Algarve News: 18. bis 24. März 2019
Algarve News und Portugal News aus KW 12/2019: Mehr Flughafen-Kontrollen | Weniger Briten erwartet | Schlammflut in Alvor | Waldbrand-Warnung | Vergewaltigung in Silves – unser Wochenrückblick enthält noch viel mehr Spannendes!
- Schrecken für 164 Algarve-Passagiere in Boeing 737 :In Schrecken versetzte ein technischer Defekt 164 Algarve-Passagiere, die am Sonntag mit einer Ryanair-Boeing 737 von Faro ins Allgäu flogen. Wir berichten, wie das Ganze ausging.
- Jagd-U-Boot soll Schleuser im Mittelmeer aufspüren :Das portugiesische Jagd-U-Boot "Tridente" soll jetzt im Mittelmeer mithelfen, überladene Flüchtlingsschiffe aufzuspüren und Schleuserbanden zu bekämpfen.
- Algarve jetzt Hot Spot für Tiefkühl-Fisch :An der Algarve wird die derzeit modernste Fabrik für Tiefkühl-Fisch in Betrieb genommen. Hier erfahren Sie alles über die Produkte und Verarbeitung.
- Algarve-Fischkutter von Welle umgekippt :In einer dramatischen Hilfsaktion haben Marine und Luftwaffe drei Männer gerettet, die mit ihrem Algarve-Fischkutter nachts in Seenot geraten waren.
Inhaltsverzeichnis
Algarve News und Portugal News: Was sonst noch geschehen ist
In der zurückliegenden Woche ist an der Algarve und in ganz Portugal noch manches andere passiert. Aus dem Nachrichtenstrom haben wir für Sie diejenigen fünf herausgefiltert, die wir für die wichtigsten für unsere deutschsprachigen Nutzer halten:
Portugal News: Mehr Flughafenkontrolleure wegen Brexits
Der portugiesische Innenminister hat angekündigt, dass die Zahl der SEF-Einwanderungs- und Grenzinspektoren auf den Flughäfen Faro, Lissabon und Funchal (Madeira) ab April erhöht wird. Die Verstärkung ist Teil eines Notfallplans für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Eduardo Cabrita sagte bei einer Anhörung zu den Auswirkungen des britischen Ausstiegsprozesses im Ausschuss für europäische Angelegenheiten, der Flughafen Lissabon werde 22 zusätzliche Inspektoren bekommen und der Flughafen Faro zehn. Laut Minister werden britische Touristen auch künftig das Kontrollsystem "RAPID" (Automatic Recognition of Identified Passengers) durchlaufen. Die entsprechenden elektronischen Geräte sollen an den Flughäfen in Faro und Funchal ausgebaut werden. Cabrita sagte, die Regierung werde "in diesen Tagen" ein Dekret zur "maximalen Vereinfachung" des Zugangs für Briten im Fall eines vertragslosen Austritts verabschieden. Dazu soll eine Befreiung von der Visumspflicht gehören, die bei maximal 90 Tage dauernden Reisen gilt. Nach Angaben Cabritas werden britische Bürger auch nicht den Reise-Grund und das Vorhandensein von finanziellen Mitteln für den Unterhalt nachweisen müssen. Wenn sie ausschließlich nach Portugal reisen, wird auch nicht der vom Schengen-Grenzkodex vorgeschriebene Stempel verlangt werden.
Algarve News: Weniger Briten erwartet
Die Algarve ist laut portugiesischem Hotelverband AHP die einzige Tourismusregion des Landes, die 2019 weniger britische Gästen erwartet. „Andere Destinationen rechnen mit einer Stabilisierung des Marktes“, sagte AHP-Präsidentin Cristina Siza Vieira. Allerdings gingen alle Regionen davon aus, dass der Brexit das Wachstum des nationalen Tourismussektors grundsätzlich negativ beeinflussen dürfte. Das Wirtschaftsministerium startet deshalb in Großbritannien eine groß angelegte Werbekampagne, um Portugals al „freundlichstes Ziel“ Europas zu profilieren. Im Januar und Februar konnte der Flughafen Faro bereits 16 Prozent mehr britische Touristen verzeichnen als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Im ganzen Jahr 2019 rechnen die portugiesischen Hoteliers mit mehr Kunden aus Spanien, Frankreich und dem eigenen Land, wie eine AHP-Umfrage ergab. Demnach dürften sich die Auslastung und das Umsatzwachstum in diesem Jahr abschwächen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer werde vermutlich stagnieren, hieß es.
Algarve News: Schwarze Schlammflut vor Alvor
Das schwarze Wasser, das am Strand von Praia dos Três Irmãos in Alvor ins Meer gepumpt wird, ist flüssiger Schlamm vom Boden des Flusses, der in den Atlantik mündet. Das hat ein Sprecher der zuständigen Stadtverwaltung von Portimão erklärt. Es handele sich in dem riesigen Graben mit dicken Rohren nicht um den Transport von Abwasser, weshalb keine Gefahr bestehe. Die Arbeiten würden außerhalb der Badesaison durchgeführt, um den Strandbetrieb möglichst wenig zu stören, sagte er. Die Arbeiten sind Teil eines Ausbaggerungsprojektes, das die Navigation in der Mündung des Rio Alvor erleichtern und gleichzeitig den östlichen Sanddünen-Gürtel des Alvor-Strandes wieder etwas auffüllen soll – als natürlicher Erosionsschutz. Das Projekt ist zwei Millionen Euro teuer, von denen die EU den größten Teil übernimmt. Besorgte Spaziergänger und Wassersportler hatten die Frage gestellt, ob von dem Schwarzwasser Gesundheitsgefahren ausgehen könnten. Bürger kritisierten auch, dass die Baustelle schlecht abgesperrt ist. Eine Stellungnahme der regional zuständigen Umweltschutzagentur APA war in den vergangenen Wochen nicht zu erhalten.
Algarve News: Erste Waldbrandwarnung
Der portugiesische Zivil- und Katastrophenschutz ANPC hat die Bevölkerung vor erhöhter Waldbrandgefahr bis Dienstag, 26. März, gewarnt. Das ist die erste landesweite Alarmmeldung dieses Jahres. Außergewöhnlich hohe Temperaturen, die anhaltende Trockenheit und starker Wind könnten nach Angaben der Behörde das Entstehen von Feuern begünstigen – sehr stark besonders in der Mitte und im Norden Portugals. ANPC erinnerte daran, dass in den gefährdeten Gebieten deshalb die Verbrennung von geschnittenem Grün nur nach Genehmigung durch die örtlichen Behörden erlaubt ist. Die Kreisstadt São Brás de Alportel stellte am 22. März ihren neuen im Süden der Kommune gelegenen Wassertank Hortas e Moinhos vor. Er dient dazu, dass Hubschrauber, die in der Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden, dort Löschwasser auftanken können. Der von Quellwasser gespeiste Haupt-Tank fasst 180 Kubikmeter Wasser, ein Stütztank 120 Kubikmeter. "Die Verteidigung unseres Waldes und unserer Bevölkerung hat oberste Priorität", sagte Bürgermeister Vitor Guerreiro. An zwei Orten im Kreisgebiet sind im Rahmen von Aufforstungsmaßnahmen auf einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmeter neue Steineichen gepflanzt worden.
Algarve News: Gastronomie-Beschäftigte demonstrieren
Auf einer Protestaktion in Albufeira haben am Donnerstag Gewerkschafts-Funktionäre und ‑Aktivisten schlechte Arbeitsbedingungen in Gaststätten und Restaurants angeprangert. Vor dem Rathaus, in dem der regionale Hotel- und Gaststättenverband eine Repräsentanz hat, kam es zu einem Sit-in der Hotelgewerkschaft. In der übergebenen Protestnote heißt es, während Unternehmen nach wie vor wachsende Erträge verbuchten und immer neue Betrieb eröffneten, stagnierten die Einkommen der Arbeitnehmer oder nähmen sogar ab. Beklagt wurden auch unsichere befristete Arbeitsverträge, die Deregulierung von Arbeitszeiten, Nichtzahlung von Überstunden und Probleme bei der Gewährung von Urlaub und Freizeit. Laut Gewerkschaft blockieren die Arbeitsgeber die Verhandlungen über einen Tarifvertrag. Weil es an wirksamen Kontrollen der Behörden mangele, gingen Arbeitgeber bei Verstößen oft straffrei aus.
Schulpersonal streikt
Am Donnerstag und Freitag hatten zahlreiche Schulen der Algarve nachmittags geschlossen oder konnten keinen Unterricht durchführen, weil Verwaltungspersonal streikte. Nach Angaben der zuständigen Gewerkschaft der Arbeiter im öffentlichen Dienst gab es „eine sehr gute Beteiligung“ an der Arbeitskampfmaßnahme. Sie richtete sich vor allem gegen „eklatanten Personalmangel“. Die Mitarbeiter, etwa in den Schulkantinen, seien sehr erschöpft. Gehaltserhöhungen habe es seit zehn Jahren nicht mehr gegeben und der Verdienst sei sehr gering.
Fünf Algarve News und Portugal News aus der Arbeit von Justiz, Polizei, Feuerwehr und Militär
Streiträfte helfen in Moçambique: Zwei Transportflugzeuge der portugiesischen Luftwaffe haben in dieser Woche 41 Soldaten und Hilfsmaterial in das von einem Zyklon heimgesuchte Moçambique geflogen. In der von der Katastrophe besonders schlimm heimgesuchten Region um die Stadt Beira bieten sie medizinische Erstversorgung an. Stützpunkt ist das portugiesische Konsulat in Beira. Von dort aus agieren auch portugiesische Polizei‑, Zivilschutz- und Rettungskräfte. Mehr als 410 Opfer wurden bislang in Folge der verheerenden Überschwemmungen in dem südostafrikanischen Land gezählt.
Fischer tot: Die Wasserschutzpolizei von Tavira hat Montagnacht einen 69 Jahre alten Algarve-Fischer tot aus dem Naturschutzgebiet Ria Formosa geborgen. Er war im Hafen von Santa Luzia ins Wasser gestürzt und ertrunken. Die Leiche wurde in die Rechtsmedizin von Faro gebracht. Die Polizei ermittelt die genauen Todesumstände.
Mutmaßlicher Vergewaltiger in Haft: Die Staatsanwaltschaft in Faro hat einen 35-jähriger Mann wegen des Verdachts der Vergewaltigung verhaften lassen. Die Tat soll sich am Dienstag „in einem Gebiet der Algarve“ ereignet haben, wie es unklar hießt. Eine Boulevardzeitung sprach von Silves. Der Verdächtige und das 23-jährige Opfer sollen Arbeitskollegen sein. Beide befanden sich den Angaben zufolge auf dem gemeinsamen Fußweg nach Hause. Die Frau konnte nach der Tat in einer an der Straße gelegenen Ferienwohnung die Polizei alarmieren. Das Opfer wurde ins Krankenhaus nach Portimão gebracht. Nach einer ersten Vernehmung sitzt der Tatverdächtige nun in Untersuchungshaft. Ebenfalls festgenommen wurde ein 48-jähriger Mann, der im Verdacht steht, vor einem Monat seine 45-jährige Frau vor den Augen der 13 Jahre alten Tochter geschlagen zu haben. Ihm wird vorgeworfen, seine Ehefrau wiederholt angegriffen, bedroht und beleidigt zu haben. Er habe die Trennung von ihr nicht akzeptiert, ihr nachgestellt und ständig ihr Verhalten kontrolliert. Im Mai soll das Gerichtsverfahren wegen häuslicher Gewalt beginnen.
Wegen Verdachts auf Steuerbetrug verhaftet: Die Polizei in Faro hat am Dienstag vier Personen zwischen 39 und 50 Jahren wegen des Verdachts auf Steuerbetrug in Höhe von fünf Millionen Euro verhaftet. Im Rahmen einer Operation „Grünes Gold“ waren zuvor Durchsuchungen durchgeführt worden in Faro, Beja, Évora, Setúbal, Santarém, Leiria, Coimbra, Viseu und Porto. Die Verdächtigen – drei Männer und eine Frau – sollen seit mehr als einem Jahr unter falschem Namen oder unter dem Namen von Ausländern nach und nach Forstdienstleistungs-Unternehmen gegründet, falsche Steuererklärungen abgegeben und dabei Mehrwert- und Körperschaftssteuer hinterzogen haben. Die Ermittlungen führten auch zur Beschlagnahmung von 28 Fahrzeugen, mehr als 15.000 Liter Agrar-Diesel, Büro-Ausstattung, Bargeld, einer Schusswaffe und kleinen Mengen Rauschgifts. Gegen einen der Gefassten lag bereits ein fünf Jahre alter Haftbefehl vor. Die anderen drei Festgenommenen wurden gegen Meldeauflagen zunächst wieder freigelassen.