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Algar­ve: Pre­mie­re für Man­del­blü­ten-Fes­ti­val in Alta Mora

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Ein ganz beson­de­res Natur­schau­spiel erle­ben Besu­cher der Algar­ve in die­sen Tagen: die Man­del­blü­te. Wie von Zau­ber­hand ver­än­dert, erscheint die Algar­ve plötz­lich ganz in Weiß und Rosa gehüllt. Die Bäu­me, die vor Tagen noch etwas win­ter­lich karg anmu­te­ten, sind von leuch­ten­den Blü­ten­blät­tern über­zo­gen. Ein zar­ter Duft von Man­del­aro­men liegt in der Luft. Für vie­le Por­tu­gie­sen ist die­se Zeit, die sie Ankün­di­gung des Früh­lings nen­nen, Beginn der Vor­be­rei­tun­gen für die bevor­ste­hen­den Urlaubszeiten.

Magisch: Man­del­blü­te in der Algar­ve.
Foto: Wolf­gang Heusler

In die­sem Jahr fin­det in Alta Mora (Kreis Cas­tro Marim) am 1. und 2. Febru­ar zum ers­ten Mal das Man­del­blü­ten­fest statt. Mit der Unter­stüt­zung der Initia­ti­ve 365Algarve will sich das neue Fes­ti­val Amen­doei­ras em Flor als tou­ris­ti­sche, kul­tu­rel­le und gas­tro­no­mi­sche Refe­renz an der Algar­ve in der Neben­sai­son eta­blie­ren und so ver­su­chen, eini­ge der Aus­wir­kun­gen der Sai­son­ab­hän­gig­keit auf die regio­na­le Wirt­schaft zu redu­zie­ren. Auf dem Pro­gramm steht neben orga­ni­sier­ten Wan­de­run­gen durch Man­del­blü­ten­hai­ne ein brei­tes und kos­ten­lo­ses Ange­bot an Work­shops, Thea­ter­auf­füh­run­gen, tra­di­tio­nel­ler por­tu­gie­si­sche Musik sowie hei­mi­schem Kunst­hand­werk. Die geführ­ten Wan­de­run­gen wer­den vom Frei­zeit , Kul­tur- und Sport­ver­ein der Freun­de von Alta Mora (ARCDAA) orga­ni­sier und kos­ten 14 Euro pro Per­son inkl. Früh­stück, Mit­tag­essen und Ver­si­che­rung., Kin­der von 6 bis 12 Jah­ren zah­len nur 8 Euro. Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen oder Anmel­dung: arcdaa@gmail.com oder 965 284 657.

Die Man­del­blü­te ist auch in ande­ren Regio­nen der Algar­ve ein wich­ti­ges Ereig­nis, das in vie­len Ort­schaf­ten ent­spre­chend groß gefei­ert wird. So steht auch das Man­del­blü­ten­fest in Loulé im Febru­ar ganz im Zei­chen des far­ben­fro­hen Ereig­nis­ses. Jedes Jahr fin­det das Man­del­blü­ten­fest zeit­gleich mit dem Kar­ne­val statt. Das High­light der Fest­ta­ge ist der Umzug der Wagen durch die klei­ne Stadt, die auf­wen­dig und mit Lie­be zum Detail mit bun­ten Man­del­blü­ten aus Papier geschmückt durch die Stadt ziehen.
Die Legen­de besagt, dass die Man­del­bäu­me in Por­tu­gal durch den mau­ri­schen König Ibn-Almundim gepflanzt wur­den, um die Köni­gin Gil­da zu besänf­ti­gen, die den Schnee in ihrem Hei­mat­land ver­miss­te. Der Anblick der wei­ßen Blü­ten der Man­del­bäu­me im fol­gen­den Früh­jahr heil­te die Sehn­sucht von Gil­da. Die Haupt­an­bau­ge­bie­te der Frucht lie­gen im Nor­den Por­tu­gals – Trás-os-Mon­tes und Alto Dou­ro – sowie im Algarve.

 

Die meis­ten Man­deln kom­men aus Kalifornien

Foto: Wolf­gang Heusler

Der Man­del­baum gehört zur Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se (Rosaceae). Die Man­del zählt zu den Stein­früch­ten und stammt ursprüng­lich aus dem Grenz­be­reich zwi­schen Süd­russ­land, Afgha­ni­stan und Iran. Der Man­del­baum wird bis zu 6m hoch, ist rela­tiv robust, lang­le­big und jedes Jahr tra­gend. Auf­grund sei­ner Wider­stands­fä­hig­keit kann der Baum selbst tro­cke­ne Zei­ten gut über­ste­hen. Im Februar/März ist die Blü­te­zeit der Man­del­bäu­me in der nörd­li­chen Hemi­sphä­re, in der süd­li­chen Hemi­sphä­re (Aus­tra­li­en und Chi­le) dage­gen erst im Oktober.
In der Geschich­te wird der Man­del­baum bereits um 1700 v. Chr. erwähnt und war damals in Paläs­ti­na hei­misch. Er wur­de dann west­wärts und sehr früh über das süd­li­che und mitt­le­re Euro­pa ver­brei­tet und erreich­te um 1600 England.
Im 17. Jahr­hun­dert brach­ten spa­ni­sche Fran­zis­ka­ner­mön­che die ers­ten Man­del­bäu­me nach Kali­for­ni­en. Kom­mer­zi­el­le Plan­ta­gen ent­stan­den dort aber erst 200 Jah­re spä­ter im Hügel­land west­lich der Sier­ra Neva­da. Der Haupt­an­bau erfolgt heu­te in den USA, Spa­ni­en, Ita­li­en, Por­tu­gal, Aus­tra­li­en, Tune­si­en, Grie­chen­land, Marok­ko, Tür­kei und im Iran. Kali­for­ni­en ist mit einem Anteil von ca. 75% an der glo­ba­len Ern­te das bedeu­tends­te die­ser Anbau­ge­bie­te. Bit­te­re Man­deln wer­den haupt­säch­lich in Marok­ko, Tür­kei und Por­tu­gal kultiviert.

 

Man­deln – robust und gesund

Foto: Wolf­gang Heusler

Man­deln lie­fern 580 kcal/100g und wei­sen einen Gesamt­fett­ge­halt von 51g auf. Die­ses Fett besteht über­wie­gend aus ein­fach unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, die sich posi­tiv auf das Gesamt­cho­le­ste­rin sowie den LDL-Cho­le­ste­rin­spie­gel aus­wir­ken. Des Wei­te­ren ent­hal­ten Man­deln die Ami­no­säu­re L‑Arginin, die zur Gesund­erhal­tung der Gefä­ße bei­trägt und damit einen Schutz vor Arte­rio­skle­ro­se bie­ten kann. Das als Anti­oxi­danz wir­ken­de Vit­amin E ist mit 26,1mg/100g ent­hal­ten. Es ver­hin­dert die Oxi­da­ti­on von unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren, indem es Radi­ka­le abfängt.
Dar­über hin­aus sind Man­deln reich an Fol­säu­re. Die­ses Vit­amin ist vor und wäh­rend einer Schwan­ger­schaft äußerst wich­tig, da es unter ande­rem für das Wachs­tum und die Zell­tei­lung benö­tigt wird und so eine gesun­de Ent­wick­lung des her­an­wach­sen­den Kin­des för­dert. (Quel­le: Nucis e.V. Deutschland)

Susanne Tenzler-Heusler
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Susanne Tenzler-Heusler

Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin

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