Update: Covid-19 – Portugal verlängert Ausnahmezustand und verbietet Oster-Reisen
Portugal hat den Ausnahmezustand um weitere zwei Wochen verlängert. Das Parlament in Lissabon billigte am heutigen Donnerstag einen entsprechenden Dekretvorschlag von Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa. Die zweithöchste Notstandsstufe des Landes war am 18. März 2020 erstmals in Demokratie-Zeiten ausgerufen worden und soll nun bis zum 17. April gelten. Für die etwa zehn Millionen Einwohner des südeuropäischen Landes gilt eine strikte Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Im Rahmen der Maßnahme darf die Regierung die Rechte etwa der Bürger, der Medien und der Unternehmen deutlich einschränken. "Den Ausnahmezustand nicht zu verlängern, würde bedeuten, die falsche Botschaft zu vermitteln", sagte der Regierungschef Antonio Costa. "Denn das würde besagen oder implizieren, dass das, was vor 15 Tagen nötig war, jetzt nicht mehr nötig ist. Aber das ist nicht wahr." Costa fügte hinzu: "Am Ende des Tunnels wird es Licht geben, aber es ist noch zu früh für jeden von uns, dieses Licht zu sehen."
Regierung verbietet Reiseverkehr zu Ostern
Der Regierungserlass, der die Verlängerung des Ausnahmezustands in Portugal um weitere 15 Tage festlegt, verbietet während der Osterzeit Reisen außerhalb des Bezirkes des Wohnsitzes. Zwischen Donnerstag, dem 9. März, 00 Uhr, und Montag, 13. März, ist jede Reise außerhalb des gewöhnlichen Wohnsitzes verboten, außer für diejenigen, die für die Ausübung einer erlaubten beruflichen Tätigkeit reisen müssen. Im gleichen Zeitraum werden alle nationalen Flughäfen für den Passagierverkehr geschlossen, eine präventive Maßnahme, um zu gewährleisten, dass es keine Reisen zwischen Portugal und dem Ausland gibt. Die Polizeibehörden sind angehalten, die Einhaltung der Verbote intensiv zu kontrollieren.
Covid-19-Fälle: "Kurve steigt, aber verflacht sich"
Verhaltener Optimismus bei der Generaldirektion Gesundheit DGS über die Entwicklung der aktuellen Fallzahlen. Die Gesamtzahl der Infizierten ist in Portugal um 783 auf 9.034 gestiegen (+ 9,5%). Weitere 4.958 Personen warten auf die Ergebnisse der Tests. 52.903 Fälle sind noch nicht bestätigt. "Die Kurve steigt, aber verflacht sich", sagte die Direktorin der DGS Graça Freitas: "Wir werden erst dann wissen, wann wir den Höhepunkt erreicht haben, wenn wir anfangen zu sinken", was die Zahl derer betrifft, die das Krankenhaus erreichen. Diese Zahlen seien noch immer „sehr beunruhigend". Sie sind innerhalb von nur 24 Stunden um 316 gestiegen. Aktuell kämpfen 1.042 Menschen im Krankenhaus gegen die Auswirkungen von Covid-19. 240 dieser Patienten befinden sich auf der Intensivstation, 10 mehr als gestern. Die Zahl der Todesfälle stieg um 11, 8% von 187 auf 209.
Mut macht auch eine Information der Weltgesundheitsorganisation WHO, die zeigt, dass Portugals Gesamtprozentsatz der "Letalität" bei dieser Pandemie (d.h. wie viele Menschen von 100 gestorben sind) bei 2,3% liegt. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil Spaniens 9,1%, Italiens 11,9% und Großbritanniens 8,6%.
Neues Testcenter in Lagos
An der Algarve gibt es aktuell 164 (+18) Fälle von Covid-19, im Alentejo 59 (+5). Nach Faro, Portimao, Tavira und Silves wurde jetzt auch in Lagos auf dem Parkplatz der Escola das Naus ein Covid-19-Testcenter eröffnet. Ziel ist es auch hier, Krankenhäuser und Gesundheitszenten zu entlasten. Achtung: Eine Untersuchung wird nur auf Anweisung der DGS bzw. der Hotline SNS24 durchgeführt. Insgesamt sollen an der Algarve in nächster Zeit 13 derartiger Untersuchungszentren entstehen.
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