Rekordjahr für portugiesischen Kork
Die portugiesischen Korkexporte erreichten im Jahr 2021 einen Rekordwert von 1,133 Milliarden Euro, ein Anstieg von 12 Prozent gegenüber 2020 und 7 Prozent gegenüber 2019. Das gab der portugiesische Korkverband (APCOR) jetzt bekannt. "Diese Werte resultieren aus dem Wachstum in den höherwertigen Produktsegmenten, was es dem Korksektor ermöglicht, die Wachstumslinie aus der Zeit vor der Pandemie wieder aufzunehmen und die weltweite Führungsposition Portugals in diesem Sektor weiter zu stärken", sagt der Generaldirektor des APCOR João Rui Ferreira (Foto).
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse bekräftigt der Verband das Ziel, bis zum Jahr 2030 Exporte in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zu erreichen. Nach Angaben des Verbandes hat das allgemeine Wachstum auf den wichtigsten Märkten zu dem Rekord beigetragen, wobei die ersten beiden im Vordergrund stehen: Frankreich, der größte Weinexporteur der Welt, und die USA, die größte Volkswirtschaft der Welt und der größte Weinkonsument, auf die jeweils etwa 18 % der Gesamtexporte entfallen. Unter den "Top 10" der Bestimmungsländer für portugiesische Korkexporte finden sich dann Spanien, Italien, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Mexiko, China, Chile und Russland.
Nach Angaben des Verbandes ist die Weinindustrie weiterhin der Hauptabnehmer des Sektors. 2021 wurden Korken im Wert von mehr als 800 Millionen Euro in diesem Bereich exportiert, was einen Anteil von 73 % an den Gesamtexporten ausmacht.
Die 1956 gegründete APCOR vertritt derzeit 250 Unternehmen, die für 80 % des Gesamtumsatzes des Sektors und 85 % der portugiesischen Korkexporte verantwortlich sind.
Robust und gut für die Umwelt
Die Korkeiche ist ein immergrüner Laubbaum aus der Gattung der Eichen. Sie erträgt Dürre und stellt geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Namensgebend sind die mächtigen Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann während seines Lebens bis zu 700 Kilogramm Kork liefern. Korkeichenwälder beheimaten eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Die produktive Lebenszeit der Korkeiche beginnt erst nach ca. 25 Jahren, wenn der Baum einen Umfang von 70 cm erreicht und der neunjährige Zyklus von Wachstum und Ernte eingeleitet werden kann. Dieser kann bis zu 150 Jahre lang dauern, eine Korkeiche kann mehr als 200 Jahre alt werden. Die regelmässige Korkgewinnung trägt dazu bei, dass sich Korkeichen natürlich regenerieren. Es wird also kein Baum gefällt, um Kork zu gewinnen. Die portugiesischen Korkeichenwälder (Montados) binden jährlich rund 5 Millionen Tonnen CO2. Sie beherbergen neben vielen seltenen Pflanzen auch einige bedrohte Tierarten wie den iberischen Luchs, den Berberhirsch oder den Kaiseradler.
In Portugal wachsen auf einer Fläche von 736’000 Hektaren Korkeichen, was Portugal zu einem der grössten Korkproduzenten der Welt macht. Im Alentejo ist die mediterrane Korkeiche «Quercus Suber» heimisch und versorgt das Land mit fast 190’000 Tonnen geerntetem Kork jährlich, was etwa 50 % der Weltproduktion entspricht. (Quelle: korkeria)

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