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Algar­ve-Ver­miss­ten­fall: Kri­po und Euro­pol suchen Öster­rei­che­rin Julia W. (28)

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Meh­re­re Lese­rin­nen und Leser von „Algar­ve für Ent­de­cker“ zei­gen sich über­zeugt, die seit nun­mehr elf Wochen in der Regi­on ver­miss­te öster­rei­chi­sche Gra­fi­ke­rin Julia W. (28) aus Salz­burg gese­hen zu haben. Zwei Sich­tun­gen soll es jüngst an der Algar­ve und eine in Bar­ce­lo­na gege­ben haben. Die offen­bar prä­zi­ses­ten Aus­sa­gen im Algar­ve-Ver­miss­ten­fall kom­men bis­lang vom Deut­schen Ste­phan V. Nun bekommt die Suche nach der in der Gegend der Sied­lung "Vegan Hills" in Pedral­va ver­schwun­de­nen Salz­bur­ge­rin neue Impul­se – auch durch Ein­schal­tung von por­tu­gie­si­scher Kri­mi­nal­po­li­zei und Europol.

 

Algarve-Vermisstenfall mit konkreten Hinweisen des Deutschen Stephan V.
Leg­te "Algar­ve für Ent­de­cker", aber auch der Poli­zei, kon­kre­te Hin­wei­se und Fotos vor: der Deut­sche Ste­phan V. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Mit den Infor­ma­tio­nen von Ste­phan V. beschäf­tigt sich mitt­ler­wei­le die por­tu­gie­si­sche Kri­mi­nal­po­li­zei Poli­cia Judi­cia­ria (PJ). Ihr über­trug das Lis­sa­boner Innen­mi­nis­te­ri­um in die­ser Woche die Zustän­dig­keit. Das bestä­tig­te die öster­rei­chi­sche Kon­su­lin in Lis­sa­bon, Danie­la Bolt­mann, der Mut­ter der Ver­miss­ten am Frei­tag­mit­tag. Bemü­hun­gen der Poli­zei­kol­le­gen von der Repu­bli­ka­ni­schen Natio­nal­gar­de GNR hat­ten zuvor nicht zu einem sicht­ba­ren Erfolg geführt.

 


Pro­to­koll­an­ga­ben, die der Redak­ti­on vor­lie­gen, deu­ten dar­auf hin, dass es unmit­tel­bar nach der Ver­miss­ten­mel­dung in der Kreis­stadt Vila do Bis­po am 29. August (nur) die­se Akti­vi­tä­ten gab:

30. Juni: Die Gegend um den Ort von Juli­as Ver­schwin­den wird "durch­fors­tet". Meh­re­re Orts­an­säs­si­ge wer­den befragt; es wer­den ihnen Fotos von Julia gezeigt. Ein Dorf­be­woh­ner berich­tet, die Gesuch­te tags zuvor in Rich­tung des Ortes Budens gehen gese­hen zu haben. 

Beam­te gehen den Weg bis nach Budens ab, fin­den die Ver­miss­te aber nicht. Fünf Feu­er­wehr­män­ner, ein Fahr­zeug und rund zehn Freun­de der Ver­miss­ten hel­fen bei der Suche.

Die Kran­ken­häu­ser in Lagos und Por­timão tei­len auf Poli­zei­an­fra­ge mit, dass die Ver­miss­te in kei­ner der Not­fall­sta­tio­nen auf­ge­nom­men wor­den ist.

 

Algarve-Vermisstenfall rund um die Österreicherin Julia W. nahm Ausgangspunkt im Kreis Vila do Bispo
Die süd­por­tu­gie­si­sche Kreis­stadt Vila do Bis­po an der West-Algar­ve mit dem Atlan­tik im Hin­ter­grund. Foto: CMVdB

 

1. Juli: Die Poli­zei unter­nimmt "ver­schie­de­ne Maß­nah­men", um die gesuch­te Julia W. zu fin­den. Vor­mit­tags wer­den "alle Orte" durch­sucht, in die sich die Ver­miss­te zum Über­nach­ten hät­te zurück­zie­hen kön­nen. Die Poli­zei spricht auch wei­te­re Per­so­nen an und zeigt Fotos von Julia – aber ohne Erfolg.

Nach­mit­tags sucht die Poli­zei süd­lich der viel genutz­ten Natio­nal­stra­ße N 125, einer Haupt­ver­kehrs­ader der Algar­ve. Die Beam­ten gehen an die Stel­len, "wo übli­cher­wei­se Men­schen zu fin­den sind, die mit Bul­lys und Wohn­mo­bi­len unter­wegs sind und dar­in woh­nen". Genannt wer­den die Park­plät­ze an den Strän­den Pra­ia do Bar­ran­co, Ingri­na, Zavi­al und Fur­nas. Meh­re­re ange­spro­che­ne Per­so­nen sagen aus, die Gesuch­te nicht gese­hen zu haben. Wie die Beam­ten bemer­ken, hän­gen an eini­gen Müll­ton­nen die­ser Park­plät­ze bereits bebil­der­te Aus­hän­ge mit Anga­be der Polizei-Telefonnummer.

2. Juli: Der Poli­zei­be­richt refe­riert wie­der "ver­schie­de­ne Maß­nah­men". So wird auf dem Orbi­tur-Cam­ping­platz in Sagres nach­ge­forscht, ob die Ver­miss­te even­tu­ell dort gewe­sen sein könn­te. Das wird ver­neint. Danach sei­en der gesam­te Bereich Pena Fura­da und das Gebiet um den Stau­see in Vila do Bis­po "durch­sucht" sowie Per­so­nen unter Vor­la­ge von Fotos befragt wor­den – wie­der ohne Erfolg.

Das scheint in den wich­ti­gen ers­ten Tagen nach dem rät­sel­haf­ten Ver­schwin­den der jun­gen Öster­rei­che­rin tat­säch­lich alles gewe­sen zu sein, was an Poli­zei­ak­ti­vi­tä­ten akten­kun­dig gemacht wur­de. Wobei zu berück­sich­ti­gen ist, dass die Poli­zei auch immer davon aus­ge­hen muss, dass ein erwach­se­ner Mensch wie Julia W. sei­nen Auf­ent­halts­ort frei wäh­len kann und ihn mög­li­cher­wei­se bewusst nicht mit­tei­len möchte…


 

Wie jedoch jetzt aus infor­mier­ten Poli­zei­krei­sen ver­lau­tet, soll nun­mehr die por­tu­gie­si­sche Kri­mi­nal­po­li­zei PJ den Fall – vom Zeit­punkt und Ort des Ver­schwin­dens der Öster­rei­che­rin am 28. Juni in Pedral­va (Kreis Vila do Bis­po an der West-Algar­ve) an – "voll­stän­dig neu unter­su­chen". Auch Euro­pol ist eingeschaltet.

Algar­ve-Ver­miss­ten­fall: Führt eine Spur ins Rotlicht-Milieu?

 

Ste­phan V. über­mit­tel­te in den ver­gan­ge­nen Tagen der Redak­ti­on von „Algar­ve für Ent­de­cker“ sowie der por­tu­gie­si­schen und deut­schen Poli­zei Fotos von einem Mann, des­sen Vor­na­men er mit R. angibt und der einen „Gentleman’s Club“ in der Regi­on betrei­be. Die­sen bezich­tigt er, jun­ge Frau­en in einer Stadt der Zen­tral-Algar­ve „fest­zu­hal­ten“. Er zeig­te uns bei einem Tref­fen sogar ein Foto von dem betref­fen­den Haus, über­mit­tel­te des­sen genaue Koor­di­na­ten auf Goog­le Maps. Bei­des stell­te der Mann aus Wil­lich am Nie­der­rhein, der bereits seit 30 Jah­ren Urlaub an der Algar­ve macht und sich der­zeit dort eine Vil­la zulegt, auch der Poli­zei zur Verfügung.

 

Algarve-Vermisstenfall Julia W. mit Privatfoto der Verschwundenen
So wie auf die­sem Foto von Julia sah laut Ste­phan V, die Frau aus, deren Sich­tung im Kreis von fünf Män­nern an der Algar­ve er der Poli­zei mel­de­te. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

 

R. sei ihm aus einer frü­he­ren Begeg­nung bekannt, berich­te­te uns der gelern­te Land­wirt, der sei­ne Geschäf­te der­zeit im Bereich Woh­nungs­ein­rich­tun­gen macht. Damals, vor vie­len Jah­ren, habe R. bereits die in einem Algar­ve-Hotel arbei­ten­de Ani­ma­teu­rin Maria gezwun­gen, für ihn „anzu­schaf­fen“. Maria sei damals schwan­ger gewe­sen und auch in die­sem bestimm­ten Wohn­haus fest­ge­hal­ten wor­den, in dem er jetzt Julia W. ver­mu­tet. Aber zusam­men mit sei­nem Freund M., einem inzwi­schen ver­stor­be­nen Archi­tek­ten, hat Ste­phan V. nach eige­nen Anga­ben R. zur Frei­las­sung der jun­gen Frau gezwungen.

Er habe R. jetzt sofort wie­der­erkannt, als er die­sen im August in der Nähe eines Algar­ve-Yacht­ha­fens und zwi­schen zwei gro­ßen Hotels mit Julia W. zusam­men ent­deck­te. „Der hat zusam­men mit vier ande­ren Julia umkreist. Sie stand in der Mit­te. Alle haben geschwie­gen“, so der Beobachter.

 

Meh­re­re Leser gaben bereits Hin­wei­se im jüngs­ten Algarve-Vermisstenfall

 

Algarve-Vermisstenfall mit Aussagen von Stephan V. bei der Polizei
Ste­phan V., Urlau­ber in Car­voei­ro. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

Mit 95 Pro­zent gibt er die Wahr­schein­lich­keit an, dass die jun­ge Frau Julia war: „Ich habe ein geschul­tes Per­so­nen-Gedächt­nis“, erläu­tert der breit­schult­ri­ge End­vier­zi­ger, der aus­sagt, frü­her im Rhein­land Poli­zei-Spe­zi­al­kräf­te in Kampf­sport­ar­ten geschult zu haben. Auf die Beloh­nung von 5.000 Euro, wel­che Juli­as Fami­lie für kon­kre­te Hin­wei­se aus­ge­setzt habe, sei er nicht aus, betont V. Er sei aber ein­fach „gegen alles, was mit Men­schen­han­del, Pro­sti­tu­ti­on, Ver­ge­wal­ti­gung, Kin­des­miss­hand­lung und ähn­li­chen Taten zusammenhängt“.

Am Frei­tag­nach­mit­tag, 6. Sep­tem­ber, habe er auf Bit­ten der öster­rei­chi­schen Bot­schaft sei­ne Beob­ach­tun­gen auch auf dem Kri­mi­nal­kom­mis­sa­ri­at in Por­timão gemel­det – auf Eng­lisch, berich­tet Unter­neh­mer Ste­phan V., der sich gera­de zum Urlaub in Car­voei­ro auf­hielt. Zuvor war er bereits auf ande­ren Poli­zei­wa­chen in Car­voei­ro und Por­timão gewe­sen, wur­de aber dort wei­ter­ver­wie­sen. Auch das Lan­des­kri­mi­nal­amt Salz­burg infor­mier­te der Mann aus Wil­lich. Mit Kon­su­lin Danie­la Bolt­man von der öster­rei­chi­schen Bot­schaft in Lis­sa­bon war der Deut­sche eben­falls in Kontakt.

 

Poli­zei geht Anga­ben von Ste­phan V. im Algar­ve-Ver­miss­ten­fall nach

 

Eine Ver­öf­fent­li­chung sei­nes Mate­ri­als stell­te die Redak­ti­on zurück, um der Poli­zei Gele­gen­heit zu geben, die Hin­wei­se zu über­prü­fen. Wie wir zwi­schen­zeit­lich von einer mit dem Fall betrau­ten Per­son erfuh­ren, bestä­tig­ten por­tu­gie­si­sche Poli­zei­be­am­te, die das Haus vor Ort über­prüft haben sol­len, die Anga­ben von Ste­phan V. über dort fest­ge­hal­te­ne und im Diens­te eines so genann­ten Gentleman's Club ste­hen­de Frau­en nicht. Ste­phan V. dazu: "Ich glau­be das nicht. Es geht um Men­schen­le­ben. Das ist kein Spaß. Wäre das mei­ne Toch­ter, hät­te ich die längst aus dem Haus geholt". Er fin­de es "nicht kor­rekt" und es rege ihn auf, dass man eine Mel­dung mache, die "nicht der Wahr­heit" ent­spre­che, so der deut­sche Polizei-Informant.

Zwei wei­te­re Leser hat­ten die GNR-Poli­zei am 29. August auf eine angeb­li­che Sich­tung von Julia im Gebiet von Quar­tei­ra auf­merk­sam gemacht. Doch auch in die­sem Fall stell­te sich das Gan­ze als Fehl­ein­schät­zung her­aus: Die jun­ge Frau ent­pupp­te sich als Nie­der­län­de­rin, die in der Gegend wohl bekannt war.

 

Das Vor­ge­hen der Poli­zei im Algar­ve-Ver­miss­ten­fall ließ bis­lang Wün­sche offen

 

Zur bis­he­ri­gen Ermitt­lungs­tak­tik sowie dem Vor­ge­hen der Poli­zei bei der Suche nach Julia W. in Por­tu­gal äußert sich nicht nur Ste­phan V. skep­tisch – um es vor­sich­tig aus­zu­drü­cken. Auch Lese­rin Ruth K. aus Wien zeigt sich in ihren Erleb­nis­sen „recht ernüch­tert“. Sie hat­te einer Poli­zei­wa­che in der öster­rei­chi­schen Haupt­stadt berich­tet, wie sie Mit­te August vor einem Hotel in Bar­ce­lo­na zwei­mal eine „stark ver­wirr­te und des­ori­en­tier­te jun­ge Frau“ sah, die – ver­mut­lich sucht­krank – vor der Her­ber­ge ein pro­vi­so­ri­sches Nacht­la­ger auf­ge­schla­gen habe.

 

"Nicht unhöf­lich, aber sicht­lich etwas genervt"

 

Die jun­ge Frau habe „durch­aus Ähn­lich­keit“ mit der gesuch­ten Julia W. auf­ge­wie­sen, berich­te­te die Wie­ne­rin dem Beam­ten. Die­ser habe "zwar nicht unhöf­lich, aber sicht­lich etwas genervt" ein Pro­to­koll der Aus­sa­ge erstellt. Auf die Fra­ge, ob man sie als Infor­man­tin auf dem Lau­fen­den hal­ten wer­de, erfuhr sie, dass man sich bei ihr mel­den wür­de, wenn wei­te­re Fra­gen auftauchten.

Ruth K. mel­de­te dar­auf­hin ihre Beob­ach­tung zusätz­lich in der Abtei­lung Ver­miss­ten­fäl­le des öster­rei­chi­schen Bun­des­kri­mi­nal­amts. Der Beam­te „hör­te sich die Geschich­te an, kann­te auch den Fall und ver­wies mich an die nächs­te Poli­zei­dienst­stel­le – wo ich ja schon war…“, so die Wie­ne­rin. Und sie fügt an: „Ich kann daher lei­der nicht sagen, in wie­weit auf mei­ne Aus­sa­ge sei­tens der Poli­zei reagiert wurde“.

 

Im Algar­ve-Ver­miss­ten­fall ist auch die Poli­tik eingeschaltet

 

Ähn­lich äußert sich Elfrie­de W., die Mut­ter der Ver­miss­ten. Die Unge­wiss­heit und die Unklar­heit über die Effi­zi­enz der Suche nach ihrer Toch­ter zer­ren spür­bar an ihren Ner­ven und denen ihrer Fami­lie. Anders als in den Jah­ren zuvor mel­de­te sich zu ihrem Geburts­tag die Toch­ter nicht mit Glück­wün­schen. Noch 2018 hat­te die Salz­bur­ge­rin ein Foto mit dem Gruß "Alles Gute, Mama" von den Algar­ve-Klip­pen übermittelt.

 

Algarve-Vermisstenfall Julia W. mit Fotogrüßen an die Mutter
Dies­mal kamen zu Mut­ters Geburts­tag kei­ne Foto­grü­ße von Julia W., so wie die­ser 2018. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

 

Die Mut­ter nutz­te in den ver­gan­ge­nen Tagen poli­ti­sche Kon­tak­te ins Umfeld des Salz­bur­ger Lan­des­haupt­manns Wil­fried Has­lau­er, um Unzu­frie­den­heit mit der Arbeit der Behör­den zu Pro­to­koll zu geben. „Schon mehr­mals bin ich von der Redak­ti­on Algar­ve für Ent­de­cker frü­her über Ereig­nis­se und Ent­wick­lun­gen infor­miert wor­den, als von amt­li­cher Stel­le“, berich­te­te uns Elfrie­de W. tele­fo­nisch. Jetzt ist sie aller­dings hoff­nungs­voll, dass die por­tu­gie­si­sche Kri­mi­nal­po­li­zei end­lich gründ­lich und umfas­send ermit­telt, "wenn auch vie­le Spu­ren in der Zwi­schen­zeit lei­der unbrauch­bar gewor­den sein dürften".

Die Irri­ta­tio­nen dar­über, dass bis­lang nicht viel mehr gesche­hen ist, tei­len auch Tybo G., der Ex-Freund von Julia W., und des­sen Freun­des­kreis. Die­ser hat die Face­book­sei­te „Help Fin­ding Julia“ online gestellt, wel­che Infor­ma­tio­nen über Sich­tun­gen der jun­gen Öster­rei­che­rin sam­melt. Zudem wur­den Such­pla­ka­te ange­fer­tigt und in der Regi­on ver­brei­tet, sogar bis hoch in den por­tu­gie­si­schen Nor­den, nach Porto.

 

Algarve-Vermisstenfall zieht auch Kritik von Exfreund von Julia W. auf sich
Der Bel­gi­er Tybo G. in sei­nem Cam­per Van, in dem auch Julia W. zeit­wei­se wohn­te. Foto: privat/Algar­ve für Entdecker

 

Algar­ve-Ver­miss­ten­fall lan­ge nicht ernst (genug) genommen?

 

Dem bri­ti­schen Maga­zin Por­tu­gal Resi­dent berich­te­te Tybo jetzt, dass er gebe­ten wor­den sei, bei der Poli­zei in der Kreis­stadt Vila do Bis­po eine neue Aus­sa­ge zu machen. Das dürf­te eine Fol­ge des Zustän­dig­keits­wech­sels hin zur Kri­mi­nal­po­li­zei sein. Eine Bekann­te des 31-jäh­ri­gen Bel­gi­ers sag­te, sie fin­de es "absurd", wie lan­ge es gedau­ert habe, „bis der Fall ernst genom­men wurde“.

Jetzt hof­fen alle Betei­lig­ten dar­auf, dass die por­tu­gie­si­sche Kri­mi­nal­po­li­zei nach Über­nah­me der Ver­ant­wor­tung für den Fall alle vor­han­de­nen Hebel in Bewe­gung setzt, um die jun­ge Öster­rei­che­rin bald auf­zu­fin­den und die Vor­gän­ge nach ihrem Ver­schwin­den auf­zu­klä­ren. "Wie ich höre, wird end­lich wirk­lich in alle Rich­tun­gen ermit­telt und auch Euro­pol küm­mert sich ja inzwi­schen um den Fall", so Elfrie­de W.

Im Netz­werk SIRENE ist der Algar­ve-Ver­miss­ten­fall dokumentiert

 

Wie die öster­rei­chi­sche Bot­schaft bestä­tigt, sind Anga­ben zu Julia W. mitt­ler­wei­le auch im ver­schlüs­sel­ten SIRE­NE-Netz­werk gespei­chert. In die­sem sind alle Ansprech­stel­len der Poli­zei­be­hör­den aus allen 28 EU-Mit­glieds­staa­ten sowie aus Island, Nor­we­gen, Liech­ten­stein und der Schweiz orga­ni­siert. Es ist Teil des Schen­ge­ner Infor­ma­ti­ons­sys­tems (SIS), Euro­pas größ­ter Poli­zei­da­ten­bank. Anfang des Jah­res 2019 waren mehr als 79 Mil­lio­nen Per­so­nen und Sachen dort im SIS auf­ge­führt. Julia W. ist nun eben­falls dar­in registriert.

"Ob es nun der jugend­li­che 'Aus­rei­ßer' ist, der schon Stun­den nach sei­nem Ver­schwin­den auf sei­nem Weg in den Süden Euro­pas an einer Auto­bahn ent­deckt wird, oder der Schwerst­kri­mi­nel­le, der anläss­lich einer Per­so­nen­kon­trol­le fest­ge­nom­men wer­den kann, in vie­len Fäl­len spielt das SIS eine ent­schei­den­de Rol­le", heißt es dazu auf einer Inter­net­sei­te des deut­schen Bundeskriminalamts.

 

Algarve-Vermisstenfall Julia W. ohne neue Stellungnahme der österreichischen Botschaft in Lissabon
Kein neu­er Kom­men­tar von der öster­rei­chi­schen Bot­schaft in Lis­sa­bon

 

Öster­reichs Bot­schaft in Lis­sa­bon lehn­te eine wei­ter­ge­hen­de Ein­schät­zung der neue­ren Ent­wick­lun­gen ab und ver­wies – in Abstim­mung mit der Pres­se­ab­tei­lung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Euro­pa, Inte­gra­ti­on und Äuße­res in Wien –  auf die por­tu­gie­si­schen Behör­den und auf die Ange­hö­ri­gen von Julia W. Mit bei­den sei die Bot­schaft "wei­ter­hin in inten­si­vem Kontakt".

 

Wei­te­re Berich­te im Algarve-Vermisstenfall

 

Hans-Joachim Allgaier
Anzei­ge

Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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