zent), Viseu (60 Pro­zent), Coim­bra (58 Pro­zent) und Lei­ria (54 Pro­zent). Am ande­ren Ende des Spek­trums liegt Lis­sa­bon, wo nur 2 Pro­zent der auf dem Woh­nungs­markt ange­bo­te­nen Objek­te Prei­se unter 750 Euro pro Monat auf­wei­sen. Auch in Fun­chal (7 %), Faro (11 %), Por­to (12 %), Bra­ga (16 %), Setú­bal (27 %), Avei­ro (32 %) und Via­na do Cas­te­lo (46 %) liegt weni­ger als die Hälf­te des Ange­bots an Miet­woh­nun­gen unter 750 Euro pro Monat.

Kul­tur-Tipp: 7. Inter­na­tio­na­les Kla­vier­fes­ti­val der Algarve

Am heu­ti­gen Sonn­tag beginnt das 7. Inter­na­tio­na­le Kla­vier­fes­ti­val der Algar­ve im TEMPO – Tea­t­ro Muni­ci­pal de Por­timão. Mit Auf­füh­run­gen am 2. Okto­ber, 12. Novem­ber, 28. Janu­ar 2023, 18. Febru­ar 2023, 22. März 2023 und 22. April 2023 fin­den ins­ge­samt sechs Kon­zer­te mit renom­mier­ten Pia­nis­ten und dem Orques­tra Sin­fó­ni­ca do Algar­ve (OSA) statt. Den Auf­takt macht heu­te das "Kon­zert für Kla­vier zu 4 Hän­den", das ein­zi­gen Stück die­ser Art, das vom Diri­gen­ten Arman­do Mota, dem Lei­ter des Fes­ti­vals, geschrie­ben wur­de. Auf dem Pro­gramm ste­hen außer­dem die Ouver­tü­re zu "Car­men" von Bizet sowie "Le boeuf sur le toit" von Dari­us Mil­haud und "Capric­cio espa­gnol, Op. 34" von Rims­ky-Kor­sa­kov. Ein wei­te­res Kon­zert fin­det am 12. Novem­ber um 19 Uhr mit dem Solis­ten Rodri­go Teixei­ra statt, der Wer­ke von Beet­ho­ven ("Sona­te Nr. 30 in E‑Dur, op. 109"), Rach­ma­nin­off ("Sona­te Nr. 2, op. 36"), Bar­tók ("Kla­vier­so­na­te, Sz. 80") und Liszt ("Kla­vier­so­na­te, Sz. 80") spie­len wird. Nach einer Pau­se im Dezem­ber wird das Fes­ti­val­pro­gramm am 28. Janu­ar 2023 mit dem ser­bi­schen Pia­nis­ten Zoran Imsi­ro­vic fort­ge­setzt, gefolgt am 18. Febru­ar von dem Solis­ten Adria­no Jor­dão, und am 22. März von der por­tu­gie­si­schen Solis­tin Mar­ta Mene­zes. Das sechs­te und letz­te Kon­zert die­ser Aus­ga­be des Inter­na­tio­na­len Kla­vier­fes­ti­vals der Algar­ve fin­det am 22. April statt und wird vom spa­ni­schen Solis­ten Manu­el Nico­las Mar­gi­ne­a­nu bestritten.
Kar­ten kos­ten zwi­schen 12 und 20 Euro und sind online bei BOL und an der TEM­PO-Kas­se erhält­lich, die diens­tags bis sams­tags von 13.00 bis 18.00 Uhr und an den Vor­stel­lungs­aben­den bis zum jewei­li­gen Beginn geöff­net ist.

Loulé: Sakra­le Kunst im Bergwerk

Wirt­schafts­mi­nis­ter Antó­nio Cos­ta Sil­va hat am 30. Sep­tem­ber im Salz­berg­werk von Loulé in 230 Metern Tie­fe eine Aus­stel­lung sakra­ler Kunst zu Ehren der hei­li­gen Bár­ba­ra ein­ge­weiht. Die Aus­stel­lung "San­ta Bár­ba­ra, Patro­nin der Berg­leu­te und ande­rer Küns­te ist Teil der Samm­lung des Berg­bau­in­ge­nieurs Fer­nan­do de Mel­lo Men­des, Pro­fes­sor am Insti­tu­to Supe­ri­or Téc­ni­co in Lis­sa­bon. Sie ver­sam­melt 160 Objek­te aus dem 16. Jahr­hun­dert bis zur Gegen­wart. Es han­delt sich um Andachts­bil­der ortho­do­xer Chris­ten aus der Ost­kir­che und der rus­si­schen Kir­che, aber auch kop­ti­scher Chris­ten, Katho­li­ken und Angli­ka­ner, was der Aus­stel­lung eine uni­ver­sel­le Dimen­si­on ver­leiht, da der Kult der San­ta Bár­ba­ra durch die Spa­ni­er und Por­tu­gie­sen nach Ame­ri­ka gebracht wur­de. Die Stein­salz­mi­ne von Loulé ist die ein­zi­ge por­tu­gie­si­sche Mine die­ses Roh­stoffs, die noch in Betrieb ist. Die Haupt­för­der­ebe­ne liegt in 230 m Tie­fe, also etwa 30 m unter dem Mee­res­spie­gel. Von dem 40 Kilo­me­ter lan­gen Stol­len­sys­tem sind 1500 Meter für Tou­ris­ten zugänglich.

VAMUS Algar­ve eröff­net neue Bus-Linie

Das Bus­un­ter­neh­men VAMUS Algar­ve hat am 3. Okto­ber die neue Linie 55 in Betrieb genom­men. Sie ver­bin­det Vil­a­mou­ra, Quar­tei­ra, Alman­cil und den Flug­ha­fen Faro über den Cam­pus Gam­be­las der Uni­ver­si­tät der Algar­ve. Nach Anga­ben des Unter­neh­mens kos­tet die Sub­23-Monats­kar­te für Stu­den­ten in Vil­a­mou­ra und Quar­tei­ra 19,50 Euro und in Alman­cil 13,05 Euro. Für Stu­die­ren­de ohne Sti­pen­di­um kos­tet sie 36,55 bzw. 24,50 Euro. Die­se neue Linie ergänzt die Lini­en 69 Olhão – UAlg Gam­be­las, 118 Loulé – Flug­ha­fen (über UAlg) und 56 Aero­bus Lagos – Flug­ha­fen (über Por­timão, Lagoa und Alb­ufei­ra), die bereits die Uni­ver­si­tät der Algar­ve bedie­nen. Die Tickets kön­nen in der VAMUS Algar­ve App und in allen Ver­kaufs­stel­len gekauft wer­den. Fahr­prei­se und Fahr­plä­ne unter www.vamusalgarve.pt.

Nach­rich­ten aus Poli­zei und Justiz

Sale­ma: Boots­un­glück for­der­te ein Todesopfer

Beim Unter­gang eines Fischer­boo­tes ca. drei Kilo­me­ter vor dem Strand von Sale­ma in der Gemein­de Vila do Bis­po ist in der Nacht zum 29. Sptem­ber ein jun­ger Fischer im Alter von 23 Jah­re ums Leben gekom­men. Ein Spre­cher der Natio­na­len Schiff­fahrts­be­hör­de teil­te wei­ter mit: „Fünf der Fischer schaff­ten es, ans Ufer zu schwim­men und sind wohl­auf. Eine wei­te­re Per­son wur­de zunächst als ver­misst gemel­det. Spä­ter wur­de er mit Herz- und Atem­still­stand im auf­ge­fun­den und für tot erklärt“. Der Alarm für das Schiffs­un­glück wur­de um 03:30 Uhr aus­ge­löst, und nach Anga­ben der Natio­na­len Behör­de für Not­fäl­le und Kata­stro­phen­schutz (ANEPC) waren um 07:30 Uhr 24 Ein­satz­kräf­te vor Ort, die von 11 Fahr­zeu­gen unter­stützt wur­den. Die Ursa­chen des Schiffs­un­glücks sind noch unbekannt.

Quar­tei­ra: Dro­gen­händ­ler verhaftet

Die Poli­zei hat am 26. Sep­tem­ber in Quar­tei­ra einen 57-jäh­ri­gen Mann wegen Dro­gen­han­dels fest­ge­nom­men. Der Ver­däch­ti­ge wur­de wäh­rend einer Patrouil­len­ak­ti­on erwischt, als die Beam­ten "zwei Per­so­nen auf der öffent­li­chen Stra­ße mit ver­däch­ti­gem Ver­hal­ten" ent­deck­te, Bei der anschlie­ßen­den "Per­so­nen­si­cher­heits­durch­su­chung" fan­den sie Hero­in. Bei der Durch­su­chung der Woh­nung des Ver­däch­ti­gen wur­den "117 Dosen Hero­in, sechs Mobil­te­le­fo­ne, vier SIM-Kar­ten, zwei Mes­ser, die zum Schnei­den des Rausch­gifts ver­wen­det wur­den, eine Prä­zi­si­ons­waa­ge, 95 Euro in bar und ver­schie­de­ne Mate­ria­li­en, die zum Ver­pa­cken des Rausch­gifts ver­wen­det wur­den" beschlagnahmt.

Tavi­ra: Töd­li­cher Traktorunfall

Am 1. Okto­ber starb in Alca­ria do Cume in Tavi­ra ein 58-jäh­ri­ger Mann bei einem Unfall mit sei­nem Trak­tor. Das Opfer war mit der Ern­te von Johan­nis­brot beschäf­tigt, als der Trak­tor bei einem Manö­ver umkipp­te und er unter dem Fahr­zeug lie­gen blieb. An den Ret­tungs­maß­nah­men waren 10 Ein­satz­kräf­te und 4 Fahr­zeu­ge der Feu­er­wehr, der GNR und des Ret­tungs­wa­gens (VMER) des Kran­ken­hau­ses Faro beteiligt.

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Susanne Tenzler-Heusler

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