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Algar­ve News: 05. bis 11. Okto­ber 2020

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Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 41/2020: Algar­ve: Schlimms­te Sai­son aller Zei­ten | Ser­ra do Cald­eirão: 50.000 Bäu­me | Ent­sal­zung in Alb­ufei­ra? | Loulé sagt Kar­ne­val ab | easy­Jet plant Basis in Faro | Por­tu­gal ist nach­hal­tig | Por­tu­gal mit Brü­cken­welt­re­kord | Nach­rich­ten aus Poli­zei und Jus­tiz – unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nachrichten!

     

    Algar­ve-Tou­ris­mus: „Schlimms­te Sai­son aller Zeiten"

    Die Algar­ve ver­zeich­ne­te zwi­schen April und Okto­ber 10,3 Mil­lio­nen weni­ger Über­nach­tun­gen als im glei­chen Zeit­raum 2019. Der Hotel­ver­band der Algar­ve AHETA spricht von der „schlimms­ten Sai­son aller Zei­ten“ und bezif­fer­te den dadurch ent­stan­de­nen Ein­nah­me­ver­lus­te mit 635,8 Mil­lio­nen Euro. Nach Anga­ben des Ver­ban­des lag die durch­schnitt­li­che Aus­las­tungs­ra­te zwi­schen April und Okto­ber an der Algar­ve bei 27,5%, was einem Rück­gang von 65,5% und einem Umsatz­rück­gang von 68,7% im Ver­gleich zum glei­chen Zeit­raum des Vor­jah­res ent­spricht. Haupt­ur­sa­chen sind die star­ken Nach­fra­ge­rück­gän­ge auf den wich­tigs­ten aus­län­di­schen Märk­ten. So ver­buch­te der bri­ti­sche Markt ein Minus von 88,9%), das sind 626.000 weni­ger Gäs­te und 3,8 Mil­lio­nen weni­ger Über­nach­tun­gen. Allein die Zahl der bri­ti­schen Golf­tou­ris­ten brach um 70% ein. Auch die Tou­ris­ten­zah­len aus Deutsch­land (-77,4%), den Nie­der­lan­den (-67,3%), Irland (-94,7%) und Frank­reich (-73,2%) gin­gen dra­ma­tisch zurück. Das konn­te auch die gegen­über 2019 um 32% (+615.000 Über­nach­tun­gen) gestie­ge­ne Nach­fra­ge aus dem Inland nicht aus­glei­chen. Nach den AHE­TA-Daten mach­te der natio­na­le Markt 62,3% der gesam­ten Über­nach­tun­gen in offi­zi­ell klas­si­fi­zier­ten Hotels und tou­ris­ti­schen Anla­gen an der Algar­ve aus, das sind 3,07 Mil­lio­nen von ins­ge­samt 4,9 Mil­lio­nen bis Ende September.

    Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

    Der Ver­band teil­te außer­dem mit, dass etwa 20% der tou­ris­ti­schen Ein­rich­tun­gen wäh­rend der dies­jäh­ri­gen Tou­ris­mus­sai­son geschlos­sen blie­ben, was mehr als 26.000 Bet­ten ent­spricht. In der kom­men­den Neben­sai­son zwi­schen Novem­ber die­ses Jah­res und März 2021 blei­ben vor­aus­sicht­lich 70% der Ein­rich­tun­gen geschlossen.

    Regie­rung ver­spricht mehr Unterstützung

    Rita Mar­ques

    Ähn­lich dra­ma­tisch schätzt Rita Mar­ques, Staats­se­kre­tä­rin für Tou­ris­mus, die Lage ein und kün­dig­te wei­te­re Unter­stüt­zungs­maß­nah­men der Regie­rung an. „Por­tu­gal und die Algar­ve stün­den jetzt vor den „schwie­rigs­ten Mona­te" für den Tou­ris­mus­sek­tor. Sie rech­net mit einem ers­ten Auf­schwung nicht vor dem 2. Quar­tal 2021. Der Regie­rung gehe es jetzt vor allem dar­um, Arbeits­plät­ze zu erhal­ten und Pro­gram­me zur För­de­rung des Tou­ris­mus zu star­ten. Nach ihren Anga­ben sei­en von den 400.000 Fach­kräf­ten im Tou­ris­mus­sek­tor etwa 230.000 ent­las­sen wor­den. Des­halb wol­le man Maß­nah­men zur Aus- und Wei­ter­bil­dung, für Umschu­lun­gen und zur Unter­stüt­zung der Unter­neh­men auflegen.

     

    50.000 Bäu­me für die Ser­ra do Caldeirão

    Bis 2022 sol­len ent­lang der Ser­ra do Cald­eirão an der Algar­ve über 50.000 ein­hei­mi­sche Bäu­me und Sträu­cher gepflanzt wer­den. Das Pro­jekt mit dem Namen "Plant­ar Água" wur­de am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag vom por­tu­gie­si­schen Natur­schutz­ver­band (ANP) und dem World Wild­life Fund (WWF) mit Unter­stüt­zung der Coca-Cola-Stif­tung ins Leben geru­fen und soll den Cald­eirão-Ber­gen, die 2012 von einem gro­ßen Wald­brand ver­wüs­tet wur­den, etwas "grü­nes Leben" zurück­brin­gen. Das Pro­jekt soll bei Gelin­gen auf ande­re Tei­le der Algar­ve aus­ge­dehnt werden.
    "Wir schät­zen, dass die Wie­der­auf­fors­tung bis 2050 zur Wie­der­ge­win­nung von 200–250 Mil­lio­nen Liter Was­ser pro Jahr füh­ren wird", sag­te Ânge­la Mor­gado, Geschäfts­füh­re­rin von ANP. Das Pro­jekt sei "grund­le­gend" für die Algar­ve, eine Regi­on, in der auf­grund der Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels mit einer Ver­schär­fung des chro­ni­schen Was­ser­man­gels gerech­net wird.
    Die Wie­der­auf­fors­tungs­in­itia­ti­ve soll auch dazu bei­tra­gen Öko­sys­te­me und Arten­viel­falt wie­der­her­zu­stel­len und tra­di­tio­nel­le wirt­schaft­li­che Akti­vi­tä­ten wie die Pro­duk­ti­on von Kork und Zir­bel­kie­fer sowie des­Me­dron­ho zu för­dern und soll zugleich die Wider­stands­fä­hig­keit gegen Wald­brän­de in der Regi­on erhöhen.

     

    Bekommt Alb­ufei­ra eine Entsalzungsanlage?

    Bis­lang wur­den Ent­sal­zungs­an­la­gen zur Ver­bes­se­rung der Was­ser­ver­sor­gung in der Algar­ve ins­be­son­de­re von Regie­rungs­ver­tre­tern auf Grund der exor­bi­tan­ten Kos­ten immer vehe­ment abge­lehnt. Die anhal­ten­den Pro­ble­me mit der Dür­re und die Rea­li­tät des Kli­ma­wan­dels drän­gen die Behör­den an der Algar­ve dazu, ernst­haft den Bau von einer oder mög­li­cher­wei­se zwei Ent­sal­zungs­an­la­gen zu erwä­gen, um die Vor­tei­le des reich­lich vor­han­de­nen Meer­was­sers an der Küs­te zu nutzen.
    Der Gemein­de­ver­band der Algar­ve AMAL hat dazu jetzt ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en durch­ge­spielt. Ein Stand­ort könn­te Alb­ufei­ra sein. Die AMAL-Exper­ten schla­gen vor, die Ent­sal­zungs­an­la­ge mit den loka­len Däm­men zu ver­bin­den, deren Was­ser wei­ter­hin für Bewäs­se­rungs­zwe­cke ver­wen­det würde.
    AMAL sieht beson­ders drei Pro­ble­me: Für eine Anla­ge, die täg­lich 75000 m³ "Süß­was­ser" aus Salz­was­ser pro­du­zie­ren könn­te, müss­ten etwa 85 Mil­lio­nen Euro auf­ge­bracht wer­den. Gleich­zei­tig sei die pro­du­zier­te Was­ser­men­ge zu gering, um den Bedarf zu decken. Mit ande­ren Wor­ten, es müss­ten letzt­end­lich zwei Ent­sal­zungs­an­la­gen gebaut wer­den, eine in der Regi­on Bar­la­ven­to, die ande­re im öst­li­chen Soto­ven­to. Pro­blem 2 ist die Ent­sor­gung der "Sole", die beim Ent­sal­zungs­pro­zess übrig bleibt und die nicht wie­der in die Umwelt und schon gar nicht zurück ins Meer gelan­gen darf. Außer­dem geht AMAL davon aus, dass nach dem Bau der Anla­gen der Was­ser­preis stei­gen wird.

    Ent­sal­zungs­an­la­ge in Isra­el. Foto: IDE

     

    Loulé: Kar­ne­val abgesagt

    Die Stadt­ver­wal­tung von Loulé hat beschlos­sen, den tra­di­tio­nel­len Kar­ne­vals­um­zug 2021 abzu­sa­gen. Damit wol­le man „die Bevöl­ke­rung sowie die loka­le Wirt­schaft schüt­zen, indem das Auf­tre­ten neu­er Aus­brü­che ver­hin­dert wird“. Nor­ma­ler­wei­se fül­len sich die Stra­ßen der Kar­ne­vals-Hoch­burg im Febru­ar mit Stra­ßen­um­zü­gen und Mas­ke­ra­den, Kon­zer­ten und tra­di­tio­nel­len Fes­ten. Im letz­ten Febru­ar waren auf dem zen­tra­len Umzug ent­lang der Ave­ni­da José da Cos­ta Meal­ha 14 Wagen, 11 Ani­ma­ti­ons­grup­pen, 3 Sam­ba­schu­len und ins­ge­samt etwa 600 Sta­tis­ten dabei. Über 60.000 Men­schen säum­ten die Straßen.

    Algarve-Karneval verspottet portugiesische Prominente aus Politik, Sport und Wirtschaft
    Por­tu­gie­si­sche Pro­mi­nen­te, vor allem aus der Poli­tik, sind Ziel­schei­be des Spotts im Algarve-Karneval.

    Easy­Jet plant Basis in Faro

    Bil­lig­flie­ger easy­Jet hat jetzt die Eröff­nung einer neu­en Basis am Flug­ha­fen Faro im kom­men­den Früh­jahr ange­kün­digt, der drit­ten in Por­tu­gal. Nach Aus­kunft von José Lopes, Gene­ral­di­rek­tor von easy­Jet Por­tu­gal, sol­len dadurch min­des­tens 100 Arbeits­plät­ze ent­ste­he. In Faro wer­den drei A320-Flug­zeu­ge sta­tio­niert. Lopes betont: "Wir haben mit den Arbeit­neh­mer­ver­tre­tern eine Ver­ein­ba­rung geschlos­sen, die es uns nicht nur ermög­licht, die­ses Wachs­tums­pro­jekt vor­an­zu­trei­ben, son­dern auch (…) jeg­li­che Ent­las­sun­gen in Por­tu­gal zu ver­mei­den“. Der­zeit ver­fügt das easy­Jet Por­tu­gal über Stütz­punk­te in Lis­sa­bon und Por­to mit neun Flug­zeu­gen und 325 Beschäftigten.

    Por­tu­gal hat 11 der 100 welt­weit bes­ten nach­hal­ti­gen Reiseziele

    Por­tu­gal hat neben den Nie­der­lan­den die höchs­te Anzahl von nach­hal­ti­gen Rei­se­zie­len. Das hat jetzt die inter­na­tio­na­le Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on Green Desti­na­ti­ons gemel­det. Sie nahm ins­ge­samt 11 por­tu­gie­si­sche Urlaubs­re­gio­nen unter die Top 100 der nach­hal­tigs­ten Rei­se­zie­le welt­weit auf. Als nach­hal­tigs­tes Ziel an de Algar­ve wird Lagos auf­ge­führt. Die Nomi­nie­run­gen erfolg­ten auf der Grund­la­ge von 30 zen­tra­len Nach­hal­tig­keits­kri­te­ri­en. Alle por­tu­gie­si­schen Sie­ger ste­hen hier.

    Der Meia Pra­ia Lagos gehört jetzt zu den Top 100 der Welt.
    Foto: visit­por­tu­gal

     

    Por­tu­gal mit Brücken-Weltekord

    Die nun­mehr längs­te Fuß­gän­ger-Hän­ge­brü­cke der Welt befin­det sich im Arou­ca Geo­park rund 60 Kilo­me­ter süd­öst­lich von Por­to. Nach über drei­jäh­ri­ger Bau­zeit soll sie noch die­sen Monat eröff­net wer­den. Die Brü­cke „516 Arou­ca“ ist 615 Meter lang, hängt etwa 175 Meter über dem Boden und ist durch Stahl­sei­le gesi­chert: Sie ist über eine gewal­ti­ge Schlucht gespannt. Unter­halb der Brü­cke fließt der Fluss Pavia ent­lang, zudem hat man von ihr aus einen spek­ta­ku­lä­ren Blick auf den Agu­ie­r­as-Was­ser­fall. Zwei v‑förmige Beton­tür­me tra­gen das Kon­strukt, wel­ches im tibe­ti­schen Stil gebaut wur­de. Die eigent­li­che Brü­cke besteht aus einem Metall­git­ter und Stahl­sei­le sta­bi­li­sie­ren das Bau­werk. Der Geo­park Arou­ca hofft durch die neue Attrak­ti­on auf stei­gen­de Tou­ris­ten­zah­len und eine enor­me Attrak­ti­vi­täts­stei­ge­rung des­Wan­der­ge­biets. Bis­her führ­te die Charles-Kuo­nen-Hän­ge­brü­cke in der Schweiz mit 494 Metern das Län­gen­ran­king an. Auf Platz drei folgt die Titan-RT-Brü­cke im Harz, sie über­spannt mit einer Län­ge von 458,5 Metern das Bode-Staubecken.

     

    In eige­ner Sache: Wir freu­en uns über Ihre Unterstützung!

    Wir berich­ten regel­mä­ßig und mit viel Freu­de für Sie direkt vor Ort aus der Algar­ve. Das Ange­bot ist kos­ten­frei – aber nicht umsonst, denn es kos­tet Zeit und viel Enga­ge­ment. Sie kön­nen uns dabei unter­stüt­zen und über die­sen Link (Ste­ady) einen ganz indi­vi­du­el­len Bei­trag leis­ten, damit wir die­se Arbeit auch in Zukunft so leis­ten kön­nen. Vie­len Dank im Voraus!

     

    Nach­rich­ten aus Poli­zei und Justiz

    Algar­ve: Radar­kon­trol­len im Oktober

    13. Okto­ber, 09h00 – Av. De Cas­tro Marim – Vila R. de Stº António
    13. Okto­ber, 09h00 – Av. V6, Por­timão
    13. Okto­ber, 09h00 – Av. Dom João VI, Olhão
    14. Okto­ber, 09h00 – Rua da Cruz Ver­mel­ha, Tavi­ra
    15. Okto­ber, 09h00 – Estra­da Moin­ho da Pal­mei­ra, Faro
    16. Okto­ber, 09h00 – Av. V6, Por­timão
    19. Okto­ber, 09h00 – Rua da Cruz Ver­mel­ha, Tavi­ra

    Olhão: Pri­va­te Waf­fen­schmie­de ausgehoben

    Dank der Anzei­ge eines Nach­barn, der "Schüs­se hör­te", hat die Poli­zei in Olhão eine pri­va­te „Waf­fen­fa­brik“ demon­tiert. Dabei wur­den zwei por­tu­gie­si­sche Bür­ger im Alter von 18 und 20 Jah­ren fest­ge­nom­men, die ver­däch­tigt wer­den, ille­gal Pis­to­len her­ge­stellt zu haben. Bei Durch­su­chun­gen ihrer Woh­nun­gen wur­den ins­ge­samt neun Pis­to­len, Muni­ti­on sowie gerin­ge Men­gen Rausch­gift gefunden.

    Ode­ce­i­xe: Can­na­bis­an­bau aufgeflogen

    Die Poli­zei hat am 6. Okto­ber in in Ode­ce­i­xe (Alje­zur) einen 42-jäh­ri­gen Mann wegen Dro­gen­an­baus und Besit­zes einer ver­bo­te­nen Waf­fe fest­ge­nom­men. Die Beam­ten endeck­ten eine ille­ga­le Can­na­bis­plan­ta­ge und beschlag­nahm­ten außer­dem zwei Schreck­schuss­pis­to­len, eine 7,65mm-Pistole, ein Maga­zin, 42 7,65mm-Munitionspatronen, zwei Schach­teln Alarm­mu­ni­ti­on im Kali­ber 9mm, eine Pfef­fer­spray­do­se, ein Schmet­ter­lings­mes­ser und einen Metallwurfstern.

    Alman­cil: Dro­gen­händ­ler verhaftet

    Die Poli­zei hat am 7 Okto­ber in Alman­cil zwei Män­ner im Alter von 28 und 49 Jah­ren wegen Dro­gen­han­dels ver­haf­tet. Den Ver­däch­ti­gen wird vor­ge­wor­fen, ins­be­son­de­re Hero­in und Koka­in im Land­kreis Loulé ver­tickt zu haben. Bei Haus­durch­su­chun­gen wur­den 957 Dosen Hero­in; 20 Dosen Koka­in; sechs Han­dys; eine Prä­zi­si­ons­waa­ge; 1 052 Euro in bar; ein LCD-Fern­se­her; ein Lap­top sowie
    Pro­duk­te und Mate­ria­li­en, die zur Her­stel­lung und Ver­pa­ckung von Suchtstof­fen bestimmt sind, beschlagnahmt.

    Susanne Tenzler-Heusler
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    Susanne Tenzler-Heusler

    Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin