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João Fer­nan­des: Algar­ve gewinnt an Wert!

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Die Algar­ve hat genau zu dem Zeit­punkt einen neu­en Prä­si­den­ten der Tou­ris­mus­or­ga­ni­sa­ti­on RTA bekom­men, als der Rück­gang an Über­nach­tun­gen in der ers­ten Jah­res­hälf­te 2018 um zwei Pro­zent bekannt wur­de. Wir spra­chen mit João Fer­nan­des über sei­ne neue Tätig­keit und sei­ne Zie­le. Hier Teil I des Interviews.

Fra­ge: Die Algar­ve wur­de in den letz­ten Jah­ren durch Rekord­zah­len ver­wöhnt. Sind Sie jetzt enttäuscht?

Fer­nan­des: Die Algar­ve, die immer noch die wich­tigs­te por­tu­gie­si­sche Desti­na­ti­on ist, hat­te bis Mai 2018 bei Über­nach­tun­gen von Aus­län­dern einen Rück­gang von 2,5 Pro­zent gegen­über 2017. Aber ver­ges­sen wir nicht, dass 2017 ein Rekord­jahr war. Wenn wir mit 2016 ver­glei­chen, was in Bezug auf die Tou­ris­mus­ak­ti­vi­tä­ten eben­falls ein sehr gutes Jahr ist, über­tref­fen wir die­ses Ergeb­nis noch. Trotz des klei­nen Rück­gangs stie­gen die Umsät­ze jetzt um 5,7 Pro­zent. Dies bedeu­tet, dass die Desti­na­ti­on an Wert gewinnt und dies ist das Haupt­ziel für 2018.

 

Fernandes beziffert Einbußen des Flughafens Faro durch Pleiten von Monarch, Airberlin, Niki
Der Flug­ha­fen Faro büß­te durch die Plei­ten von Mon­arch und Airberlin/Niki Pas­sa­gie­re und Ein­nah­men ein. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Fra­ge: Liegt Ihrer Mei­nung nach die zu beob­ach­ten­de "Kon­so­li­die­rung", von der vie­le spre­chen, im Bereich des Nor­ma­len? Oder sind Sie etwas besorgt, vor allem über den Rück­gang der Über­nach­tun­gen von bri­ti­schen und deut­schen Gäs­ten – den bei­den wirt­schaft­lich wich­tigs­ten Gruppen?

 

"Durch Air­line-Plei­ten ver­lor Faro 10 Pro­zent Passagiere"

 

Fer­nan­des: In den letz­ten Jah­ren haben wir von einer unge­wöhn­lich hohen Nach­fra­ge pro­fi­tiert – haupt­säch­lich auf­grund von Sicher­heits­pro­ble­men in kon­kur­rie­ren­den Desti­na­tio­nen. Aber die­je­ni­gen, wel­che die Algar­ve besucht haben, sind der Regi­on treu gewor­den. Das ist ein sehr posi­ti­ves Ergeb­nis. Dar­über hin­aus muss­ten wir uns in die­sem Jahr mit eini­gen ungüns­ti­gen Situa­tio­nen aus­ein­an­der­set­zen. Ich den­ke da an die Unsi­cher­hei­ten des Brexit und die Insol­ven­zen der Flug­ge­sell­schaf­ten Mon­arch, Niki und Air­ber­lin, die für 10 Pro­zent der Pas­sa­gie­re am Flug­ha­fen Faro gesorgt hat­ten. Daher ist es wich­tig, das Erreich­te zu kon­so­li­die­ren und zu ver­su­chen, die­se zusätz­li­che Nach­fra­ge, die wir durch die unge­wöhn­li­chen exter­nen Fak­to­ren erleb­ten, zu sta­bi­li­sie­ren. Wir müs­sen auch das posi­ti­ve Image der Algar­ve und Por­tu­gals nut­zen, um mehr Inves­to­ren anzu­zie­hen. Wir müs­sen denen das Poten­zi­al unse­rer Regi­on zei­gen, damit sie hier investieren.

 

Fer­nan­des beob­ach­tet Rück­gang an Golfrunden

 

Fra­ge: Wird der Rück­schlag auf dem bri­ti­schen Markt auch den Golf­tou­ris­mus der Algar­ve bedro­hen oder ist er jetzt schon bedroht?

Fer­nan­des: Laut einer Stu­die des Welt­luft­ver­kehrs­ver­bands IATA gene­riert der Golf-Tou­ris­mus an der Algar­ve Ein­nah­men in Höhe von 500 Mil­lio­nen Euro und 16.800 Arbeits­plät­ze. Zur­zeit sorgt die Algar­ve für rund 70 Pro­zent aller in Por­tu­gal gespiel­ten Golf­run­den. Bis Juni 2018 regis­trier­ten wir 98.389 Golf­run­den. Das ist eine nied­ri­ge­re Zahl als 2017. Der bri­ti­sche Markt ver­zeich­ne­te einen leich­ten Rück­gang auf­grund des Brexits, aber haupt­säch­lich auf­grund des schlech­ten Wet­ters im März – einer der Haupt­mo­na­te für die­sen Sport – und der Kon­kur­se von Mon­arch und Air­ber­lin,  wel­che zu höhe­ren Flug­ti­cket-Prei­sen auf den Faro-Stre­cken führten.

 

"Wir haben posi­ti­ve Erwar­tun­gen an die kom­men­den Monate"

 

Wir schau­en jetzt auf die Mona­te bis Novem­ber, eine der Peri­oden des Jah­res mit erhöh­ter Nach­fra­ge. Für den kom­men­den Win­ter erwar­ten wir 400 Flug­ver­bin­dun­gen zwi­schen Groß­bri­tan­ni­en und Faro. Des­halb haben wir für die kom­men­den Mona­te posi­ti­ve Erwar­tun­gen. Wir haben Grund zu der Annah­me, dass der Trend trotz der wid­ri­gen Umstän­de posi­tiv bleibt, ein­fach auf­grund der aus­ge­zeich­ne­ten Bedin­gun­gen, die das Rei­se­ziel wäh­rend des gan­zen Jah­res für Golf-Akti­vi­tä­ten hat: mil­des Kli­ma und Qua­li­tät der Plät­ze. Ver­ges­sen wir nicht, dass Sport­ma­ga­zi­ne und Ver­bän­de von Spe­zi­al­rei­se-Ver­an­stal­tern die Algar­ve als eines der bes­ten Golf­zie­le der Welt ansehen.

 

Fernandes gibt Rückgang der gespielten Golfrunden an der Algarve bekannt
Die Pro­fis zieht es unbe­irrt auf die Golf­plät­ze der Algar­ve, wie hier bei den Open de Por­tu­gal. Foto: Morgado

 

Fra­ge: Wel­che Mit­tel kann Ihre Orga­ni­sa­ti­on RTA ein­set­zen, um den Trend zu beeinflussen?

Fer­nan­des: RTA möch­te sich als aktiv han­deln­der Mak­ler posi­tio­nie­ren, der Inves­ti­tio­nen anlockt, die dabei hel­fen, unser Ange­bot zu erneu­ern; es kann bei Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen noch inno­va­ti­ver sein. Außer­dem wer­den wir wei­ter­hin eine gro­ße Viel­falt von Pro­jek­ten för­dern. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Rad­fah­ren und Wan­dern, die Algar­ve Natu­re Week und das Kul­tur­pro­gramm 365 Algar­ve. Die­se haben bereits dazu bei­getra­gen, Tou­ris­ten außer­halb der Hoch­sai­son in unse­re Hotels zu brin­gen, und haben das Kun­den­pro­fil ver­än­dert. Wir möch­ten auch das Pro­jekt Algar­ve Coo­king Vaca­ti­ons för­dern, um die Algar­ve zu einem der bes­ten kuli­na­ri­schen Rei­se­zie­le Euro­pas zu machen. Dafür sind Koch- und Wein-Semi­na­re von drei bis sie­ben Tagen Dau­er vor­ge­se­hen. Eben­so wol­len wir dem Was­ser­sport-Tou­ris­mus neue Impul­se geben, Spit­zen­sport­ler, Jugend­lich und wich­ti­ge Sport-Events anlo­cken sowie neue Infra­struk­tu­ren schaf­fen wie das Cen­tro de Alta Com­pe­ti­ção de Vil­a­mou­ra (Vil­a­mou­ra High Per­for­mance Trai­ning Center).

 

Fernandes plädiert für mehr Wassersport-Förderung an der Algarve
Den Was­ser­sport zu för­dern, ist erklär­tes Ziel des neu­en Prä­si­den­ten der Tou­ris­mus­re­gi­on Algar­ve, Joao Fer­nan­des. Foto: CM Lagoa

 

Fer­nan­des: Wir wol­len mit Qua­li­tät kon­kur­rie­ren, nicht mit nied­ri­gen Preisen

 

Fra­ge: Wo sehen Sie die Stär­ken der Tou­ris­mus-Desti­na­ti­on Algar­ve und wo lie­gen die Schwä­chen im Ver­gleich zu ande­ren Wett­be­wer­bern im In- und Ausland?

Fer­nan­des: Wenn wir uns die Zah­len anschau­en, kön­nen wir mit eini­ger Über­zeu­gung fest­stel­len, dass die Algar­ve nicht mit ande­ren Regio­nen des Lan­des kon­kur­riert. Sie ist auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne aber im Wett­be­werb mit ande­ren Mit­tel­meer­desti­na­tio­nen, etwa Spa­ni­en, Bul­ga­ri­en, Kroa­ti­en, Zypern, Grie­chen­land, Mal­ta, Tune­si­en und der Tür­kei. Aller­dings will unse­re Regi­on mit Qua­li­tät kon­kur­rie­ren und nicht durch nied­ri­ge Prei­se. Eine unse­rer Prio­ri­tä­ten ist es, den wirt­schaft­li­chen Wert der Desti­na­ti­on an ihre Qua­li­tät anzupassen.

 

"Wir haben eine sehr gro­ße Viel­falt des tou­ris­ti­schen Angebots"

 

Die Algar­ve ist ein Rei­se­ziel mit vie­len posi­ti­ven Merk­ma­len: Sie hat das gan­ze Jahr über ein gutes Kli­ma, einen inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen und eine sehr gro­ße Viel­falt des tou­ris­ti­schen Ange­bots: im Sport-Tou­ris­mus (haupt­säch­lich Golf und Was­ser­sport), im Natur-Tou­ris­mus, im Gesund­heits-Tou­ris­mus, in der Gas­tro­no­mie und so wei­ter. Die Algar­ve ist ein siche­res Ziel, sie hat Strän­de, Yacht­hä­fen – wie etwa Vil­a­mou­ra Mari­na, der als einer der bes­ten der Welt gilt –, sie hat Kul­tur und eine hohe Qua­li­tät bei den Urlaubs-Unter­künf­ten, bei der ein­fa­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on und der Freund­lich­keit der Gastgeber.

In Kür­ze erfah­ren Sie in Teil II unse­res Inter­views mit dem neu­en RTA-Prä­si­den­ten João Fer­nan­des unter ande­rem, wie er das Hoch­qua­li­täts-Image des Rei­se­ziels Algar­ve stär­ken will, was sich in der Aus­lands-Pro­mo­ti­on ändern soll und was nach der Wald­brand-Kata­stro­phe von Mon­chi­que getan wer­den muss.

Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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