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Algar­ve News: 29. März bis 04. April 2021

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Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 13/2021: Covid-19: Alarm an der Algar­ve | Por­tu­gal bremst Tou­ris­mus aus | Gren­zen blei­ben geschlos­sen | An der Algar­ve explo­die­ren die Coro­na-Kos­ten | Ver­kehr: Weni­ger Tote, weni­ger Buß­gel­der | Tavi­ra eröff­net umstrit­te­ne Brü­cke | Ibe­ri­sche Halb­in­sel: Die Zukunft ist tro­cken – unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nachrichten!

  • Leip­zi­ger Buch­mes­se: Por­tu­gal ver­schiebt Gast­land­auf­tritt auf 2022 :Leipziger Buchmesse: Portugal verschiebt Gastlandauftritt auf 2022
    Auf­grund der pan­de­mie­be­ding­ten Absa­ge der Leip­zi­ger Buch­mes­se 2021 wird der für die­ses Jahr geplan­te Gast­land­auf­tritt von Por­tu­gal um ein Jahr auf 2022 ver­scho­ben. Im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Lese­fes­tes Leip­zig liest extra (27. Mai bis 30. Mai 2021) prä­sen­tiert sich das Gast­land aber bereits mit eini­gen digi­ta­len und ana­lo­gen Veranstaltungen. 
  • Ostern in Por­tu­gal :Ostern in Portugal
    Ostern ist ein hoher katho­li­scher Fei­er­tag, der in Por­tu­gal im gan­zen Land gefei­ert wird. Ostern ist (nor­ma­ler­wei­se, ohne Coro­na) ein Fest für die gan­ze Fami­lie in Por­tu­gal und natür­lich auch an der Algar­ve. Das für Chris­ten wich­tigs­te Ereig­nis im Kir­chen­jahr genießt selbst­ver­ständ­lich in den tra­di­tio­nell katho­li­schen Län­dern der ibe­ri­schen Halb­in­sel gro­ße Bedeutung. 
  • Covid-19: Vor­sich­ti­ge Öff­nung geht in Pha­se 2 / Por­tu­gal blockt Oster­tou­ris­mus :Covid-19: Vorsichtige Öffnung geht in Phase 2 / Portugal blockt Ostertourismus
    Am 5. April tritt Pha­se zwei des por­tu­gie­si­schen Öff­nungs­plans in Kraft. Wie­der geöff­net wer­den ab die­sem Zeit­punkt u.a. Schu­len (Klas­se 5–9), Geschäf­te mit bis zu 200 Qua­drat­me­tern mit einer Tür zur Stra­ße und die Außen­gas­tro­no­mie (Grup­pen von max. 4 Per­so­nen am Tisch). Die Maß­nah­men gel­ten zunächst lan­des­weit. In Risi­­ko-Krei­­sen mit mehr als 120 Fäl­len pro 100 …

 

Covid-19: Alarm an der Algarve

So etwas nennt man ungüns­ti­gen Zeit­punkt. Wäh­rend das gan­ze Land auf die 2. Pha­se der Öff­nung zusteu­ert, zei­gen sich die Gesund­heits­be­hör­den besorgt über die aktu­el­le Lage an der Algar­ve. Mit 112 Covid-19-Fäl­len pro 100.000 Ein­woh­ner in den letz­ten sie­ben Tagen liegt die Regi­on weit vor den Wer­ten im Nor­den (53), Zen­trum (49), Groß­raum Lis­sa­bon (73) und Alen­te­jo (72). Auch der soge­nann­te R‑Wert, der die Anste­ckungs­ra­te misst, liegt hier mit 1,19 deut­lich über den natio­na­len Wert von 0,97. Als Richt­grö­ße für Locke­run­gen hat­te die Regie­rung eigent­lich unter 1 vor­ge­ge­ben. Damit befin­det sich die Algar­ve bereits im roten Bereich der offi­zi­el­le Risikomatrix.
Ein Grund für die nega­ti­ve Ent­wick­lung sind die dra­ma­ti­schen Coro­na-Aus­brü­che auf Bau­stel­len in und um Por­timão. Anfang April war von 89 posi­ti­ven Fäl­len die Rede, täg­li­che sol­len 20 neue dazu kom­men, mel­de­te Diá­rio de Notí­ci­as. Die Stadt­ver­wal­tung setzt des­halb ihre Mas­sen­test­kam­pa­gne fort, nicht nur im Bau­sek­tor, son­dern auch bei städ­ti­schen Diens­ten, Taxi­fah­rern, Bäckern, Haus­halts­hil­fen, Wach­leu­ten, Fischern, Einzelhändlern.

 

Por­tu­gal bremst Oster­tou­ris­mus aus

Eine neue Ein­rei­se­ver­ord­nung der por­tu­gie­si­schen Regie­rung sorgt aktu­ell für Kon­fu­si­on. Sie gilt zunächst bis zum 15. April und soll offen­bar einen Tou­ris­ten­an­sturm à la Mal­lor­ca über die Oster­fe­ri­en­zeit ver­hin­dern. Die Rege­lung unter­sagt nicht not­wen­di­ge bzw. nicht essen­zi­el­le Ein­rei­sen nach Por­tu­gal aus euro­päi­schen Län­dern mit einer Inzi­denz über 150 Fäl­len pro 100 000 Ein­woh­ner in den letz­ten 14 Tagen. Das wür­de auch Deutsch­land betref­fen. Gleich­zei­tig defi­niert das Dekret aber Rei­sen aus EU-Staa­ten, egal aus wel­chem Grund als „essen­zi­el­le Reisen“.

Was sind wesent­li­che Reisen?
In Über­ein­stim­mung mit der Ver­ord­nung zur Fest­le­gung der Luft­ver­kehrs­be­schrän­kungs­maß­nah­men wer­den die Rei­sen der fol­gen­den Per­so­nen als wesent­lich angesehen:
– Staats­an­ge­hö­ri­ge der Euro­päi­schen Uni­on, Staats­an­ge­hö­ri­ge der mit dem Schen­gen-Raum asso­zi­ier­ten Staa­ten und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge, Staats­an­ge­hö­ri­ge von Dritt­staa­ten mit recht­mä­ßi­gem Auf­ent­halt in einem Mit­glied­staat der Euro­päi­schen Union;
– Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge, die aus beruf­li­chen Grün­den, zum Stu­di­um, zur Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung, aus gesund­heit­li­chen oder huma­ni­tä­ren Grün­den reisen.
Quel­le: Außen­mi­nis­te­ri­um Portugal

Diver­se Rei­se­ma­ga­zi­ne und sogar auch das Aus­wär­ti­ge Amt haben aus der Ver­ord­nung ein Ver­bot für tou­ris­ti­sche Ein­rei­sen inter­pre­tiert. Nach Gesprä­chen die­ser Redak­ti­on mit diver­sen Exper­ten scheint aber fest­zu­ste­hen: Es gibt de jure kein Ein­rei­se­ver­bot, z.B. für deut­sche Tou­ris­ten. De fac­to geht es aber dar­um, Rei­sen über die Oster­fei­er­ta­ge ein­zu­däm­men und unat­trak­tiv zu gestal­ten, wie Oli­mar-Chef Mar­kus Zahn gegen­über dem Fach­ma­ga­zin „FVW“ sag­te. Mehr­fach wird in deut­schen Tou­ris­mus­me­di­en auch San­dra Lorenz, Pro­dukt­ma­na­ge­rin von Turis­mo de Por­tu­gal zitiert, die es sehr klar aus­drück­te: „Es geht dar­um, die Pan­de­mie zu kon­trol­lie­ren und nicht wie­der einen Lock­down voll­zie­hen zu müssen.“

Strän­de blei­ben vor­erst leer. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Covid-19: Gren­ze bleibt geschlossen

Seit dem 31. Janu­ar ist die Gren­ze zwi­schen Spa­ni­en und Por­tu­gal für den tou­ris­ti­schen Ver­kehr geschlos­sen. Spa­ni­en wird die Grenz­kon­trol­len mit Por­tu­gal min­des­tens bis 16. April auf­recht­erhal­ten, so die Regie­rung in Madrid. Aus­nah­men an den 16 erlaub­ten Grenz­über­gän­gen sind der inter­na­tio­na­le Güter­ver­kehr, Pend­ler und Sai­son­ar­bei­ter, Not- und Ret­tungs­fahr­zeu­ge sowie Ret­tungs­diens­te. "Die epi­de­mio­lo­gi­sche Situa­ti­on in Spa­ni­en und Por­tu­gal rät zur Auf­recht­erhal­tung von prä­ven­ti­ven Maß­nah­men zur Ein­schrän­kung der Mobi­li­tät inner­halb des Ter­ri­to­ri­ums und dem­entspre­chend wur­de nach Kon­sul­ta­tio­nen mit den por­tu­gie­si­schen Behör­den beschlos­sen, die Kon­trol­len an der Land­gren­ze zwi­schen bei­den Län­dern über die Kar­wo­che hin­aus auf­recht­zu­er­hal­ten", heißt es in der Anord­nung des spa­ni­schen Innen­mi­nis­te­ri­ums. Por­tu­gals Minis­ter­prä­si­dent Anto­nio Cos­ta bestä­tig­te am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, dass die Gren­ze nach Spa­ni­en bis auf Wei­te­res geschlos­sen bleibt, mit den „bekann­ten und prak­ti­zier­ten Ausnahmen".
Seit Janu­ar haben die Grenz­be­hör­den 750.000 durch­rei­se­wil­li­ge Per­so­nen über­prüft, 6000 davon wur­de die Ein­rei­se nach Por­tu­gal ver­wehrt, dar­un­ter 31 Flüch­ti­ge, die per Haft­be­fehlt gesucht wurden.

 

Covid 19: Kos­ten für Coro­na­hil­fen "explo­die­ren"

In den Tou­ris­ten-Hot­spots der Algar­ve Alb­ufei­ra, Por­timão und Loulé explo­die­ren die Kos­ten für die Abfe­de­rung der sozia­len Ein­schnit­te der Coro­na-Pan­de­mie. Nach Anga­ben des Insti­tuts für Beschäf­ti­gung und Berufs­aus­bil­dung (IEFP) ent­fie­len im Febru­ar 52% der 33.459 in der Regi­on regis­trier­ten Arbeits­lo­sen auf die drei Städ­te. In Alb­ufei­ra zum Bei­spiel ist die Unter­stüt­zung für "Mie­te", "Lebens­mit­tel" und "Medi­ka­men­te" für Bedürf­ti­ge "expo­nen­ti­ell gestie­gen", erklär­te Bür­ger­meis­ter José Car­los Rolo (Foto). Alles in allem wür­den sich der­ar­ti­ge Aus­ga­ben auf 17 bis 18 Mil­lio­nen im Jahr sum­mie­ren. Des­halb müss­ten ande­re Auf­ga­ben wie Ver­bes­se­run­gen der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur auf­ge­scho­ben wer­den. Der Bür­ger­meis­ter von Loulé Vítor Aleixo bezif­fer­te die Aus­wir­kun­gen der Maß­nah­men zur Bekämp­fung der sozio­öko­no­mi­schen Fol­gen von Covid-19 auf das Bud­get der Gemein­de auf "10 Mil­lio­nen Euro". Isil­da Gomes, Bür­ger­meis­te­rin von Por­timão, muss dafür die Stadt­kas­se mit etwa sechs Mil­lio­nen Euro belasten.

 

Ver­kehrs­be­richt: Weni­ger Buß­gel­der und weni­ger Verkehrstote

Zumin­dest im Stra­ßen­ver­kehr sorgt Coro­na für gute Nach­rich­ten. Nach dem Jah­res­be­richt der Natio­na­len Behör­de für Ver­kehrs­si­cher­heit (ANSR) sank dank gerin­ge­rer Mobi­li­tät die Zahl der Ver­kehrs­un­fäl­le mit Ver­letz­ten 2020 im Ver­gleich zum Vor­jahr um 25 %, die Zahl der Toten und Schwer­ver­letz­ten ging um 20 % zurück. Laut ANSR gab es im Jahr 2020 auch einen Rück­gang des Kraft­stoff­ver­brauchs auf den Stra­ßen um 14,4 % im Ver­gleich zu 2019. 2020 wur­den, so der Bericht, ins­ge­samt 112,8 Mil­lio­nen Fahr­zeu­ge kon­trol­liert und Buß­gel­der von rund 1,2 Mil­lio­nen Euro ver­hängt. Das ist ein Rück­gang von 6, 9% gegen­über 2019. Knapp 63% aller regis­trier­ten Ver­kehrs­de­lik­te waren Geschwin­dig­keits­über­schrei­tun­gen, ein Zuwachs von 14,5 Pro­zent. Die­ser Anstieg ist auf den ver­stärk­ten Ein­satz von Radar­kon­trol­len zurück­zu­füh­ren. Die Poli­zei erwisch­te 2020 außer­dem 18,7% mehr Fah­rer ohne Führerschein.

 

Kon­tro­ver­se Brü­cke in Tavi­ra eröffnet

Am ver­gan­ge­nen Diens­tag wur­de in Tavi­ra nach län­ge­rer Ver­zö­ge­rung eine umstrit­te­ne neue Brü­cke für Autos, Fuss­gän­ger und Fahr­rä­der über den Gilão-Fluss offi­zi­ell ein­ge­weiht. Das 1,4 Mil­lio­nen-Euro- Pro­jekt soll in Ver­bin­dung mit ande­ren Ein­grif­fen, dar­un­ter der Requa­li­fi­zie­rung der Ufer, "die Attrak­ti­vi­tät der Stadt auf­wer­ten", so die Stadt­ver­wal­tung. Der Bau hat­te im Vor­feld für Dis­kus­sio­nen gesorgt. Die Bür­ger­initia­ti­ve Tavi­ra Semp­re bemän­gel­te die man­geln­de Betei­li­gung der Bevöl­ke­rung und beklag­te, dass die Brü­cke nicht zur cha­rak­te­ris­ti­schen Archi­tek­tur der Stadt pas­sen und nur mehr Autos in das his­to­ri­sche Zen­trum brin­gen würde.

 

Ibe­ri­sche Halb­in­sel: Die Zukunft ist trocken

Der Umwelt­ver­band Asso­cia­ção Natu­re­za Por­tu­gal (ANP) warnt vor zuneh­men­der Tro­cken­heit auf der Ibe­ri­schen Halb­in­sel. Er for­dert eine enge­re Koope­ra­ti­on zwi­schen Spa­ni­en und Por­tu­gal, um den erwar­ten Fol­gen des Kli­ma­wan­dels zu begeg­nen. Die Pro­gno­se: „Alle Kli­ma­mo­del­le bestä­ti­gen eine Ver­rin­ge­rung der Nie­der­schlä­ge mit einem kon­se­quen­ten Anstieg der Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren, was zu einer grö­ße­ren Evapo­tran­spi­ra­ti­on (Gesamt­ver­duns­tung) führt", so die Umwelt­schüt­zer. Sie rech­nen bis 2050 mit einer dra­ma­ti­schen Ver­rin­ge­rung der Was­ser­men­gen „im Boden, in Flüs­sen und im Grund­was­ser“. Damit wer­de es „für Pflan­zen und Tie­re schwie­ri­ger, ihren Was­ser­be­darf zu decken. Für den Men­schen wird es eine Her­aus­for­de­rung sein, genü­gend Was­ser zur Ver­fü­gung zu haben, um den der­zei­ti­gen Lebens­stil auf­recht­zu­er­hal­ten", sagt die Orga­ni­sa­ti­on, die damit ver­bun­den auch ein Arten­ster­ben befürch­tet. Auf der Ibe­ri­schen Halb­in­sel sei­en schon 52 Pro­zent der Arten gefährdet.

Foto: Sába­do

 

 

Susanne Tenzler-Heusler
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Susanne Tenzler-Heusler

Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin