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Por­tu­gal bit­tet um Fotos gesich­te­ter Quallen

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Ledig­lich an zwei Algar­ve-Strän­den sind im Juli bis­lang ein­zel­ne Gift­qual­len gesich­tet wor­den. Mehr davon tauch­ten an ande­ren Küs­ten­ab­schnit­ten Por­tu­gals auf. Urlau­ber und Ein­woh­ner sol­len nun als "Bür­ger-Wis­sen­schaft­ler" ihre Beob­ach­tun­gen mel­den. Das Citi­zen Sci­ence-Pro­jekt des por­tu­gie­si­schen Mee­res­for­schungs-Insti­tuts IPMA bit­tet Lai­en-For­scher dar­um, Fotos und Hin­wei­se auf jeg­li­che Art von Qual­len einzusenden.

Das Insti­tut hat dafür eine eige­ne Inter­net­sei­te ein­ge­rich­tet: GelA­vis­ta. Dort fin­den Baden­de für die ver­schie­de­nen Strän­de Por­tu­gals auch Hin­wei­se zum Auf­tre­ten von Qual­len jeg­li­cher Art.

 

Für Hin­wei­se auf Qual­len gibt es eige­ne Webseite

 

Quallen melden als Citizen Science Projekt von GelAvista in PortugalBeson­ders im Fokus der Wis­sen­schaft­ler ist die gefähr­li­che Phy­sa­lia phy­sa­lis. Sie wird auch Por­tu­gie­si­sche Galee­re (Cara­ve­la-Por­tu­gue­sa) genannt. Laut IPMA trat die­se Gift­qual­len-Sor­te in der ers­ten Juli-Hälf­te außer an den Algar­ve-Strän­den von Amorei­ra (Kreis Alje­zur) und Faro auch an por­tu­gie­si­schen Küs­ten­ab­schnit­ten in Lour­in­hã, Maf­ra, Sin­tra und Car­ca­ve­los auf. Eben­so wur­den ein­zel­ne Exem­pla­re an einem Strand in Peni­che (Lei­ria) und an meh­re­ren Strän­den auf den Azo­ren gesich­tet. Es han­del­te sich um Vara­dou­ro (Fai­al), Milí­ci­as (São Miguel), Sil­vei­ra (Ter­ce­i­ra), das Bade­ge­biet von Cin­co Ribei­ras (Ter­ce­i­ra), Ser­ret­in­ha (Ter­ce­i­ra) sowie Cais da Cal­he­ta (San­ta Cruz da Graciosa).

"Kürz­lich" habe es aber nur noch weni­ge Mel­dun­gen über die Gift­qual­le Phy­sa­lis Phy­sa­lis gege­ben, berich­te­te GelA­vis­ta am Mitt­woch, 17, Juli, ohne den Zeit­raum näher einzugrenzen.

 

Bereich Lis­sa­bon: Pra­ia do Algo­dio, Pra­ia do Sul

Bereich Setú­bal: Pra­ia da Princesa

Bereich Algar­ve: Pra­ia da Faro

Bereich Azo­ren: Ter­ce­i­ra (Clu­be Náu­ti­co de Angra do Heroís­mo, Pon­ta da Ser­re­ta, Serretinha)

Quallen wie die Portugiesische Galeere sollen dem Projekt GelAvista in Portugal gemeldet werden
Maß­stab mit dabei: Eine der gefähr­li­chen Gift­qual­len vom Typ Por­tu­gie­si­sche Galee­re. Foto: GelAvista/Jose Veris­si­mo d'Azevedo

 

Rie­sen­qual­le an der Algar­ve gemeldet

 

GelA­vis­ta ver­öf­fent­licht fer­ner ein Fund­bild, das am Algar­ve-Strand Pra­ia da Ala­goa auf­ge­nom­men wor­den sein soll. Es zeigt ein Exem­plar der Art Rhi­zosto­ma lute­um, die gewöhn­lich als Rie­sen­qual­le bezeich­net wird. Obwohl kein Gegen­stand zum Grö­ßen­ver­gleich neben dem Nes­sel­tier liegt, kann man erken­nen, dass es sich um einen ver­gleichs­wei­se klei­nen Kör­per han­delt. Aus­ge­wach­sen wer­den die Rie­sen­qual­len laut Exper­ten 70 bis 90 Zen­ti­me­ter groß und wie­gen rund 40 Kilo­gramm. Sie besit­zen ein "gesund­heits­schäd­li­ches Gift", wie ein Meer­was­ser-Lexi­kon erläutert.

 

Quallen wie Riesenquallen sollen in Portugal dem GelAvista-Projekt gemeldet werden
Die­se klei­ne Rie­sen­qual­le vom Pra­ia Ala­goa hät­te ein­mal 40 Kilo­gramm schwer wer­den kön­nen. Foto: GelAvista/Luis Bago d'Uva

 

Qual­len mit kur­zen Ten­ta­keln ste­chen eben­falls leicht

 

Quallen wie die Segelqualle sollen dem Projekt GelAvista in Portugal gemeldet werden
Segel­qual­le. Foto: GelAvista/Sonia Leal

Mel­dun­gen gab es zudem zum Auf­tau­chen der Qual­len-Art Vel­el­la vel­el­la (Segel­qual­le). Ihre kur­zen Ten­ta­kel ste­chen leicht. Strand­be­su­cher mel­de­ten in der ers­ten Juli-Hälf­te meh­re­re Sich­tun­gen an Küs­ten­ab­schnit­ten von Tocha, Mira, Lour­in­hã, Maf­ra, Eri­ce­i­ra, Sin­tra und Capa­ri­ca und eine ein­zel­e­ne am Strand in Tróia.

An der Algar­ve gab es jüngst kei­ne gemel­de­ten Sichtungen.

"Kürz­lich" sei­en ein­zel­ne Segel­qual­len nur noch im Bereich Coim­bra (Pra­ia da Gala), Lis­sa­bon (Foz do Sizan­dro) und Setú­bal (Cos­ta da Capa­ri­ca) ent­deckt und gemel­det wor­den, berich­te­te GelA­vis­ta am Mitt­woch, 17. Juli.

 

Hin­wei­se auf gif­ti­ge Qual­len neh­men all­mäh­lich ab

 

Quallen wie die giftige Physalia physalis in Portugal dem GelAvista-Projekt melden
Cha­rak­te­ris­tisch für die Gift­qual­le Por­tu­gie­si­sche Galee­re: Der wie ein auf­ge­bla­se­ner Bal­lon aus­se­hen­de Schwimm­kör­per der Phy­sa­lia phy­sa­lis. Foto: IPMA

 

Wie die IPMA-Exper­ten berich­ten, wird der­zeit wie­der das Phä­no­men eines schnel­len natür­li­chen und sai­son­be­ding­ten Wachs­tums beob­ach­tet, wie es jedes Jahr auf­tritt. Grund für die seit Ende Janu­ar beob­ach­te­te Ver­meh­rung sei­en ozea­no­gra­phi­sche und öko­lo­gi­sche Faktoren.

Laut den Mee­res­for­schern ist es aber abseh­bar, dass die Häu­fig­keit des Auf­tau­chens mit der Zeit nun all­mäh­lich abnimmt. Schon jetzt deu­te­ten die Daten von GelA­vis­ta dar­auf hin, dass "die Zahl die­ser Orga­nis­men bereits nied­ri­ger ist als Ende Mai und Anfang Juni“

Obwohl bei­de Arten, sowohl die Por­tu­gie­si­sche Galee­re als auch die Segel­qual­le, eine bläu­li­che Far­be haben, gibt es Unter­schie­de: So zeich­net sich die Cara­ve­la-Por­tu­gue­sa durch eine Art "Bal­lon" aus und ist im All­ge­mei­nen grö­ßer als die Segelqualle.

 

Qual­len-Kun­de: Por­tu­gie­si­sche Galee­re und Segelqualle

 

Die Ten­ta­kel der Gift­qual­le Phy­sa­lia phy­sa­lis kön­nen laut IPMA bis zu 30 Meter lang wer­den und bei Haut­kon­takt zu schwe­ren ver­bren­nungs­ar­ti­gen Rei­zun­gen füh­ren. Des­halb soll­ten Bade­gäs­te in den por­tu­gie­si­schen Gewäs­sern und andern­orts größ­te Vor­sicht hin­sicht­lich die­sen gefähr­li­chen Qual­len wal­ten lassen.

Die Segel­qual­le Vel­el­la vel­el­la hin­ge­gen hat einen abge­flach­ten, drei­ecki­gen, "segel­för­mi­gen" Schwe­be­kör­per (Schwim­mer). Sie hat in der Regel nur einen Durch­mes­ser von einem bis sie­ben Zen­ti­me­ter. Die kur­zen, leicht ste­chen­den Ten­ta­kel stel­len aber in den meis­ten Fäl­len kei­ne Gefahr für Baden­de dar.

 

Quallen wie die Velella velella dem GelAvista-Projekt in Portugal melden
Die­ses Fund-Foto einer Segel­qual­le Vel­el­la vel­el­la zeigt GelA­vis­ta auf sei­ner Face­book-Sei­te. Foto: IPMA

 

Die Wis­sen­schaft­ler emp­feh­len aber, den Kon­takt mit bei­den Nes­sel­tier­ar­ten zu ver­mei­den. Wer Kon­takt mit der por­tu­gie­si­schen Galee­re bekam, soll­te die betrof­fe­ne Stel­le ohne zu rei­ben mit Meer­was­ser abwa­schen und die noch auf der Haut ver­blie­be­nen Ten­ta­kel am bes­ten mit einer Pin­zet­te ent­fer­nen. Außer­dem hel­fen Essig und hei­ßes Was­ser. Auf jeden Fall soll­te ein Arzt auf­ge­sucht werden.

 

Hin­wei­se auf Qual­len per App, E‑Mail oder über Webseite

 

Wer Qual­len an Strän­den der Algar­ve oder ande­ren Küs­ten­ab­schnit­ten Por­tu­gals ent­deckt, soll­te sei­ne Beob­ach­tun­gen dem GelA­vis­ta-Pro­gramm des Insti­tuts IPMA mel­den. Das kann man auf der Web­sei­te tun oder aber eine E‑Mail sen­den an plancton@ipma.pt. Besit­zer eines Smart­phones mit dem Betriebs­sys­tem Android konn­ten über Goog­le Play auch eine App bis vor kur­zem noch her­un­ter­la­den; aktu­ell ist sie jedoch nicht mehr im Angebot.

Ange­ge­ben wer­den soll­ten mög­lichst genau Zeit­punkt und Ort des Fun­des. Idea­ler­wei­se soll­te neben die foto­gra­fier­te Qual­le auch ein ande­rer Gegen­stand gelegt wer­den, damit die Pro­por­tio­nen erkenn­bar sind.

GelA­vis­ta hat auch eine eige­ne Face­book-Sei­te.

Über das The­ma Gift­qual­len haben wir auch in die­sen Bei­trä­gen berichtet:

Por­tu­gal: Ers­te Som­mer-Hit­ze und Gift­qual­len-Alarm (11. Mai 2019)

Kei­ne neu­en Gift­qual­len an der Algar­ve (11. Juni 2018, mit Tipps zum rich­ti­gen Ver­hal­ten nach Hautkontakt)

Qual­len: Behör­de warnt vor Gefahr (11. Sep­tem­ber 2017)

Hans-Joachim Allgaier
Anzei­ge

Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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