Neuster Algarve-Krimi: Zu Besuch bei Autorin Bettina Haskamp
Der neuste Algarve-Krimi ist da und ab 16. April im Handel! Geschrieben hat ihn Bettina Haskamp aus Alcoutim – unter ihrem Pseudonym Carolina Conrad. Der Titel: "Letzte Spur Algarve". Wir haben die Autorin daheim besucht und mit ihr über das Schreiben, die Region und ihre Pläne gesprochen.
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Die Handlung in Kürze: Auf einem abgelegenen Gehöft in der Algarve wird die Leiche einer Tierschützerin gefunden – unter den Hufen ihres eigenen Pferdes. Ein Unfall? Nein, meint Kommissar João Almeida. Doch mit seiner Mordtheorie ist er allein. Er bittet die deutsche Journalistin Anabela Silva, die vor einigen Wochen ins Dorf ihrer Eltern gezogen ist, verdeckt unter den Tierschützern zu recherchieren, zu denen viele Deutsche gehören. Anabela lässt sich darauf ein. Denn erstens fühlt sie sich zu Almeida hingezogen, und zweitens braucht sie seine Hilfe. Sie sucht die Spur eines Kindes, das während eines finsteren Kapitels portugiesischer Geschichte verschwunden ist …
Wir treffen die ehemalige NDR-Journalistin Bettina Haskamp auf genau solch einem abgelegenen Gehöft, ganz weit draußen an der Ost-Algarve. Zwei Esel – später werden sie uns als Fofo und Isa vorgestellt – und der Hund Tango begrüßen uns. Mit ihrem Mann lebt die Schriftstellerin hier autark im Grünen – in vollkommener Abgeschiedenheit. Um weder von Mann noch Tier gestört zu werden, wie sie erläutert, hat die 1960 in Oldenburg geborene Autorin ein winziges Häuschen im Nachbardorf gemietet. Dort kapselt sie sich ab, textet manchmal von morgens bis abends, nur unterbrochen von Kaffee- und Zigaretten-Pausen, einem selbst zubereiteten Lunch und ab und zu einem Nickerchen.
Inhaltsverzeichnis
Bettina Haskamp: "Hier fließen die Gedanken leichter!"

Frage: Wo schreibt es sich leichter – in Norddeutschland oder an der Algarve? Und warum?
Haskamp: Ich habe alle meine Romane in der Algarve geschrieben. Die Idee zum ersten, „Alles wegen Werner“, ist entstanden, als eine Freundin dort in eine Ehekrise geriet. Und auch meine beiden Krimis, die ich als Carolina Conrad veröffentlicht habe, spielen in der Algarve. Warum schreibe ich in Portugal? Hier ist meine Stimmung hell – so, wie das Licht. Hier fließen die Gedanken leichter, bin ich von wunderschöner Natur umgeben und schreibe in völliger Ruhe. In Hannover oder Hamburg herrscht ein anderer Lebensrhythmus. Sehr gut für Recherchen und für den Teil von mir, der es gern quirlig und lebendig mag. Aber eben nicht gut zum Schreiben.
Frage: Warum schreiben Sie unter Pseudonym?
Haskamp: Das ist dem Genre-Wechsel geschuldet – vom heiteren Frauenroman zum Krimi. Ich wollte keine Leserin enttäuschen, die sich in der Erwartung einer leicht erzählten Lebens- und Liebesgeschichte mit einem Roman von mir an den Strand legt, und stattdessen von Mord und Vergewaltigung liest.
Frage: Wie wichtig ist die Vertrautheit mit der Ost-Algarve, um solche Krimis wie Ihre schreiben zu können? Würden Sie sich auch einen Albufeira‑, Portimāo‑, Lagos- oder Sagres-Krimi zutrauen?
Haskamp: Sehr wichtig! Um einen an der West-Algarve spielenden Krimi schreiben zu können, müsste ich dort schon einige Zeit verbringen. Beispielsweise habe ich vor Jahren einige Monate auf den Azoren gelebt. Für meinen Roman „Azorenhoch“ bin ich dann noch einmal auf die Insel São Miguel geflogen und habe dort eine Woche bei Freunden verbracht. Eine gute Entscheidung – über die Jahre hatte sich die Insel sehr verändert …. Die Journalistin in mir ist halt gern genau.

Haskamp wollte ein anderes Cover
Frage: Ihr neuer Krimi spielt wieder an der Ost-Algarve und erneut prangt ein Foto von der West-Algarve, diesmal aus dem Fischerdorf Ferragudo, auf dem Buchtitel? Warum konnten Sie den Verlag nicht überzeugen, ein passenderes Cover auszuwählen?
Haskamp: Darauf kann ich nur antworten: Ich habe es versucht. Aber die Verpackung eines Romans ist Verlagssache und die Marketingabteilung wollte es offensichtlich so plakativ wie möglich. Ich finde das schade, auch die Ostalgarve hat wunderschöne Fotomotive zu bieten, die klassische Algarve-Stimmung vermitteln.
Am zweiten Algarve-Krimi hat Haskamp kürzer geschrieben als am ersten

Frage: Wie lange haben Sie am neusten Werk geschrieben? Kürzer als beim ersten?
Haskamp: Ja, deutlich kürzer. Da der zweite Anabela-Band in Jahresabstand zum ersten erscheinen sollte, musste ich diesmal innerhalb von sechs Monaten fertig sein und habe den Abgabetermin immer vor Augen gehabt. Ein bisschen länger als die sechs Monate habe ich dann doch gebraucht, weil das Ende einfach nicht rund werden wollte. Aber zum Glück kam die fehlende Eingebung dann doch noch, dank des kritischen Eingreifens einer meiner Testleserinnen.
Frage: Das Segeln war einmal eine wichtige Phase in Ihrem Leben – wie sieht es damit jetzt an der Ost-Algarve aus? Da gibt es ja nur den Fluss Guadiana in der Nähe…
Haskamp: In meiner Anfangszeit in Portugal habe ich noch auf meinem Boot gelebt und geschrieben, das im Guadiana vor Anker lag. Zwischendurch bin ich gemeinsam mit meinem Mann auf die Azoren und zurück gesegelt. Dann kam der erste Ferienwohnsitz an Land – direkt am Ufer des Guadiana. Und ich merkte: die Phase meines Lebens, in der ich segeln wollte, ist abgeschlossen. Das Boot ist inzwischen verkauft.
Frage: Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht schreiben?
Haskamp: Lesen, lesen, lesen. Freunde und Familie treffen, mit dem Hund spazieren gehen, ab und zu Ausflüge nach Tavira oder z.B. nach Cacela Velha machen. In Hamburg ins Stadtleben eintauchen. Und dann muss ich mich natürlich um den lästigen Teil des Lebens wie die Steuererklärung kümmern.
Haskamp: "Die Stärke der Ost-Algarve ist ihre Ursprünglichkeit"

Frage: Was sind die Stärken und Schwächen der Region Alcoutim – als Wohnort und als Urlaubsort?
Haskamp: Als Urlaubsort sehe ich eigentlich nur eine Schwäche: es gibt zu wenig Angebote für Kinder. Natürlich muss ein Urlauber in die Gegend hier passen, es also eher ruhig mögen, Naturliebhaber sein und eine halbe Stunde Autofahrt in Kauf nehmen, wenn es mal ein Tag am Atlantikstrand sein soll. Die Stärke der Region ist aus meiner Sicht ihre Ursprünglichkeit. Zum Leben fehlt mir persönlich hier nichts. Aber es ist traurig zu sehen, wie die Dörfer langsam aussterben, weil es zu wenig Jobs gibt. Die Gemeinde versucht, für die wenigen jungen Leute attraktiver zu werden, aber das ist schwer und die meisten ziehen in die Städte. Inzwischen wird in sanften Tourismus investiert; das scheint mir ein guter Ansatz, ist aber zu wenig. Lösungen habe ich allerdings auch nicht parat.
Frage: Wenn Sie sich heute nochmal entscheiden würden, an die Algarve zu ziehen – wäre es wieder Alcoutim?
"Mich würde auch Tavira reizen", sagt Krimiautorin Haskamp
Haskamp: Schwer zu sagen. Die Stadt Tavira würde mich auch reizen, wäre mir vor allem im Sommer aber zu touristisch. Ja, wahrscheinlich würde es wieder Alcoutim.
Frage: Wie sollte sich der Tourismus hier Ihrer Meinung nach entwickeln – idealerweise?
Haskamp: Nachhaltig und sanft. Wenn ich beispielsweise sehe, was gerade in Monte Gordo passiert, dann kann ich nur sagen: So bitte nicht! Da wird in einem architektonisch ohnehin schon verschandelten Ort auch noch das letzte bisschen Charme zerstört, das letzte urtümliche Strandlokal niedergerissen, um Holzkisten im Einheitsstil aufzubauen. Sogar den freien Blick vom Ort auf das Meer gibt es nicht mehr. Grausig. Mit solchen sogenannten Verschönerungen verspielt die Ost-Algarve das, was sie auszeichnet: ihre an vielen Orten noch unverbaute Originalität.
Frage: Gibt's schon die Idee für weitere Algarve-Krimis aus Ihrer Feder? Wann werden die erscheinen?
Haskamp: "Ich arbeite am Plot für einen dritten Algarve-Krimi"
Haskamp: Ja, ich arbeite am Plot für einen dritten Anabela-Band. Aber noch ist es nicht viel mehr als eine Idee und ein bisschen zu früh, um über ein etwaiges Erscheinungsdatum zu sprechen.
Frage: Was gefällt Ihnen an anderen Portugal-Krimis, was missfällt Ihnen?
Haskamp: Ich mag es, wenn ich spüre, dass ein Autor oder eine Autorin Land und Leute wirklich kennt und die erzählte Krimihandlung samt ihren Figuren hierher passt. Ich persönlich mag keine sehr blutigen Geschichten und auch keine als Krimi verkleideten Reiseführer. Mein absoluter Favorit ist „Barco Negro“ von Mario Lima.

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Hier frühere Beiträge zu unserem Thema
Über den ersten Algarve-Krimi von Bettina Haskamp berichteten wir Anfang Oktober 2018 unter dem Titel "Algarve-Krimi: Mordserie im Osten".
Damals verlosten wir ebenfalls fünf Algarve-Krimis. Das Ergebnis finden Sie in unserem Artikel "Verlosung: Fünf Algarve-Krimis gewonnen!".