Im Alentejo, am Alqueva-Stausee, funkeln die Sterne so klar wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Den Himmel der größten, aber am wenigsten besiedelten Region Portugals nördlich der Algarve hat die Starlight Fondation als erstes Gebiet weltweit für seine sternenreiche Nächte ausgezeichnet.
Kenner wissen: Ebenso atemberaubend wie der Blick in den Sternenhimmel, ist der Blick über die unendlichen Weiten der Region. Den besten Ausblick dürfen Reisende bei einer Heißluftballon-Rundfahrt genießen. Hoch über der Erde lässt sich die Weitläufigkeit und Ursprünglichkeit des Alentejo hervorragend genießen. Die Region, für die der Tourismusverband Visit Alentejo wirbt, besticht ferner durch die Vielfältigkeit ihrer Museumslandschaft.
Wir berichteten über die Museen in unserem Beitrag "Alentejo lockt mit vielen Museen".
Über die Weinproduktion im Alentejo informiert unser Artikel "Alentejo-Weine munden immer mehr".
Und die Hotel-Landschaft beleuchtet unser Bericht "Alentejo: Meisterhafte Hotel-Architektur".
Inhaltsverzeichnis
Neben Alqueva-Stausee gehört Évora zum Pflichtprogramm
Zurück am Boden gehört ein Besuch im historischen Städtchen Évora zum Pflichtprogramm: Das geschichtsträchtige Stadtzentrum mit seinen Baudenkmälern aus mehr als zwei Jahrtausenden ist seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Umschlossen wird es von einer gut erhaltenen historischen Stadtmauer.
Besonders sehenswert ist die Knochenkapelle Capela dos Ossos. Ihre Wände und Säulen sind mit über 5.000 Totenschädeln und Gebeinen verziert. Die Idee ist aus der Not heraus entstanden, als die Kapazität des naheliegenden Friedhofs an ihre Grenzen gestoßen war. So sollten die sterblichen Überreste eine würdevolle, letzte Ruhestätte erhalten.
Das Stonehenge des Alentejo: Steinkreis plus Hinkelstein
In der Nähe von Évora befindet sich der sagenhafte Steinkreis Cromeleque dos Almendres. Im Gegensatz zu Stonehenge können Besucher sich im Cromeleque dos Almendres überall frei bewegen und dürfen die Steine sogar berühren. Der Steinkreis entstammt der Megalith-Kultur am Übergang von der Steinzeit zur Kupferzeit. Einige der 95 Steine sind mit Augen, Kreisen, Zickzacklinien sowie Darstellungen von Sonne und Mond verziert. Knapp drei Kilometer vom Steinkreis entfernt, befindet sich zudem noch ein einzelner großer Hinkelstein.
Neben Évora hat der Alentejo mit der Garnisonsstadt Elvas seit 2013 gleich noch ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe im Repertoire. Aufgrund seiner strategischen Lage in der Nähe zur spanischen Grenze hatte Elvas immer wieder eine bedeutende Rolle als Verteidigungsfestung. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich durch den stetigen Ausbau der Verteidigungssysteme die größte Trockengraben-Befestigungsanlage der Welt. Sehenswert sind vor allem die Festungen Castelo de Elvas, Forte de Santa Luzia sowie Forte da Graça. Aber auch die vielen kleineren Festungsanlagen sind spannende Zeitzeugen.
Nach Marvão – der Klassik wegen
Ebenfalls an der spanischen Grenze befindet sich die Festungsstadt Marvão, die den Beinamen Adlerhorst trägt. Spektakulär liegt das Städtchen mit seinen weiß leuchtenden Häusern auf einer Höhe von 856 Metern mitten auf einer Granitwand auf einem Gipfel des Serra de São Mamede Gebirges. Wer klassische Musik liebt, sollte sich das Musikfestival von Marvão (19. bis 28. Juli 2019) in dem einzigartigen Flair des Städtchens nicht entgehen lassen. Von der Stadt bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf das umliegende Flachland sowie das Gebirge.
Ebenso atemberaubend ist der Ausblick vom mittelalterlichen Städtchen Monsaraz etwas weiter im Landesinneren auf einer Anhöhe gelegen. Der Ort ist komplett autofrei, so dass sich die Besucher in Ruhe umhertreiben lassen können. Ebenso herrlich, wie der Blick auf die mehr als 300 Jahre alten weißen Häuschen mit ihren roten Dächern und gusseisernen Balkonen, ist die fantastische Aussicht auf den Alqueva-Stausee.
Alqueva-Stausee verhalf Weinregion zum Aufschwung
Dem Wasser des Guadiana-Flusses, das den Alqueva-Stausee speist, verdankt der Alentejo übrigens auch seinen Aufschwung zu einer der besten Weinregionen Portugals. In der Region werden mittlerweile mehr als 50 Prozent des portugiesischen Weins produziert und die hervorragenden Weingüter, die häufig auch als Gasthäuser fungieren, sind nicht nur zur Weinlese im August einen Besuch wert. Ein weiteres kulinarisches Highlight ist die Olivenernte im November, wenn das hier als „flüssiges Gold“ bezeichnete Olivenöl hergestellt wird.
Hervorragende Routen für Naturtouristen
Auch für Aktivurlauber hat der Alentejo einiges zu bieten: Hervorragende Wanderouten wie die Rota Vicentina an der Alentejo-Küste, der Transalentejo rund um den Alqueva-Stausee oder die Alentejo Feel Nature Route im Naturpark Serra de São Mamede lassen das Herz von Wanderern, Radfahrern und Naturliebhabern höherschlagen.
Wen es eher ans Meer zieht, der sollte sich auf jedem Fall im Stand-up Paddling versuchen. Der leichte bis mittelstarke Wellengang bietet ideale Voraussetzungen. Auch für Windsurfer und Kitesurfer sind die weitläufigen Strände bestens geeignet, denn von Massentourismus ist hier nichts zu spüren.