Museum Portimão: In Algarve-Geschichte eintauchen
Eintauchen in die Entwicklung der Lebens- und Arbeitswelt der Algarve-Bevölkerung – das ist seit jetzt zehn Jahren im Museum Portimão möglich. Am Pfingstwochenende feiert diese besonders attraktive Art von Heimatmuseum den zehnten Jahrestag seiner Eröffnung. Hier erfahren Sie, warum Sie das Haus im Hafen der Arade-Stadt unbedingt besichtigen sollten – so wie in den vergangenen zehn Jahren schon 560.000 andere Interessenten anlässlich von 60 Ausstellungen.
Los geht es bereits am Samstag, 18. Mai. Das der Internationale Museumstag. Dann bietet des Museum Portimão, das im vergangenen Winter eine Ausstellung zum Algarve-Liebhaber Günter Grass zeigte (lesen Sie dazu hier unseren Beitrag „Algarve-Liebe von Günter Grass erleben“), freien Eintritt. Am Pfingst-Sonntag, 19. Mai, startet um 16 Uhr die Vernissage einer Sonderausstellung, die unter dem Titel „Gentes da terra e do mar“ zeigt, wie die Menschen hier an der West-Algarve auf dem Land und am Wasser leben und arbeiten. Die Museums-Kuratoren vermitteln in zwei Räumen des Obergeschosses einen Einblick in die Dualität der Dinge, die in der Entwicklungsgeschichte von Portimão immer vorhanden waren und sie bestimmt haben: Auf der einen Seite sind die agrarischen Aktivitäten der Landbevölkerung zu sehen und auf der anderen die handwerkliche und industrielle Arbeit der Fischer. Beide treffen in der unteren Etage auf einer Art Marktplatz aufeinander.
Museum Portimão mit App und Virtual Reality-Brille erkunden
Bei dieser Gelegenheit werden die Besucher animiert, sich die neue Museums-App auf ihr mobiles Gerät herunterzuladen und mit einer Virtual Reality-Brille eine ganz besondere multimediale Ausstellungs-Erfahrung zu machen. Auf diese Weise können die Gäste die Ausstellungsobjekte auf interaktive Weise entdecken.
Um 17:30 Uhr wird dann bei Akkordeon-Klängen auf dem Vorplatz des Museums der Geburtstagskuchen angeschnitten, der ebenfalls die Verbindung von Land und Meer symbolisiert. Die Gäste können sich auch regionale Speisen und Weine munden lassen.
Ab 22 Uhr ist die Fassade des Gebäudes, eine ehemalige Fischkonservenfabrik, aus Anlass der europäischen Museumsnacht, illuminiert. Das Schauspiel von Licht und Farbe ist der Auftakt für ein Konzert, das Ana Paula Rada gibt. Die Studentin der Musikschule Lagos hatte jüngst beim portugiesischen Wettbewerb „The Voice“ den zweiten Platz belegt.
Es gibt aber auch eine zeitgenössische Tanz-Performance. Die Gruppe Dancenema führt die Show „Petingas em Rede“ vor. Wie kleine Sardinen, die ins Netz gegangen sind, sollen sich die Besucher fühlen, wenn sie mit Taschenlampen in der Hand und bei Gitarrenklang die Räume des Museums einmal ganz anders erleben.
Museum Portimão erzählt eine Flut von Geschichten
Damit sind die Feierlichkeiten zum zehnten Geburtstag des Museums Portimão aber noch nicht zu Ende:
- Am 26. Mai um 17 Uhr findet die Vernissage von gleich zwei Ausstellungen in der ehemaligen Fischfabrik Feu Hermanos statt. „Tesouros do Mar“ zeigt Schätze des Lebens unter der Wasseroberfläche des Meeres.
- Die Fotoausstellung „Rio Arade – Uma maré cheia de Histórias” vermittelt eine Flut voller Geschichten; es geht um wirtschaftliche, sportliche und kulturelle Aktivitäten der Stadt an der Mündung des Flusses Arade.
In den zehn Jahren seines Bestehens hat das Museum von Portimão eine enge Verbindung zur Stadtbevölkerung und zu den Touristen aufgebaut. Schon zwei Jahre nach seiner Eröffnung erhielt es einen renommierten Museumspreis des Europarats. Mittlerweile ist das Haus etabliert als ein wichtiges Labor dynamischer Ideen und Projekte.
„Unsere Ausstellung ‚Gentes da terra e do mar‘ ist eine Hommage an die Leistung der Männer und Frauen von Portimão aus vielen Generationen, an ihren Alltag, ihre Geschichten, ihre Lebensweise“, sagt José Gameiro, wissenschaftlicher Leiter des Museums für Portimão. Er hat dafür gesorgt, dass eine temporäre Ausstellung im Obergeschoss erstmals zwei Ausstellungsflächen mit dem gleichen Thema bespielt.
Museum Portimão pflegt enge Beziehungen zur Bevölkerung
In der unteren Etage ist der Markt als Ort der Begegnung der ländlichen und maritimen Lebenswelt neu inszeniert – zu einem Marktplatz, der verschiedene Märkte integriert: beispielsweise den Fischmarkt und den historischen Obst- und Gemüsemarkt, der in den ersten Jahres des neuen Jahrtausends einer modernen Markthallte im Zentrum der Stadt weichen musste. Hier sind auch die verschiedenen Transportmittel zu bestaunen, von Zwei- und Dreirädern über Lastesel bis hin zu Lkw.
Nach wie vor können Filme aus den 60er Jahren betrachtet werden, mit denen die Filmemacher Vítor Laranjeira und Julius Bernardo die alten Marktplätze im Freien zeigen. Besonders freut den wissenschaftlichen Direktor, dass so viele Bürger aus Portimao Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt haben. „Das beweist unsere engen Beziehung mit der örtlichen Bevölkerung“, sagt Gameiro.