Österreicherin (28) seit einem Monat an Algarve vermisst
Julia W., eine 28-jährige Österreicherin, ist seit dem 28. Juni an Portugals Südküste verschwunden. Die Grafikerin aus Salzburg verließ die Bleibe ihres Reisebekannten auf einem Campinggelände im Raum Pedralva/Carrapateira (Kreis Vila do Bispo) an der West-Algarve und kehrte seitdem nicht wieder zurück.

Nachforschungen der portugiesischen Polizei nach der 1,70 Meter großen und schlanken Julia W. – sie hat blaue Augen und mittellange blonde Haare – blieben bisher erfolglos. Nach unbestätigten Berichten wollen Zeugen sie zuletzt am 6. Juli im Bereich der Alentejo-Orte Odemira bzw. Vila Nova de Milfontes gesehen haben. Dort soll sie eingekauft haben und getrampt sein. Aber es stellte sich heraus, dass es sich nicht um die Gesuchte handelte.
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Österreicherin hielt sich an der West-Algarve auf
Die nun vier Wochen vermisste Österreicherin, die Deutsch und Englisch spricht, trug am Tag ihres Verschwindens ein graues T‑Shirt, braune Shorts und Flip-Flops. Sie ließ wichtige Dinge wie Computer, Handy, Ausweisdokumente und Bankkarten zurück – sogar ihren Rucksack mit einigen Bekleidungsstücken.

Offenbar machte sie sich zu Fuß auf den Weg. Der belgische Reisebekannte der Österreicherin sowie Freunde helfen bei der Suche. Sie verteilten Flugblätter und hingen Plakate auf. Zusätzlich verbreiteten sie Suchmeldungen über soziale Netzwerke und richteten eine Facebook-Seite "Help Finding Julia" ein. Doch bislang gingen offenbar keine verwertbaren Hinweise ein. Laut Reisebekanntem ist die Gesuchte mittlerweile auf der Liste der im Schengen-Raum vermissten Personen.

Ein britisches Online-Medium zitiert den belgischen Reisebekannten der verschwundenen Österreicherin, mit der Aussage, er habe am 28. Juni zwischen 18 und 21 Uhr die Polizei darüber informiert, dass er Julia W. vermisse. Die Wache der Republikanischen Nationalgarde GNR in Vila do Bispo habe die Vermisstenmeldung sofort an andere Polizeidienststellen der Region weitergegeben und mit der Suche begonnen.
Blonde, schlanke Österreicherin spricht auch Englisch
Der junge Mann hatte nach eigenen Angaben am Abend zuvor ein Konzert in einer Bar des Algarve-Orts Burgau besucht und die Österreicherin mit seinem Hund zurückgelassen. Julia Weinert habe nicht mit zum Konzert gehen, sondern sich um den Hund kümmern wollen. Als der Belgier zurückgekehrt sei, war der Hund von der Leine und verschwunden; auch Julia W. sei nirgendwo zu sehen gewesen. Bei der Suche, die er bis etwa drei Uhr in der Nacht unternommen habe, sei nur der Hund wieder auffindbar gewesen.
Österreicherin hatte Unfall mit ihrem Camper Van
Julias Reisebekannter erzählte einer Journalistin, die Österreicherin sei auf einer weiten Europa-Rundtour und habe zuvor einen Unfall mit ihrem eigenen Van gehabt. Sie sei zwar unverletzt geblieben, der Wagen sei danach jedoch fahruntüchtig gewesen. Daraufhin sei die Österreicherin bei ihm im Camper Van untergekommen. Ihre Stimmungslage habe sich eingetrübt. "Es ging ihr nicht gut, sie wollte wohl nach Hause", zitieren die Salzburger Nachrichten den Belgier.
Möglicherweise habe die junge Österreicherin aus einer Art Psychose heraus gehandelt, vermutet ihr Umfeld. Die Grafikerin und Designerin beschäftigt sich viel mit der handwerklichen Herstellung so genannter Traumfänger. Das sind Weidenreifen mit Netz, die meist mit Perlen und Federn verziert sind.
Auch Botschaft in Vermisstenfall der Österreicherin eingeschaltet
Die Eltern von Julia haben über Medienkontakte die Öffentlichkeit gebeten, Informationen über den Aufenthaltsort ihrer Tochter sofort an die portugiesische Polizei zu geben. Das sollte über die internationale Notrufnummer 112 geschehen. Die Mutter wie auch der Reisebekannte der Tochter schalteten am Sonntagvormittag, 30. Juni, einen Tag nach Aufgabe der Vermisstenanzeige bei der Polizei in Setúbal, auch die Botschaft Österreichs in Lissabon ein. Das bestätigte Konsulin Daniela Boltmann "Algarve für Entdecker" auf Anfrage.

"Die Botschaft verständigte unverzüglich den zu diesem Zweck eingerichteten Bereitschaftsdienst des portugiesischen Außenministeriums und trat in Kontakt mit der GNR in Vila do Bispo, um die gesetzten Maßnahmen zu dokumentieren sowie mögliche weitere Maßnahmen anzuregen", berichtete Boltmann. Nachdem die Suche in den ersten Tagen erfolglos verlaufen sei, fuhr ein Botschaftsmitarbeiter an die Algarve, um sich gemeinsam mit der Polizei vor Ort einen Überblick über die Situation zu verschaffen. "Da am selben Tag eine Sichtung von Frau W. [Name von Redaktion abgekürzt] in der Nähe von Vila Nova de Milfontes gemeldet wurde, nutzte unser Mitarbeiter die Gelegenheit, auch dort vorstellig zu werden", ergänzte die Konsulin.
Die Botschaft steht nach ihren Worten in Kontakt mit beiden GNR-Dienststellen, mit der Landespolizeidirektion Salzburg, wo Julia W. ebenfalls als vermisst gemeldet wurde, sowie mit dem österreichischen Außenministerium. Zusätzlich hält die Botschaft nach eigenen Angaben auch täglichen Kontakt mit den Eltern der Vermissten und unterstützt diese bei Kontakten sowie bei sonstigen Anliegen.