Andreas Rebers: Algarve-Leidenschaft spät entdeckt
Frage: Was mögen Sie an Portugal, an der Algarve? Und gibt es etwas, das Sie hier partout nicht mögen?
Frage: Ganz neutral gefragt: Was ist Ihnen markant aufgefallen, als Sie das erste Mal an der Algarve a) angekommen und b) aufgetreten sind?
Rebers: Bis auf die Freude eigentlich keinen.
Frage: Was dürfen die Zuschauer erwarten? Der Programm-Titel sagt "Ich helfe gern". Wobei? Wem? Wie? Warum?
Rebers: Im Kabarett brauchen die Leute immer einen Programmtitel und ich suche mir immer etwas aus, das möglichst viele Freiheiten im Spiel zulässt. Und wer hilft nicht gerne einmal einer älteren Dame über die Straße, oder sagt die Wahrheit, wenn man von einem Fremden nach dem Weg gefragt wird.
Frage: „Ein Programm über alles, was toxisch ist", sagt Ihre Werbung. Wie "giftig" werden Sie wettern – um und gegen was?
Rebers: Zur Zeit ist Religion bei uns nie Teil einer Lösung, sondern immer nur Teil des Problems. Deshalb habe ich mich für die Rolle des Exorzisten entschieden, der mit den modernen Werkzeugen der Psychoanalyse dem moralischen Übermenschen in Deutschland den Garaus macht. Es geht weniger um Menschen, die sich entschieden haben in der Diaspora einen ruhigen Lebensabend zu verbringen, sondern um das deutsche Wesen, das in der alten Heimat sein Unwesen treibt.
Rebers: Nächste Frage…
Frage: Wie haben Sie das Algarve-Publikum seit ihrem jüngsten Auftritt 2017 in Erinnerung? Wie ist es im Vergleich zu anderen Zuhörern/Zuschauern, die Sie etwa in Deutschland haben?
Frage: Nehmen wir mal an, jemand würde Sie überhaupt nicht kennen. Wie erklären Sie dem/der, was "Kabarett der radikalen Mitte" ist?
Frage: „Bevor ich überhört werde, werde ich lieber falsch verstanden!", sollen Sie mal gesagt haben. Was war denn bislang das größte Missverständnis?
Frage: Das Akkordeon spielt auch an der Algarve eine wichtige Rolle in der Musik. Welche spielt es für Sie?
Rebers: An diesem Abend gar keine, weil ich alles Musikalische mit dem wunderbaren Flügel des Theaters vortragen werde. Aber abgesehen davon ist die Algarve eine international bekannte Region für eine hoch virtuose Akkordeon-Kunst.
Andreas Rebers
Geboren 1958, wuchs Andreas Rebers im niedersächsischen Weserbergland auf. Sein erstes musikalisches Betätigungsfeld war dort die Stimmungskapelle „Los Promillos“ – auf Schützenfesten, Feuerwehrvergnügen und Vereinsfesten.
Während des Studiums an der Universität Hannover ergaben sich erste Kontakte zur freien Theaterszene und zum Kabarett. 1984 bis 1988 studierte Rebers bei Thomas Aßmus Akkordeon. 1989 wurde er musikalischer Leiter des Schauspiels am Staatstheater Braunschweig.
Rebers ist Autor von Chansons, Liedern und Kabarettprogrammen, sowie Komponist von Bühnen- und Schauspielmusiken und Buchautor. Engagements führten ihn nach Hannover, Braunschweig, Krefeld, Basel, Zürich und München. Kabarettgastspiele absolvierte er im gesamten deutschsprachigen Raum – aber auch im Ausland, so etwa in Portugal.
Von 1997 bis 1999 war Rebers Mitglied der Lach- und Schießgesellschaft. Es schlossen sich Deutschland-Tourneen, Radio-Features, die Mitwirkung in Richard Roglers Freiheit, beim Satirefest und in Dieter Hildebrandts Scheibenwischer an. Gemeinsame Auftritte hatte Rebers bereits mit Urban Priol, Bruno Jonas, Josef Hader, Georg Schramm, Matthias Richling, Achim Konejung und vielen anderen. Andreas Rebers lebt mit seiner Familie in München.