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Por­tu­gal: Algar­ve-Groß­feu­er bedroht Monchique

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An der Algar­ve ist die Wald­brand-Front des momen­tan hef­tigs­ten por­tu­gie­si­schen Feu­ers besorg­nis­er­re­gend dicht an die Gebirgs­stadt Mon­chi­que her­an­ge­rückt. Die Flam­men fra­ßen sich in der Nacht auf Mon­tag teil­wei­se unkon­trol­liert am Süd­ost­hang des Gebirgs­or­tes im Hin­ter­land der Süd­küs­te durch. Das Groß­feu­er beweg­te sich auch vom Gip­fel des Bergs Pico­ta aus in Rich­tung der Orte Forn­al­ha und Alfer­ce. Dort hat es offen­bar bereits Schä­den an Häu­sern und auf Bau­ern­hö­fen ange­rich­tet. Ver­ängs­tig­te Bewoh­ner berich­te­ten gegen 22 Uhr von Explo­si­ons­ge­räu­schen, die von bers­ten­den Gas­tanks stam­men könnten.

 

Großfeuer an der Algarve bei Monchique Thema im Fernsehen Portugals
Zivil­schutz-Kom­man­deur Duar­te Cos­ta in der Nacht auf Mon­tag im Fern­se­hen. Screen­shot: RTP

 

Der Zivil­schutz stock­te sei­ne Ein­satz­kräf­te für die Nacht auf Mon­tag auf 1.000 Per­so­nen auf. Unter­stützt von 280 Fahr­zeu­gen kämp­fen sie an meh­re­ren Fron­ten gegen die Flam­men. Von der Orts­mit­te Mon­chi­ques aus waren die­se am Sonn­tag­abend bereits zu sehen. Kurz vor Mit­ter­nacht erklär­te Innen­mi­nis­ter Edu­ar­do Cabri­ta, er habe vol­les Ver­trau­en in den Erfolg der Brand­be­kämp­fung. Ein­satz­kom­man­dant Duar­te Cos­ta räum­te „sehr ungüns­ti­ge Bedin­gun­gen“ in dem teils sehr schwer zugäng­li­chen Gebiet ein. Die Bevöl­ke­rung wer­de aber mit allen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln vor dem Groß­feu­er geschützt. Bei der Brand­be­kämp­fung wür­den die gesun­ke­nen Tem­pe­ra­tu­ren und die gestie­ge­ne Luft­feuch­tig­keit hel­fen, so Cos­ta. Auch Staats­prä­si­dent Mar­ce­lo Rebe­lo de Sou­sa sag­te im Fern­se­hen, die­se Situa­ti­on kön­ne bedeu­ten, dass der Stadt­kern von Mon­chi­que „den Flam­men ent­kom­men“ kön­ne. In der Regi­on leben auch vie­le Deut­sche, Bri­ten und ande­re aus­län­di­sche Residenten.

Groß­feu­er in Mon­chi­que und in Marvão

 

Großfeuer bei Monchique hatte Auswirkungen auf die West-Algarve
So ver­dun­kel­ten am Sonn­tag­abend die Rauch­wol­ken des Groß­feu­ers bei Mon­chi­que die Umge­bung an der West-Algar­ve. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Zivil­schutz-Kom­man­deur Cos­ta sprach von mehr als 600 Brand­fäl­len in ganz Por­tu­gal in den ver­gan­ge­nen Tagen. Davon wur­den allein 113 am Sonn­tag regis­triert. Neben dem Groß­feu­er im Raum Mon­chi­que wird noch ein Wald­brand in Mar­vão bekämpft. Die Stadt gehört zum Bezirk Por­ta­leg­re, der im Osten an der spa­ni­schen Gren­ze liegt. Hier ist das Feu­er prak­tisch beherrscht und es wur­de erwar­tet, dass es in der Nacht zum Mon­tag ganz unter Kon­trol­le gebracht wer­den kann.

In Mon­chi­que äußer­ten Bür­ger zuneh­mend Befürch­tun­gen, ihre Häu­ser und Woh­nun­gen durch das Groß­feu­er eben­so ver­las­sen zu müs­sen, wie am Wochen­en­de bereits 110 Per­so­nen aus 14 umlie­gen­den Dörfern.Das por­tu­gie­si­sche Fern­se­hen mel­de­te aber nach Mit­ter­nacht, dass es den Feu­er­wehr­leu­ten gelun­gen sei, die Flam­men am Vor­drin­gen zum Stadt­zen­trum zu hin­dern. Der 6.000 Ein­woh­ner zäh­len­de Ort Mon­chi­que liegt jeweils gut 30 Kilo­me­ter von den Tou­ris­ten­zen­tren Por­timão und Lagos an der West-Algar­ve entfernt.

 

Groß­feu­er mit Schwimm­bad-Was­ser bekämpft

 

Solan­ge es am Sonn­tag noch hell war, hat­ten Lösch­hub­schrau­ber im städ­ti­schen Schwimm­bad von Mon­chi­que immer wie­der Was­ser auf­ge­nom­men und zu den Brand­her­den gebracht. In einer kur­zen Pres­se­er­klä­rung am Sonn­tag­abend sprach der stell­ver­tre­ten­de Zivil­schutz­kom­man­dant der Regi­on, Abel Gomes, von einer "sehr kom­ple­xen Situa­ti­on“. Alle Bemü­hun­gen der Feu­er­wehr kon­zen­trier­ten sich auf die Feu­er­front, die sich Mon­chi­que nähe­re. Wei­te­re Erläu­te­run­gen zum Groß­feu­er lehn­te er ab und ver­trös­te­te auf eine spä­te­re Stellungnahme.

Mehr als ein Dut­zend Bag­ger ver­such­te in der drit­ten Nacht des Feu­ers fie­ber­haft, eine Schnei­se zwi­schen das Groß­feu­er und den Ort zu legen. Die Brand­be­kämp­fung mit Flug­zeu­gen muss­te in der Dun­kel­heit ruhen. Das erschwer­te den Erfolg der Bemü­hun­gen am Boden. Am Wochen­en­de hat­ten 13 Flug­zeu­ge und Hub­schrau­ber pau­sen­los Lösch­was­ser über dem Gebiet abreg­nen lassen.

Groß­feu­er in der Nähes des Feri­en­hau­ses von David Cameron

 

Großfeuer in Monchique an der Algarve bringt Innenminister Eduardo Cabrita zu TV-Statement
Innen­mi­nis­ter Edu­ar­do Cabri­ta demons­trier­te im Fern­se­hen vol­les Ver­trau­en in die Brand­be­kämp­fer. Screen­shot: RTP

 

In dem größ­ten­teils unzu­gäng­li­chen und oft stei­len Gelän­de, in dem das Groß­feu­er seit Frei­tag wütet, gibt es vie­le ver­streut lie­gen­de Häu­ser. Dort macht der­zeit auch der ehe­ma­li­ge bri­ti­sche Pre­mier­mi­nis­ter David Came­ron Urlaub in sei­nem Feri­en­haus. Bestimm­te Gebie­te, die für Boden­trup­pen und Luft­un­ter­stüt­zung unzu­gäng­lich sind, müs­sen wohl unge­hin­dert abbren­nen. Eine wei­te­re Front bedroht den Ort Nave Redon­da im Land­kreis Odemi­ra (Alen­te­jo). Zivil­schutz-Kom­man­dant Vaz Pin­to aus Faro sag­te Jour­na­lis­ten: “Ich habe Ihnen nie vor­ent­hal­ten, dass die­ses Feu­er ein höchst gefähr­li­ches ist”. Alle Hand­lun­gen müss­ten gut durch­dacht werden.

 

Großfeuer in Monchique verdunkelt mit Rauchwolken den Himmel der Algarve
Apo­ka­lyp­tisch wirk­te am Sonn­tag­abend der Him­mel an der West-Algar­ve durch den Groß­brand in Mon­chi­que. Foto: Hans-Joa­chim Allgaier

 

Bereits am Wochen­en­de waren rund 110 Per­so­nen aus dem Bereich der Kom­mu­nen Mon­chi­que und Odemi­ra vor­sorg­lich vor dem Groß­feu­er eva­ku­iert wor­den. Sie stam­men aus die­sen 14 Ortschaften:

Mon­chi­que

Tai­pas, Foz do Car­val­ho­so, Ladei­ra de Cima, Pedra da Negra, Foz do Lava­jo, Cor­jas, Foz do Fare­lo, Ribei­ra Gran­de und Por­tela da Viúva.

Odemi­ra

Var­ja do Car­val­ho, Moi­tin­has, Bar­reirin­has, Vale das Has­tes und Craveiras.

 

Hier kön­nen Sie unse­re übri­ge Hit­ze- und Wald­brand-Bericht­erstat­tung der zurück­li­gen­den Tage finden:

  • Am Sonn­tag­nach­mit­tag, 5. August, berich­te­ten wir in unse­rem wöchent­li­chen Nach­rich­ten­rück­blick "Algar­ve News" zusam­men­fas­send über die Lage und aktua­li­sier­ten unse­ren Bericht um 18:30 und 21:00 Uhr.
  • Trotz Glut­hit­ze hat Por­tu­gal den Euro­pa­re­kord bei den Tages­höchst­tem­pe­ra­tu­ren am 4. August 2018 offen­bar nicht geknackt. Extrem waren aber die Nacht­wer­te: Alle Ein­zel­hei­ten in unse­rem Bei­trag „Por­tu­gal: Glut­hit­ze knapp unter Euro­pa­re­kord“.
  • Ob Urlau­ber oder Rad­renn­fah­rer: Die Hit­ze-Höl­le in Por­tu­gal quält alle. Algar­ve-Urlau­ber wach­ten am Sams­tag bei 31 Grad auf. Und bei Mon­chi­que wütet ein Wald­brand wei­ter. Die Lage am Vor­mit­tag des 4. August fass­te die­ser Arti­kel zusam­men: „Por­tu­gals Hit­ze-Höl­le quält auch Rad­renn­fah­rer“.
  • Por­tu­gal, wo an acht Orten bereits Hit­ze­re­kor­de gebro­chen wor­den sind, berei­tet sich auf ein Wochen­en­de mit wei­ter­hin extrem hohen Tem­pe­ra­tu­ren vor. Die Regie­rung rief wegen der sehr star­ken Hit­ze­wel­le den Alarm­zu­stand fürs gesam­te Land aus. In die­sem Bericht vom 3. August erfah­ren Sie das Aktu­ells­te und Wich­tigs­te über die dama­li­ge Lage: „Hit­ze­re­kor­de: Por­tu­gal im Alarm­zu­stand“.
  • Algar­ve-Hit­ze im August: Tem­pe­ra­tu­ren, Ozon-Wer­te und Wald­brand-Gefahr stei­gen. Unser Bei­trag „Algar­ve-Hit­ze sicher und gesund über­ste­hen“ schil­dert, wie sie sich schüt­zen und die son­nigs­ten Wochen im Urlaubs­pa­ra­dies genie­ßen können.
Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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