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Covid-19: Wie hoch ist die Dun­kel­zif­fer an der Algarve?

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Coro­na-Update der Gene­ral­di­rek­ti­on für Gesund­heit DGS: Die Zahl der bestä­tig­ten Covid-19-Fäl­le an der Algar­ve stieg um einen auf jetzt 343. Die Fall­zahl im Alen­te­jo liegt wei­ter bei 220. Im gan­zen Land gibt es 26.715 bestä­tig­te Fäl­le (+533) sowie 1105 Todes­fäl­le (+16).
Eine aktu­el­le Pilot­stu­die des Bio­me­di­zi­ni­schen Zen­trums der Algar­ve und der Stif­tung Cham­pa­li­maud geht unter­des­sen von einer rela­tiv hohen Dun­kel­zif­fer an Infi­zier­ten ohne Sym­pto­me in der Algar­ve aus. Im Rah­men der Stu­die wur­den über tau­send Ein­woh­ner Loulés auf Anti­kör­per unter­sucht. Nach Aus­wer­tung der Tests könn­te die Zahl der tat­säch­li­chen Infi­zier­ten 14 Mal höher lie­gen als die der bis­lang bestä­tig­ten Fäl­le, das wären unge­fähr 4.800 Men­schen, ca. 1 Pro­zent der Algarve-Bevölkerung.

 

Bade­sai­son in Por­tu­gal: Wer­den klei­ne Strän­de geschlossen?

Unsi­che­re Zei­ten für Son­nen­hung­ri­ge und Bade­wü­ti­ge: Der Über­gang vom Aus­nah­me- zum Not­stand hat eine Rei­he von Grau­zo­nen geschaf­fen, vor allem, wenn es um die Strän­de des Lan­des geht. Fest steht im Moment nur, dass indi­vi­du­ell betrie­be­ner Was­ser­sport seit dem 4. Mai wie­der erlaubt ist, z.B. Sur­fen. Gestat­tet ist wohl auch der Strand­be­such in Grup­pen von weni­ger als 10 Per­so­nen (im Fal­le von Fami­li­en­mit­glie­dern gilt die­se Gren­ze nicht).
In der Pra­xis gebe es lan­des­weit aller­dings ein Durch­ein­an­der von Regeln und Vor­schrif­ten, berich­ten ver­schie­de­ne Medi­en. Nach wie vor sei­en vie­le Strän­de kom­plett gesperrt oder der Zugang ein­ge­schränkt. Andern­orts wür­den Beschrän­kun­gen auf­ge­ho­ben und der Zugang von Per­so­nen erlaubt, solan­ge sie "phy­si­sche Distanz­maß­nah­men und Atmungs-Eti­ket­te ein­hal­ten". An der West­küs­te kön­nen man bereits wie­der baden, wäh­rend an eini­gen Strän­den der Algar­ve Bade­gäs­te von Schiff­fahrts­po­li­zei auf­ge­for­dert wur­den, zusam­men­zu­pa­cken und nach Hau­se zu gehen.

Leit­fa­den für Strand­be­such kommt nächs­te Woche.
Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

Im Rau­me steht außer­dem die "Dro­hung", klei­ne Strän­de auch in der offi­zi­el­len Bade­sai­son kom­plett zu schlie­ßen, um gro­ße Men­schen­an­samm­lun­gen auf engem Raum zu ver­mei­den. Tia­go Antu­nes, Staats­se­kre­tär beim Pre­mier­mi­nis­ter, sagt kürz­lich gegen­über Rádio Ren­as­cen­ça: "Im Prin­zip wird es unter­schied­li­che Regeln für klei­ne Strän­de und für gro­ße Strän­de geben, es könn­te eini­ge Strän­de geben, die geschlos­sen blei­ben müs­sen, weil sie unmög­lich zu kon­trol­lie­ren sein wer­den…". Für offi­zi­el­le Strän­de könn­ten je nach Grö­ße unter­schied­li­che Regeln gel­ten, wäh­rend die Ver­wen­dung von Mas­ken in Strand­bars und Restau­rants wahr­schein­lich obli­ga­to­risch sein werde.

Das trifft bereits auf eini­gen Wider­stand. So erklär­te der Bür­ger­meis­ter von Lagoa Luís Encar­na­ção (Foto) in einem Fern­seh­in­ter­view „ein sol­cher Schritt wür­de eine (wei­te­re) wirt­schaft­li­che Tra­gö­die für sei­nen Bezirk bedeu­ten“. Er ver­wies dar­auf, dass 11 der 12 Strän­de sei­nes Bezirks so genann­te klei­ne Strän­de seien.

Eine kla­re Ori­en­tie­rung gibt es hof­fent­lich bis Ende nächs­ter Woche. Bis dahin will die Regie­rung in Koope­ra­ti­on mit den ent­spre­chen­den Berufs­ver­bän­den einen Leit­fa­den zum The­ma Strand­zu­gang vor­le­gen, um den Gemein­den kla­re Regeln für die Bade­sai­son an die Hand zu geben.

 

Flug­ver­kehr: Por­tu­gal will frei­en Mittelsitz

Der soge­nann­te „freie Mit­tel­sitz“ in Maschi­nen, die über Drei­er-Sitz­grup­pen ver­fü­gen, wird seit eini­gen Wochen durch­aus kon­tro­vers dis­ku­tiert. Por­tu­gal hat nun Fak­ten geschaf­fen, denn die Regie­rung hat ein Dekret erlas­sen, in dem die Kapa­zi­tät abflie­gen­der und ankom­men­der Maschi­nen um ein Drit­tel gekürzt wird. Das bedeu­tet anders aus­ge­drückt, dass so bei­spiels­wei­se in Maschi­nen der A320-Fami­lie oder der B737-Rei­he die Mit­tel­sit­ze frei­blei­ben kön­nen. Expli­zit wird der freie Mit­tel­sitz in der Regie­rungs­an­ord­nung aller­dings nicht erwähnt, so dass rein theo­re­tisch trotz­dem eine Ver­ga­be erfol­gen könn­te. Loka­le Medi­en befürch­ten, dass es durch die Kapa­zi­täts­be­schrän­kung zu einer emp­find­li­chen Ver­teue­rung der Flug­ti­ckets kom­men könn­te und sich ins­be­son­de­re Bil­lig­flie­ger aus Por­tu­gal zurück­zie­hen könnten.

Por­tu­gals Vor­stoß ist in Brüs­sel auf star­ke Ableh­nung gesto­ßen. Die EU-Kom­mis­sa­rin für Ver­kehr Adi­na Valean (Foto) lehn­te die por­tu­gie­si­sche Rege­lung ab und sag­te, dass sie die Idee eines "frei­en Sitz­plat­zes" nicht emp­feh­le. Auch der Inter­na­tio­na­le Luft­ver­kehrs­ver­band (IATA) warn­te am 5. Mai vor einer "dras­ti­schen Erhö­hung" der Flug­prei­se, wenn die Unter­neh­men gezwun­gen wer­den, mit frei­en Sit­zen zwi­schen den Pas­sa­gie­ren zu ope­rie­ren“. Dann müs­se in Euro­pa mit einem Preis­an­stieg um 49 Pro­zent gerech­net wer­den. Der Ver­band ver­tritt 290 Flug­ge­sell­schaf­ten aus 120 Län­dern, die 82 Pro­zent des welt­wei­ten Flug­ver­kehrs reprä­sen­tie­ren. In einer IATA-Erkklä­rung heißt es: "Die Ver­wen­dung von Mas­ken durch Pas­sa­gie­re und Besat­zung wird das ohne­hin gerin­ge Risi­ko ver­rin­gern und gleich­zei­tig den dra­ma­ti­schen Anstieg der Flug­rei­se­kos­ten ver­mei­den, den sozia­le Distan­zie­rungs­maß­nah­men an Bord mit sich brin­gen würden".
Zusätz­lich zu den Mas­ken emp­fiehlt die IATA den Flug­ge­sell­schaf­ten, die Tem­pe­ra­tur von Pas­sa­gie­ren und Mit­ar­bei­tern zu mes­sen, Ein- und Aus­stei­ge­vor­gän­ge mit weni­ger Kon­takt durch­zu­füh­ren, die Bewe­gun­gen inner­halb des Flug­zeugs wäh­rend des Flu­ges ein­zu­schrän­ken, eine häu­fi­ge­re und gründ­li­che­re Rei­ni­gung der Flug­zeu­ge durch­zu­füh­ren und die Ver­pfle­gung der Flug­zeu­ge zu vereinfachen.

Mehr Hygie­ne statt frei­er Mit­tel­platz.
Foto: air­li­ners

Gren­zen zu Spa­ni­en blei­ben geschlossen

Die Lan­des­gren­zen zwi­schen Por­tu­gal und Spa­ni­en wer­den auch nach dem 14. Mai geschlos­sen blei­ben, kün­dig­te Por­tu­gals Innen­mi­nis­ter Edu­ar­do Cabri­ta an. Eine Öff­nung sei "abhän­gig vom Erfolg" Por­tu­gals und Spa­ni­ens im Kampf gegen Covid-19. Die Gren­zen zu Spa­ni­en sind seit dem 16. März geschlos­sen. Tou­ris­mus- und Frei­zeit­ver­kehr sind ver­bo­ten, ledig­lich Waren­trans­port und beruf­li­cher Pend­ler­ver­kehr sind erlaubt. Die Kon­trol­le der Land­gren­zen zu Spa­ni­en wird der­zeit an neun zuge­las­se­nen Über­gangs­stel­len durch­ge­führt: Valen­ça-Tuy, Vila Ver­de da Raia-Ver­ín, Quin­ta­nil­ha-San Vite­ro, Vilar For­mo­so-Fuen­tes de Oño­ro, Ter­mas de Mon­fort­in­ho-Cil­le­ros, Mar­vão-Valen­cia de Alcân­ta­ra, Caia-Bad­a­joz, Vila Ver­de de Fical­ho-Rosal de la Fron­te­ra und Vila Real de San­to António-Ayamonte.
Spa­ni­ens Regie­rung geht offen­bar noch einen Schritt wei­ter. Nach Medi­en­be­rich­ten könn­ten die Gren­zen des Lan­des bis Okto­ber für den Tou­ris­mus geschlos­sen blei­ben. Mit gra­vie­ren­den Fol­gen für Por­tu­gal: Sie wür­de die Ein­rei­se spa­ni­scher Besu­cher im Som­mer ver­hin­dern und zugleich por­tu­gie­si­sche Tou­ris­ten oder Emi­gran­ten dar­an hin­dern, Spa­ni­en zu durch­que­ren, um auf dem Land­weg aus Län­dern wie Frank­reich oder der Schweiz nach Por­tu­gal zu gelangen.

Foto: LUSA

 

Wizz Air fliegt wie­der nach Faro

Die Bil­lig­flug­ge­sell­schaft Wizz Air hat ange­kün­digt, dass sie ab dem 2. Juli vom Lon­do­ner Flug­ha­fen Luton nach Faro an der Algar­ve und umge­kehrt flie­gen wird. Die Stre­cke ist eine von 14 neu­en Flug­ver­bin­dun­gen, die von der Flug­ge­sell­schaft die­se Woche vor­ge­stellt wurden.
Es wird vier wöchent­li­che Flü­ge am Diens­tag, Don­ners­tag, Sams­tag und Sonn­tag geben, wobei die Flü­ge bis Ende Okto­ber fort­ge­setzt wer­den. Bereits im Febru­ar hat Wizz Air ange­kün­digt, am 21. Juli eine neue Stre­cke zwi­schen Faro und Wien mit zwei wöchent­li­chen Flü­gen am Diens­tag und Sams­tag zu eröff­nen. Die in unga­ri­schem Besitz befind­li­che Flug­ge­sell­schaft hat vor kur­zem auch die Flü­ge vom Lon­do­ner Flug­ha­fen Luton nach Lis­sa­bon wie­der aufgenommen.

Foto: Flug­ha­fen Faro

 

Susanne Tenzler-Heusler
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Susanne Tenzler-Heusler

Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin

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