Algar­ve: Ver­miss­te Öster­rei­che­rin Julia Wei­nert (28) ist tot

Die Algarve-Polizei hatte in der Gegend gesucht, wo die seit 28. Juni vermisste Österreicherin Julia Weinert jetzt tot aufgefunden wurde. Was lief schief?
Julia Weinert (28) aus Salzburg ist in Pedralva an der Algarve tot aufgefundenn wordenJulia Weinert (28) aus Salzburg ist in Pedralva an der Algarve tot aufgefundenn worden

Hier an der West-Algarve starb die Österreicherin Julia Weinert. Grafik: Algarve für Entdecker/Google Maps

Anzeige
Mach mit: Tei­le die­sen Bei­trag mit Freunden!

Die seit dem 28. Juni an der por­tu­gie­si­schen Algar­ve ver­miss­te Öster­rei­che­rin Julia Wei­nert (28)  aus Salz­burg ist tot. Die­se trau­ri­ge Gewiss­heit bestä­tig­te am Don­ners­tag­mit­tag, 14. Novem­ber, der Spre­cher des öster­rei­chi­schen Außen­mi­nis­te­ri­ums, Peter Guschel­bau­er. Die Nach­richt kam am 139. Tag, nach­dem die jun­ge Gra­fik-Desi­gne­rin aus dem Flach­gau spur­los im abge­le­ge­nen Ort Pedral­va an der West-Algar­ve ver­schwun­den war. 

 

Nicht nur Pedral­va an der West-Algar­ve trau­ert um die tote Öster­rei­che­rin. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Hier, in der Rechts­me­di­zin von Por­timão, wur­de Julia obdu­ziert. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

Damit bestä­tig­ten sich Befürch­tun­gen, die nach dem Fund einer Frau­en­lei­che am ver­gan­ge­nen Sonn­tag im sel­ben Ort auf­ge­kom­men waren. Die Kri­mi­nal­po­li­zei aus Por­timão hat­te die Eltern in Öster­reich am 10. Novem­ber per Tele­fon infor­miert, dass es im Raum Pedral­va (Kreis Vila do Bis­po) an der West­küs­te der Algar­ve den Fund einer weib­li­chen Lei­che gab. Die Beschrei­bung pas­se auf ihre Toch­ter, wur­de den Eltern mit­ge­teilt. Hun­dert­pro­zen­ti­ge Sicher­heit kön­ne es aller­dings erst nach einer gerichts­me­di­zi­ni­schen Unter­su­chung ein­schließ­lich einem DNA-Abgleich geben.

Die Aut­op­sie wur­de von Mon­tag an in der Gerichts­me­di­zin der West-Algar­ve in Por­timão durch­ge­führt. Zu Wochen­be­ginn sicker­te bereits aus Poli­zei­krei­sen her­aus, dass die Tote nach den bis­he­ri­gen Ermitt­lun­gen wohl kein Opfer eines Gewalt­ver­bre­chens gewe­sen sei. Hier­für gebe es kei­ner­lei Hin­wei­se. Kurz danach lag der amt­li­che Befund vor: Die Tote ist tat­säch­lich die ver­miss­te Österreicherin.

Julia hat­te sich unmit­tel­bar vor ihrem rät­sel­haf­ten Ver­schwin­den in der nähe­ren Umge­bung der abge­le­ge­nen Sied­lung "Vegan Hills" auf­ge­hal­ten – in einem Cam­per Van. Das Pro­jekt der gemein­nüt­zi­gen Orga­ni­sa­ti­on Vegoa hat sich nach­hal­ti­gem und ethi­schem Leben verschrieben.

Chro­nik der Ereignisse

 

So sieht es am Ran­de des Pro­jekts Vegan Hills in Pedral­va aus. Foto: Instagram/Travel.legs

 

Hier ein Über­blick über die wesent­li­chen bekannt­ge­wor­de­nen Abläu­fe in dem 20-wöchi­gen Dra­ma. Wir fas­sen zusam­men, was portugiesisch‑, eng­lisch- und deutsch­spra­chi­ge Medi­en bis­lang berichteten.

Die Ver­miss­ten­an­zei­ge gab der Julia beglei­ten­de Ex-Freund, der Bel­gi­er Tybo Gag­ge­ro (31) auf der ört­lich zustän­di­gen Wache der Repu­bli­ka­ni­schen Natio­nal­gar­de GNR in der Kreis­stadt Vila do Bis­po auf. Den Beam­ten berich­te­te er, dass die schlan­ke, blon­de 28-Jäh­ri­ge aus Salz­burg, die 1,70 Meter groß ist, ein grau­es T‑Shirt, brau­ne Shirts und Flip-Flops trug, ver­schwun­den sei – merk­wür­di­ger­wei­se ohne ihren Com­pu­ter, ihr Han­dy, ihre Aus­weis­pa­pie­re, ihre Bank­kar­ten und ihren Ruck­sack mit Kleidungsstücken.

 

Auf aus­ge­dehn­ter Euro­pa­rei­se mit eige­nem Cam­per Van

 

Tybo in sei­nem Cam­per Van. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

 

Juli­as Cam­per Van. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

Julia hat­te sich auf einer aus­ge­dehn­ten Euro­pa­rei­se mit einem eige­nen Cam­per Van befun­den. Die­ser war sowohl Schlaf­stät­te, als auch Arbeits­platz. Schon im Dezem­ber 2018 lern­te sie, als sie in Pedral­va, einem klei­nen, ein­sam gele­ge­nen Dörf­chen an der Süd­west­spit­ze Kon­ti­nen­tal­eu­ro­pas jobb­te, den Bel­gi­er Tybo  ken­nen. Der Ort liegt an an der rau­en, länd­li­chen West-Algar­ve, im Par­que Natu­ral do Sudo­es­te Alen­te­ja­no e Cos­ta Vicentina.

Die öster­rei­chi­sche Gra­fi­ke­rin und Desi­gne­rin und der bel­gi­sche Maler ver­stan­den sich schnell, kamen sich – wie er berich­te­te – "sehr nahe", reis­ten zusam­men an die Strän­de, besuch­ten Märk­te und unter­nah­men gemein­sam vie­les mehr. Ein öster­rei­chi­sches Bou­le­vard-Blatt zitier­te Tybo mit der Aus­sa­ge "…und wir ver­lieb­ten uns". Der Bel­gi­er sprach nach Anga­ben der Zei­tung von "wun­der­ba­ren Wochen". Die bei­den sei­en viel in der Natur unter­wegs gewe­sen, hät­ten tol­le Gesprä­che gehabt und – so wört­lich: "Wir lach­ten, wir tanzten".

 

Nach Süd­ame­ri­ka-Trip des Freun­des schien Julia ver­än­dert zu sein

 

Juli­as Foto, das häu­fig bei der pri­va­ten Such­ak­ti­on zum Ein­satz kam. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

Im März ging der Bel­gi­er für eini­ge Zeit nach Süd­ame­ri­ka – wegen eines Jubi­lä­ums in der Fami­lie. Julia habe sich mitt­ler­wei­le in Pedral­va "extrem wohl" gefühlt und ihn lei­der nicht beglei­ten wollen.

Laut Tybo hielt er von Süd­ame­ri­ka aus inten­si­ven Tele­fon- und SMS-Kon­takt. Nach Rück­kehr im Mai sei Julia erns­ter und nach­denk­li­cher als zuvor gewe­sen. Sie habe aber von Plä­nen gespro­chen, in Por­tu­gal wie­der ihrem Traum­be­ruf nach­zu­ge­hen, den sie schon in Öster­reich ger­ne aus­üb­te – Klei­dungs­stü­cke mit selbst ent­wor­fe­nen Orna­men­ten zu bedrucken.

Als Julia einen Unfall hat­te, bei dem ihr Cam­per Van fahr­un­tüch­tig wur­de, nahm Tybo sie in sei­nem eige­nen Van auf. Der Bel­gi­er schil­der­te, wie sich – offen­bar wegen Schuld­ge­füh­len ihm und den Eltern gegen­über – der psy­chi­sche Zustand von Julia ver­schlech­ter­te. Sie habe nur noch nach Hau­se gewollt; die Bezie­hung ging in die­sem Zusam­men­hang offen­bar in die Brü­che, wie Tybo andeutete.

 

Julia: Bezie­hung zer­bro­chen, Cam­per Van kaputt

 

Als der Bel­gi­er nach eige­nen Anga­ben am Abend des 28. Juni zu einem Kon­zert­be­such nach Burg­au fuhr und Julia mit sei­nem Hund allei­ne in dem Cam­per Van in Pedral­va blieb, ver­schwand die Öster­rei­che­rin spur­los. Am 28. Juni konn­te Tybo nur noch sei­nen offen­bar ver­ängs­tig­ten Hund in der Nähe des Cam­ping­ge­län­des auf­spü­ren, aber nicht mehr Julia.

Deren Mut­ter sag­te spä­ter der Redak­ti­on "Algar­ve für Ent­de­cker":

"Noch am Tag ihres Ver­schwin­dens, am 28. Juni, haben wir mit­ein­an­der tele­fo­niert und auch über Din­ge gespro­chen, die wegen eines vor­aus­ge­gan­ge­nen Unfalls mit ihrem Cam­per Van noch abzu­klä­ren waren und wie wir ihr dabei hel­fen kön­nen. Wir haben ver­ein­bart, dass bei­de Sei­ten noch eini­ge Tele­fo­na­te täti­gen und wir uns am nächs­ten Tag noch ein­mal anru­fen, um uns abzu­stim­men. Sie wirk­te völ­lig normal".

Elfrie­de Wei­nert. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

Tybo nahm nach Juli­as Ver­schwin­den Kon­takt mit den Eltern auf, kom­mu­ni­zier­te auch mit der öster­rei­chi­schen Bot­schaft in Lis­sa­bon. Er ver­wen­de­te pri­va­te Fotos, um in Abstim­mung mit der Fami­lie (wie er sag­te) Such­pla­ka­te her­zu­stel­len und zu ver­brei­ten. Auf den Pla­ka­ten stand der vol­le Name der Gesuchten.

Der Bel­gi­er infor­mier­te auch regio­na­le Medi­en, gab Inter­views – unter ande­rem im por­tu­gie­si­schen Fern­se­hen – um die Suche nach Julia zu for­cie­ren. Tybo und sein Freun­des­kreis schu­fen auch eine Insta­gram- und Face­book-Sei­te, über die Hin­wei­se zum Auf­ent­halts­ort von Julia Wei­nert über­mit­telt wer­den konn­ten. Der Bel­gi­er bat zum Schluss auf der Web­sei­te Gofundme.com per­sön­lich um finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für die Suche.

 

Dorf­be­woh­ner gab Hin­weis auf Spaziergängerin

 

Von Pedral­va aus führt ein Weg nach Budens. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Die poli­zei­li­chen Such­maß­nah­men star­te­ten – auch nach Ein­schät­zung öster­rei­chi­scher Kri­mi­nal­ex­per­ten – rela­tiv spät und waren, so zeigt sich jetzt, durch­aus lücken­haft. Offen­bar spiel­te dabei eine Rol­le, dass bei Erwach­se­nen, solan­ge kei­ne drin­gen­der Ver­dacht auf eine mög­li­che Straf­tat vor­liegt, zunächst ein­mal davon aus­ge­gan­gen wer­den muss, dass sie ihren Auf­ent­halts­ort frei wäh­len und selbst bestimmen.

Als GNR-Beam­te am 30. Juni die dünn besie­del­te und abge­le­ge­ne Gegend rund um den Platz durch­fors­te­ten, an dem Julia ver­schwun­den war, tra­fen sie bei Gesprä­chen mit Orts­an­säs­si­gen auf einen Dorf­be­woh­ner, der die Gesuch­te tags zuvor in Rich­tung der Ort­schaft Budens gehen gese­hen haben woll­te. Laut Poli­zei­be­richt schrit­ten die Beam­ten den Weg nach Budens ab, fan­den die Öster­rei­che­rin aber nicht. Fünf Feu­er­wehr­män­ner, ein Fahr­zeug und rund zehn Freun­de der Ver­miss­ten sol­len bei den aller­ers­ten Such­maß­nah­men gehol­fen haben.

 

Lei­che in der Umge­bung des Wegs nach Budens gefunden

 

Genau in der Umge­bung die­ses Wegs nach Budens ist Juli­as Lei­che aber jetzt am Sonn­tag, 10. Novem­ber, von einem Ein­hei­mi­schen gefun­den wor­den. War­um, so fra­gen sich Beob­ach­ter vor Ort, waren die Such­maß­nah­men der GNR-Poli­zei nicht gründ­lich genug, um die Öster­rei­che­rin in der Nähe zu fin­den? Der inten­si­ve Ein­satz von Spür­hun­den und einer gro­ßen Zahl von Bereit­schafts­po­li­zis­ten, die das unweg­sa­me Gelän­de durch­käm­men, hät­te sicher zum Auf­fin­den geführt und somit das spä­te­re Ein­schal­ten von por­tu­gie­si­scher Kri­mi­nal­po­li­zei, Euro­pol und des Ver­miss­ten-Netz­werks SIRENE über­flüs­sig gemacht…

 

Kri­tik an schlep­pen­der Suche der Behörden

 

Für einen demen­ten bri­ti­schen Seni­or gab es einen öffent­li­chen Such­auf­ruf an der Algar­ve, für die jun­ge Öster­rei­che­rin aber nicht. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

Als vier Wochen erfolg­lo­ser Suche ver­stri­chen waren, äußer­te Tybo öffent­li­che Kri­tik am schlep­pen­den Vor­ge­hen der Behör­den. Die Eltern und eine Cou­si­ne von Julia reis­ten Ende Juli an, um vor Ort den Cam­per Van und die ande­ren per­sön­li­chen Gegen­stän­de von Julia zu über­neh­men. Ihre Cou­si­ne ver­öf­fent­lich­te eine Video-Bot­schaft auf der Face­book-Sei­te "Help Fin­ding Julia", Tybo ver­brei­te­te einen offe­nen Appell an sei­ne Ex-Freun­din, sich doch zu melden.

Die öster­rei­chi­sche Bot­schaft erklär­te stets, mit allen an der Suche betei­lig­ten Stel­len engen Kon­takt zu hal­ten. Die Maß­nah­men hät­ten "abso­lu­te Prio­ri­tät". Die "Ent­schei­dungs­ge­walt" für die Durch­füh­rung von Aktio­nen vor Ort lie­ge aller­dings bei den por­tu­gie­si­schen Behör­den, wur­de betont.

Die Repu­bli­ka­ni­sche Natio­nal­gar­de GNR erklär­te am 3. Juli auf Anfra­ge, sie habe "alle not­wen­di­gen Schrit­te unter­nom­men und die not­wen­di­gen Mit­tel zur Loka­li­sie­rung der betref­fen­den Bür­ge­rin bereit­ge­stellt". Sie wer­de sich wei­ter­hin bemü­hen, Julia Wei­nert zu fin­den". Die Sicher­heits­po­li­zei PSP ver­wies auf die ter­ri­to­ria­le Zustän­dig­keit ihrer GNR-Kollegen.

Anders als in den Jah­ren zuvor mel­de­te sich Toch­ter Julia auch zum Geburts­tag ihrer Mut­ter Elfrie­de Ende August nicht. Noch 2018 hat­te die Salz­bur­ge­rin ein Glück­wunsch-Foto mit dem Gruß "Alles Gute, Mama" von den Algar­ve-Klip­pen über­mit­telt. Die Mut­ter stell­te die­ses Bild und ande­re pri­va­te Fotos von ihrer Toch­ter unse­rer Redak­ti­on bereit. Sie ver­band mit der abge­stimm­ten Ver­öf­fent­li­chung die Hoff­nung, dass ein Lebens­zei­chen oder Hin­wei­se auf den Auf­ent­halts­ort von Julia eingehen.

 

Foto­gruß, den Julia 2018 von der Algar­ve aus ihrer Mut­ter zu deren Geburts­tag sand­te. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

 

Eltern setz­ten Hoff­nung auf Kripo-Erfolge

 

Nach zehn­wö­chi­ger erfolg­lo­ser Ermitt­lungs­ar­beit der repu­bli­ka­ni­schen Natio­nal­gar­de GNR über­trug das por­tu­gie­si­sche Innen­mi­nis­te­ri­um Mit­te Sep­tem­ber der Kri­mi­nal­po­li­zei Polí­cia Judi­ciá­ria (PJ) den Fall. Er wur­de grund­le­gend neu auf­ge­rollt. Die Unge­wiss­heit und die Unklar­heit über die Effi­zi­enz der Suche nach Julia zerr­ten spür­bar an den Ner­ven der Familie.

Doch die Über­ga­be der Ermitt­lun­gen an die por­tu­gie­si­sche Kri­mi­nal­po­li­zei för­der­te kei­ne wesent­lich neu­en Erkennt­nis­sen zuta­ge. Fort­schrit­te blie­ben aus. Auch der Infor­ma­ti­ons­fluss hin zu den besorg­ten Eltern im öster­rei­chi­schen Flach­gau ver­bes­ser­te sich nicht. "Es keim­te bei uns die Hoff­nung, dass es vor­an­geht", sag­te die Mut­ter zur Ein­schal­tung der Polí­cia Judi­ciá­ria. Aber es sei "lei­der wie­der ein Schlag ins Was­ser" gewe­sen. Den Eltern kam es vor wie ein Déjà-vu zur Arbeit der GNR… Die Ent­täu­schung war ent­spre­chend groß, auch über manch­mal man­gel­haf­te Unter­stüt­zung durch öster­rei­chi­sche Behörden.

 

Pro­fes­sio­na­li­tät der Suche wirft Fra­gen auf

 

Auch im ört­li­chen Land­gast­hof von Pedral­va kann­te man Julia. Sie sei gele­gent­lich mit ihrem Beglei­ter hier gewe­sen, sagt ein Mit­ar­bei­ter. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

"Wir fra­gen uns: War­um fand nicht sofort eine voll­stän­di­ge Suche am Ort des Ver­schwin­dens statt?", sag­te die Mut­ter schon am 28. August in einem Inter­view mit "Algar­ve für Ent­de­cker". War­um es zudem nie einen öffent­li­chen Such­auf­ruf der por­tu­gie­si­schen Poli­zei gab oder war­um ist es nicht mög­lich war, von staat­li­cher Sei­te eine Beloh­nung für Hin­wei­se aus­zu­lo­ben, so wie es in ande­ren Fäl­len durch­aus üblich ist, bleibt bis­lang eben­falls unklar.

Doch selbst eine von den Eltern pri­vat aus­ge­setz­te Beloh­nung in Höhe von 5.000 Euro erbrach­te kei­ne ver­wert­ba­ren zusätz­li­chen Hin­wei­se. Meh­re­re Per­so­nen zeig­ten sich zwar über­zeugt, Julia gese­hen zu haben. Aber Nach­prü­fun­gen erga­ben jeweils, dass es kei­ne stich­hal­ti­gen Beob­ach­tun­gen waren.
Wenn auch wegen des Alters von Julia Wei­nert anders gela­gert, erin­nert der Fall ein wenig an die bis heu­te erfolg­lo­se Suche nach dem bri­ti­schen Kind Made­lei­ne McCann ("Mad­die"), das 2007 im Algar­ve-Bade­ort Pra­ia da Luz bei Lagos auf räst­sel­haf­te Wei­se ver­schwun­den war. Die poli­zei­li­che Tat­ort­si­che­rung unmit­tel­bar nach dem gemel­de­ten Ver­misst­sein der knapp vier­jäh­ri­gen Bri­tin und die sich anschlie­ßen­den Ermitt­lungs­ar­bei­ten der por­tu­gie­si­schen Poli­zei waren spä­ter von Exper­ten, vor allem in Groß­bri­tan­ni­en, zum Teil hef­tig kri­ti­siert worden.

Bericht­erstat­tung zum Vermisstenfall

 

Hier ein Über­blick über unse­re frü­he­ren Arti­kel zur Suche nach der ver­miss­ten Öster­rei­che­rin Julia Weinert:

Algar­ve-Poli­zei fin­det Frau­en­lei­che im Raum Pedral­va – Ist es Julia Wei­nert (28)? (11. November)

Algar­ve-Ver­miss­ten­fall: Kri­po und Euro­pol suchen Öster­rei­che­rin Julia W. (28) (14. Sep­tem­ber)

Ver­misst in Por­tu­gal: Eltern der Öster­rei­che­rin Julia W. (28) set­zen Beloh­nung aus (28. August)

Poli­zei erläu­tert Julia-Suche (4. August)

Ver­miss­te Öster­rei­che­rin (28): Jetzt spricht ihr Ex-Freund (31. Juli)

Öster­rei­che­rin (28) seit einem Monat an Algar­ve ver­misst (27. Juli)

Hans-Joachim Allgaier: Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber
Anzeige
Ähnliche Beiträge
Anzeige