An beliebtem Algarve-Strand stoppen Dünenarbeiten
An einem der wichtigsten Strände der West-Algarve werden Dünenarbeiten für die Sommerperiode ausgesetzt. Anwohner und Badegäste dürften sich freuen.
Betroffen ist der Praia de Alvor bei Portimão. Hier hatte das Vorhaben für Aufsehen gesorgt, weil bei der künstlichen Aufschüttung und Stärkung des Dünenkordons zunächst Fluten schwarzen Wassers ins Meer gepumpt worden waren. Die Herkunft blieb zuerst unklar. Das hatte den Argwohn von Badegästen und Anwohnern hervorgerufen. Sie fürchteten, dass es sich um kontaminiertes und somit gesundheitsgefährdendes Abwasser handeln könnte.
Schwarze Brühe erregte bei Dünenarbeiten Argwohn
Nach einiger Zeit beruhigte die Stadtverwaltung mit dem Hinweis, die schwarze Brühe sei lediglich Schlamm, der zusammen mit Sand aus dem Flussbett des Ria Alvor hin zum nahegelegenen Strand gepumpt wirde. Später begann der Bauträger ein Lastschiff einzusetzen, welches die Schmutzfracht jeweils im Hafen von Portimao löschte.
Bei dem Beschluss zur Aussetzung der Arbeiten im Sommer dürfte auch eine wesentliche Rolle gespielt haben, dass es sich um einen beliebten Strandabschnitt in der Bucht von Lagos handelt. Dieser hat für dieses Jahr erneut die Blaue Flagge verliehen bekommen, Symbol für besonders hohe und gesicherte Badequalität.
Träger der Arbeiten, die Ende September wieder aufgenommen werden sollen, ist die regionale Verwaltungsstelle der portugiesischen Umweltagentur APA. Das knapp zwei Millionen Euro teure Projekt soll laut Zeitplan zum Jahresende abgeschlossen sein.
Hotels und Restaurants erwarteten Stopp der Dünenarbeiten
Die bisherigen Maßnahmen waren auf einer Strecke von etwa 150 Metern sichtbar. Das werde bis Juni auch noch so bleiben, teilte die Stadtverwaltung Portimão mit. Aber in den Hochsaison-Monaten Juli und August werde es keine Beeinträchtigungen für die Badegäste am Strand mehr geben.
In Alvor betreibt alleine die Hotelgruppe Pestana sieben Hotels. Das neuste – Pestana Alvor Blue – ist ein 5‑Sterne-Hotel mit All-Inclusive-Angebot, das sich mit seinem Service vor allem an betuchte Familien richtet. Wir berichteten über die Eröffnung in unserem Beitrag „Algarve: Größtes All-Inclusive-Resort mit 5 Sternen“. Auch den Betrieb der Strandrestaurants hätte die Fortsetzung der Bauarbeiten im Sommer heftig gestört.
Das Aussaugen des Sands aus dem Alvor-Fluss und das Weiterpumpen durch dicke schwarze Rohre zum Praia de Alvor soll den Dünenbereich letztlich um rund zehn Meter verbreitern. Der Strand wird dann überall mindestens 25 Meter breit sein – auf eine Länge von zwei Kilometern.
Die Maßnahme zielt auf eine natürliche Abwehr der Erosion. Sie ist in Höhe von 1,7 Millionen Euro durch das Nachhaltigkeitsprogramm POSEUR der Europäischen Union gefördert. Die restlichen 300.000 Euro trägt Portugals öffentliche Hand.