Algarve leidet unter Dürre – EU soll helfen
Die meteorologische Dürresituation in Portugal hat sich in der ersten Februarhälfte weiter verschlimmert. Nach Daten des Portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPMA) vom 21. Februar befinden sich die komplette Algarve und fast der gesamte Baixo Alentejo in einer Situation extremer Trockenheit. Insgesamt stuft das IPMA 91 % des nationalen Territoriums in die Kategorien schwere und extreme Trockenheit ein. Dieser Schweregrad der meteorologischen Trockenheit ist höher war als 2018 und 2005, zwei Jahre, die ebenfalls als sehr trocken galten.
Als Gründe benennt das Institut, dass die Höchsttemperaturwerte "fast immer" über dem monatlichen Normalwert lagen, ebenso wie der Durchschnittswert der Niederschlagsmenge, der bis zum Ende der ersten Februarhälfte nur 7 % des monatlichen Normalwerts der Jahre 1971–2000 betrug. Im Fall der Algarve lag die Niederschlagsmenge bei 3,4 % des Normalwerts, im Bezirk Beja bei 3,7 %.
Eine Verbesserung der Lage ist laut IPMA mittelfristig nicht zu erwarten. Gemäß der monatlichen Vorhersage des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) "ist bis Ende Februar nicht mit nennenswerten Niederschlägen im gesamten Gebiet zu rechnen. Was die Lufttemperatur betrifft, so werden die Werte für das gesamte Gebiet, insbesondere für das zentrale und südliche Landesinnere, tendenziell über der Norm liegen.
Portugal und Spanien hoffen auf EU-Hilfe
Die Landwirtschaftsminister Portugals und Spaniens haben jetzt der Europäischen Kommission (ein Maßnahmenpaket vorgelegt, um die Auswirkungen der Dürre auf der iberischen Halbinsel zu "minimieren", und hoffen auf "Sensibilität" aus Brüssel für die Probleme des Agrarsektors. Die Minister wiesen darauf hin, dass es darum gehe, "eine doppelte Auswirkung auf die landwirtschaftlichen Betriebe zu minimieren, die von der Dürre herrührt, die sich bereits jetzt auswirkt", aber auch "von den hohen Material- und Energiekosten, die zu spüren sind und die sich besonders stark auf die Viehzuchtbetriebe auswirken".
Der spanische Minister Luis Planas Puchades (Foto) erklärte, dass die beiden Länder die Kommission auffordern, "angesichts dieser Situation die Vorschüsse der Gemeinsamen Agrarpolitik für das Jahr 2022 aufzustocken", die Bedingungen für die Nutzung der reservierten Flächen flexibler zu gestalten und im Rahmen der Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums spezifische Unterstützungsmaßnahmen für den Sektor zu ermöglichen. Er betonte, dass es sich um "Phänomene handelt, die außer Kontrolle geraten sind", und wies darauf hin, dass die extreme Dürre auf der iberischen Halbinsel und die Stürme in Mitteleuropa "Ausdruck eines Klimas sind, das durch den Klimawandel gestört wurde".
EU-Kommissarin Helena Dali äußerte sich besorgt über "die ernste Dürresituation auf der Iberischen Halbinsel und insbesondere über die Lage, mit der einige Gebiete in Nord- und Zentralportugal derzeit konfrontiert sind". Sie betonte mehrfach, dass mittel- und langfristige Strategien entwickelt werden müssten, da "der Klimawandel die Wasserknappheit und die Dürrerisiken weiter erhöhen wird". Die Kommissarin wies auch darauf hin, dass Brüssel in unvorhergesehenen Extremsituationen stets Flexibilität bei der Gewährung von Vorschüssen gezeigt habe, und erinnerte daran, dass es auch die Möglichkeit gebe, den EU-Solidaritätsfonds zur Linderung der Dürre in Portugal und Spanien zu nutzen.
- Die Algarve feiert 50 Jahre Nelkenrevolution – 19. April 2024
- Algarve News vom 08. bis 14. April 2024 – 14. April 2024
- Algarve News vom 01. bis 07. April 2024 – 7. April 2024