Covid-19: Algarve baut Netzwerk gegen Pandemie auf
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zweiter Todefall an der Algarve
- 2 Algarve baut Netzwerk zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie auf
- 3 Lagoa: Lieferdienst für Lebensmittel
- 4 Portugal: Medikamente kommen jetzt ins Haus
- 5 Rückzahlung von Krediten ausgesetzt
- 6 Hotelbranche in Portugal rechnet mit Verlusten von 800 Millionen Euro
- 7 Private Krankenhäuser können nun Patienten mit Covid-19 aufnehmen
- 8 Portugals Textilindustrie unterstützt den Kampf gegen das Coronavirus
Zweiter Todefall an der Algarve
Die Zahl der bestätigten Fälle von Covid-19 in Portugal ist in den letzten 24 Stunden auf 4.268 gestiegen, was einem Anstieg von 20 % entspricht. Das meldet der aktuelle Bericht der Generaldirektion Gesundheit DGS vom 27. März. Die Gesamtzahl der Todesfälle steig auf 76 (+16)
Die Zahl der Verdachtsfälle liegt nun bei 25.431, gegenüber 22.257 gestern. Insgesamt warten 3.995 Menschen auf Laborergebnisse, 19.816 Fälle werden von den Behörden überwacht. Gegenwärtig werden 354 Patienten wegen einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus behandelt, 71 befinden sich landesweit auf der Intensivstation. Die nördliche Region Portugals hat mit 2.443 weiterhin die höchste Zahl an bestätigten Fällen im Land, Lissabon und Vale do Tejo folgen mit 1.110, im Zentrum gibt es 520 Fälle, 24 auf den Azoren und 21 auf Madeira.
An der Algarve gibt es jetzt 99 Fälle von Covid-19, im Alentejo sind es 30 (jeweils +10). Laut DGS ist die Gemeinde mit den meisten Fällen an der Algarve Faro (26), gefolgt von Albufeira (22). Dann folgen Portimão (17), Loulé (14), Silves (5), Vila Real de Santo António (5) und Lagoa (4). Die Behörden meldeten unterdessen den zweiten Todesfall an der Algarve. Dabei handelt es sich um einen Mathematiklehrer der Manuel-Teixeira-Gomes-Oberschule in Portimão, von wo auch die ersten Covid-19-Fälle in Portimao stammten.
Algarve baut Netzwerk zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie auf
In der Algarve entsteht ein umfangreiches Netzwerk zur Bekämpfung der Covid-10-Pandemie. Die regionale Gesundheitsverwaltung ARS hat jetzt in den Gesundheitszentren von Portimão, Olhão und Tavira eigenständige Behandlungsbereiche für Covid-19-Verdachtsfälle eröffnet. Die so genannten ADC-CoV-2-Bereiche bestehen aus Beobachtungsräumen, einem Empfangsbereich, einem Wartebereich und sanitären Einrichtungen, vollständig getrennt vom laufenden Betrieb der Gesundheitszentren. Sie sind bis auf weiteres täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Auch in den Krankenhäusern von Portimão und Faro sind neben den regulären Notaufnahmen entsprechende Corona-Notdienste rund um die Uhr geöffnet. ARS empfiehlt potenziellen Patienten aber unbedingt, bei Verdacht auf Covid-19 zunächst die Gesundheitshotline 808 24 24 24 zu kontaktieren, bevor sie sich in die Notzentren begeben.
Außerdem wird die ARS Algarve in Zusammenarbeit mit den akkreditierten Laboratorien der Region ein Netzwerk von 13 Covid-19 Testcentern aufbauen. Die ARS informiert zudem, dass die Notaufnahmen (Serviços de Urgência Básica, SUB) von Lagos, Loulé, Albufeira und Vila Real de Santo António keine Covid-19-Patienten oder Verdachtsfälle aufnehmen oder untersuchen, um die Gesundheitsversorgung der restlichen Bevölkerung garantieren zu können.
Lagoa: Lieferdienst für Lebensmittel
In Lagoa und Carvoeiro können die BürgerInnen jetzt einen Lebensmitteldienst in Anspruch nehmen. Die Initiative „Schützen Sie sich. Bleiben Sie zu Hause, wir kommen zu Ihnen", richtet sich vor alle an ältere und chronisch kranke Menschen. Die Gemeindeveraltung teilte mit: "Es handelt sich um einen Hauslieferdienst für Lebensmittel und Medikamente, so dass Menschen ab 65 Jahren und chronisch oder autoimmunkranker Patienten (unabhängig von ihrem Alter) das Haus nicht verlassen müssen“. Der neue Service ist unter der Telefonnummer 960 475 017" erreichbar.
Portugal: Medikamente kommen jetzt ins Haus
Seit dem 26. März können sich alle Portugiesen benötigte Medikamente nach Hause liefern lassen. Möglich macht dies eine Kooperation des Nationalen Apothekenverbands ANF mit der portugiesischen Post CTT. Beide Partner haben einen pharmazeutischen Lieferdienst ins Leben gerufen, zuächst bis zum 30.April. Die BürgerInnen im ganzen Land können ihre Medikamente via E‑Mail oder Telefon bestellen. Alle angeschlossenen Apotheken sind im Internet unter www.farmaciasportuguesas.pt und www.ctt.pt abrufbar. Die Post garantiert die Lieferung aller Bestellungen, die bis 16.00 Uhr aufgegeben werden, am Folgetag. Für die Zustellung frei Haus wird eine Gebühr von 3 Euro pro Lieferung fällig. "Als größtes öffentliches Gesundheitsnetz in Portugal übernehmen die Apotheken die Verantwortung, alle nötigen Maßnahmen zur Eindämmung dieser Epidemie zu ergreifen", sagt Cristina Gaspar, Vizepräsidentin der ANF.
Rückzahlung von Krediten ausgesetzt
Der portugiesische Ministerrat hat ein sechsmonatiges Moratorium für die Rückzahlung von Bankdarlehen für Familien und Unternehmen beschlossen, die vom Ausbruch des Coronavirus betroffen sind. Die Maßnahme bleibt bis zum 30. September in Kraft, die voraussichtlichen Kosten dafür betragen 20 Milliarden Euro. Das Moratorium "verbietet die Aufhebung der vereinbarten Kreditlinien" sowie die "Verlängerung oder Aussetzung des Kredits bis zum Ende dieses Zeitraums".
Hotelbranche in Portugal rechnet mit Verlusten von 800 Millionen Euro
Der Ausbruch des Coronavirus könnte portugiesische Hotels bis Juni zwischen 500 und 800 Millionen Euro kosten, meldet idealista.pt. Dies gehe aus Prognosen des Hotelverbandes von Portugal (AHP) hervor, nachdem eine Umfrage unter portugiesischen Hoteliers durchgeführt worden war, um die Auswirkungen von Covid-19 auf den Sektor zu analysieren.
Zwischen dem 3. und 9. März wurden danach 346.497 Hotelübernachtungen in Portugal aufgrund des Coronavirus storniert. Der AHP prognostiziert, dass bis Ende Juni bei einem Rückgang von 30% der Buchungen mit einem Verlust von 4,4 Millionen Nächten zu rechnen ist. In einem viel schlimmeren Szenario, bei einem Rückgang um 50%, könnten die Verluste 7,3 Millionen erreichen. In Bezug auf den Umsatz und über den Zeitraum von vier Monaten wird mit Verlusten zwischen 500 und 800 Millionen Euro gerechnet.
„Die Analyse ergibt, dass der Ausblick sehr düster ist und sich von Tag zu Tag verschlechtert“, erklärt der Verband in einer Erklärung. Die ersten Daten zeigen, dass 70% der Befragten in Portugal angeben, dass die Stornierungsraten höher sind als in den Vorjahren. Nach Regionen sind Lissabon und der Norden Portugals am stärksten betroffen, gefolgt von Alentejo und den Azoren. Bei den Hotels an der Algarve und auf Madeira ist der Covid-19-Effekt ebenfalls bereits zu spüren, allerdings mit weniger Stornierungen. Ungefähr 40% der Hoteliers geben an, dass die Stornierungen aufgrund des Covid-19 bereits über 10% liegen, was mehr als 306.000 stornierten Nächten entspricht.
Private Krankenhäuser können nun Patienten mit Covid-19 aufnehmen
Fünf private Krankenhäuser mit 330 verfügbaren Plätzen und 80 Intensivbetten können nun Patienten mit Covid-19 aufnehmen, erklärte der Präsident der Portugiesischen Vereinigung für Privatkliniken (APHP) Óscar Gaspar. Danach befinden sich zwei Einrichtungen in Lissabon, eine in Porto, eine weitere in Matosinhos und eine in Lagos an der Algarve. Die privaten Spitäler sollen als eine Art zweite Linie fungieren und "eine Reihe von Aktivitäten durchführen, die die öffentlichen Krankenhäuser entlasten", betonte Óscar Gaspar.
Die portugiesische Sportartikel- und Textilindustrie ist aktiv am Kampf gegen das Coronavirus beteiligt. In einer koordinierten Kampagne beliefern die Textilhersteller nun Krankenhäuser mit dringend benötigter Ausrüstung. Der Textilverband ATP organisiert zusammen mit dem Technologiezentrum Citeve eine Plattform der portugiesischen Textilindustrie, um auf den Aufruf des Gesundheitsministeriums für Textilausrüstungen für Krankenhäuser zu reagieren. Mehrere Bekleidungshersteller aus Nordportugal boten spontan an, ihre Modeproduktion auf Schutzmasken und ‑kleidung umzustellen. Eine Herausforderung ist der Kauf geeigneter Stoffe, die normalerweise aus Indien oder China importiert werden.
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- Algarve News vom 04. bis 10. März 2024 – 10. März 2024
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