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Algar­ve spielt alle Brexit-Kon­se­quen­zen durch

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Drei Mona­te vor dem Aus­tritt Groß­bri­tan­ni­ens aus der Euro­päi­schen Uni­on, spielt die Algar­ve alle denk­ba­ren Brexit-Kon­se­quen­zen für sie durch. Am Mon­tag, 17. Dezem­ber, nahm in Faro der neue star­ke Mann der Tou­ris­mus­för­de­rung, João Fer­nan­des, in einem Inter­view mit "Algar­ve für Ent­de­cker" Stel­lung zu dem Pro­blem. Er ist seit die­sem Datum gemein­sa­mer Prä­si­dent der bei­den sich ergän­zen­den Orga­ni­sa­tio­nen RTA und ATA.

 

Brexit-Konsequenzen sind Herausforderung für Tourismusförderer der Algarve, Joao Fernandes
Gefrag­ter Gesprächs­part­ner: Joao Fer­nan­des mit por­tu­gie­si­schen Jour­na­lis­ten. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Herr Fer­nan­des, für bri­ti­sche Por­tu­g­al­ur­lau­ber ist die Algar­ve das Haupt­ziel. Sie sor­gen für gut sechs Mil­lio­nen Über­nach­tun­gen an der Süd­küs­te, das sind 40 Pro­zent aller Über­nach­tun­gen von Aus­län­dern. Rund die Hälf­te aller Flug­gäs­te am Flug­ha­fen Faro kom­men aus dem Ver­ei­nig­ten König­reich. Wie stel­len sich Ihre bei­den Orga­ni­sa­tio­nen auf das ein, was da an Brexit-Kon­se­quen­zen auf Ihre Regi­on zukommt?

Wir arbei­ten seit eini­ger Zeit in einem Pro­jekt dar­an, wie wir mit den Brexit-Kon­se­quen­zen umge­hen. Wir wol­len unse­re werb­li­chen Akti­vi­tä­ten Rich­tung Groß­bri­tan­ni­en ver­stär­ken. Das wird unter ande­rem auch Aus­wir­kun­gen aufs Bud­get und auf den Ein­satz der ent­spre­chen­den Instru­men­te haben.

Gleich­zei­tig arbei­ten wir dar­an, das Ange­bot der Algar­ve, das wir kom­mu­ni­zie­ren, zu diver­si­fi­zie­ren. Das betrifft zum Bei­spiel den Natur­tou­ris­mus, den mari­ti­men Tou­ris­mus und den Bereich Mee­tings und Incen­ti­ves. Hier haben wir schon vie­le Res­sour­cen, die wir aller­dings bes­ser her­aus­stel­len müs­sen. Das unter­streicht auch, wie wich­tig es ist, die Desti­na­ti­on sowohl gemein­sam wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, als auch sie bekann­ter zu machen.

 

Brexit-Kon­se­quen­zen: Algar­ve bear­bei­tet neue Märkte

 

Das allein dürf­te nicht reichen…

Wir müs­sen uns nicht allein um die Brexit-Kon­se­quen­zen, son­dern eben­so um die ver­stärk­te Bear­bei­tung vor­han­de­ner Märk­te und die Erschlie­ßung neu­er küm­mern. Da sehen wir zum Bei­spiel ein star­kes Nach­fra­ge-Poten­zi­al und ‑Wachs­tum in Frank­reich. Wir erle­ben zudem wach­sen­de Unter­stüt­zung im Bereich der Flug­ver­bin­dun­gen und wir ver­stär­ken gleich­zei­tig unse­re Bezie­hun­gen zu skan­di­na­vi­schen Län­dern. Was Deutsch­land anbe­trifft, so ist und bleibt das einer unse­rer Haupt­märk­te, für den wir auch viel tun.

Was macht die Regie­rung in Lis­sa­bon?

Wir sind in engem Kon­takt mit der Regie­rung in Lis­sa­bon, um über den Fort­gang der Arbei­ten am mög­li­chen bila­te­ra­len Abkom­men infor­miert zu wer­den, über das gera­de ver­han­delt wird. Da der Aus­tritts­ter­min Ende März 2019 immer näher rückt, ist jedes EU-Land gera­de dabei, im Rah­men diplo­ma­ti­scher Kon­tak­te die Rah­men­be­din­gun­gen für die Zeit nach einem ‚har­ten‘ Brexit, also ohne Ver­trag mit der EU, zu son­die­ren. Da geht es um Aspek­te der Brexit-Kon­se­quen­zen wie Sicher­heits­kon­trol­len, Rei­se­mo­da­li­tä­ten, Steu­ern usw. Da inter­es­siert uns natür­lich das Ergeb­nis des Gesprächs­pro­zes­ses – auch für den schlech­tes­ten Fall eines Aus­tritts Groß­bri­tan­ni­ens – den ohne Vertrag.

 

So sieht João Fer­nan­des die Brexit-Konsequenzen

 

Wie sieht Ihre per­sön­li­che Sicht der Brexit-Kon­se­quen­zen aus?

Schon in die­sem Jahr 2018 haben wir nach der Insol­venz der bri­ti­schen Flug­li­nie Mon­arch einen Rück­gang bei den Über­nach­tun­gen bri­ti­scher Urlau­ber regis­triert. Aller­dings wur­den im zurück­lie­gen­den Quar­tal auch wie­der mehr Ankünf­te bri­ti­scher Flug­gäs­te auf dem Flug­ha­fen Faro gemel­det. Pro­gno­sen sind in Tagen wie die­sen immer ein wenig ris­kant. Wir wis­sen letzt­lich nicht genau, wie sich jemand ver­hält, der sich in einer unsi­che­ren Situa­ti­on befin­det. Wir wer­den sehen, wie’s weitergeht…

Was mei­nen Ihre Part­ner in Groß­bri­tan­ni­en zu den Brexit-Konsequenzen?

Wir waren im Okto­ber auf dem World Tra­vel Mar­ket in Lon­don. Dort haben sich Air­lines, Rei­se­ver­an­stal­ter und ande­re Rei­se­ex­per­ten nicht sehr besorgt gezeigt. Aber man weiß natür­lich nicht, ob das eher ‚wishful thin­king‘ ist oder aber das rich­ti­ge Gespür fürs Geschäft. Drü­cken wir die Dau­men und machen wir unse­re Arbeit!

 

Brexit-Konsequenzen beschäftigen die Tourismusförderer der Algarve mit ihrem neuen Präsidenten Joao Fernandes (1.v.l.)
Amts­über­nah­me in Faro: Joao Fer­nan­des (am Tisch links) steht nun als Prä­si­dent ATA und RTA vor. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Dop­pel-Prä­si­dent­schaft, um gemein­sam effi­zi­en­ter zu ent­wi­ckeln und zu bewerben

 

Seit heu­te ste­hen Sie zwei Tou­ris­mus­för­de­rungs-Orga­ni­sa­tio­nen der Algar­ve als Prä­si­dent vor. Warum?

Wir haben die­ses „joint ven­ture“ zwi­schen den bei­den Tou­ris­mus­för­de­rungs-Orga­ni­sa­tio­nen RTA und ATA geplant, um mit den sel­ben Res­sour­cen effi­zi­en­te­re Ergeb­nis­se zu errei­chen. Es ist wich­tig, dass der­je­ni­ge, der die Rei­se­desti­na­ti­on ent­wi­ckelt, auch auf die Kapa­zi­tät derer zurück­grei­fen kann, die sie bewer­ben. Wir spre­chen da übri­gens von zwei Orga­ni­sa­tio­nen, deren Mit­glie­der schon seit lan­gem am glei­chen Ort arbei­ten und sogar im sel­ben Haus. Wir ken­nen uns gut, wol­len eng zusam­men­ar­bei­ten und die Mög­lich­keit nut­zen, zu einem Team zusam­men­zu­wach­sen. Wir freu­en uns auch auf die Mög­lich­keit, näher dran an unse­ren Mit­glie­dern zu sein.

Herz­li­chen Dank für das Inter­view, Herr Fernandes!

 

Wie die Algar­ve-Wirt­schaft über das The­ma Brexit denkt, kön­nen Sie in unse­rem Bei­trag "Algar­ve-Unter­neh­mer befürch­ten Brexit-Fol­gen" nach­le­sen.

Hier wei­te­re Bei­trä­ge über die Absich­ten des neu­en Tou­ris­mus­för­de­rungs-Prä­si­den­ten von RTA und ATA, João Fer­nan­des:

"Tou­ris­mus­för­de­rung der Algar­ve will Schlag­kraft ver­bes­sern"

"Algar­ve: Tou­ris­mus­för­de­rer kämp­fen um die Macht"

"João Fer­nan­des: Algar­ve gewinnt an Wert"

"Algar­ve braucht jün­ge­res Image"

"Bekommt Algar­ve mehr gro­ße Events?"

 

 

 

Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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